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selbst. Ariur Schnißter aber hal mit desen Digent, Vre Peene Aeehen
gt werde. Aus diesen Ansängen jedoch empfing sein Wesen
sind, nur gespielt. Sein eigenes Spiel gespielt. Er hat auf diesen
Hintergrund, vor den wir alle treten, sein Profil gezeichnet. Sein
eidenden Farben. Die Menschen, die er darstellt, sind bürger¬
eigenes. Und aus diesem Erdenlehm, der jeder formenden Hand willig
schen, voll Kultur, voll geistiger Feinheit, seelisch differenziert
ist, hat er seine Gestalten geschaffen. In seinem Ebenbild. Eine kleine
lematisch. Gestalten aus der Tiefe des Volkes hat er nur
Welt von Menschen lebt nun mit uns, führt in unserm Gedächtnis, in
schaffen. Sie tauchen da und dort einmal an der Peripherie
unserer Kenntnis von der Welt und in unseren Erkenntnissen eine
lebendige Existenz von erhöhter Wirklichkeit. Anatel, der verwöhnte
krke auf und wirken immer, wie aus der Ferne gesehen. In
Melancholiner des Genusses, die einfache, süße Christine aus der
en Werken ist der Schimmer eines festlich erleuchteten, eines
„Liebelei“ der edel komplizierte Herr von Sala aus dem „Einsamen
genossenen Lebens, und in allen seinen Werken ist die
Weg“, die Herzogin aus dem „Grünen Kakadu“ der junge Kavalier
hattende, niemals vergessene Nähe des Todes. Denn seine
aus „Literatur“; und alle tragen die Züge Schnitzlerschen Geistes, alle
haben an ihrer Gestalt vom Griff und Druck seiner formenden Hand
hingebracht in den glänzenden Salons der Reichen und in
die Spur. Alle reden so, daß man nach ihren ersten drei Worten schon
ren Spitälern der Armen, hat immer beides vor Augen
wissen muß: Sie sind von Schnitzler. Alle sind in Erlebnisse, in Kon¬
lühendes Leben und tragisches Sterben.
flikte, in Schicksale, in eine Atmosphäre gestellt, die vollkommen
II.
Schnitzlers Wesen und Eigenart spiegelt. Wie sie jetzt einer nach dem
andern an mir vorüberziehen, fällt es mir auf: von einer merk¬
er Liebe sprechen alle seine Büicher, alle diese Erzählungen,
würdigen Milde und Reinheit sind sie alle. Auf keinem von ihnen
nen Dialoge und großen Theaterstücke. Von der Liebe und
hat ein trüber Blick des Hasses geruht. Schuldlose sind sie alle. Oder
Auch wenn sie sich anders geben, auch wenn sie manchen
Entschuldigte.
unsinnigen und erstaunlichen Verknüpfungen des Schicksals
v.
In, auch wenn Streit, Aufruhr, Tapferkeit und Not des Diseins
Der Generation, die jetzt die reifen Mannesjahre lebt, die setzt sacht
n und durchschüttern möchten, ist ihr Inhalt die Liebe und
schon dem Alter entgegenschreitet, ist Artur Schnitzler innig verbunden.
Er ist eines ihrer stärksten künstlerischen Ereignisse, ist eines ihrer
Eine merkwürdige Kraft und Andacht des Erlebens läßt
suggestiven Vorbilder. Von seiner Art, die Liebe zu sehen, ist das
chter die blutdurchströmte Schwere der kleinsten Geschehnisse
Liebesgefühl dieser Generation beeinflußt worden; von seiner Art, den
, die unauslöschliche Realität der geringsten Tatsache, die
Tod zu denken, ward ihr Vergänglichkeitsgedanke angefärbt von
je des flüchtigsten Wertes. Zugleich aber hebt ihn ein geistiger
seiner Inbrunst, das Leben zu verehren, ihre Daseinslust erhöht und
befeuert. Seine weltliche Anmut und seine äußerste Kultiviertheit
und Auftrieb bis zu einer Höhe, in welcher der atmosphärische
haben erzieherische Wirkung geübt, und der exklusiv empfindliche
unsern Schultern weicht, in der die Wucht des Wirklichen
Geschmack seiner Kunstmittel hat viele andere ähnliche Exklusivitäten
und schwebend wird, und in der alle Wichtigkeiten sich auf¬
und gute Empfindlichkeiten ermutigt. Seine Technik ist in ihrer
Feine Melancholie und seine nachdenklichen Traurigkeiten
frühesten Jugend von den Franzosen erzogen und angeregt worben.
