begesen
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#rer, der
underten
en Sän¬
keine Arbeit hat. Uberall“, sagt der Dichter,
Der Wiener Aufenthalt Chaim Nachman Bialiks im Jahre 1932 wurde für alle. die
„wohin mich meine Europareise geführt, war
mit dem Dichter in Berührung kamen, zum unvergeßlichen Erlebnis. In Gesprächen
ewegen.
und in Vorträgen offenbarte sich der starke Zauber dieser ungewöhnlichen Dichter¬
der Aufschrei der Jugend derselbe: „Wo¬
n gutes
persönlichkeit.
hin?“ Für die Jugend müssen neue Arbeits¬
Die damals in Genf abgehaltene Abrüstungskonferenz nahm unser Redakteur wahr,
genduo
gebiete erschlossen werden. Denn sonst
um den Dichter über diesen Punkt zu befragen.
Pik! Am
Die bei diesem Gespräch geäußerten Gedanken des Dichters seien, wiewohl der un¬
droht gerade von dieser Seite die Gefahr,
erschien
mittelbare Anlaß hiezu fehlt, wegen ihres hohen pazifistischen Gehaltes, der großen
daß die ungeheuren brachliegenden Ener¬
#t, daß
geistigen Klarheit und jener Ethik, die Bialik so auszeichneten, hier noch einmal
Igien in Verbitterung umschlagen und eine
wiedergegeben. Red.
Lizenz
Vergiftung der ganzen Atmosphäre nach
ufen zu
als Redner aufgetreten war, das Problem sich ziehen würden. Was die jüdische Ju¬
Bialik-Tage in Wien
der geistigen Krise des Judentums vongend anbetrifft, muß ihr die Möglichkeit
Der Wiener Besuch Chaim Nachman heute in erschöpfender Weise bereits be-einer konstruktiven Arbeit im jüdischen
dieses
Bialiks war zu Ende und der Dichter lhandelt hatte, galt meine erste Frage den! Lande gegeben werden. Und sehen Sie,
gesicht.
fuhr der Dichter fort, in Palästina, in
nach Palästina abgereist. Dieselbe großelallgemeinen Eindrücken, die er von
unserem Palästina, in diesem kleinen Land¬
Fr. zum
Liebe und Verehrung, mit der Millio-der heutigen geistigen Situation Europas
igen er¬
streifen an der Küste des Mittelländischen
nen Herzen überall dem Sänger ihrer Sehn-mitnimmt.
Meeres, wird praktische, größte Friedens¬
esuchte
sucht, dem Kämpfer um ihre Erfüllung ent¬
„Meiner bescheidenen Meinung nach“, be¬
Kinder:
arbeit gemacht. Zum erstenmal in der Ge¬
gegenschlugen, wurden ihm auch von demgann der Dichter, „bereiten sich in Europa
schichte des Menschheitsgeschlechtes ge¬
te von
Wiener Judentum entgegengebracht. In der
schon für die nächsten Monate mannigfache
schieht es, daß Menschen in kultureller und
sagten
Anderungen politischer und wirtschaftlicher
Stadt Herzls und Chajes’ wurde Bialik
friedlicher Arbeit um die Möglichkeit ihrer
inen 80
von allen Schichten des jüdischenNatur vor. Denn die geistige, politische und
Existenz ringen. Das, was heute sich in
nd das
Wien gefeiert, wie nur ein Volk seinen ökonomische Situation Europas, wie sie ge¬
Palästina vollzieht, beruht auf keinem
Dichter feiern kann. Und je länger er in Igenwärtig ist, dieses heillose Durcheinander,
Zwang eines äußerlichen Willens. Auch die
seiner Mitte weilte, je öfter man das Glück ldas Europa beherrscht und es aus den Fu¬
neuen wirtschaftlichen sozialen Gebilde dort,
n nach hatte, ihn zu sprechen und sprechen zu hö-Igen zu bringen droht, kann ohne nachhalti¬
die Ausfluß kollektivistischen Geistes sind,
Cypern iren, um so mehr offenbarte sich der ZauberIgen Schaden für seine Kultur unmöglich
beruhen keineswegs auf irgendeinem von
ei die dieser ungewöhnlichen Dichterpersönlichkeit.fortgesetzt werden. Vielleicht werden sich
außen kommenden Zwang, sondern sind aus¬
Empfänge und Bankette, pädagogische politische Anderungen schon im Gefolge der
Jugend
schließlich Produkte eigenen Willens.
