Nummer 112.
Neumärkische Zeitung.
daß man die ganze Veranstaltung als eine Früh=! Druck. Im übrigen verlangt es journalistische
duktion zum Stillstand“, so muß ich ihm erwidern,
lingsfeier bezeichnen kann. Die Namen aller Mit¬
Gepflogenheit und journalistischer Anstand, daß
daß er sich unnötig ereifert; denn ich habe betont,
wirkenden sind unserm Publikum von den früheren
man die Entgegnung auf einen mit vollem Namen
daß es uns nicht auf die Preisbildung, vielmehr
Konzerten her bekannt. Frau Studienrat Seysarth,
gezeichneten Artikel auch mit seinem Namen unter¬
auf die Milchbelieferung überhaupt ankommt.
unsere beliebte Sängerin, bringt Lieder von Bach,
zeichnet. Es ist zweifellos bequemer, sich hinter
Herr v. D. teilt dann, da er die Schwäche
einen Buchstaben zu verstecken. Herr v. D. hat mein
Schubert, Giordani, zum Teil mit Violine und
seiner Position oder seines Artikels wohl empfindet,
Eingesandt überhaupt nicht verstanden. Er bezieht
Harmoniumbegleitung zum Vortrag und wirkt
Seitenhiebe gegen die Aerzte aus. Damit werden
den Vorwurf, den ich gegen einzelne erhoben habe,
außerdem als Solistin in einem gemischten Chor
wir uns abzufinden wissen. Jedenfalls lohnt es
auf sih und auf alle Landwirte, indem er von „Ver¬
von Rudnick mit, der von einem Streichquartett
nicht einem Ritter, der die Tarnkappe aufsetzt, sich
allgemeinerungen“ spricht. Aber Herr v. D., haben
und Orgel begleitet wird. Das Streichquartett,
unsichtbar macht, auf diesem Gebiete zu folgen.
Sie ein so schlechtes Gewissen? Er gibt dann wieder
bestehend aus den Herren Pastor Hasse, Baron
Wenn er Ausstellungen zu machen hat möge er
zu, daß es auch unter den Landwirten Schieber gibt,
von Hertling, Bankprokurist Laag und
sich an uns wenden, damit Abhilfe geschaffen wird
die lieber für teures Geld Butter hinten herum
Lehrer Willers spielt ein Andante von Beethoven
oder mit seinen vollen Namen in die Oeffentlichkeit
verkaufen, als daß sie die Milch an die zuständige
und ein Quartett von Haydn. Letztgenannter hat
treten, damit ihm geantwortet werden kann.
Stellen verkausen. Dann sind wir aber doch einig
Wie sehr Herr v. D, die Milchlieferung unter¬
außer der Leitung der Chöre auch die Begleitung
Herr v. D. Nur daß ich das nicht in so krasser
stützt und unterstützen will, geht aus seinen Worten
der Sologesänge übernommen, wozu das Musik¬
Form ausgedrückt habe, wie Sie. Wäre es nicht
haus von M. Stryczynski ein Harmonium
hervor: „Sind die Herren Aerzte in erster Linie
wirklich besser gewesen, statt Ihrer empörten Er¬
für die Kranken der Stadt, so ist die Milch in erster
in liebenswürdiger Weise zur Versügung stellt.
widerung den Aufruf der Aerzte, mehr Milch ab¬
Linie für die Wöchnerinnen, Kinder usw. auf dem
Zwischen den musikalischen Darbietungen trägt
zuliefern, zu unterstützen? Wenn die Ausführungen
Lande. Ich schließe nochmals mit einem Aufruf
Buchhändler Ogoleit wie bei den früheren
des Herrn v. D. immer wieder, wobei er sich sogar
an alle säumigen Milchlieferer: Liefert mehr Milch
Konzerten wiederum eine Reibe älterer und neuerer
auf den Ausspruch eines sozialdemokratischen
ab, damit unsere Kranken nicht Not leiben, nicht
Dichtungen vor. Der Vorverkauf nummerierter
Führers beruft, in den Worten gipfeln: „Ohne
zu Grunde gehen
Eintrittskarten bei Schmaeling hat bereits
Verdienst raucht kein Schornstein, „ohne Verdienst
Der Aerzte=Verein.
begonnen. Eine Wieberholung des Konzerts kann
raucht kein Schlot“, „ohne Vorteil kommt jede Pro¬
Dr. Ciesielski.
nicht stattfinden, so daß es sich empfiehlt, sich bal¬
digst mit Eintrittskarten zu versehen. (S. Anzeige.)
