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2. Cuttings
unserem Urtheil, sachlicher, leidenschaftsloser, seit Dr. Phigma. Das geht ihmenatürlich niemals durch und
Paul Schleuther der Mann unseres Burgtheaters ge= so begeht er auch keine Dummheiten, an denen man sich
leton.
Nachdruck verboten.
worden ist. Wir haben nach wie vor zu nörgeln und satt ärgern könnte. Man kann sich nicht recht zerzanken
zu kritteln genug. Aber es geschieht ruhiger, maßvoller mit ihm und dann wieder so hübsch versöhnen, man
heater. 4
wie ehedem. Wie ist das zu erklären? Sind wir so rasch bringt es zu keiner rechtschaffenen Entrüstung über
chblick.)
ihn. Allerdings auch zu keiner aufrichtigen
der Ueberzeugung geworden, daß in Paul Schleuther
inzusehen und einzugestehen:
endlich der richtige Mann gefunden wurde, der das Freude. Er bleibt immer höflich und stumm
in unserem Urtheil über
Burgtheater so groß und glücklich machen wird, wie und geht gleichmüthig seiner Wege, als gäbe es
ohne daß wir uns dessen!
wir es fordern? Ach nein, so gutmüthig sind wir kein Burgtheater=Publicum, das sich das Schwieger¬
rden Standpunkt parteiloser
nicht und auch nicht so bescheiden. Wir können immer mutterrecht ersessen hat, in den künstlerischen Haushalt
n einer keineswegs unpartei¬
noch mit einem Dutzend Männern aufwarten, die uns dreinzureden. Er sagt es nicht, aber er denkt es sich: ich
Das kam so, weil wir das
bin Niemandem Rechenschaft zu geben verpflichtet, als
lieber wären wie er. Darin ändert sich eine Schwieger¬
liebten, weil es unserem
mutter wol nie. Aber dieser norddeutsche Kritiker hat meiner „vorgesetzten Behörde“. Das empfindet man. Wie
Verstand. Wir wurden un¬
seine eigene Art, seine besondere Methode, das Burg= eine Zurücksetzung empfindet man es, wie eine artige,
Zuneigung, wir fühlten zu
theater zu behandeln, und wir wissen nicht recht, wie aber entschiedene Ablehnung. Die „vorgesetzte Behörde“.
ätten urtheilen können. Das
ist Alles geworden, das P.T. Publicum gehört eigentlich
wir uns damit abfinden sollen. Er ist so ganz anders
enug für unser Burgtheater,
wie sein Vorgänger Max Burckhard. Das war ein nicht mehr zur Familie. Die Schwiegermama kommt zu
Pollkommenheit genügte uns
Bühne, und den Director echter Wiener, auch als der legitime Mann des Burg=[Gast und wird bewirthet, sie kann sagen, was ihr schmeckt,
gefähr so, wie eine zärtliche theaters mehr Liebhaber als Gatte. So gar nicht und was nicht, aber in die Küche zu gehen und in die
Töpfe zu gucken ist ihr untersagt. Das steht einzig und
der die Vermessenheit hatte, väterlich, so burschikos, so leichtlebig, schier liederlich.
Er war uns natürlich nicht recht, wie es uns überhaupt allein der „Behörde“ zu. So steht es im Ehecontract
hen zu ehelichen. Daß er
Keiner ganz recht machen könnte. Wir haben uns und daran haben wir uns zu halten. Und das ist es,
schöpfes würdig erweisen,
weidlich herumgezankt mit ihm, besonders seit er sich was uns das Burgtheater zu entfremden beginnt. Wir
behandeln, daß er es zu
ben, daß er es glücklich die literarische Clique als Hausfreund einlud. Aber es nehmen nicht mehr so intimen Antheil an Allem, was
zur Wunschlosigkeit, das war Wärme in ihm, Leidenschaft, man fühlte es, daß das Burgtheater betrifft, wir sind in die Schranken einer
u für ausgeschlossen. Der er das Burgtheater vom Herzen lieb hatte, daß hochachtungsvollen Mütterlichkeit verwiesen worden. Das
mit ihm verbunden war, nicht in einer ist ja gewiß ganz in der Ordnung. Wir haben uns nicht
er
heaters, konnte auch uns nie
bloßen Vernunftehe. Und dann — mit ihm ließ sich so um all das Kleinzeug des künstlerischen Haushaltes unseres
blieb ein Schwiegersohn,
angenehm streiten. Er hatte Temperament und es ging Burgtheaters zu bekümmern, wir haben uns nur auf die
dieser Menschengattung, und
literarische Beurtheilung zu beschränken, wir haben nur
Dutzend anderer Männer, ihm leicht durch. Dann konnte man loslegen und ihm
danach zu fragen, ob das Theater würdig und correct
gehörig den Kopf zurechtsetzen. Man hatte etwas wie
ter sicherlich besser verstanden
geleitet wird. Ist dies der Fall, dann ist Alles geschehen,
kritischen Genuß daran, e##n saftigen Aerger, eine Art
hätten. So sind wir partei¬
wie jede Schwiegermutter. mütterlicher Genngthuung. Dann war ja Alles wieder um das Glück und die Bedeutung desselben zu sichern
und wir haben uns weiter keine Sorgen und Gedanken
a
gerechtigkeit der verklärende gut. Aber nun dieser Herr Paul Schleuther. Er ist je
zu machen. Denn das Burgtheater ist ein Hoftheater.
