VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 72


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Liesen Worten soigie eine kurze Ansprache dis Tileltors Nef Lebensversicherungsponzze
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Nationalbibliothei Donabaum, der die Gäste als Hausherr aus den in der Hofburg
unstaltet wurde.
Der große fünfzehn Meter hohe Saal, dessen Deckengewölbe begrüßte, worauf Bundespräsident Hainisch mit dem Hinweis Hetzendorf und Baden n
jund Kuppel mit wundervollen Fresken geschmückt ist, bot einen darauf erwiderte, daß sich Oesterreich in einer Katastrophe befinde, richtungsgegenstände usw
überaus reizvollen Anblick, der durch die stimmungsvolle, ab= in einem schweren wirtschaftlichen Kampse. Die Atempause, die Nachlasses im Betrage von
getönte Beleuchtung unsichtbarer Scheinwerfer in seiner uns gegönnt ist, wollen wir benutzen, um in die Vergangenheit dem Erzherzog im
Wirkung e höht wurde. Im Kuppelsaal, der die zu blicken. Aus ihr werden wir Zuversicht schöpfen, denn die Deimler=Automobil (Inh
Uchrnschticher unt ighr der mahfassen isene eingschnt, wude.
schaft wie ein Literatur=, Kunst= und speziell Theaterfreund war, Sachsens Fastnachtspiel
Feuilleton.
daß er die literarischen Bestrebungen seines Sohnes Artur mit stand mit dem Text auf
großem Interesse, wenn auch mit ein klein wenig Bedauern sonders wichtigen Schluß
Aus Artur Schnitzlers unberühmten Tagen.
beobachte, förmlich aus der Vogelperspektive sich ausehe. Der behalf, indem er einige
Von
junge Schnitzler wuchs ja gerade in dem Hause seines Vaters in sich zum Schluß, da ihm
fiel, unter stürmischer H#
einer prächtigen künstlerischen Atmosphäte auf, denn der Salon
Siegfried Loewy.
„Mir ist
Schnitzler will es nicht gelten lassen, daß er die Scheitel= Schnitzler war der Sammelpunkt der vornehmsten literarischen und
Ich muß
theattalischen Kreise. Auch Vertreter der Hocharistokratie ftanden in
höhe des Lebens schon überschritten hat, und findet auch, daß
(Schnitzler hat au
freundschaftlichen Beziehungen zu dem gewiegten Menschen= und
ein sechzigster Gebuitstag keinen Anlaß zu einer besonderen Feier
wennser auch kein stram
Seelenkenner Professor Schnitzler, so besonders Prinz Cumberland
bietet. Solche Marksteine des Lebens besonders zu markieren,
immer bei der Sache un
und Prinzessin Thyra von Cumberland. Regierungsrat Schnitzler
liebt begreiflicherweise nicht jedermann. Schnitzler scheint es da
wie „Leutnant Gustel“.
mit Bauernfeld zu halten, der mir bei seinem achtzigsten Geburts= war nicht allein der Arzt, sondern auch in sehr vielen Fällen
Schnitzler war
tag in einem Jammerbrief über die vielen Ovationen, denen er der Seelenarzt, der treue Berater, der eingeschworene Vertrauens¬
der rigorosierte und er
mann angesehenster Erscheinungen des Wiener Theaterlebens, so
ausgesetzt sei und die über ihn hereinzubrechen „drohen“, schrieb:
„Alt und älter wird man gern im stillen.“ Und tatsächlich insbesondere von Charlotte Wolter, Adolf Sonnenthal, Helenes teilung des Professors 2
hat Schnitzler sozusagen die Flucht vor dem sechzigsten und Ernst Hartmann und von nahezu allen Berühmtheiten als Sekundararzt zugeteilt
Geburtstag ergriffen. Der ältere Schnitzler wäre gewiß des Hofoperntheaters, die nicht allein Zuflucht bei ihm suchten, Arzt,ssondern auch ein
lieber der junge Medardus, aber wenn man einmal in der wenn ihre Kehlen das gebieterisch erforderten, sondern, schöne Wort Nothnagels
Literatur eine so prominente Stellung einnimmt wie er, wie gesagt, auch wenn sie eines nichtmedizinischen klugen Mensch sein. Doch g
häßlich das Wort auch klingt, einer der Rates bedurften. Artur =Schnitzler stand damals in unbesiegbare Aversion.
