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SPOkT &SALON. CGS
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Kampfe sich entschliesst, sich von „Behring“ persön- der Novelle-Sterbens, halblustig im ersten Acte der -Lie¬
beleis, tieftraurig und tragisch-ernst in den zwei anderen
lich die gelichene Geldsumme zu holen, stirbt „Wese¬
Acten dieses Stückes. Schnitzler ist ein Meister der
burg’. Ihr Opfer war vergebens. „Hartmann“ weist dem
Stimmung, ein Meister des feinen, pointirten Dialoges, was
„Behring“ im Auftrage Adas“ die Thüre und fragt
er besonders in der -Einactersammlung Anatole zeigt. In
stolz: Nun, wer hat gesiegt?e Voll Ironic antwortet
dieser Bezichung erinnert er stark an die Franzosen! Eine
Behring, aus dessen Armen Ada“ eben kam: -Dule Auf
köstliche Probe:seines Humors ist wohl die Novelle=Die
die letzten zwei Acte hin verzeiht man dem Autor dieses
kleine Komödie“, die vor einigen Jahren in der .Neuen
Stückes manche Schwächen der ersten beiden. Das Stück
deutschen Rundschaus erschien. Nach der -Liebeleie trat
hat unverkennbare Fehler, die hauptsächlich darin bestehen,
Schnitzler mit dem Schauspiel -Freiwilde hervor. Es
dass die Handlung zu unverarbeitet auf die Bühne tritt:
ist ein gutes, technisch höchst gelungenes Stück. Mit ob¬
der Zuschauer ahnt zwar, was der Autor sagen will, aber
iectiver Schärfe führt er alle Pros und -Contras des
die halbe Wirkung gcht verloren. In den zwei letzten Acten
Duelles vor. Im vorigen Jahre sahen wir im Burgtheater
ist manche dramatische Scene, doch auch diese sind mit
sein Schauspiel-Das Vermächtnisse, wohl das reifste Werk
wenig Geschick ausgenützt. Die Sprache wird an manchen
Stellen banal und schablonenhaft, so reden nicht junge des jugendlichen Dichters. Wir haben dieses prächtige Stück
sowie seinen Einactercyklus
Leute, so schreiben sie sich
Paracelsuss, Der grüne Ka¬
höchstens. Mancher Charakter
kadus damals zur Genüge ge¬
ist zwar gut ersonnen, aber nicht
würdigt. Zum Schlusse möchte
bis zum Schlusse durchgeführt.
ich noch der Novellensammlung
Die alte Tante Julie von
Die Frau des Weisene er¬
Schachenstein“ aber ist ganz
wähnen, in der sich die ganze
verzeichnet, nicht im Charakter,
feine Eigenart Schnitzler’s
sondern in der Stellung zu ihrer
zeigt. Seine Pointen sind nicht
Umgebung, zum Publicum. Im
laut und theatralisch, sie sind
zweiten Acte macht sich der
ruhig und zart, der subtilen Grund¬
Autor über ihre Ansichten
stimmung der Schnitzler’schen
lustig, im vierten stellt er ihre
Erzählungskunst entsprechend.
Ansicht als die richtige hin.
Schnitzler ist einer der
Immerhin ist das Stück nicht so
begabtesten und gewandtesten
schlecht, dass nicht der Autor
jungen Schriftsteller, und selbst
desselben einmal ein gutes,
die Berliner Literaten, die sonst
volles, literarisches Werk auf die
auf die Dichter der Phäaken¬
Bühne stellt. Die Darstellung war
stadt nicht gut zu sprechen sind,
theilweise sehr gut. Fräulein
beugen sich in anerkennender
Elbrig, Mitglied des Hamburger
Ehrfurcht vor dem Talente Ar¬
Schauspielhauses, gab die „Ada“
thur Schnitzlers.
C. C. S.
und fand die schönsten Töne
—b
der Liebe, und die grässlichsten
Laute der Verzweiflung für diese
* Fräulein Irene Sironi,
Figur. Herr Burg verdient un¬
ist die ausgezeichnete erste
beschränktes Lob als nervöser,
Solotänzerin des k. k. Hof¬
tuberculöser und sterbender
operntheaters. Die schöne Italie¬
Weseburg“. Der „ Hartmann“ des
nerin hat es verstanden, durch
Herrn Meth überraschte durch
ihre Kunst selbst unsere ver¬
seine freundliche Art, er war
Arthur Schnitzler.
wöhntesten Balletthabitués zu
für die Rolle fast zu sympathisch.
begeistern. Sie ist die Haupt¬
Herr Jensen spielte sehr dis¬
stütze unseres Balletts und ver¬
cret. Ein Gesammtlob noch
den Damen Runegg, Schüller und Weiser, den Herren dient vollauf den Beifall, den ihr das Publicum bei ihrem
jedesmaligen Auftreten verschwenderisch zu Theil werden
Norini und Grossmann. Hoffen wir, dass diese literarischen
lässt.
