KAUt
2. Cuttings box 38/4
In Der Riige der Truhe. vi. L0n00 u19 —
#e mit L „ gibeiten Gemn. des Krenger¬
S. M. C. „Huufg.
machee z######
ihrem Schicksal. Die Leute wurden von den Grenzsoldaten aufge¬
geschwaders, Kontreadmiral Graf v. Baudissin, an Bord, am
machte er sich
Die
griffen und nach ihrem Heimatorte zurücktransportiert.
25. August von Tfurnga (Japan) nach Nagasaki in See gegangen.
des Sommerthe
Schmugaler hatten nicht nur den Preis von 100 bis 150 Rubel, son¬
S. M. S. „Jaguar“ ist am 22. August in Schanghai eingetroffen
übernahm. Ei
dern auch die Habseligkeiten der Rußlandmüden eingeheimst.
und geht am 25. August von dort nach Hankau in See.
„Reigen“ wirklich Schnitzlers letztes Werk, so müßte man vor der Er= die das Flitter
gibt. Dagegen entscheiden die physiognomische Feinheit und der Puls
diese Heldin, di
nüchterung seines Talentes erschrecken, an der Entwickelung seines
der Empfindung für die zarte Szenenfolge „Lebendige
zu gründe; der
inneren Wesens verzweifeln — ja noch mehr, als Schlußstein der
Stunden“, in der der alte Geliebte und der junge Sohn einer
mit der sie der
ganzen bisherigen Produktion würde dieses Buch einen Schatten auf
Dahingegangenen einander entfremdet werden, ohne daß ein Konflikt
weiblichen Inst
alle früheren Bücher zurückwerfen und manches, was nur natürlich ist,
im herkömmlichen Sinne sich zwischen sie stellt. Aber die Trauer des
ist. Also im t
in den Verdacht des Cynismus bringen. In Wahrheit ist „Reigen“
Mannes, dem die Geschiedene ein Stück Leben geblieben, wendet sich
gefaßte Summ
nur das dem Range nach letzte Werk Schnitzlers, aber schon vor Jahren
bitter von der Wehmut des Künstlers, der den Schmerz in einen Genuß
Dichtungen Sch
entstanden und ursprünglich nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt. Es
und die Erinnerung in ein Schattenspiel zu wandeln weiß. Die Ironie
fehler des Dra
handelt sich um Erfahrungen aus dem niedrigsten Gebiete der Erotik,
der letzten Hoffnungen, die der Mensch dicht am Grabe aufpflanzt, gibt
„Die drei Reil
die in verschiedenfarbige Dialoge eingekleidet sind und dadurch zusam¬
der bizarren und doch nicht abstoßenden Spitalskizze „Letzte
Vorgänge zu sp
menhängen, daß der Held oder die Heldin des brutalen Abenteuers
Masken“ ihr eigentümliches Gepräge; auf einem engen Raume
werhen.
immer wieder in eine zweite gleich verfängliche Beziehung hinüber¬
drängen sich da die Narren der Verkommenheit, die noch in den letzten
Aber viell
greift, so daß ein Reigen von Faunen und Mänaden gebildet wird.
Atemzügen nach versagter Genngtuung lechzen, und die des Weltglücks,
Tonart abgeleg
Die gute Beobachtung verleugnet sich auch hier nicht, aber was darge¬
die im Gefühl ihrer Nichtigkeit hungern, in starken Kontrasten zu¬
auch der Begin
stellt wird, ist die entseelte physische Lust in ihrer täppischen Begehrlich¬
ssammen, alle miteinander Verurteilte, aus deren Masken der hohle
der mehr passiv
keit und in ihren kleinlichen Ränken, so daß das Ganze sich trotz der
Blick der unheilbaren Krankheit hervorleuchtet. Im Grunde ist's
erhebt, um sich
künstlerischen Fassung den Niederungen jener pikanten Literatur nähert,
dieselbe Welt, die sich in dem kecken Capriccio „Literatur“ ent¬
hinzudeuter
die der schmutzigen Neugierde entgegenkommt. Immer damit be¬
hhüllt, nur daß da die Streber hinter ihren Masken noch lachen können
neue
schäftigt, die tragischen Wirkungen der Sinnlichkeit auf den Organis¬
und lachen machen, weil ihre Frivolität jede Ahnung der inneren
mus einer dekadenten Gesellschaft darzustellen, mochte Schnitzler diese
Zerstörung ausschließt.