untergeordnet war, bew
der
Protagonisten des literarischen Jung=Wien gewesen, kann man's der ersten Hälfte der Zwanziger und ich erinnere
spätenn, Anatol“=Zyklus
nicht verhindern, daß die Verehrer und Freunde ihren Gefühlen mich noch eines Gesprächs, das wir über den jungen Arzt führten,
Ausdruck leihen. Schnitzler ist sozusagen ein literarischer Self= als wir, Regierungsrat Schnitzler, Julius Bauer und ich, an führen ließ. Es waren
einem herrlichen Sommertag auf der unvergleichlichen Weißen= einkässe“; die Uraufführ
mademan, hat sich nie in sogenannte „Kasterln“ von Schulen
bacher Waldstraße, einer Einladung von Charlotte Wolter folgend, im Sophiensaal improv#
einreihen lassen und ist dem Café Größenwahn — außer als
nach Weßenbach am Attersee fuhren. Die universelle Bildung ganz Herstklassigen Besetz
gelegentlicher Besucher — in weitem Bogen ausgewichen. Schon
Schnitzleis, sein reiches Wissen auf allen Pfaden und Stegen der Rudoff Christians und
in sehr jungen Jahren zeigte sich neben einem unerhörten Arbeits¬
modernen wie der klassischen Literatur weckten unsere rückhaltlose Schilzkraut.
drang und einem unsillbaren Wissensdurst seine literarische Be¬
Der Mediziner=D
Bewunderung, und wir dachten uns im stillen, daß der Sohn
fähigung. Er dachte allerdings kaum daran, daß die Literatur
einmal sein ausschließlicher Beruf sein werde, widmete sich mit eines so bewanderten und geistvollen Mannes gewiß eine sozu= Kollezen in Apoll, de
beginit, hinzuweisen, a#
voller Hingabe dem medizinischen Studium und später, wenn sagen natürliche Berechtigung besitzen dürfte, sich von Aeskulap zu!
Schiller, der ja bekan
auch nur für kurze Zeit, der ärztlichen Tätigkeit. Hatte er doch trennen und den Weg auf den Helikon anzutreten.
etwas cocur und in
Artur Schnitzler war nicht allein ein eifriger Student,
an seinem Vater, dem berühmten Laryngologen Regierungsrat
Dr. Schnitzler, ein glänzendes Vorbild, der es sehr gerne gesehen sondern auch ein prächtiger Kollege Einem der Altersgenossen ist es im Augenblick n
hätte, daß auch sein Sohn jenem Zweig der Naturwissenschaften hatte er sich an der Universität und später bei der Spitalspraxis er als Feldscheer
lich widme, de er so virtuos beherrschte. Jung=Schnitzler sprang besonders angefreundet und die beiden waren beim Ernst des gebracht hätte. Aus
jedoch eines Tages aus der Kutte — nicht viel früher als sein Studiums wie bei den lockenden Unterhaltungen ein Herz auch Schonheir gesprt
Seele. Schon damals hatte er Gelegen-den Patienten auf den
viel jüngerer Kollege in Apoll Hugo v. Hofmannsthal, dessen und eine
Ordnung zu bringen, de
eiste zarten, finnigen, zumeist lyrischen Produkte unter dem heit, seine Befähigung als Dichter und als Theater¬
zu erweisen. Es wurde nämlich in einer der Bühne die Psyche
Pseudonym „Loris“ erschienen —, um sofort die Aufmerksamkeit kundiger
aller Kenner zu erregen. Wie oft sagte mir Papa Schnitzler, der Familie, in welcher Schnitzler von seinem Freunde und auf so manches #
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