Matinées fortgesetzt werden und manches gute Stück ans
Bühnenlicht ziehen, das vielleicht sonst in einer Schreib¬
* Helene Ansion gehört als eines der jüngsten weib¬
tischlade vermodert wäre. Herr Borgias Schmid wird
lichen Mitglieder dem Verbande unseres Burgtheaters an.
aber bei der Auswahl der zukünftigen Stücke darauf zu
Wohl hatte die Dame bisher nur in kleinen Kollen Gelegen¬
achten haben, dass nur vollwerthige, packende Stücke zur
heit, sich dem Publicum zu zeigen, doch erbrachte sie
Aufführung gelangen, denn man stellt an eine freic litera¬
schon zu wiederholtenmalen Beweise eines schönen Talentes.
rische Bühne noch mehr Anforderungen als an ein gewöhn¬
Eine hübsche Bühnenerscheinung, verfügt Fräulein Ansion
liches Theater.
C. C. S.
auch über ein angenehmes Organ und verstcht es, warme
——
Gefühlstöne anzuschlagen.
* Salzburg. Herr Paul Blasel, der neue Director
Arthur Schnitzler.
unseres Stadttheaters, gibt sich alle Mühe ein würdiger
Nachfolger seines Vorgängers A. C. Lechner zu werden,
Der bekannteste unter den jungen Wiener Literaten ist
doch ist unser Theaterpublicum nicht so dankbar, wie es
Arthur Schnitzler. Ihm gebührt das Verdienst, der
eigentlich sein sollte, das beweisen die meist schlecht be¬
erste unter den jungen Modernen Oesterreichs gewesen zu
suchten Häuser. Von den bisher zahlreich aufgeführten
sein, dessen Stücke im Burgtheater aufgeführt wurden.
Novitäten haben sich bis jetzt nur die •Puppes und =Als
Schnitzler ist sowohl als Dramatiker als auch als feiner
ich wiederkams am Repertoire erhalten. Für die Erstauf¬
Novellist von ganz ausgesprochener Eigenart. Er hat eine
führung vonFrau Venuse hat die Direction grossartige
humorvolle Ader und eine Portion stiller Wehmuth. In der
Vorbereitungen getroffen und dürfte die Ausstattung und
Liebeleit sowohl, als auch imSterbene behandelt er das
Inscenirung dieses Werkes alles bisher Gebotene noch
Thema der Wiener Grisetten, des kleinen ssüssen Mädelse
Gz. Bhr.
übertreffen.
von verschiedenen Seiten. Ernst und gedankenschwer in
S
See
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Kampfe sich entschliesst, sich von „Behring“ persön- der Novelle-Sterbens, halblustig im ersten Acte der -Lie¬
beleis, tieftraurig und tragisch-ernst in den zwei anderen
lich die gelichene Geldsumme zu holen, stirbt „Wese¬
Acten dieses Stückes. Schnitzler ist ein Meister der
burg’. Ihr Opfer war vergebens. „Hartmann“ weist dem
Stimmung, ein Meister des feinen, pointirten Dialoges, was
„Behring“ im Auftrage Adas“ die Thüre und fragt
er besonders in der -Einactersammlung Anatole zeigt. In
stolz: Nun, wer hat gesiegt?e Voll Ironic antwortet
dieser Bezichung erinnert er stark an die Franzosen! Eine
Behring, aus dessen Armen Ada“ eben kam: -Dule Auf
köstliche Probe:seines Humors ist wohl die Novelle=Die
die letzten zwei Acte hin verzeiht man dem Autor dieses
kleine Komödie“, die vor einigen Jahren in der .Neuen
Stückes manche Schwächen der ersten beiden. Das Stück
deutschen Rundschaus erschien. Nach der -Liebeleie trat
hat unverkennbare Fehler, die hauptsächlich darin bestehen,
Schnitzler mit dem Schauspiel -Freiwilde hervor. Es
dass die Handlung zu unverarbeitet auf die Bühne tritt:
ist ein gutes, technisch höchst gelungenes Stück. Mit ob¬
der Zuschauer ahnt zwar, was der Autor sagen will, aber
iectiver Schärfe führt er alle Pros und -Contras des
die halbe Wirkung gcht verloren. In den zwei letzten Acten
Duelles vor. Im vorigen Jahre sahen wir im Burgtheater
ist manche dramatische Scene, doch auch diese sind mit
sein Schauspiel-Das Vermächtnisse, wohl das reifste Werk
wenig Geschick ausgenützt. Die Sprache wird an manchen
Stellen banal und schablonenhaft, so reden nicht junge des jugendlichen Dichters. Wir haben dieses prächtige Stück
sowie seinen Einactercyklus
Leute, so schreiben sie sich
Paracelsuss, Der grüne Ka¬
höchstens. Mancher Charakter
kadus damals zur Genüge ge¬
ist zwar gut ersonnen, aber nicht
würdigt. Zum Schlusse möchte
bis zum Schlusse durchgeführt.
ich noch der Novellensammlung
Die alte Tante Julie von
Die Frau des Weisene er¬
Schachenstein“ aber ist ganz
wähnen, in der sich die ganze
verzeichnet, nicht im Charakter,
feine Eigenart Schnitzler’s
sondern in der Stellung zu ihrer
zeigt. Seine Pointen sind nicht
Umgebung, zum Publicum. Im
laut und theatralisch, sie sind
zweiten Acte macht sich der
ruhig und zart, der subtilen Grund¬
Autor über ihre Ansichten
stimmung der Schnitzler’schen
lustig, im vierten stellt er ihre
Erzählungskunst entsprechend.