V.V ·
2 Der Riese in der Redaktion. Wir
ROT
erhielten gestern vormittag zu unserer nicht geringen
Ueberraschung den Besuch eines Riesen mit dem
stolzen Namen: „Siegfried vom Rhein“,
der zum Schützenfeste hier eingetroffen ist. Er er¬
schien in seiner Siegfriedrüstung in Bealeitung
von „Little Fips“ der 24 Jahre alt und 85 cm
Ofingsten
groß ist. Der 28 jährige „Siegfried vom Rhein“
hat die stattliche Größe von 2,41 m. Wie er uns
erzählt, ist er der Sohn normaler Eliern und war
im Kriege Deutschlands größter Soldat. Das
Als der Herr hinweggenommen
Und entflammt an heil'ger Lehre
seltsame Paar dürfte größtes Aufsehen erregen.
Zog die Schar von Land zu Lande,
Ward aus seiner Jünger Kreise,
(Siehe Anzeige.)
Blickten sie ihm nach beklommen
Dredigend das wahre hehre
& Ein Ehrenpräsident der „Branden¬
Und der Kleinmut pochte leise.
Gotteswort dem Unverstände.
burgia“. Die „Brandenburgia“, Gesellschaft für
Aber da ihr Hoffen zagte
Will sich drum der Zweifel regen,
Heimatkunde der Provin; Brandenburg, hat in
ihrer letzten Sitzung bei Neuwahl ihres Vorstandes
Zieh hinaus auf Gottes Wegen—.
Und der Zweifel heimlich nagte—
Dr. Emil Bahrseldt zum Ehrenpräsidenten und
Wunderbar wird dich um gen
Durch die Nacht des Glaubenstagte
Dr. Albert Kiekebusch, zum Abteilungsleiter am
Des Erlösers heil'ger Geist,
Des Erlösers heil'ger Geist,
Märkischen Museum in Berlin, zum ersten Vor¬
Wie ein Nebelband zerreißt.
Daß du dich der Angst befreist.
sitzenden ernennt.
Ja, zum Höchsten und Oeringsten
Eingesandt.
Läßt sich Oottes Gnade nieder;
Für diese Rubrik übernimmt die Redaktion nur
feiert drum das Fest der Ofingsten,
die preßgesetzliche Verantwortung.)
Daß uns eint die Liebe wieder!
Wo bleibt die Milch?
Wie die Welt aus Wintersbanden
Ansang Mai d. J. habe ich in einem sachlich
Neu zum Leben auferstanden,
gehaltenen „Eingesandt“ nachgewiesen, daß vom
Wird auch niemals uns zuschanden
Landkreise 3000 Liter Milch in der Woche weniger
707
als im Vorjahre geliesert werden und gezeigt, daß
Hoffnung auf der Liebe Geist,
unsere Kranken Not leiden. Ich schrieb: Der
Die das Herz zum Himmel reißt.
Grund für die geringe Ablieferung ist zum Teil
—
Richard Zoozmann.
in der Unkenntnis und Nachlässigkeit vieler Leute,
zum großen Teil aber in der Profitgier zu suchen.
Die Absicht des Aussatzes war, einmal die Kranken
der Stadt darauf aufmerksam zu machen, daß dem
Wirtschaftsamt keine größeren Mengen von Milch
W
für die Kranken zur Verfügung stehen, dann aber
die gar nicht oder schlecht liefernden Landwirte zu
besserer Milchbelieferung zu veranlassers Es war
Dichtungen. Sämtliche Werke, die Erstlingsstücke
Künst=und Wissenschaft.
ein Notschrei für unsere Kranken. Die hiesigen
„Sterben“ und „Liebelei“, wie seine Meisterwerke
Zeitungen haben das Eingesandt in dankenswerter
Mothu# Schnitzler, einer der geistreichsten
„Der Weg ins Freie, „Der junge Medardus“
Weise ausgenommen, viele Zustimmungserklärungen
Schristseller unserer Zeit, der bedeutendste öster¬
„Der einsame Weg“, wie die Werke des Alternden,
sind mir aus der Stadt und vom Lande zus¬
reichische Dichter der Gegenwart, tritt morgen
die Casanovastücke „Die Schwestern“ und „Casanodas
##°60. Lebensjahr ein. Er wurde am 15.
gegangen. Ich betonte ferner, daß die Preisfrage
Heimkehr“,
sie alle tragen dieselbe spezifisch
ein rein wirtschaftlicher Faktor sei.
