VII, Verschiedenes 2, 50ster und 55ster Geburtstag, Seite 53

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die Wahlrechtsreform verwirklicht wird, 1 gestelll. Gleichzeitig konnen amo die # ug unt der umsergesnn uun
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ten nach außen, als den Fruchtbarsten und Er¬
schöpfe, die er liebt, sondern irgendeinen
Artur Schnitzler
folgreichsten anerkannten. Schnitzler gehörte
re. Vermutlich eine, die viel Geld hät. B
Schnitzler heiratet „er“ immer eine „Andere
nie zu den Stürmern und Drängern. das Stür¬
(Feuilleton der Budopester Presse.)
Anatol sagt dem Glück, der Jugend, der schü
men überließ er den anderen. Er suchte sich
Ven Eugen Lüzär.
nen Freibeit Ade und bescließt sein fröh
einen ruhigen, einsamen Weg, der sachte an¬
(Nachdruck verbolen.)
liches, seliges, wienerisches Junggesellenlebe
steigend auf ein mäßig hochgelegenes Plateau
mit einem Abschiedssouper, bei dem der Cham
führte. Von hier genoß er ausruhend den freie“.
Jung-Wien ist merklich gealtert. Nicht
pagner in Strömen fließt, sirbernes Frauen
Ausblick in das umliegende Land, in das weite
von gestern auf heute, nicht über Nacht. auch
Land der Seeic.
lachen erklingt, getanzt, gejubelt, umhergetol
die einzelnen Etappen des stetig fortschreiten¬
wird und in den Augen Tränen schimmern.
Unten wogle der Kampf der Stürmer, die
den Prozesses waren nicht gesondert wahr¬
er verlassen hatte. Sie, die unter Führung des
Das süße Mädel ist aus Anatols Leben ver
nehmbar. — e kam nicht vor. daß wir sagen
ewig stürmenden, ewig nährenden Hermann
schwunden, er wird ihr im Prater nicht meh
mußten: „Da hal einer dieser Jungen ein merk¬
freundlich zunicken, sondern wird im Wage
Bahr ausgezogen waren, die Welt zu erobern
würdiges Zeichen von Hinfälligbeit gegeben“:
zurückgelehnt, zu der neben ihm sitzenden Le
und einen Teil, die deutsche Dichtkunst, auch
—dennoch ist es heute so. daß wir die Spuren
gitimen müde und freudlöse Worte sprechen
wirklich erobert hatten, mußten zu ihm kom¬
de Alters in dem einst geliebten Antlitz deut¬
men, wenn sie ihn sehen wollten. Er blieb ein¬
lich erkennen, daß etwas, das uns lange Zeit
Das Wiener süße Mädel hat Artur Schnitz
sam und genoß den Respekt, der dem Einsamen
voll heißen Lebens schien, die süße Anmut, die
ler erfunden. Es hat gewiß nie existiert. Jeden
gezollt wird.
uns hinriß, eingebüßt hat, daß da etwas zer¬
falls ist es heute nicht mehr zu finden. Da
ronnen, verweht. vergangen ist. das wir noch
junge, liebe, bescheidene Geschöpf, das sein
Am Anfange seines Weges stand Anatol.
vor kurzem blühend und kraftvoll wähnten.
Jugend. seinen Liebreiz freudig opfert, um den
Anatol. der junge, gutmütige, leichtberzige und
„Und heute sehen wir rückblickend, daß dieser
geliebten Mann ein kurzes Glück zu verschaff
elegante Wiener Lebemann. Anatol liebt die
schönen, starken und fruchtbaren Bewegung.
fen. war in Wien nie zu Hause. Dennoch ist
Behaglichkeit seiner Junggesellenwohnung, die
die vor etwa fünfundzwanzig Jahren von Wien
zum Schlagwort geworden, zur Etikette
Eleganz seiner Kleidung, die vornehme Lässig¬
ausging und Deutschland im Sturme eroberte.
Schnitzlerschen und überhaupt der Wiene
keit seiner Bewegungen, die Soupers bei Sacher.
eine kurze Lebensdauer zugemessen war. daß
Dichtkunst. Als literarische Figur ist es kei
die Wagenfahrten im Prater, seine eigene
sie den Tod im Herzen trug, als sie im Jugend¬
urwienerisches Erzeugnis, sondern der Parisel
„nachdenkliche“ Seele. sein Wienertum, und er
überschwange dem Leben zujauchzte.
Midinette, der Geliebten des Quartier Latin
liebt die entzückenden, süßen Wienerinnen.
Bewohners nachgebildet. Auch Anatol hat sei
Ihnen zuliebe ist alles andere da. Ihnen opfert er
Artur Schnitzler ist fünfzig Jahre alt. Er
weltmännisches Wesen aus Frankreich bezo
sein Leben, sein Vermögen und schließlich sein
ist in das Alter eingegangen, in dem man die
gen. Beide Gestalten sind in der französischen
Glück. Denn schließlich, — nach einer Reihe
Rolle des Führers gern mit der des von ferne
Literatur schon lange beimisch und aus den
von leichtfertigen, graziösen, ein bischen me¬
Zuschauenden vertauscht. Lange Zeit war er
Leben der französischen Hauptstadth in
lancholischen Dialogen, — heiratet er. Natür¬
der nominelle Führer der jungen Wiener Dich¬
ter, die ihn bereitwillig als ihren Repräsenlan- lich eine andere. Nicht eines der süßen Ge- übergegangen. Von Schnitzler wurden sie im