Ansicht als die richtige hin.
Schnitzler ist einer der
Immerhin ist das Stück nicht so
begabtesten und gewandtesten
schlecht, dass nicht der Autor
jungen Schriftsteller, und selbst
desselben einmal ein gutes,
die Berliner Literaten, die sonst
volles, literarisches Werk auf die
auf die Dichter der Phäaken¬
Bühne stellt. Die Darstellung war
stadt nicht gut zu sprechen sind,
theilweise sehr gut. Fräulein
beugen sich in anerkennender
Elbrig, Mitglied des Hamburger
Ehrfurcht vor dem Talente Ar¬
Schauspielhauses, gab die „Ada“
thur Schnitzlers.
C. C. S.
und fand die schönsten Töne
—b
der Liebe, und die grässlichsten
Laute der Verzweiflung für diese
* Fräulein Irene Sironi,
Figur. Herr Burg verdient un¬
ist die ausgezeichnete erste
beschränktes Lob als nervöser,
Solotänzerin des k. k. Hof¬
tuberculöser und sterbender
operntheaters. Die schöne Italie¬
Weseburg“. Der „ Hartmann“ des
nerin hat es verstanden, durch
Herrn Meth überraschte durch
ihre Kunst selbst unsere ver¬
seine freundliche Art, er war
Arthur Schnitzler.
wöhntesten Balletthabitués zu
für die Rolle fast zu sympathisch.
begeistern. Sie ist die Haupt¬
Herr Jensen spielte sehr dis¬
stütze unseres Balletts und ver¬
cret. Ein Gesammtlob noch
den Damen Runegg, Schüller und Weiser, den Herren dient vollauf den Beifall, den ihr das Publicum bei ihrem
jedesmaligen Auftreten verschwenderisch zu Theil werden
Norini und Grossmann. Hoffen wir, dass diese literarischen
lässt.
Matinées fortgesetzt werden und manches gute Stück ans
Bühnenlicht ziehen, das vielleicht sonst in einer Schreib¬
* Helene Ansion gehört als eines der jüngsten weib¬
tischlade vermodert wäre. Herr Borgias Schmid wird
lichen Mitglieder dem Verbande unseres Burgtheaters an.
aber bei der Auswahl der zukünftigen Stücke darauf zu
Wohl hatte die Dame bisher nur in kleinen Kollen Gelegen¬
achten haben, dass nur vollwerthige, packende Stücke zur
heit, sich dem Publicum zu zeigen, doch erbrachte sie
Aufführung gelangen, denn man stellt an eine freic litera¬
schon zu wiederholtenmalen Beweise eines schönen Talentes.
rische Bühne noch mehr Anforderungen als an ein gewöhn¬
Eine hübsche Bühnenerscheinung, verfügt Fräulein Ansion
liches Theater.
C. C. S.
auch über ein angenehmes Organ und verstcht es, warme
——
Gefühlstöne anzuschlagen.
* Salzburg. Herr Paul Blasel, der neue Director
Arthur Schnitzler.
unseres Stadttheaters, gibt sich alle Mühe ein würdiger
Nachfolger seines Vorgängers A. C. Lechner zu werden,
Der bekannteste unter den jungen Wiener Literaten ist
doch ist unser Theaterpublicum nicht so dankbar, wie es
Arthur Schnitzler. Ihm gebührt das Verdienst, der
eigentlich sein sollte, das beweisen die meist schlecht be¬
erste unter den jungen Modernen Oesterreichs gewesen zu
suchten Häuser. Von den bisher zahlreich aufgeführten
sein, dessen Stücke im Burgtheater aufgeführt wurden.
Novitäten haben sich bis jetzt nur die •Puppes und =Als
Schnitzler ist sowohl als Dramatiker als auch als feiner
ich wiederkams am Repertoire erhalten. Für die Erstauf¬
Novellist von ganz ausgesprochener Eigenart. Er hat eine
führung vonFrau Venuse hat die Direction grossartige
humorvolle Ader und eine Portion stiller Wehmuth. In der
Vorbereitungen getroffen und dürfte die Ausstattung und
Liebeleit sowohl, als auch imSterbene behandelt er das
Inscenirung dieses Werkes alles bisher Gebotene noch
Thema der Wiener Grisetten, des kleinen ssüssen Mädelse
Gz. Bhr.
übertreffen.
von verschiedenen Seiten. Ernst und gedankenschwer in
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