Daher rührt der leise Duft nach allerlei mondänen Parfümen in seinen
Erdboden: Liebelel. In seiner Heiterkeit aber ist das
ersten Büchern; daher der Name Anatol, der wie ein Echo aus Frank¬
enseits der Phantasie, das Lächeln des Ueberwundenhabens:
reich herüberweht, in seinen ersten Dialogen aufklingt; daher auch die
nd Leisenbohg. Die Höhe, das Auflösen der Wichtigkeiten.
elegante, höflich grüßende Verbeugung, mit der sich manches seiner
IV.
Worte zur Pointe schmiegt und rundet. Dann aber ist ihm aus der
rastlos arbeitsamen und tiefen Echtheit seines Wesens die eigene Technik
Quelle seiner dichterischen Kraft: das Staunen. Die Kraft
erwachsen, dieses vundervolle Vermögen, in einfachen Sätzen Unsag¬
fen- und meisterlichen Kunst: das Aufspüren, Verstehen und
bares mitschwingen zu lassen. Dies Vermögen, Zwischentöne der
der Zusammenhänge. Ein berauschtes, lyrisch gewordenes
Seele, Unterstimmen des Bewußtseins frei zu machen, psychologische
über das Wunder der Liebe; über die Süßigkeit, Anmut,
Konflikte von einer Zartheit, die sich zuvor weder anrühren noch
uund beherrschende Gewalt des Weibes; über alle unfaßbaren
gestalten ließ, anzurühren und zu gestalten. Diese merkwürdig weiche.
kiten des Glückes. Zugleich ein schmerzdurchwühltes Staunen
nachgiebige, scheinbar sorg'ose Technik, in der dennoch so viel wache
daß zwei Menschen, die so nahe beisammen gewesen, so end¬
boneinander abgleiten können; das fremd zu werden vermag, Aufmerkisamkeit so viel Selbsterziehung, Straffheit und Frische lebt
Mit dieser nachspürenden, ausgewogenen, nervenzarten Technik ist er
#3 eins war. Ein erschüttertes Staunen darüber, daß die
auf die leidenschaftliche Suche nach den Zusammenhängen gegangen.
Daseino in ewiger Leere endigt, daß dieses strahlende Licht
Sein kühnstes Experiment, die Zusammenhänge zu enträtseln: „Der
kurze Einleitung ewiger Finsternis norausgeht; daß dieser
de, jauchzende Atem der Lebendigkeit i uns zu jeder Minute Ruf des Lebens“. Sein interessantest: Versuch: „Das weite Land“.
en und erstickt werden kann. Dieses doppelte Staunen, aus und „Der junge Medardus“. Sein üvermütigstes und freiestes Er¬
Büngling einst or sich selbst, vor sein Schicksal und vor die greifen der Zusammenhänge: „Reigen“. Mit dieser anmutig federnden,
in all den Jahren nicht gemindert noch beschwichtigtlin ihrem Reichtum schwelgenden Technik hat er die Farbigkeit des
und der Sechzigjährige steht heute sich selbst, dem Schicksalmodernen Lebens, den Prunk und die Schönheit einer vornehmen und #
Welt gegenüber, voll Staunen, wie nur je; in lächelnder An=weiten Welt herausgebracht. Man hat oft, und in einer nur zu nahe
Geistes, in lyrisch=nachdenklicher Melancholie des Herzens, liegenden Ideenverbindung, gesagt, aus Schnitzlers Werken sei der
üchen und trunkener Dasefnalust dem Leben bahingegeben, Jubel und die Schwerniut Wiener Walzer zu hören. Vielleicht ist es
er Welshelt das Leben gütig belächeind. In dieser Bilder= abenso wahr, daß seine Instrumenlation gelegentlich an den blendenden
ner wiederkehrender und immer wieder schwindender Liebe,Geigenglanz Puccinis erinnert, darin das verführerische, sinnliche
beständig über allem Erblühen schwebenden Drohung des Strahlen und die prächtig verwirrende Erhabenheit der Großstadt
in diesem Umkreis einer Welt, der abgesteckt ist von der manchmal aufleuchten.
nhese. und hun antutt
VI.