Studien entworfen haben — das war sein Künstlerrecht, vielleicht für
gr
Parallel mit diesen dramatischen Studien laufen noch zwei
ihn eine künstlerische Notwendigkeit, um des Elementes, das durch so
längere Novellen, in denen Lieblingsprobleme Schntzlers ausge¬
al
viele menschliche Beziehungen hindurchwirkt, völlig Herr zu werden.
sponnen werden: „Berta Garlan“ und „Leutnant Gustl“.
Aber er durfte diese Blätter, diese ganz einseitigen Studien, diese
Die eine steht, bewußt oder unbewußt, unter dem Einfluß der „Ma¬
dürren Gerippe der Erotik, die zusammen wie ein Totentanz der Ge¬
dame Bovary“ von Flaubert. Ein entgegengesetzter Haupt¬
4
meinheit anmuten, nicht aus der Künstlermappe hervorholen, um sie
charakter freilich, aber dieselben Verhältnisse der Kleinstadt, die im
vor der Oeffentlichkeit auszubreiten — ihr Erfolg ruht auf einem un¬
Zwange der Heuchelei alle Leidenschaften pervers werden läßt und
künstlerischen Nebeninteresse, dem sich dichterische Gaben nicht dienstbar
gegen deren Dumpfheit die erwachende Leidenschaft einer temperament¬
machen dürfen.
vollen Frau reagiert. Berta Garlan ist indes, wie gesagt, keine
Der „Reigen“ ist indes, wie gesagt, nicht von heute, während
Bovary. Sie sinkt nicht in den Taumel großstädtischer Gemeinheit
„Der Schleier der Beatrice“, unzweifelhaft ein Hauptwerk
hinab, aber sie wird durch die Berührung mit dem Cynismus aus
Schnitzlers, seiner letzten Schaffenszeit angehört. Dieses Drama ist
dem ersten Rausche ihres Lebens herausgerissen. Die Art, wie sie mit
ein im Grundton hochgestimmtes Werk, das auf einen Uebergang hin¬
allen Mitteln der Selbsttäuschung das Abenteuer, dem sie entgegen¬
zudeuten scheint. Schnitzler macht da zum ersten Male den Versuch,
taumelt, idealisiert, und wie sie sich aus Erniedrigung und Beschämung
aus dem Genremäßigen und Epigrammatischen herauszukommen und
emporarbeitet, ist psychologisch meisterhaft veranschaulicht.
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ein breiteres Weltbild aufzurollen. Die Renaissance, die gelegentlich
In „Leutnant Gustl“ wird das Duellmotiv nochmals auf¬
schon wie durch eine Luke in seine kleinen Szenenfolgen hereinleuchtete,
pfy
gegriffen, energischer, sarkastischer und lebenswahrer als in „Frei¬
überglänzt da die ganze Breite der Szene. Ernste Kämpfe und
Einfalls,
wild“ mit einer künstlerischen Fertigkeit und scheinbaren Absichts¬
schaftlichen Ve
Staatsinteressen werden in das Toben der Leidenschaften hineinge¬
losigkeit, die jeden Beigeschmack der Lehrhaftigkeit ausschließt, und die
gebannt, die er
zogen, und die Sprache, grillparzerisch angehaucht, und dabei doch nicht
Was
doch der inneren Tendenz nichts von ihrer Stärke ninimt.
ein Künstler v#
ohne originelle Klangfarbe, erhebt sich im Vers zum glücklichen Aus¬
Schopenhauer so drastisch von der ehrenreinigenden Kraft des Zwei¬
ein führender
druck des Bedeutsamen. Sicherlich ist in diesem Drama mehr Reich¬
kampfs sagt, ist vielleicht nie überzeugender illustriert worden, als durch
lediglich ein i
tum der Vorstellungen und der Charakteristik als in irgend einem
diese Leutnantsgeschichte, deren Held in den Tod gehen zu müssen
zeugt, untertär
vorhergegangenen Werke Schnitzlers, aber auch weniger Sicherheit der
glaubt, weil ein brutaler Kraftmensch ihn unter vier Augen de¬
denten Jugend
Technik, und wenn man näher zusieht, auch noch keine Ueberwindung
mütigte, und ohne weiteres ins Gleichgewicht gerät, da sein Peiniger,
aber doch zu sch
der Motive, an die die ganze dichterische Jugend des Autors gekettet
der allein von dieser Sache weiß, vom Schlage gerührt wird, ehe er sich
Die Elen
erscheint. Die tolle Sturmnacht der Schwelgerei, in die das anscheinend
seines Triumphes rühmen kann. Man wollte bekanntlich den Dichter,
sind ihm bisher
dem Untergang geweihte Bologna untertaucht, dient doch nur dazu,
der nach der allgemeinen Wehrpflicht gedient und als Oberarzt der
über die Welt.
