VII, Verschiedenes 2, 50ster und 55ster Geburtstag, Seite 94


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ten Theaterfamilie Friese, war ein Sohn Karl
Wer
Adolf Frieses und hat das 57. Lebensjahr erreicht.
ler¬
In den Achtziger=Jahren gehörte er dem Ensemble
Sch
des Josefstädter=Theaters in Wien an. Die inter¬
kon¬
essanteste Episode aus seiner Bühnenlaufbahn war
in 2
ein dreijähriger Aufenthalt in Amerika. Dort er¬
schör
streckten sich seine Gastspielfahrten als Charakter¬
Ver
komiker auf nicht weniger als 40 Städte. In Reno
pro¬
Staat Uthal hat er den Ollendorf im „Bettel¬
an"
student“ vor einem Parterre von Indianern und
Die
Comboys gespielt. Dem Verbande des Dresdner
mie
Residenztheaters hat er seit dem Jahre 1893 angehört.
ein
die
Und nun wollen wir dem Lebenden gerecht
schr
werden. Artur Schnitzler, der besten einer von
tisc
den schreibenden Oesterreichern beging seinen 50.
Se.
Geburtstag! Es ist eigentlich kaum ein Viertel¬
gest¬
Sdl.
jahrhundert, daß Schnitzler in die Literatur ein¬
trat und sein stilles, jeder Reklame abholdes Schaf¬
fesst.
fen fand nur langsam Beachtung. Und heute hul¬
ung
digt ihm ganz Deutschland und Wien, dem er
freis
ist
sich als Mensch und Dichter so ganz zugeschworen,
ist mit Fug und Recht stolz auf ihn. Schnitzler
burz
zw#
gehört nun zu jenen Glücklichen, die in voller
Ste
Kraft schaffend, durch den begeisterten Zuruf der
der
Zeitgenossen angespornt, weiter schreiten in dem
R.
erhebenden Gefühle, ein Echo zu finden bei tau¬
senden und abertausenden. Am volkstümlichsten
Hof
rate
wurde er als der Verfasser des „süßen Mädels“
Pez¬
und als naiver und unmittelbarst wirkender
Wa
Dichter steht er dem großen Publikum am näch¬
nich
sten. Seine „Anatolszenen“ sein „Reigen“ und
seine „Liebelei“ haben eine ganze Literatur gezei¬
tigt, obzwar kein Schüler den Meister zu erreichen
vermochte. Diese Werke fallen in die erste Schaf¬
Ko
fensepoche Schnitzlers, da wußte er genau, was
ane
Liebe, was Leben sei und stellte beide dar, un¬
gen
vermittelt nach der Natur gezeichnet. In seiner
tal
zweiten Periode tritt der Dichter an Ibsen heran
wit
und kommt von der äußerlichen Nachahmung zu
zer
innerlicher Sammlung. Er antwortet nicht mehr,
gut
er fragt. Ein Selbstbekenntnis nach dieser Rich¬
Un
tung hin ist sein „Weg ins Freie“. Des Näheren
der
auf die weitere und die dramatischezKunst Schnitz¬
Ger
lers einzugehen verhindert der beschränkte Raum
un
dieser Uebersicht und wir wollen und dürfen daher
un
nur der frohen Hoffnung Ausdruck geben, daß
La.
unser Dichter der deutschen Literatur noch lange
da
m“
in ungebrochener Schaffenskraft erhalten bleibe.
de
El¬
Akademie und Konzert.
Das unter der mustergiltigen Leitung des mns
Regierungsrates Dr. Karl Kreipner stehende Hes
Währinger Staatsgymnasium zählt zu den bei
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