50th and 55th Birthday box 39/2
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literarischen Erfolg erringt Schnitzler erst im Jahre 1892
mal sowohl im Roman,
Ein Dramatiker Jung-Wien's.
mit seinem „Anatol“, jenem Cyklus, der sich an Partser
In seinem „Anatol“
Originale in der äußersten Aufmachung anlehni, sonst aber
namentlich d
Frau
Zum 50. Geburtstage Arthur Schnitlels
von echtem, warmem Wiener Blut durchpulst ist. Und dieser
„Sentimentale Heiterkeit
(Nachbruck verboten.)
Erfolg bleibt unserem Dichter ständig und unentwegt treu.
mut . . . . das ist so ih
— Reiche Kulturelemente arbeiten gegenwärtig wieder
Schnitzler ist im Leben das, was man einen Elegant
blondes Köpferl, weißt
emal in Wien an der Hebung des deutschen Volkstums.
nennt. Nicht der geschniegelte Lebemann, sondern mehr der
zu schwer zu schildern!
Alle Künste und Wissenschaften sind bestrebt, ihr Bestes zu
Genußmensch, der bewußt Wert auf Aeußerlichkeiten legt,
bei ihr .... Wenn ich
leisten. Vor allem die Dichtkunst. Eine neue geistige Strömung
die das Dasein angenehm und schön machen. Sein Auge
ihr eine Träne im Aug
war in ganz Deutschland zu Beginn der achtziger Jahre des
blickt verträumt und schalkhaft zugleich. Aus seinem ganzen
Sätze, Gedanken die sich
vorigen Jahrhunderts entstanden. Immer breiter wälzte sie
Wesen atmet der Künstler. Dazu eignet ihm als Wiener
aber es ist auch die Wa
Wellen durchs Land dahin. Und überall machten sich An¬
Literaten jene Kaffeehausatmosphäre, die untrennbar vom
Schnitzler ganz besonder
sätze zu neuem Wachsen und Werden bemerkbar. Was für
Bohémien der schönen Donaustadt ist. Dabei ist er liebens¬
nachstrebt, und sie nie un
Norddeutschland Gerhart Hauptmann bedeutete, das war
würdig, freundlich und unterhaltend: im wahrsten Sinne
halber, auf's Spiel setzt
für Süddeutschland Arthur Schnitzler, dem die folgen¬
des Wortes „ein guter Kerl.“ Seine Kameraden hängen
Arthur Schnitzler
den, sein Wesen würdigenden Zeilen gewidmet sein sollen.
an ihm; unbeneidet und unangefochten geht er seinen Weg,
Theater. Im Eingang zu
Arthur Schnitzler wurde vor einem halben
dessen Ziele er immer fest im Auge behält. So reift er zu
es z. B.:
Jahrhundert, am 15. Mai 1862, zu Wien als Sohn eines
immer größerer künstlerischer Selbständigkeit.
Also spielen
namhaften Arztes geboren. Seine Jugendjahre umgaben
Nicht alle Dichtungen, die Arthur Schnitzler geschaffen,
Spielen uns're
ihn mit dem Esprit der gebildeten Familie. Auch der junge
sind einander gleichwertig. Manches ist darunter, was mehr
Frühgereift un
Schnitzler studierte Medizin. Schon früh zeichnete ihn eine
für das Theater geschrieben ist, als für das Publikum. Zu
Die Komödie
starke Phantasie, ein Hang zu literarischen Ambitionen
gewissen Zeiten des Lebens macht eben jeder Künstler
Uns'res Fühler
aus. Im Jahre 1885 wurde er Arzt. Das Praktizieren lag
Konzessionen. Der eine auf diesem, der andre auf jenem
Böser Dinge
nicht so ganz in seiner Natur, doch brachte es ihn den
Gebiet. Ob solcher Fehlschritte darf man nicht ungerecht
Glatte Worte,
Menschen näher. Es ging leidlich vorwärts. Aber schon im
werden und nicht den Ueberblick über das Ganze verlieren,
Halbes, heiml
folgenden Jahre machte sich der Poet durch einen Band
Bei Schnitzler liegt hierfür wenigstens absolut kein zwingen¬
Gedichte einen Namen.
Agonien Episo
dir Grund vor; das hat er mehr denn einmal in geradezu
Nun wurde man in literurischen Kreisen auf Schnitzler
glänzender Weise bewiesen. Das darf weder Kritiker, noch
Aehnliche Stellen,
aufmerksam. Bald erscheinen Novelleten und Dialoge, haupt¬
Leser, noch Zuschauer außer Acht lassen. Das gilt sowohl
blümt, finden sich oft in
sächlich in der von Paul Goldmann herausgegebenen Zeit¬
für seine Dramen, wie für seine Gedichte, seine ausgezeich¬
gewisse Durchsichtigkeit, die
schrift „An der schönen blauen Donau.“ Verehrer der
neten Novellen und seine spannenden Romane.
läßt, ist selbst seinen h
Schnitzler'schen Muse, die sich leicht und graziös zu geben
Schnitzler ist nicht nur ein guter Seelenkenner, sondern maskiert sich gern; er
verstand, hatten sich bald gefunden. Seinen ersten, größeren
auch ein feiner Frauenkenner. Das hat er mehr denn ein= nur darum, um seinen Zu
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literarischen Erfolg erringt Schnitzler erst im Jahre 1892
mal sowohl im Roman,
Ein Dramatiker Jung-Wien's.
mit seinem „Anatol“, jenem Cyklus, der sich an Partser
In seinem „Anatol“
Originale in der äußersten Aufmachung anlehni, sonst aber
namentlich d
Frau
Zum 50. Geburtstage Arthur Schnitlels
von echtem, warmem Wiener Blut durchpulst ist. Und dieser
„Sentimentale Heiterkeit
(Nachbruck verboten.)
