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rechtsreform verwirklicht wird. gestelll. Gleichzeitig kopnern amo die Peg int der u. iee eeemRn
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W
schöpfe, die er liebt, sondern irgendeinel ande¬
ten nach außen, als den Fruchtbarsten und Er¬
re. Vermutlich eine, die viel Gold hat. Bei
Artur Schnitzler
folgreichsten anerkannten. Schnilzler gehörte
Schnitzler heiratet „er“ immer eine „Andere“.
nie zu den Stürmern und Drängern. das Stür¬
euilleton der Budapester Presse.)
Anatol sagt dem Glück, der Jugend, der schö¬
men ünerließ er den anderen. Er suchte sich
Von Eugen Läzär.
nen Freiheit Ade und bescließt sein fröh¬
einen ruhigen, einsamen Weg. der sachte an¬
(Nachdruck verboten.)
liches, seliges, wienerisches Junggesellenleben
steigend auf ein mäßlig hochgelegenes Plateau
mit einem Abschiedssouper, bei dem der Cham¬
führte. Von hier genoß er ausruhend den freien
a-Wien ist merklich gealiert. Nicht
pagner in Strömen fließt, silbernes Frauen¬
Ausblick in das umliegende Land, in das weite
Prn auf heute, nicht über Nacht, auch
lachen erklingt, getanzt, gejubelt, umhergetollt
Land der Seele.
EInen Etappen des stetig fortschreiten¬
wird und in den Augen Tränen schimmern.
Unten wogte der Kampf der Stürmer, die
kesses waren nicht gesondert wahr¬
Das süße Mädel ist aus Anatols Leben ver¬
er verlassen hatle. Sie, die unter Führung des
— es kam nicht vor, daß wir sagen
schwunden, er wird ihr im Prater nicht mehr
ewig stürmenden, ewig gährenden Hermann
„Da hat einer dieser Jungen ein merk¬
freundlich zunicken, sondern wird im Wagen
Bahr ausgezogen waren, die Welt zu erobern
Zeichen von Hinfälligkeit gegeben“:
zurückgelehnt, zu der neben ihm sitzenden Le¬
und einen Teil, die deutsche Dichtkunst, auch
ch ist es heute so. daß wir die Spuren
gitimen müde und freudlose Worte sprechen.
wirklich erobert hatten, mußten zu ihm kom¬
s in dem einst geliebten Antlitz deut¬
men, wenn sie ihn sehen wollten. Er blieb ein¬
Das Wiener süße Mädel hat Artur Schnitz¬
ennen, daß etwas, das uns lange Zeit
sam und genoß den Respekt, der dem Einsamen
ler erfunden. Es hat gewiß nie existiert. Jeden¬
en Lebens schien, die süße Anmut, die
gezollt wird.
falls ist es heute nicht mehr zu finden. Das
iß. eingehüßt hat, daß da etwas zer¬
junge, liebe. bescheidene Geschöpf das seine
verweht. vergangen ist, das wir noch
Am Anfange seines Weges stand Anatol.
Jugend. seinen Liebreiz freudig opfert, um dem
em blühend und kraftvoll wähnten.
Anatol. der junge, gutmütige, leichtberzige und
geliebten Mann ein kurzes Glück zu verschaf¬
te sehen wir rückblickend, daß dieser
elegante Wiener Lebema an. Anatol liebt die
fen. war in Wien nie zu Hause. Dennoch ist es
Behaglichkeit seiner Junggesellenwohnung, die
starken und fruchtbaren Bewegung.
zum Schlagwort geworden, zur Etikette der
twa fünfundzwanzig Jahren von Wien
Tleganz seiner Kleidung. die vornehme Lässig¬
Schnitzlerschen und überhaupt der Wiener
und Deutschland im Sturme eroberte.
keit seiner Bewegungen, die Soupers bei Sacher,
Dichtkunst. Als literarische Figur ist es kein
ze Lebensdauer zugemessen war, daß
die Wagenfahrten im Prater, seine eigene
urwienerisches Erzeugnis, sondern der Pariser
od im Herzen trug. als sie im Jugend¬
„nachdenkliche“ Seele, seir Wienertum, und er
Midinette, der Geliebten des Quartier Latin¬
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lieht die entzückenden, süßen Wienerinnen.
änge dem Leben zujauchzte.
Bewohners nachgebildet. Auch Anatol hat sein
Ihnen zuliebe ist alles andere da. Ihnen opferter
Schnitzler ist fünfzig Jahre alt. Er
weltmännisches Wesen aus Frankreich bezo¬
sein Leben, sein Vermögen und schließlich sein
AAlter eingegangen, in dem man die
gen. Beide Gestalten sind in der französischen
Glück. Denn schließlich, — nach einer Reihe
Führers gern mit der des von ferne
Literatur schon lange heimisch und aus dem
von leichtfertigen, graziösen, ein bischen me¬
üden vertauscht. Lange Zeit war er
Leben der französischen Hauptstadt in sieg
lancholischen Dialogen, — heiratet er. Natür¬
nelle Führer der jungen Wiener Dich¬
an bereitwillig als ihren Repräsenlan- lich eine andere. Nicht eines der süßen Ge- übergegangen. Von Schnitzler wurden sie ins
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rechtsreform verwirklicht wird. gestelll. Gleichzeitig kopnern amo die Peg int der u. iee eeemRn
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schöpfe, die er liebt, sondern irgendeinel ande¬
ten nach außen, als den Fruchtbarsten und Er¬
re. Vermutlich eine, die viel Gold hat. Bei
Artur Schnitzler
folgreichsten anerkannten. Schnilzler gehörte
Schnitzler heiratet „er“ immer eine „Andere“.
nie zu den Stürmern und Drängern. das Stür¬
euilleton der Budapester Presse.)