das alte Thema von dem „süßen Mädchen“, das durch die Leidenschaft
Armee angehört hatte, wegen dieser Novelle vor ein militärisches
ihm zu erwar
der Männer zweisach, durch Ueberschätzung und Verachtung, mi߬
Ehrengericht stellen. Es war nur konsequent, daß Schnitzler die Vor¬
novellistischen
handelt wird, noch einmal gründlich abzuha ideln. Der bedrohte
ladung mit der Niederlegung seiner Charge beantwortete, und sein
liebenswürdige
Staat, der verantwortliche Herzog, das Toser. und Schwanken des
Werk, das vor das Forum des ganzen Volkes gehört, nicht vom Stand¬
innert, liegt vi
Volkes, das ist alles nur schöne Dekoration, diese ganze aufgewühlte
punkt einer militärischen Standesfrage beurteilen ließ.
lichkeit, die sich
Welt dreht sich um ein kleines, sinnliches Geschöpf, das, halb Weib,
Die beiden Bücher Schnitzlers, die in der jüngsten Zeit erschienen
So ist er
halb Dirne, von großer Hingebung und kleinlichen Begehrungen hin¬
sind, die Folge von Gesprächen, die er „Reigen“ betitelt, und das
und hergeworfen wird, bis es in seiner Gebrechlichkeit, die für die
Fürstensitz der
Versdrama „Der Schleier der Beatrice“, dürfen nicht in
höchsten Sinne
Freiheit nicht geschaffen ist, zu Grunde geht. Die überreizte Leiden¬
eine Linie gerückt werden: sie liegen weit auseinander im Wert, im
Charafter, — glücklicherweise auch in der Entstehungszeit. Wäre schaft des Poeten und des Fürsten sucht in dem Kinde eine Größe,
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In Der Riige der Truhe. vi. L0n00 u19 —
#e mit L „ gibeiten Gemn. des Krenger¬
S. M. C. „Huufg.
machee z######
ihrem Schicksal. Die Leute wurden von den Grenzsoldaten aufge¬
geschwaders, Kontreadmiral Graf v. Baudissin, an Bord, am
machte er sich
Die
griffen und nach ihrem Heimatorte zurücktransportiert.
25. August von Tfurnga (Japan) nach Nagasaki in See gegangen.
des Sommerthe
Schmugaler hatten nicht nur den Preis von 100 bis 150 Rubel, son¬
S. M. S. „Jaguar“ ist am 22. August in Schanghai eingetroffen
übernahm. Ei
dern auch die Habseligkeiten der Rußlandmüden eingeheimst.
und geht am 25. August von dort nach Hankau in See.
„Reigen“ wirklich Schnitzlers letztes Werk, so müßte man vor der Er= die das Flitter
gibt. Dagegen entscheiden die physiognomische Feinheit und der Puls
diese Heldin, di
nüchterung seines Talentes erschrecken, an der Entwickelung seines
der Empfindung für die zarte Szenenfolge „Lebendige
zu gründe; der
inneren Wesens verzweifeln — ja noch mehr, als Schlußstein der
Stunden“, in der der alte Geliebte und der junge Sohn einer
mit der sie der
ganzen bisherigen Produktion würde dieses Buch einen Schatten auf
Dahingegangenen einander entfremdet werden, ohne daß ein Konflikt
weiblichen Inst
alle früheren Bücher zurückwerfen und manches, was nur natürlich ist,
im herkömmlichen Sinne sich zwischen sie stellt. Aber die Trauer des
ist. Also im t
in den Verdacht des Cynismus bringen. In Wahrheit ist „Reigen“
Mannes, dem die Geschiedene ein Stück Leben geblieben, wendet sich
gefaßte Summ
nur das dem Range nach letzte Werk Schnitzlers, aber schon vor Jahren
bitter von der Wehmut des Künstlers, der den Schmerz in einen Genuß
Dichtungen Sch
entstanden und ursprünglich nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt. Es
und die Erinnerung in ein Schattenspiel zu wandeln weiß. Die Ironie
fehler des Dra
handelt sich um Erfahrungen aus dem niedrigsten Gebiete der Erotik,
der letzten Hoffnungen, die der Mensch dicht am Grabe aufpflanzt, gibt
„Die drei Reil
die in verschiedenfarbige Dialoge eingekleidet sind und dadurch zusam¬
der bizarren und doch nicht abstoßenden Spitalskizze „Letzte
Vorgänge zu sp
menhängen, daß der Held oder die Heldin des brutalen Abenteuers
Masken“ ihr eigentümliches Gepräge; auf einem engen Raume
werhen.
