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Remscheideg venerei- Anzerped
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1n der ein alter Marmis den richen Eupors¬
Gratulationsbrief an
kömmling sagt: „Mögt Ihr uns alles nehmen:
[Ansehen, Namen, Besitz — das Bewußtsein des
Artbur Schnitzler.
Adels unseres Geistes könnt Ihr uns nicht rau¬
ben“ — das Publikum laut Beifall rief: diesen¬
Zu seinem sechzigsten Geburtstag, 15. Mai 1932.
Worten: mitten in einer Szene, laut sich er¬
Von Dr. Jo Lherman.
eisernd, gegen alle Gewohnheit des vornehmen
Stefan Großmann ist einer der letzren ge=Hauses. Das ist noch unser Wien, das so denkt
wesen, der in seinem „Tagebuch“ inige Wortel¬
— stolz in aller Armut, seiner bewußt in
über Dich niederschrieb. Stefan Großmann istj allen Kümmernissen des Daseins. Ich wollte,
fwie Du, aus Wien. Auch ich bin aus Wien,ich wäre dabei gewesen
gerade jetzt, in
1 die Du wohl weißt; erlaube mir darum, zu dieser Zeit — niemandem muß ich erst sagen,
warum.
##m Strauß Anreden, den man Dir in Form
goon Feuilletons überbringen wird, auch eine
Ich ging oft an Deiner kleiner Villa in Döb¬
Blüte beizutragen.
ling, die so verträumt aus dem dichten Grün des
Es ist ein Dutzend Jahre her — ich war ein Vorgartens lugt, vorbei —
und ich empfand
golutjunger Student — da lernte ich Dich ken=stets sehr ehrfürchtig. Als ich Dich dann einmals
znen: Dich, das heißt Deine Bücher und Dramen. durch Zufall kennen lernte, war ich sehr erstaunts
Damals stand Dein Stern im Zenith; damalsldaß Du ein ruhiger Mensch mit menschlichen.
ging die „Liebelei“ über die Bretter — und Tugenden und auch einigen — entschuldige —
b„Der junge Medardus“
und „Das weitemenschlichen Schwächen warst. Aber ich begrifft
„Land“. Wie tief ging mein Atem, wenn ich ausses je mehr ich Dich in Deinen Büchern las
der vierten Galerie des Theaters aller deutschensin denen ich ja auch mich fand und uns alle,
—Theater, unseres Burgtheaters, am mühsam er¬
Denn Deine Bücher sind sehr menschlich.
Ltämpften Platz stand, von Dir in das weite
Darf ich ein paar Merksteine Deines Werkes
Land geführt, von Dir, dem Dichter Wiens.
aufzählen? Da ist der „Anatol“ — vor dreißig
„Denn in allen Deinen Büchern ist Wien, unser Jahren, Dein erstes Werk, kam es heraus — und
Wien. Du bist noch Wiens Dichter, und dieses es ist noch immer Blüte. Ich habe sehr deutlich
Junser Wien ist noch.
sempfunden, wie sehr es Wien ist: ich ging in
Ich bin seit langem von Wien fort. Und ich den letzten Weihnachten durch die verschneiten
iese alle Wiener Zeitungen, deren ich habhaft Straßen einer Stadt — wie Anatol — auch mit
werden kann. So las ich auch davon, daß kürz= einer Gabriele. Aber es war nicht Gabriele:
lich bei der Aufführung von Mirabeaus „Ge= Gabriele ist nur in Wien. Und wir alle emt
—
##schäft ist Geschäft“ im Burgtheater an der Stelle punden so¬
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Gratulationsbrief an
kömmling sagt: „Mögt Ihr uns alles nehmen:
[Ansehen, Namen, Besitz — das Bewußtsein des
Artbur Schnitzler.
Adels unseres Geistes könnt Ihr uns nicht rau¬
ben“ — das Publikum laut Beifall rief: diesen¬
Zu seinem sechzigsten Geburtstag, 15. Mai 1932.
Worten: mitten in einer Szene, laut sich er¬
Von Dr. Jo Lherman.
eisernd, gegen alle Gewohnheit des vornehmen
Stefan Großmann ist einer der letzren ge=Hauses. Das ist noch unser Wien, das so denkt
wesen, der in seinem „Tagebuch“ inige Wortel¬
— stolz in aller Armut, seiner bewußt in
über Dich niederschrieb. Stefan Großmann istj allen Kümmernissen des Daseins. Ich wollte,
fwie Du, aus Wien. Auch ich bin aus Wien,ich wäre dabei gewesen
gerade jetzt, in
1 die Du wohl weißt; erlaube mir darum, zu dieser Zeit — niemandem muß ich erst sagen,
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goon Feuilletons überbringen wird, auch eine
Ich ging oft an Deiner kleiner Villa in Döb¬
Blüte beizutragen.
ling, die so verträumt aus dem dichten Grün des
Es ist ein Dutzend Jahre her — ich war ein Vorgartens lugt, vorbei —
und ich empfand
golutjunger Student — da lernte ich Dich ken=stets sehr ehrfürchtig. Als ich Dich dann einmals
znen: Dich, das heißt Deine Bücher und Dramen. durch Zufall kennen lernte, war ich sehr erstaunts
Damals stand Dein Stern im Zenith; damalsldaß Du ein ruhiger Mensch mit menschlichen.
ging die „Liebelei“ über die Bretter — und Tugenden und auch einigen — entschuldige —
b„Der junge Medardus“
und „Das weitemenschlichen Schwächen warst. Aber ich begrifft
„Land“. Wie tief ging mein Atem, wenn ich ausses je mehr ich Dich in Deinen Büchern las
der vierten Galerie des Theaters aller deutschensin denen ich ja auch mich fand und uns alle,
—Theater, unseres Burgtheaters, am mühsam er¬
Denn Deine Bücher sind sehr menschlich.
Ltämpften Platz stand, von Dir in das weite
Darf ich ein paar Merksteine Deines Werkes
Land geführt, von Dir, dem Dichter Wiens.
aufzählen? Da ist der „Anatol“ — vor dreißig
„Denn in allen Deinen Büchern ist Wien, unser Jahren, Dein erstes Werk, kam es heraus — und
Wien. Du bist noch Wiens Dichter, und dieses es ist noch immer Blüte. Ich habe sehr deutlich
Junser Wien ist noch.
sempfunden, wie sehr es Wien ist: ich ging in
Ich bin seit langem von Wien fort. Und ich den letzten Weihnachten durch die verschneiten
iese alle Wiener Zeitungen, deren ich habhaft Straßen einer Stadt — wie Anatol — auch mit
werden kann. So las ich auch davon, daß kürz= einer Gabriele. Aber es war nicht Gabriele:
lich bei der Aufführung von Mirabeaus „Ge= Gabriele ist nur in Wien. Und wir alle emt
—
##schäft ist Geschäft“ im Burgtheater an der Stelle punden so¬