Wie diese Frühlingsabenddämmerung, die letzt um mich niedergleitet,
sanft ist und doch erschütternd, (# ist sein Wern mild und gelind und
dabei anschwellend bis zu einer wühlenden Tragik. Und wie dieser
alte, blühende Garten hier wienerisch ist, so ist sein Werk wienerisch in?"
all seinem Wurzeln und Blühen. Das Frühlingshafte, das Maienhafte,
das Lenzliche, das Wiens eigensten und süßesten Zauber ausmacht, durch¬
dringt auch die Art, durchdringt das Schaffen dieses maigeborenen
Wiener Dichters, der nun 60 Jahre alt geworden ist, reif und meisterlich!
vollendet, berühmt und gelieht. Und in allen seinen Werken grüßt uns
die Jugend. In allen seinen Werken duftet der Flieder. Wenn wir
ihn jetzt schon historisch empfinden dürfen, dann steht er, als letzter, in
jener Reihe wienerischer Gestalten, die uns am liebsten sind. Von!
Schubert weht ein Klang zärtlicher Lieder um ihn her, von Schwinds
holder Phantastik schwingt manche seine Linie an den Konturen Schnitz¬
lerscher Mädchen, und zu Grillparzers Melancholie ließe sich mancher
vetternhaft verwandte Zug an ihm finden. Abgeschlossen wie dieser
Garten, hegt sein Werk wie dieser seine eigene, reine, stille, besondere
Welt, in der nicht alles durcheinander stürzen darf wie draußen auf der
breiten Straße. Dennoch ist die Straße nahe und vernehmlich, dennoch
ist es die Wiener Luft, die darüber hinstreicht über diesen Garten wie
über Schnitzlers Werk; dennoch hebt und dröhnt und atmet rings um
beide das Dasein der ungeheuren Stadt. Irgendwo in der Ferne spielt!
ein Leierkasten, irgendwo klingt der Hufschlag trabender Fiake###ferde,
irgendwo in der Ferne singen Menschen wienerische Lieder — man kann
in der Einsamkeit dieses Gartens sich's nicht einbilden, daß man irgend¬
wo anders sei in der Welt. Und kann in der Exklusivität Schnitzlers
Werks alles Geschehene niemals anderswo denken als in Wien.
Felix Saiten.
selbst. Ariur Schnißter aber hal mit desen Digent, Vre Peene Aeehen
gt werde. Aus diesen Ansängen jedoch empfing sein Wesen
sind, nur gespielt. Sein eigenes Spiel gespielt. Er hat auf diesen
Hintergrund, vor den wir alle treten, sein Profil gezeichnet. Sein
eidenden Farben. Die Menschen, die er darstellt, sind bürger¬
eigenes. Und aus diesem Erdenlehm, der jeder formenden Hand willig
schen, voll Kultur, voll geistiger Feinheit, seelisch differenziert
ist, hat er seine Gestalten geschaffen. In seinem Ebenbild. Eine kleine
lematisch. Gestalten aus der Tiefe des Volkes hat er nur
Welt von Menschen lebt nun mit uns, führt in unserm Gedächtnis, in
schaffen. Sie tauchen da und dort einmal an der Peripherie
unserer Kenntnis von der Welt und in unseren Erkenntnissen eine
lebendige Existenz von erhöhter Wirklichkeit. Anatel, der verwöhnte
krke auf und wirken immer, wie aus der Ferne gesehen. In
Melancholiner des Genusses, die einfache, süße Christine aus der
en Werken ist der Schimmer eines festlich erleuchteten, eines
„Liebelei“ der edel komplizierte Herr von Sala aus dem „Einsamen
genossenen Lebens, und in allen seinen Werken ist die
Weg“, die Herzogin aus dem „Grünen Kakadu“ der junge Kavalier
hattende, niemals vergessene Nähe des Todes. Denn seine
aus „Literatur“; und alle tragen die Züge Schnitzlerschen Geistes, alle
haben an ihrer Gestalt vom Griff und Druck seiner formenden Hand
hingebracht in den glänzenden Salons der Reichen und in
die Spur. Alle reden so, daß man nach ihren ersten drei Worten schon
ren Spitälern der Armen, hat immer beides vor Augen
wissen muß: Sie sind von Schnitzler. Alle sind in Erlebnisse, in Kon¬
lühendes Leben und tragisches Sterben.
flikte, in Schicksale, in eine Atmosphäre gestellt, die vollkommen
II.