immer wieder in eine zweite gleich verfängliche Beziehung hinüber¬
drängen sich da die Narren der Verkommenheit, die noch in den letzten
Aber viell
greift, so daß ein Reigen von Faunen und Mänaden gebildet wird.
Atemzügen nach versagter Genngtuung lechzen, und die des Weltglücks,
Tonart abgeleg
Die gute Beobachtung verleugnet sich auch hier nicht, aber was darge¬
die im Gefühl ihrer Nichtigkeit hungern, in starken Kontrasten zu¬
auch der Begin
stellt wird, ist die entseelte physische Lust in ihrer täppischen Begehrlich¬
ssammen, alle miteinander Verurteilte, aus deren Masken der hohle
der mehr passiv
keit und in ihren kleinlichen Ränken, so daß das Ganze sich trotz der
Blick der unheilbaren Krankheit hervorleuchtet. Im Grunde ist's
erhebt, um sich
künstlerischen Fassung den Niederungen jener pikanten Literatur nähert,
dieselbe Welt, die sich in dem kecken Capriccio „Literatur“ ent¬
hinzudeuter
die der schmutzigen Neugierde entgegenkommt. Immer damit be¬
hhüllt, nur daß da die Streber hinter ihren Masken noch lachen können
neue
schäftigt, die tragischen Wirkungen der Sinnlichkeit auf den Organis¬
und lachen machen, weil ihre Frivolität jede Ahnung der inneren
mus einer dekadenten Gesellschaft darzustellen, mochte Schnitzler diese
Zerstörung ausschließt.
Studien entworfen haben — das war sein Künstlerrecht, vielleicht für
gr
Parallel mit diesen dramatischen Studien laufen noch zwei
ihn eine künstlerische Notwendigkeit, um des Elementes, das durch so
längere Novellen, in denen Lieblingsprobleme Schntzlers ausge¬
al
viele menschliche Beziehungen hindurchwirkt, völlig Herr zu werden.
sponnen werden: „Berta Garlan“ und „Leutnant Gustl“.
Aber er durfte diese Blätter, diese ganz einseitigen Studien, diese
Die eine steht, bewußt oder unbewußt, unter dem Einfluß der „Ma¬
dürren Gerippe der Erotik, die zusammen wie ein Totentanz der Ge¬
dame Bovary“ von Flaubert. Ein entgegengesetzter Haupt¬
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meinheit anmuten, nicht aus der Künstlermappe hervorholen, um sie
charakter freilich, aber dieselben Verhältnisse der Kleinstadt, die im
vor der Oeffentlichkeit auszubreiten — ihr Erfolg ruht auf einem un¬
Zwange der Heuchelei alle Leidenschaften pervers werden läßt und
künstlerischen Nebeninteresse, dem sich dichterische Gaben nicht dienstbar
gegen deren Dumpfheit die erwachende Leidenschaft einer temperament¬
machen dürfen.
vollen Frau reagiert. Berta Garlan ist indes, wie gesagt, keine
Der „Reigen“ ist indes, wie gesagt, nicht von heute, während
Bovary. Sie sinkt nicht in den Taumel großstädtischer Gemeinheit
„Der Schleier der Beatrice“, unzweifelhaft ein Hauptwerk
hinab, aber sie wird durch die Berührung mit dem Cynismus aus
Schnitzlers, seiner letzten Schaffenszeit angehört. Dieses Drama ist
dem ersten Rausche ihres Lebens herausgerissen. Die Art, wie sie mit
ein im Grundton hochgestimmtes Werk, das auf einen Uebergang hin¬
allen Mitteln der Selbsttäuschung das Abenteuer, dem sie entgegen¬
zudeuten scheint. Schnitzler macht da zum ersten Male den Versuch,
taumelt, idealisiert, und wie sie sich aus Erniedrigung und Beschämung
aus dem Genremäßigen und Epigrammatischen herauszukommen und
emporarbeitet, ist psychologisch meisterhaft veranschaulicht.