Mai 1862 in Wien als Sohn eines berühmten
Schnitzlersche Note: einen leisen, resignierenden
Gelehrten geboren. Selber Arzt, hat sein ganzes
Ein in dem „Neuwärkischen Landboten“ unter
Skevtizismus im Unterstrom von einem Gefühl
dichterisches Wesen die Behutsamkeit des Arztes.
dem 4. Mai d. J. erschienener Artikel, der mit v. D.
mystischer Zusammenhänge und Hintergründe.
Er faßt seine Menschen, wie ein Gärtner seine
unterzeichnet ist und eine Erwiderung auf den
„Wir spielen immer, wer es weiß, ist klug“, ist
Blumen ansaßt. In jedem Worte liegt die un¬
Notschrei der Aerzte sein soll, zwingt mich, noch¬
das Motiv zu dem bedeutenden Einakter „Para¬
endliche Weichheit des Mitfühlens. Seine Ge¬
celsus“ (der nur ein Pendant im „Grünen
stalten sind von einer seltsamen Milde und Rein¬
bleibt die Milch?“ ist, wie es dort heißt, aus
Kakadu“ des Dichters hat); es ist das Motiv zum
heit; schuldlos sind alle, oder Entschuldigte, oder
Raummangel in dieser Zeitung nicht ver¬
ganzen Schnitzler. Wenn Schopenhauer sagt: „Der
von Schuld Befreite. Auf keiner von ihnen hat
öffentlicht worden? Der Grund ist, wie ich an¬
Stil ist die Physiognomie des Geistes“, so steht
ein Blick des Hasses geruht. Liebe und Tod —
nehmen muß, ein anderer. Der Inhalt paßte
Schnitzler in erster Rethe unter den Modernen,
der Inhalt unseres Lebens — ist der Inhalt seiner
dem Herrn v. D. nicht, darum unterblieb der
und nur Thomas Mann mag ihm in dieser Be¬
helmine in eine schöne Gegend übersiedeln.
„Da hättest du also den Bissen, der dir
(Nachdruck verboten.)
Die reichlichen Mittel zu diesen Plänen
an der Nase vorbeigehen wird, immer
hätte der Verkauf von Parnitz eraeben.
Heimatwurzeln.
hübsch vor Augen“ spottete der Vater
I
ei
b
w
K
st
A
an
scheiben
gemach
nur zu
werden.
In
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Ziegel
Neumärkische Zeitung.
daß man die ganze Veranstaltung als eine Früh=! Druck. Im übrigen verlangt es journalistische
duktion zum Stillstand“, so muß ich ihm erwidern,
lingsfeier bezeichnen kann. Die Namen aller Mit¬
Gepflogenheit und journalistischer Anstand, daß
daß er sich unnötig ereifert; denn ich habe betont,
wirkenden sind unserm Publikum von den früheren
man die Entgegnung auf einen mit vollem Namen
daß es uns nicht auf die Preisbildung, vielmehr
Konzerten her bekannt. Frau Studienrat Seysarth,
gezeichneten Artikel auch mit seinem Namen unter¬
auf die Milchbelieferung überhaupt ankommt.
unsere beliebte Sängerin, bringt Lieder von Bach,
zeichnet. Es ist zweifellos bequemer, sich hinter
Herr v. D. teilt dann, da er die Schwäche
einen Buchstaben zu verstecken. Herr v. D. hat mein
Schubert, Giordani, zum Teil mit Violine und
seiner Position oder seines Artikels wohl empfindet,
Eingesandt überhaupt nicht verstanden. Er bezieht
Harmoniumbegleitung zum Vortrag und wirkt
Seitenhiebe gegen die Aerzte aus. Damit werden
den Vorwurf, den ich gegen einzelne erhoben habe,
außerdem als Solistin in einem gemischten Chor
wir uns abzufinden wissen. Jedenfalls lohnt es
auf sih und auf alle Landwirte, indem er von „Ver¬
von Rudnick mit, der von einem Streichquartett
nicht einem Ritter, der die Tarnkappe aufsetzt, sich
allgemeinerungen“ spricht. Aber Herr v. D., haben
und Orgel begleitet wird. Das Streichquartett,
unsichtbar macht, auf diesem Gebiete zu folgen.