Konferenzen und Vorträge, Propagandaver-jetzt beginnenden großen Abrüstungskonfe¬
holen
Vielleicht wird, wie schon einmal in der
sammlungen für das hebräische Buch und renz ergeben. Auch die Juden müssen für
torboot
Weltgeschichte, als die Abendlandkultur ge¬
e wehtMeetings für die Jugend, in deren Mittel-diesen Tag vorbereitet sein, um im gegebe¬
boren wurde, wieder einmal Palästina
ine Ab-punkt Chaim Nachman Bialik stand, lösteninen Augenblick ihre Frage, die ihre Be¬
Bei der leinander in bunter Reihenfolge in diesen deutung als Weltfrage auch heute noch nicht das Muster und lehrende Beispiel für die
Welt und für die ganze Menschheit werden.
Pt jeder acht Tagen ab. All diese Kundgebungen leingebüßt hat, vor das Forum der Welt
Den von Zion wird das Heil kommen und
waren erfüllt von jenem tiefen Ernst, der bringen zu können. Sonst könnte leicht
te Ge¬
diese historische Stunde ungenützt vorüber¬
das Wort Gottes aus Jerusalem. Leider
rei für
heute die geistige und materielle Situation
werden unsere friedlichen Anstrengungen
des Judentums kennzeichnet, sie waren aber (gehen. Es ist aber notwendig, die allge¬
Idurch die englische Administration im
gleichzeitig ein flammendes Bekenntais der Imeine Aufmerksamkeit auf die Verschlech¬
Iterung der jüdischen Situation im gesamten Lande nicht nur nicht, wie es das Mandat
#e derWiener Judenheit zu der Geistesgröße Bia¬
Weltbild in ökonomischer und politischer Be¬
vorsieht, gefördert, sondern bisweilen durch
liks, zu dem Weg, den ihnen der Dichter ge¬
des
ziehung zu lenken. Freilich, um die Ab¬
ihre Indolenz und gefährliche Passivität
wiesen.
wg für
rüstungskonferenz, die für das Sein oder
auch gestört.“
Seiten
[Nichtsein Europas von größter Bedeutung
Gespräch mit dem Dichter
überner
sein kann, zu einer machtvollen Tat wer¬
In vornehmer Stille liegt die zu beiden
Großer
den zu lassen, bedarf es der Vereinigung
In seinem Wiener Vortrag hat Biali das
nglänzt Seiten von Villengärten umrandete Krotten¬
aller geistigen Menschen.
assimilierte Judentum des Westens ange¬
edichtes lbachstraße im Döblinger Cottage. Nur sel¬
Die Abrüstungskonferenz muß ein reales lklagt, daß es infolge des Aufgebens der he¬
d plötz-Iten wird hier die Ruhe durch das Hupen
Resultat zeitigen. Ihre Arbeiten müssen un-Ibräischen Sprache und des vollständigen
efilieren einzelner Privatautomobile unterbrochen.