50
ein breiteres Weltbild aufzurollen. Die Renaissance, die gelegentlich
In „Leutnant Gustl“ wird das Duellmotiv nochmals auf¬
schon wie durch eine Luke in seine kleinen Szenenfolgen hereinleuchtete,
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gegriffen, energischer, sarkastischer und lebenswahrer als in „Frei¬
überglänzt da die ganze Breite der Szene. Ernste Kämpfe und
Einfalls,
wild“ mit einer künstlerischen Fertigkeit und scheinbaren Absichts¬
schaftlichen Ve
Staatsinteressen werden in das Toben der Leidenschaften hineinge¬
losigkeit, die jeden Beigeschmack der Lehrhaftigkeit ausschließt, und die
gebannt, die er
zogen, und die Sprache, grillparzerisch angehaucht, und dabei doch nicht
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doch der inneren Tendenz nichts von ihrer Stärke ninimt.
ein Künstler v#
ohne originelle Klangfarbe, erhebt sich im Vers zum glücklichen Aus¬
Schopenhauer so drastisch von der ehrenreinigenden Kraft des Zwei¬
ein führender
druck des Bedeutsamen. Sicherlich ist in diesem Drama mehr Reich¬
kampfs sagt, ist vielleicht nie überzeugender illustriert worden, als durch
lediglich ein i
tum der Vorstellungen und der Charakteristik als in irgend einem
diese Leutnantsgeschichte, deren Held in den Tod gehen zu müssen
zeugt, untertär
vorhergegangenen Werke Schnitzlers, aber auch weniger Sicherheit der
glaubt, weil ein brutaler Kraftmensch ihn unter vier Augen de¬
denten Jugend
Technik, und wenn man näher zusieht, auch noch keine Ueberwindung
mütigte, und ohne weiteres ins Gleichgewicht gerät, da sein Peiniger,
aber doch zu sch
der Motive, an die die ganze dichterische Jugend des Autors gekettet
der allein von dieser Sache weiß, vom Schlage gerührt wird, ehe er sich
Die Elen
erscheint. Die tolle Sturmnacht der Schwelgerei, in die das anscheinend
seines Triumphes rühmen kann. Man wollte bekanntlich den Dichter,
sind ihm bisher
dem Untergang geweihte Bologna untertaucht, dient doch nur dazu,
der nach der allgemeinen Wehrpflicht gedient und als Oberarzt der
über die Welt.
das alte Thema von dem „süßen Mädchen“, das durch die Leidenschaft
Armee angehört hatte, wegen dieser Novelle vor ein militärisches
ihm zu erwar
der Männer zweisach, durch Ueberschätzung und Verachtung, mi߬
Ehrengericht stellen. Es war nur konsequent, daß Schnitzler die Vor¬
novellistischen
handelt wird, noch einmal gründlich abzuha ideln. Der bedrohte
ladung mit der Niederlegung seiner Charge beantwortete, und sein
liebenswürdige
Staat, der verantwortliche Herzog, das Toser. und Schwanken des
Werk, das vor das Forum des ganzen Volkes gehört, nicht vom Stand¬
innert, liegt vi
Volkes, das ist alles nur schöne Dekoration, diese ganze aufgewühlte
punkt einer militärischen Standesfrage beurteilen ließ.
lichkeit, die sich
Welt dreht sich um ein kleines, sinnliches Geschöpf, das, halb Weib,
Die beiden Bücher Schnitzlers, die in der jüngsten Zeit erschienen
So ist er
halb Dirne, von großer Hingebung und kleinlichen Begehrungen hin¬
sind, die Folge von Gesprächen, die er „Reigen“ betitelt, und das
und hergeworfen wird, bis es in seiner Gebrechlichkeit, die für die
Fürstensitz der
Versdrama „Der Schleier der Beatrice“, dürfen nicht in
höchsten Sinne
Freiheit nicht geschaffen ist, zu Grunde geht. Die überreizte Leiden¬
eine Linie gerückt werden: sie liegen weit auseinander im Wert, im
Charafter, — glücklicherweise auch in der Entstehungszeit. Wäre schaft des Poeten und des Fürsten sucht in dem Kinde eine Größe,