Erfolg bleibt unserem Dichter ständig und unentwegt treu.
mut . . . . das ist so ih
— Reiche Kulturelemente arbeiten gegenwärtig wieder
Schnitzler ist im Leben das, was man einen Elegant
blondes Köpferl, weißt
emal in Wien an der Hebung des deutschen Volkstums.
nennt. Nicht der geschniegelte Lebemann, sondern mehr der
zu schwer zu schildern!
Alle Künste und Wissenschaften sind bestrebt, ihr Bestes zu
Genußmensch, der bewußt Wert auf Aeußerlichkeiten legt,
bei ihr .... Wenn ich
leisten. Vor allem die Dichtkunst. Eine neue geistige Strömung
die das Dasein angenehm und schön machen. Sein Auge
ihr eine Träne im Aug
war in ganz Deutschland zu Beginn der achtziger Jahre des
blickt verträumt und schalkhaft zugleich. Aus seinem ganzen
Sätze, Gedanken die sich
vorigen Jahrhunderts entstanden. Immer breiter wälzte sie
Wesen atmet der Künstler. Dazu eignet ihm als Wiener
aber es ist auch die Wa
Wellen durchs Land dahin. Und überall machten sich An¬
Literaten jene Kaffeehausatmosphäre, die untrennbar vom
Schnitzler ganz besonder
sätze zu neuem Wachsen und Werden bemerkbar. Was für
Bohémien der schönen Donaustadt ist. Dabei ist er liebens¬
nachstrebt, und sie nie un
Norddeutschland Gerhart Hauptmann bedeutete, das war
würdig, freundlich und unterhaltend: im wahrsten Sinne
halber, auf's Spiel setzt
für Süddeutschland Arthur Schnitzler, dem die folgen¬
des Wortes „ein guter Kerl.“ Seine Kameraden hängen
Arthur Schnitzler
den, sein Wesen würdigenden Zeilen gewidmet sein sollen.
an ihm; unbeneidet und unangefochten geht er seinen Weg,
Theater. Im Eingang zu
Arthur Schnitzler wurde vor einem halben
dessen Ziele er immer fest im Auge behält. So reift er zu
es z. B.:
Jahrhundert, am 15. Mai 1862, zu Wien als Sohn eines
immer größerer künstlerischer Selbständigkeit.
Also spielen
namhaften Arztes geboren. Seine Jugendjahre umgaben
Nicht alle Dichtungen, die Arthur Schnitzler geschaffen,
Spielen uns're
ihn mit dem Esprit der gebildeten Familie. Auch der junge
sind einander gleichwertig. Manches ist darunter, was mehr
Frühgereift un
Schnitzler studierte Medizin. Schon früh zeichnete ihn eine
für das Theater geschrieben ist, als für das Publikum. Zu
Die Komödie
starke Phantasie, ein Hang zu literarischen Ambitionen
gewissen Zeiten des Lebens macht eben jeder Künstler
Uns'res Fühler
aus. Im Jahre 1885 wurde er Arzt. Das Praktizieren lag
Konzessionen. Der eine auf diesem, der andre auf jenem
Böser Dinge
nicht so ganz in seiner Natur, doch brachte es ihn den
Gebiet. Ob solcher Fehlschritte darf man nicht ungerecht
Glatte Worte,
Menschen näher. Es ging leidlich vorwärts. Aber schon im
werden und nicht den Ueberblick über das Ganze verlieren,
Halbes, heiml
folgenden Jahre machte sich der Poet durch einen Band
Bei Schnitzler liegt hierfür wenigstens absolut kein zwingen¬
Gedichte einen Namen.
Agonien Episo
dir Grund vor; das hat er mehr denn einmal in geradezu
Nun wurde man in literurischen Kreisen auf Schnitzler
glänzender Weise bewiesen. Das darf weder Kritiker, noch
Aehnliche Stellen,
aufmerksam. Bald erscheinen Novelleten und Dialoge, haupt¬
Leser, noch Zuschauer außer Acht lassen. Das gilt sowohl
blümt, finden sich oft in
sächlich in der von Paul Goldmann herausgegebenen Zeit¬
für seine Dramen, wie für seine Gedichte, seine ausgezeich¬
gewisse Durchsichtigkeit, die
schrift „An der schönen blauen Donau.“ Verehrer der
neten Novellen und seine spannenden Romane.
läßt, ist selbst seinen h
Schnitzler'schen Muse, die sich leicht und graziös zu geben
Schnitzler ist nicht nur ein guter Seelenkenner, sondern maskiert sich gern; er
verstand, hatten sich bald gefunden. Seinen ersten, größeren
auch ein feiner Frauenkenner. Das hat er mehr denn ein= nur darum, um seinen Zu