e, es zitterte in ihr eine gewiß erdrückend literarisch und verzweifelt correct. Er
Das sollten wir nie vergessen.
begegnet dem Burgtheater mit tadelloser, steifer Cour¬
gab eine vollgiltige Ent¬
Ein Hoftheater. Ja so — das hatten wir im Lauf
toisie, er bringt ihm eine unbegrenzte Hochachtung ent¬
eilichkeit: das Burgtheater
der Zeit wahrhaftig vergessen. Wir hatten uns so wohlig
gegen. Aber er ist kühl, förmlich und schweigsam, ob
so. Aber eine Wandlung man ihm nun derb die Wahrheit sagt oder nicht. Er in den Gedanken hineingelebt, daß das Burgtheater ein
nd gerechter geworden in hat absolut kein Temperament, er hat nur ein breites Wiener Volkstheater sei, auf seiner Höhe erhalten durch
Der heutigen Uummer der „Reichswehr“ liegt die „Dedette“ bei.
e.
er, bei je zweien Oberlieu¬
i einem Unterintendant. Für
###en 156 Aerarialplätze be¬
1., 4 für den 2., 26 für
Jahrgang. Von den Aspi¬
Arerterten unse
Sohn eines Majors,
2. Cuttings
unserem Urtheil, sachlicher, leidenschaftsloser, seit Dr. Phigma. Das geht ihmenatürlich niemals durch und
Paul Schleuther der Mann unseres Burgtheaters ge= so begeht er auch keine Dummheiten, an denen man sich
leton.
Nachdruck verboten.
worden ist. Wir haben nach wie vor zu nörgeln und satt ärgern könnte. Man kann sich nicht recht zerzanken
zu kritteln genug. Aber es geschieht ruhiger, maßvoller mit ihm und dann wieder so hübsch versöhnen, man
heater. 4
wie ehedem. Wie ist das zu erklären? Sind wir so rasch bringt es zu keiner rechtschaffenen Entrüstung über
chblick.)
ihn. Allerdings auch zu keiner aufrichtigen
der Ueberzeugung geworden, daß in Paul Schleuther
inzusehen und einzugestehen:
endlich der richtige Mann gefunden wurde, der das Freude. Er bleibt immer höflich und stumm
in unserem Urtheil über
Burgtheater so groß und glücklich machen wird, wie und geht gleichmüthig seiner Wege, als gäbe es
ohne daß wir uns dessen!
wir es fordern? Ach nein, so gutmüthig sind wir kein Burgtheater=Publicum, das sich das Schwieger¬
rden Standpunkt parteiloser
nicht und auch nicht so bescheiden. Wir können immer mutterrecht ersessen hat, in den künstlerischen Haushalt
n einer keineswegs unpartei¬
noch mit einem Dutzend Männern aufwarten, die uns dreinzureden. Er sagt es nicht, aber er denkt es sich: ich
Das kam so, weil wir das
bin Niemandem Rechenschaft zu geben verpflichtet, als
lieber wären wie er. Darin ändert sich eine Schwieger¬
liebten, weil es unserem
mutter wol nie. Aber dieser norddeutsche Kritiker hat meiner „vorgesetzten Behörde“. Das empfindet man. Wie
Verstand. Wir wurden un¬
seine eigene Art, seine besondere Methode, das Burg= eine Zurücksetzung empfindet man es, wie eine artige,
Zuneigung, wir fühlten zu
theater zu behandeln, und wir wissen nicht recht, wie aber entschiedene Ablehnung. Die „vorgesetzte Behörde“.