ter dem Druck aller moralischen Kräfte,Aufgehens in den fremden Kulturen zwi¬
spricht.Die letzten acht Tage freilich ging es in der
über die die Welt heute noch verfügt, ste-Ischen sich und dem schöpferischen Genius
nSamt-Istillen Straße etwas lebhafter zu, denn in
seines Volkes eine eiserne Wand errichtet
Then. Gelehrte und Forscher, Entdecker und
t. Bunt leiner der reizenden Villen, die hier stehen,
Erfinder müssen ihre Proteststimmen da-Ihabe. Ich lenkte nun unser Gespräch auf
erziehe-lwohnte während seines Wiener Aufenthal¬
dieses Thema seines Vortrages. Auf meine
gegen erheben, daß Produkte ihres schöpfe¬
Sonnen-Ites der große hebräische Dichter Chaim
rischen Geistes, ihre Erfindung für Kriegs-IFrage, ob denn wirklich alle außerhalb des
Fhängten Nachman Bialik, betreut und umgeben von
Judentums schöpferisch wirkenden jüdi¬
en pa-der liebevollen Gastfreundschaft seines lang-zwecke ausgenütet werden.
schen Geister für dasselbe verloren zu
auf die 1jährigen treuen Freundes, des bekannten
Man muß es den herrschenden Faktoren
betrachten seien, erwiderte Bialik: „An der
os überWiener Großindustriellen Max Delfiner,
begreiflich und verständlich machen, daß
Literatur Europas haben ja viele Juden
der ihm die Villa bereitwilligst zur Ver¬
die Milliorden, die heute von allen Staaten
schöpferischen Anteil genommen. Aber lei¬
fügung gestellt hatte. Hier empfing mich
der Welt für Kriegszwecke verausgabt wer¬
der, da ihre Werke in fremder Sprache ent¬
der Dichter. Eine noch jugendliche Gestalt
den, wirtschaftlichen Zwecken zugeführt,
standen, wurden sie nie auf das Konto der
en. Dievon gedrungenem und kräftigem Bau, das
das heute herrschende Elend von Millionen
Juden, sondern auf das der Wirtsvölker, in
ie Luft.Antlitz eines russischen Waldjuden, helle,
Menschen, die von der Geisel der Arbeits¬
losigkeit heimgesucht werden, mit einem Ideren Sprache sie schufen, gebucht. Es sei
te und kluge Augen, in denen es bisweilen schalk¬
Schlage beseitigen könnten. Es gibt genü-Thier nur an Namen, wie Schnitzler,
en Sarg haft aufblitzte, kennzeichneten die äußere
Erscheinung, kluge Einfachheit und sym¬
gend Sümpfe, die trockengelegt, noch ge-Wassermann, Stefan ZWeig und
lometer-
pathische Bescheidenheit das Wesen des
nügend Wüsten, die urbar gemacht, genü-Werfel erinnert. In Palästina sind wir da¬
n Insti¬
gend Landstrecken, die der Erschließung her auch bemüht, die Werke dieser Männer,
Dichters Bialik.
Vereini¬
menschlicher Arbeit und Fleißes hurren. Die in denen sich der jüdische Genius offenbart,
Unser Gespräch kam rasch in Flub. Da
id Klas¬
iebe des der Dichter bei all den Gelegenheiten, da er
Iganze Natur bietet noch unendlich viele Ar-Idurch klassische Ubersetzungen dem he¬
bräischen Schrifttum einzuverleiben.“
beitsgelegenheiten für die Menschen.
PALKSTINA, AEGYPTEN,
Als eines der brennendsten Probleme un¬
serer Gegenwart ist das Problem der Ju¬
MLIDE GRIECHENLAND—
Im Gegensatz zu vielen großen Dichtern
gend, der heranwachsenden Generation, zu
ROMAL (36.0004) —
hiffahrt: Neapel-Neapel, aufwarts von SU TZs bezeichnen, um dessen Lösung sich die und Denkern, denen die Kraft des geschrie¬
Staatslenker noch bemühen müßten. Die lbenen Wortes wohl gegeben, aber der Zau¬
UKD IX., Spitalgasse 3, Tel. B à2-5-38Jugend leidet am meisten darunter, daß sieber des gesprochenen versagt bleibt, war
Nan