Schnitzlers Wesen und Eigenart spiegelt. Wie sie jetzt einer nach dem
andern an mir vorüberziehen, fällt es mir auf: von einer merk¬
er Liebe sprechen alle seine Büicher, alle diese Erzählungen,
würdigen Milde und Reinheit sind sie alle. Auf keinem von ihnen
nen Dialoge und großen Theaterstücke. Von der Liebe und
hat ein trüber Blick des Hasses geruht. Schuldlose sind sie alle. Oder
Auch wenn sie sich anders geben, auch wenn sie manchen
Entschuldigte.
unsinnigen und erstaunlichen Verknüpfungen des Schicksals
v.
In, auch wenn Streit, Aufruhr, Tapferkeit und Not des Diseins
Der Generation, die jetzt die reifen Mannesjahre lebt, die setzt sacht
n und durchschüttern möchten, ist ihr Inhalt die Liebe und
schon dem Alter entgegenschreitet, ist Artur Schnitzler innig verbunden.
Er ist eines ihrer stärksten künstlerischen Ereignisse, ist eines ihrer
Eine merkwürdige Kraft und Andacht des Erlebens läßt
suggestiven Vorbilder. Von seiner Art, die Liebe zu sehen, ist das
chter die blutdurchströmte Schwere der kleinsten Geschehnisse
Liebesgefühl dieser Generation beeinflußt worden; von seiner Art, den
, die unauslöschliche Realität der geringsten Tatsache, die
Tod zu denken, ward ihr Vergänglichkeitsgedanke angefärbt von
je des flüchtigsten Wertes. Zugleich aber hebt ihn ein geistiger
seiner Inbrunst, das Leben zu verehren, ihre Daseinslust erhöht und
befeuert. Seine weltliche Anmut und seine äußerste Kultiviertheit
und Auftrieb bis zu einer Höhe, in welcher der atmosphärische
haben erzieherische Wirkung geübt, und der exklusiv empfindliche
unsern Schultern weicht, in der die Wucht des Wirklichen
Geschmack seiner Kunstmittel hat viele andere ähnliche Exklusivitäten
und schwebend wird, und in der alle Wichtigkeiten sich auf¬
und gute Empfindlichkeiten ermutigt. Seine Technik ist in ihrer
Feine Melancholie und seine nachdenklichen Traurigkeiten
frühesten Jugend von den Franzosen erzogen und angeregt worben.
Daher rührt der leise Duft nach allerlei mondänen Parfümen in seinen
Erdboden: Liebelel. In seiner Heiterkeit aber ist das
ersten Büchern; daher der Name Anatol, der wie ein Echo aus Frank¬
enseits der Phantasie, das Lächeln des Ueberwundenhabens:
reich herüberweht, in seinen ersten Dialogen aufklingt; daher auch die
nd Leisenbohg. Die Höhe, das Auflösen der Wichtigkeiten.
elegante, höflich grüßende Verbeugung, mit der sich manches seiner
IV.
Worte zur Pointe schmiegt und rundet. Dann aber ist ihm aus der
rastlos arbeitsamen und tiefen Echtheit seines Wesens die eigene Technik
Quelle seiner dichterischen Kraft: das Staunen. Die Kraft
erwachsen, dieses vundervolle Vermögen, in einfachen Sätzen Unsag¬
fen- und meisterlichen Kunst: das Aufspüren, Verstehen und
bares mitschwingen zu lassen. Dies Vermögen, Zwischentöne der
der Zusammenhänge. Ein berauschtes, lyrisch gewordenes
Seele, Unterstimmen des Bewußtseins frei zu machen, psychologische
über das Wunder der Liebe; über die Süßigkeit, Anmut,
Konflikte von einer Zartheit, die sich zuvor weder anrühren noch
uund beherrschende Gewalt des Weibes; über alle unfaßbaren
gestalten ließ, anzurühren und zu gestalten. Diese merkwürdig weiche.
kiten des Glückes. Zugleich ein schmerzdurchwühltes Staunen
nachgiebige, scheinbar sorg'ose Technik, in der dennoch so viel wache
daß zwei Menschen, die so nahe beisammen gewesen, so end¬
boneinander abgleiten können; das fremd zu werden vermag, Aufmerkisamkeit so viel Selbsterziehung, Straffheit und Frische lebt
Mit dieser nachspürenden, ausgewogenen, nervenzarten Technik ist er
#3 eins war. Ein erschüttertes Staunen darüber, daß die
auf die leidenschaftliche Suche nach den Zusammenhängen gegangen.
