VII, Verschiedenes 2, 50ster und 55ster Geburtstag, Seite 80

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Sotn andsth Birthdan
Leul. Li. ausgaden Der Veribattungorommission sotten reben,


der inzwischen auf unsere Veranlailung das Czernysche Kr##s¬
seinem Leben offenbart, das so still und ruhig in der Wiener
heilinstitut aufgesucht hat, depeschiert uns jedoch jetzt daß
Stadt dahingeflossen ist, wie das eines weltfernen Gelehrten.
Kein Wunder, wenn er dann auch die breite epische Linie
ihm der Oberarzt Czernys Dr. Werner erklärt hat,
pflegt, wenn er im Roman und in der Novelle eine neue
daß die Meldung von den günstigen Heilresultaten fal ich
Meisterschaft zu bewähren vermag. Ja, man kann weiter
sei. Es sei bis jetzt kein Erfolg mit Salvarsan bei Haut¬
gehen: im Grunde ist er überhaupt Novellist und
krebs erzielt worden. Es würden aber viel bessere Er¬
bloß mit eiserner Energie behauptet er den Dramatiker. Er
ist Novellist in seinen heimlichen Stunden, wo er der
folge mit Roentaenstrahlen zu Wege gebracht.
*
dramatischen Kontraste nicht zu achten braucht, sondern wo
(Stuttgarter Hostheater.) Aus Stuttgar schreibt
olles in einander fließt und die Seele mehr schwebt als
man uns: Die Uraufführung der neuen Oper von Richard
wandert. So schrieb Schnitzler die nachtdunkle weiche No¬
Strauß, „Ariadne auf Naxos“ welche bekanntlich
velle „Sterben“, so seinen chmerzlich süßen „Leutnant
unter Mitwirkung des Ensembles des Deutschen Theaters
Gustl“ so seine „Frau Bertha Garlan“. „Der
und unter persönlicher Führung Max Reinhardts im
Wegins Freie“ endlich bleibt ein trefflicher Roman und
neuen Stuttgarter Hoftheater stattfindet, ist nunmehr
hervorzuheben ist folgendes: es wird viel diskutiert (wie
definitiv auf den 25. 26. und 27. Oktober 1912 ange¬
so oft bei Schnitzler), es wird ein wehes Gefühl des Fremd¬
setzt. Die Intendanz des Königlichen Hoftheaters erklärte
seins wach (der Jnde in der Donaustadt, die doch niemals
sich bereit, jetzt schon Bestellungen auf Karten entgegenzu¬
vollkommen sein eigen werden wird — wie tief er sie auch ver¬
nehmen. Der Preis der Plätze im Parkett und ersten
stehen möge!) und es wird dennoch und oftmals gelacht.
Rang ist auf 50 M. festgesetzt.
Wenn wir mit einem Blick in die Zukunft schließen wollen, so
Frank Wedekind, der vor mehreren Jahren schon!
können wir dem Glauben Ausdruck verleihen, daß dieser
im K. Wilhelmatheater als Darsteller in eigenen Stücken
prachtvolle Poet, der so viel in Gedanken gerungen und ge¬
aufgetreten war. hat 'nun auch im Hoftheater (In¬
zweifelt, doch noch einmal ein klassisches Lustspiel schreiben wird,
terimtheater) Enn#aß gefunden. Zusammen mit seiner Frau
welches die eigenen Vorkämpfe belächelt und somit bereits
Tilly gastierte er in den letzten Tagen in „Erdgeist“
in sich selbst die Lebensbedingungen des neuen Geschlechtes
und „Marquis von Keith“. Namentlich das letzte Stück
trägt, von dem Schnitzler zuversichtlich sagt: „Mehr Hal¬
wirkte geradezu erschütternd, und hier durfte auch Wedekind
tuing und weniger Geist.“
als Darsteller Triumphe fetern.
Gustav Werner Peters.
(Strindbergs Todeskampf.) Wie wir bereits melden
konnten, hat Strindbergs Agonie begonnen. Der
Eben recht zum 50. Geburtstag des Dichters erscheint
Dichter ringt furchtbar! Die Pulsschläge setzen immer
ein neuer Band Novellen von Arthur Schnitzler: „Mas¬
ken und Wunder“ (wie alle seine Bücher in S.
länger aus — der Kampf'währt jetzt bereits 3°0 Stunden.
Fischers Verlag zu Berlin erschienen). Es ist eines seiner