ätten urtheilen können. Das
ist Alles geworden, das P.T. Publicum gehört eigentlich
wir uns damit abfinden sollen. Er ist so ganz anders
enug für unser Burgtheater,
wie sein Vorgänger Max Burckhard. Das war ein nicht mehr zur Familie. Die Schwiegermama kommt zu
Pollkommenheit genügte uns
Bühne, und den Director echter Wiener, auch als der legitime Mann des Burg=[Gast und wird bewirthet, sie kann sagen, was ihr schmeckt,
gefähr so, wie eine zärtliche theaters mehr Liebhaber als Gatte. So gar nicht und was nicht, aber in die Küche zu gehen und in die
Töpfe zu gucken ist ihr untersagt. Das steht einzig und
der die Vermessenheit hatte, väterlich, so burschikos, so leichtlebig, schier liederlich.
Er war uns natürlich nicht recht, wie es uns überhaupt allein der „Behörde“ zu. So steht es im Ehecontract
hen zu ehelichen. Daß er
Keiner ganz recht machen könnte. Wir haben uns und daran haben wir uns zu halten. Und das ist es,
schöpfes würdig erweisen,
weidlich herumgezankt mit ihm, besonders seit er sich was uns das Burgtheater zu entfremden beginnt. Wir
behandeln, daß er es zu
ben, daß er es glücklich die literarische Clique als Hausfreund einlud. Aber es nehmen nicht mehr so intimen Antheil an Allem, was
zur Wunschlosigkeit, das war Wärme in ihm, Leidenschaft, man fühlte es, daß das Burgtheater betrifft, wir sind in die Schranken einer
u für ausgeschlossen. Der er das Burgtheater vom Herzen lieb hatte, daß hochachtungsvollen Mütterlichkeit verwiesen worden. Das
mit ihm verbunden war, nicht in einer ist ja gewiß ganz in der Ordnung. Wir haben uns nicht
er
heaters, konnte auch uns nie
bloßen Vernunftehe. Und dann — mit ihm ließ sich so um all das Kleinzeug des künstlerischen Haushaltes unseres
blieb ein Schwiegersohn,
angenehm streiten. Er hatte Temperament und es ging Burgtheaters zu bekümmern, wir haben uns nur auf die
dieser Menschengattung, und
literarische Beurtheilung zu beschränken, wir haben nur
Dutzend anderer Männer, ihm leicht durch. Dann konnte man loslegen und ihm
danach zu fragen, ob das Theater würdig und correct
gehörig den Kopf zurechtsetzen. Man hatte etwas wie
ter sicherlich besser verstanden
geleitet wird. Ist dies der Fall, dann ist Alles geschehen,
kritischen Genuß daran, e##n saftigen Aerger, eine Art
hätten. So sind wir partei¬
wie jede Schwiegermutter. mütterlicher Genngthuung. Dann war ja Alles wieder um das Glück und die Bedeutung desselben zu sichern
und wir haben uns weiter keine Sorgen und Gedanken
a
gerechtigkeit der verklärende gut. Aber nun dieser Herr Paul Schleuther. Er ist je
zu machen. Denn das Burgtheater ist ein Hoftheater.
e, es zitterte in ihr eine gewiß erdrückend literarisch und verzweifelt correct. Er
Das sollten wir nie vergessen.
begegnet dem Burgtheater mit tadelloser, steifer Cour¬
gab eine vollgiltige Ent¬
Ein Hoftheater. Ja so — das hatten wir im Lauf
toisie, er bringt ihm eine unbegrenzte Hochachtung ent¬
eilichkeit: das Burgtheater
der Zeit wahrhaftig vergessen. Wir hatten uns so wohlig
gegen. Aber er ist kühl, förmlich und schweigsam, ob
so. Aber eine Wandlung man ihm nun derb die Wahrheit sagt oder nicht. Er in den Gedanken hineingelebt, daß das Burgtheater ein
nd gerechter geworden in hat absolut kein Temperament, er hat nur ein breites Wiener Volkstheater sei, auf seiner Höhe erhalten durch
Der heutigen Uummer der „Reichswehr“ liegt die „Dedette“ bei.
e.
er, bei je zweien Oberlieu¬
i einem Unterintendant. Für
###en 156 Aerarialplätze be¬
1., 4 für den 2., 26 für
Jahrgang. Von den Aspi¬
Arerterten unse
Sohn eines Majors,