VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 12

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goth Birthday
lelitent „.. Carsa

Kriegsopfer“ (Referent Kurt Großmann).
Der Bauhandwerkerstreik in Mitteldentschland, durch
den auch die Miama, die Mitteideutsche Ausstellung Magde¬
burg 1922 beeinträchtigt wurde, ist nunmehr beendet. Die Er¬
öffnung der Ausstellung ist endgültig auf den 1. Juli 1922 festgesetzt¬
Die Ausstellung dauert bis zum 31. Oktober.
Nach einer Stefani=Meldung aus Rom bestätigt es sich, daß der
Papst eine neue Apostolische Delegatur für Danzig geschaffen
hat. Zum Apostolischen Delegaten ist der frühere Bischef von Riga,
Orourke, ernannt worden.
schuldung am Leben, die Todesangst als Folge des „Nichtgeliebt¬
haben“.
So ist er der dichterisch große, vollkommene Ausdruck des un¬
eingestandenen Schuldgefühls der bürgerlichen Epoche. Sein mensch¬
lich hohes, künstlerisch ungemein präzises, anmutiges und bedeutendes
Werk lebt und wird leben. — Aber da er hinter der Maske der
Skepsis und Ironie tief gelitten hat, so gehört er zu den Geretteten,
zu den Menschen, die weiterschreiten!!
Wer je in die blauschönen, leidenschaftlich klaren Augen dieses
nunmehr Sechzigjährigen, in diese jungen Feuer geblickt hat, der
weiß, daß noch in manchem Werk der Dichter uns die Auflösung und
Lösung seiner Musik schenken wird. und daß der einsame Weg noch
lange nicht sein strahlendes Ziel gefunden hat.
Franz Werfel.
Schnitzlers Theaterstücke sind vollkommene Theaterstücke, gebaut,
um zu fesseln, zu beschäftigen, zu unterhalten, in geistreicher Weise
zu überraschen; sie tun dem Augenblick genug und vermögen noch
nachträglich das Gemüt und die Gedanken zu beschäftigen; ihre
Handlung und ihr Dialog beschwingen einander wechselweise, die
Charaktere sind vorzüglich ersunden, leben ihr eigenes Leben und
dienen doch nur dem Ganzen. Wenn man diese Stücke auf der
Bühne sieht, hat man das Gefühl: derjenige, der sie gemacht hat,
ist auf den Brettern zu Hause und hat keinen anderen Ehrgeiz, als
durch das Theater zu wirken.
Schnitzlers Erzählungen sind lebendig, spannend; sie haben immer
das nötige Detail, aber nie zuviel davon, sie haben Psychologie, aber
die Pychologie dient nur dazu, den Gang des Ganzen in einem
reizenden Rhythmus bald zu verlangsamen, bald zu beschleunigen,
sie stecken voll Beobachtung, aber auch die Beobachtung ist dem
eigentlichen Reiz der Erzählung untergeordnet. Man hat das Ge¬
fühl, daß sie von einem Mann herrühren, dessen primäres Talent
das Talent des Erzählers kurzer oder eigentlich mittellanger Er¬
zählungen ist. In beiden Formen: Drama und Erzählung ist er
durchaus ein Künstler, und war es vom ersten Tage an. Es ist
ein erstaunlicher Gedanke, daß die kleinen Szenen aus dem Leben
einer erfundenen Figur „Anatol“, die heute aller Welt in Europa
und über Zuropa hinaus geläufig ist, und eine kurze, in ihrer Art
vollkommen reife und meisterhafte Erzählung „Reichtum“ das erste
waren, womit er vor so vielen Jahren hervortrat.
Ihm sind alle Instrumente zu Dienst, die das Hundwerk einem
erfahrenen und sehr nachdenklichen Künstler in die Hand gibt, um
selbst den scheinbar unergiebigen Stoff ganz zu bezwingen und
er= der Materie ihren inneren Reichtum zu entlocken. Keines davon ge¬
Kontag nach
und nrung de Stalis¬
folgen dann
Metars Schulz im Reichsministerium des Innern zusammen¬
getreten. Zu Beginn der Verhandlung machte die Reichs¬
regierung Mitteilungen über den jetzigen Stand folgender An¬
heite
gelegenheiten: Lehrerbildung, Dauer der Ferien, Schul¬