Anatol sagt dem Glück, der Jugend, der schö¬
men ünerließ er den anderen. Er suchte sich
Von Eugen Läzär.
nen Freiheit Ade und bescließt sein fröh¬
einen ruhigen, einsamen Weg. der sachte an¬
(Nachdruck verboten.)
liches, seliges, wienerisches Junggesellenleben
steigend auf ein mäßlig hochgelegenes Plateau
mit einem Abschiedssouper, bei dem der Cham¬
führte. Von hier genoß er ausruhend den freien
a-Wien ist merklich gealiert. Nicht
pagner in Strömen fließt, silbernes Frauen¬
Ausblick in das umliegende Land, in das weite
Prn auf heute, nicht über Nacht, auch
lachen erklingt, getanzt, gejubelt, umhergetollt
Land der Seele.
EInen Etappen des stetig fortschreiten¬
wird und in den Augen Tränen schimmern.
Unten wogte der Kampf der Stürmer, die
kesses waren nicht gesondert wahr¬
Das süße Mädel ist aus Anatols Leben ver¬
er verlassen hatle. Sie, die unter Führung des
— es kam nicht vor, daß wir sagen
schwunden, er wird ihr im Prater nicht mehr
ewig stürmenden, ewig gährenden Hermann
„Da hat einer dieser Jungen ein merk¬
freundlich zunicken, sondern wird im Wagen
Bahr ausgezogen waren, die Welt zu erobern
Zeichen von Hinfälligkeit gegeben“:
zurückgelehnt, zu der neben ihm sitzenden Le¬
und einen Teil, die deutsche Dichtkunst, auch
ch ist es heute so. daß wir die Spuren
gitimen müde und freudlose Worte sprechen.
wirklich erobert hatten, mußten zu ihm kom¬
s in dem einst geliebten Antlitz deut¬
men, wenn sie ihn sehen wollten. Er blieb ein¬
Das Wiener süße Mädel hat Artur Schnitz¬
ennen, daß etwas, das uns lange Zeit
sam und genoß den Respekt, der dem Einsamen
ler erfunden. Es hat gewiß nie existiert. Jeden¬
en Lebens schien, die süße Anmut, die
gezollt wird.
falls ist es heute nicht mehr zu finden. Das
iß. eingehüßt hat, daß da etwas zer¬
junge, liebe. bescheidene Geschöpf das seine
verweht. vergangen ist, das wir noch
Am Anfange seines Weges stand Anatol.
Jugend. seinen Liebreiz freudig opfert, um dem
em blühend und kraftvoll wähnten.
Anatol. der junge, gutmütige, leichtberzige und
geliebten Mann ein kurzes Glück zu verschaf¬
te sehen wir rückblickend, daß dieser
elegante Wiener Lebema an. Anatol liebt die
fen. war in Wien nie zu Hause. Dennoch ist es
Behaglichkeit seiner Junggesellenwohnung, die
starken und fruchtbaren Bewegung.
zum Schlagwort geworden, zur Etikette der
twa fünfundzwanzig Jahren von Wien
Tleganz seiner Kleidung. die vornehme Lässig¬
Schnitzlerschen und überhaupt der Wiener
und Deutschland im Sturme eroberte.
keit seiner Bewegungen, die Soupers bei Sacher,
Dichtkunst. Als literarische Figur ist es kein
ze Lebensdauer zugemessen war, daß
die Wagenfahrten im Prater, seine eigene
urwienerisches Erzeugnis, sondern der Pariser
od im Herzen trug. als sie im Jugend¬
„nachdenkliche“ Seele, seir Wienertum, und er
Midinette, der Geliebten des Quartier Latin¬
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lieht die entzückenden, süßen Wienerinnen.
änge dem Leben zujauchzte.
Bewohners nachgebildet. Auch Anatol hat sein
Ihnen zuliebe ist alles andere da. Ihnen opferter
Schnitzler ist fünfzig Jahre alt. Er
weltmännisches Wesen aus Frankreich bezo¬
sein Leben, sein Vermögen und schließlich sein
AAlter eingegangen, in dem man die
gen. Beide Gestalten sind in der französischen
Glück. Denn schließlich, — nach einer Reihe
Führers gern mit der des von ferne
Literatur schon lange heimisch und aus dem
von leichtfertigen, graziösen, ein bischen me¬
üden vertauscht. Lange Zeit war er
Leben der französischen Hauptstadt in sieg
lancholischen Dialogen, — heiratet er. Natür¬
nelle Führer der jungen Wiener Dich¬
an bereitwillig als ihren Repräsenlan- lich eine andere. Nicht eines der süßen Ge- übergegangen. Von Schnitzler wurden sie ins