Ganz Stockholm bereitet sich auf das Ende des großen
reifsten und im besonderen poetischen Sinne köstlichen Bücher.
Dichters vor.
Der Dichter verläßt in diesen Erzählungen die enge Welt
(Einweihung des Radium=Instituts der Berliner
der bürgerlichen Wirklichkeit, er hat die menschliche Seele
und besonders die weibliche nackt gesehen und führt sie durch
Charité.) Montag wurde im Hause Luisenplatz 6 das
„Radiuminstitut der Charité für biologisch¬
wunderbare Irrgärten phantastischer Schicksale. Eben da¬
therapeutische Forschung“ durch einen Festakt eik¬
durch haben alle diese Novellen einen geheimnisvollen Zug
geweiht. Das aus neun Zimmern bestehende Institut
von tiefer symbolischer Wahrheit bekommen, die aus dem
ist der ersten inneren Klinik der Charité angegliedert, deren
reinen und edlen Stil noch einmal wiederscheint.
Ober¬
Leiter bekanntlich „Geheimrat Professor His ist.
grat Dr. Gudzent wird in der neuen Anstalt als medizi¬
* (Hochschule für Musik in Mannheim.) Am Frei¬
Dr. Naumann als chemischer Abteilungsvorsteher
nischer,
tag, den 17. Mai, abends 7½ Uhr, findet im Konzertsaal
L 2, 9 die 6. Vortragsübung im Schuljahr 1911/12
wirken.
* (Kleine Theater=Chronik.) Enrico Caruso wird
statt. (Klavierklassen Frau Anny Frentzel und Frl.
sein Oktober=Gastspiel im Königlichen Opernhaus zu Ber¬
Hedwig Franke.)
lin mit dem Ricardo in Verdis Oper „Der Masken¬
* (Keine Heilerfolge mit Sakvarsan bei Hautkrebs.)
ball“ eröffnen; eine Rolle, die er bisher in Berlin noch
Wie wir in der letzten Nummer unseres Blattes meldeten,
nicht gesungen hat. — Leo Falls „Lieber Augustin“ hatte
soll es Geheimrat Czerny in Heidelberg gelungen sein,
bei der Londoner Erstaufführung im Shaftesvury=Theater
unter der Leitung des Komponisten bei glänzender Auf¬
mit dem Ehrlich=Hataschen Salvarsan leichten Haut¬
krebs schmerzlos zu beilen. Unser Heidelberger Vertreter, führung und Ausstattung einen großen Eriola.
reihrunger
Nach der schnellen Erledigung ei
von Rechnungsnachweisungen trat das H#
des Gesetzentwurfs betr. Schaffung eines
buchs ein. Als Sprecher der Sozia
Abg. Dr. v. Haller die Gelegenheit,
kratischen Geist der Finanzverwaltung
zu üben, worin ihn der Abg. Osel (
stützte. Abg. Winfauer (Lib.) begrüf
des Staatsschuldbuchs aufs wärmste und
sionen von Staatsanleihen auch die mitt
zuziehen. Auch er wünschte, daß der Bu#
gesunden kaufmännischen Geist weiche.
des Finanzministers Dr. v. Breun
namentlicher Abstimmung der Gesetzentn
geheißen. Um sieben Uhr vertagte sich
die morgige Beratung des Lotterie
frische Kräfte zu sammeln.

Volkswirtschaft und S
Bekämpfung des Schmiergeld
In der BerlinerHandelskammer
unter Beteiligung der Vertreter zahlreich
bände, Handelskammern und gewerblich
Hauptversammlung des vor Jahresfriss
bandes gegen das Bestechungsunwesen sta
Kommerzienrat Hüttenmüller vo
Anilin= und Sodafabrik, h
neuen Organisation für die nationale V#
und teilte mit, daß gemeinsam mit
der Kampf gegen das Bestechungsunwes#
staltet werden solle, da auch auf dem W
Elemente zurückgedrängt würden. Dem
ren Vorsitzenden, Geheimen Kommerzien
und dem verstorbenen Ausschußmitglied
nover) widmete der Vorsitzende warme
sekretär Dr. Pohle, Berlin erstattet
Weite Kreise, nicht nur aller Zweige von
del, sondern auch der städtischen und staat
zur Mitarbeit gewonnen worden und aus
schaft seien Beziehungen angeknüpft,
auf 1000 gestiegen, die mehr als 2500
aufbrächten.
Der zweite stellvertretende Vorsi
Fuld (Mainz) sprach sodann über
Auslegung der Strafbestimmung des