pflicht für blinde und taubstumme Kinder und Einheitskurz¬
Er
schrift. Alsdann wurde die Ergänzung und Aenderung der Ver¬
einbarung der Bundesregierungen über die gegenseitige An¬
sti
2
erkennung der Reisezeugnisse vom 22. Oktober 1909
(deutsche Oberschule, Aufbauschule, freiere Gestaltung) des Lehr¬
planes der oberen Klassen der höheren Lehranstalten) erörtert.
1
braucht er mit größerer und reizvollerer Virtuosität als die Ironie.
sei
de kühner er diese anwendet, je mehr er seinen Stoff und seine
Motive mit ihr in die Enge treibt, desto weiter erscheint paradoxer¬
weise sein geistiger Horizont. So würde ich sagen, daß neben der
P
gel
Liebelei“ die eine Arbeit von ganz einziger Art ist, einige seiner
Ein
kleinen Kunstwerke — Erzählungen oder Dramen — durch den
trei
Zauber der Ironie als die größten erscheinep. Ihnen allen wohnt
nicht nur die Andeutung inne, daß der Schöpfer dieser kleinen
Welten mehr von der Welt weiß, als er zu sagen vorhat — dies ist
er
ein gewöhnlicher Reflex aller Ironie —, sondern auch dieses Be¬
sche
sondere: man ahnt, er hätte noch mehr und vielleicht noch Stärkeres
zu geben, als ihm bisher zu geben gefallen hat oder gestattet war.
Unter diesen Umständen kann man nicht vom Alter eines solchen
Menschen sprechen, denn es ist durchaus möglich, daß ein solcher
von einem Teil seiner Kräfte noch niemals sichtbaren Gebrauch ge¬
macht und auch einen Teil seiner Jugend irgendwo zurückbehalten
Huge v. Hofmannsthal.
oder verborgen hat.
* Musikalische Nachrichten. Der bekennte Musikschriftsteller
Dr. Richard Batka ist in Wien, 54 Jahre alt, gestorben.
Zuerst war Prag, seine Vaterstadt, das Feld seiner kritischen und
journalistischen Tätigkeit. 1908 ging er nach Wien und wirkte hier
10
#ls Referent des „Wiener Fremdenblattes“, später auch als Lehrer
Lei
der Musikgeschichte an der Akademie der Tonkunst. Batka war lang¬
fal
jähriger Mitarbeiter des „Kunstwart“, Mitbegründer des „Dürer¬
vertre
Bundes" und Herausgeber des „Merkur“ Er schrieb u. a. Biographien
fonds. Abg
Bachs und Schumanns und dichtete die Texte zu Leo Blechs „Alpen¬
ärzte.
könig" und „Versiegelt“ und zu Kienzls „Kuhreigen“.
quellen,
In diesen Tagen hat Prof. Dr. Wilhelm Altmann.
bekannte und vielseitig verdiente Musikschriftsteller und Direktor der
Musikabteilung unserer Staatsbibliothet, seinen 60. Geburts¬
tag gefeiert.
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Theaterchronik. Am 29 Aprik, nachmittags 9½ Uhr wird im
Dentschen Theater „The Easiest Way“ von Eugene Walter, das
mit großem Erfolg über zahlreiche amerikanische Bühnen gegangen ist,
gespielt werden. Es wirken u. a. mit: Frau Stella Arbenina. Axnold
Korff. Charles Meredith.
Im Deutschen Künstlertheater endet das Operetten¬
gastspiel Karl Grünwalbs mit der „Czardasfürstin“ am
30. April. Am 1. Mai wird Hauptmanns Kollege Crampton“
mit Eugen Klöpfer in den Spielplan aufgenommen.
Im Deutschen Opernhaus wird Richard Wagners „2
und Isolde" Ende Mai zum ersten Male in Stene gehen Mitte Mai
beginnt ein neuer Ring=Zyklus.
des
fortgesetzt
„Die beiben Nachtigallen". die Operettennovität
Der
Wallner=Theaters erlebt am 3. Mai ihre 25. Aufführung.
Komponist Willi Bredschneider wird die Vorstellung versönlich
einem Zwis
leiten.
r wird die
Friedrich=Wilhelmstädtischen The
Oper=D. „Der Frauenräuber“ heute (Preitag) zum 50. Male aufgeführt. # eines Strey