VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 55

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)( Arthur Schnitzler, der Dichter der müden, überreiten
Jugend, der ##Tragik des Alterns, den „einsamen Weg“
#s Leere, ins Nichts geschildert. rundet nun auch sein 6. Jahr¬
zehnt. Der unbesthittene Führer der „Wiener Schule“ dieser
Klassiker des Impressionismus, steht heute, in den Tagen des
„sterbenden Wien“ des fieghaften Expressionismus, fremd in
einer ihm fremden Welt. Er spielt noch die alten Melodien, die
melancholischen Klänge eines raschen Lebensgenusses, einer #
— —
bitieren Seligkeit, aber sie tönen etwas leer, leise, wie fern ver¬
weht. Schnitzler ist an seinem 60. Geburtstag schon historisch
geworden, Vertreter einer abgeschlossenen Epoche, Meister eines
vollendeten Stils. In Schnitzler findet uralte Wiener Tradition
ihre letzte Verfeinerung, ihren vollen Ausklang. Aus seinem
Wienertum heraus wurde der Dichter zu dem bezeichneedsten
Vertreter des Impressionismus. Seine beiden ersten bedeuten¬
deren Arbeiten, der Einakterzyllus „Anatol“ und die Novelle
„Sterben“, drängen bereits in einzelne Augenblicke ganze Welten
des Erlebens. Die Wirrungen und Wandlungen der Seele, die
„ein weites Land“ ist, beschäftigen Schnitzler hauptsächlich, der
als Arzt ein scharfer Beobachter ist und sich mit Psychologie nicht
nur als Künstler, sondern auch als Gelehrter beschäftigt hat.
Schnitzler ist in seinen Dichtungen von verhältnismäßig ein¬
fachen Gefühlen, auf denen sich sein bekanntestes Drama „Liebe¬
lei“ aufbaute, zu immer komplizierieren seelischen Beziehungen
fortgeschritten. Sein Höchstes leistet er in kleinen Werken, in
manchen Einaktern, in einzelnen Akten, in subtilen Details¬
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Zeitschriften.
Arthur Schniclerheft der „Modernen Weli.“ Zum
60. Geburtstag des kepräsentativen österreichischen Dichters läßt die von
Ludwig Hirschfeld geleitete illustrierte Monatsschrift „Moderne Welt“ ein
literarisch und künstlerisch wertvolles und besonders reichhaltiges Heft
Arthur Schnitzlerheft (Nr. 12 des 3. Jahrganges) erscheinen. Die
Persönlichkeit, die Entwicklung und die Werke des Dichters, seine Be¬
deutung für das Wiener Theater, seine Geltung im Auslande werden
in dem Hefte eingehend gewürdigt. Eingeleitet wird es durch einen
„Brief an Arthur Schnitzler“ von Hermann Bahr. Raoul Auernheimer
zeigt in einem Essay die Wirkung von Schnitzlers dramatischem Schaffen
auf das Wiener Theater. Von österreichischen Zeitgenossen des Dichters
äußern sich Prof. A. Bettelheim, Josef Jarno, Max Mell, Roda Roda,
Felir Salten, Anton Wildgans und Stefan Zweig über ihre geistigen und
persönlichen Beziehungen zu Schnitzler. Verlag der „Modernen Welt“:
Wien, III. Paracelsusgasse 9.
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Arthur Schnitzler, der hervorragende Wiener Dramatiker
Liebelei“, „Anatol“, „Reigen“), der seinen 60. Geburtstag
feiert.
Phet. Franz Löw.