Daseino in ewiger Leere endigt, daß dieses strahlende Licht
Sein kühnstes Experiment, die Zusammenhänge zu enträtseln: „Der
kurze Einleitung ewiger Finsternis norausgeht; daß dieser
de, jauchzende Atem der Lebendigkeit i uns zu jeder Minute Ruf des Lebens“. Sein interessantest: Versuch: „Das weite Land“.
en und erstickt werden kann. Dieses doppelte Staunen, aus und „Der junge Medardus“. Sein üvermütigstes und freiestes Er¬
Büngling einst or sich selbst, vor sein Schicksal und vor die greifen der Zusammenhänge: „Reigen“. Mit dieser anmutig federnden,
in all den Jahren nicht gemindert noch beschwichtigtlin ihrem Reichtum schwelgenden Technik hat er die Farbigkeit des
und der Sechzigjährige steht heute sich selbst, dem Schicksalmodernen Lebens, den Prunk und die Schönheit einer vornehmen und #
Welt gegenüber, voll Staunen, wie nur je; in lächelnder An=weiten Welt herausgebracht. Man hat oft, und in einer nur zu nahe
Geistes, in lyrisch=nachdenklicher Melancholie des Herzens, liegenden Ideenverbindung, gesagt, aus Schnitzlers Werken sei der
üchen und trunkener Dasefnalust dem Leben bahingegeben, Jubel und die Schwerniut Wiener Walzer zu hören. Vielleicht ist es
er Welshelt das Leben gütig belächeind. In dieser Bilder= abenso wahr, daß seine Instrumenlation gelegentlich an den blendenden
ner wiederkehrender und immer wieder schwindender Liebe,Geigenglanz Puccinis erinnert, darin das verführerische, sinnliche
beständig über allem Erblühen schwebenden Drohung des Strahlen und die prächtig verwirrende Erhabenheit der Großstadt
in diesem Umkreis einer Welt, der abgesteckt ist von der manchmal aufleuchten.
nhese. und hun antutt
VI.
Wie diese Frühlingsabenddämmerung, die letzt um mich niedergleitet,
sanft ist und doch erschütternd, (# ist sein Wern mild und gelind und
dabei anschwellend bis zu einer wühlenden Tragik. Und wie dieser
alte, blühende Garten hier wienerisch ist, so ist sein Werk wienerisch in?"
all seinem Wurzeln und Blühen. Das Frühlingshafte, das Maienhafte,
das Lenzliche, das Wiens eigensten und süßesten Zauber ausmacht, durch¬
dringt auch die Art, durchdringt das Schaffen dieses maigeborenen
Wiener Dichters, der nun 60 Jahre alt geworden ist, reif und meisterlich!
vollendet, berühmt und gelieht. Und in allen seinen Werken grüßt uns
die Jugend. In allen seinen Werken duftet der Flieder. Wenn wir
ihn jetzt schon historisch empfinden dürfen, dann steht er, als letzter, in
jener Reihe wienerischer Gestalten, die uns am liebsten sind. Von!
Schubert weht ein Klang zärtlicher Lieder um ihn her, von Schwinds
holder Phantastik schwingt manche seine Linie an den Konturen Schnitz¬
lerscher Mädchen, und zu Grillparzers Melancholie ließe sich mancher
vetternhaft verwandte Zug an ihm finden. Abgeschlossen wie dieser
Garten, hegt sein Werk wie dieser seine eigene, reine, stille, besondere
Welt, in der nicht alles durcheinander stürzen darf wie draußen auf der
breiten Straße. Dennoch ist die Straße nahe und vernehmlich, dennoch
ist es die Wiener Luft, die darüber hinstreicht über diesen Garten wie
über Schnitzlers Werk; dennoch hebt und dröhnt und atmet rings um
beide das Dasein der ungeheuren Stadt. Irgendwo in der Ferne spielt!
ein Leierkasten, irgendwo klingt der Hufschlag trabender Fiake###ferde,
irgendwo in der Ferne singen Menschen wienerische Lieder — man kann
in der Einsamkeit dieses Gartens sich's nicht einbilden, daß man irgend¬
wo anders sei in der Welt. Und kann in der Exklusivität Schnitzlers
Werks alles Geschehene niemals anderswo denken als in Wien.
Felix Saiten.