Sie ein so schlechtes Gewissen? Er gibt dann wieder
bestehend aus den Herren Pastor Hasse, Baron
Wenn er Ausstellungen zu machen hat möge er
zu, daß es auch unter den Landwirten Schieber gibt,
von Hertling, Bankprokurist Laag und
sich an uns wenden, damit Abhilfe geschaffen wird
die lieber für teures Geld Butter hinten herum
Lehrer Willers spielt ein Andante von Beethoven
oder mit seinen vollen Namen in die Oeffentlichkeit
verkaufen, als daß sie die Milch an die zuständige
und ein Quartett von Haydn. Letztgenannter hat
treten, damit ihm geantwortet werden kann.
Stellen verkausen. Dann sind wir aber doch einig
Wie sehr Herr v. D, die Milchlieferung unter¬
außer der Leitung der Chöre auch die Begleitung
Herr v. D. Nur daß ich das nicht in so krasser
stützt und unterstützen will, geht aus seinen Worten
der Sologesänge übernommen, wozu das Musik¬
Form ausgedrückt habe, wie Sie. Wäre es nicht
haus von M. Stryczynski ein Harmonium
hervor: „Sind die Herren Aerzte in erster Linie
wirklich besser gewesen, statt Ihrer empörten Er¬
für die Kranken der Stadt, so ist die Milch in erster
in liebenswürdiger Weise zur Versügung stellt.
widerung den Aufruf der Aerzte, mehr Milch ab¬
Linie für die Wöchnerinnen, Kinder usw. auf dem
Zwischen den musikalischen Darbietungen trägt
zuliefern, zu unterstützen? Wenn die Ausführungen
Lande. Ich schließe nochmals mit einem Aufruf
Buchhändler Ogoleit wie bei den früheren
des Herrn v. D. immer wieder, wobei er sich sogar
an alle säumigen Milchlieferer: Liefert mehr Milch
Konzerten wiederum eine Reibe älterer und neuerer
auf den Ausspruch eines sozialdemokratischen
ab, damit unsere Kranken nicht Not leiben, nicht
Dichtungen vor. Der Vorverkauf nummerierter
Führers beruft, in den Worten gipfeln: „Ohne
zu Grunde gehen
Eintrittskarten bei Schmaeling hat bereits
Verdienst raucht kein Schornstein, „ohne Verdienst
Der Aerzte=Verein.
begonnen. Eine Wieberholung des Konzerts kann
raucht kein Schlot“, „ohne Vorteil kommt jede Pro¬
Dr. Ciesielski.
nicht stattfinden, so daß es sich empfiehlt, sich bal¬
digst mit Eintrittskarten zu versehen. (S. Anzeige.)
V.V ·
2 Der Riese in der Redaktion. Wir
ROT
erhielten gestern vormittag zu unserer nicht geringen
Ueberraschung den Besuch eines Riesen mit dem
stolzen Namen: „Siegfried vom Rhein“,
der zum Schützenfeste hier eingetroffen ist. Er er¬
schien in seiner Siegfriedrüstung in Bealeitung
von „Little Fips“ der 24 Jahre alt und 85 cm
Ofingsten
groß ist. Der 28 jährige „Siegfried vom Rhein“
hat die stattliche Größe von 2,41 m. Wie er uns
erzählt, ist er der Sohn normaler Eliern und war
im Kriege Deutschlands größter Soldat. Das
Als der Herr hinweggenommen
Und entflammt an heil'ger Lehre
seltsame Paar dürfte größtes Aufsehen erregen.
Zog die Schar von Land zu Lande,
Ward aus seiner Jünger Kreise,
(Siehe Anzeige.)
Blickten sie ihm nach beklommen
Dredigend das wahre hehre
& Ein Ehrenpräsident der „Branden¬
Und der Kleinmut pochte leise.
Gotteswort dem Unverstände.
burgia“. Die „Brandenburgia“, Gesellschaft für
Aber da ihr Hoffen zagte
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Heimatkunde der Provin; Brandenburg, hat in
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Und der Zweifel heimlich nagte—
Dr. Emil Bahrseldt zum Ehrenpräsidenten und
Wunderbar wird dich um gen
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Dr. Albert Kiekebusch, zum Abteilungsleiter am
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Des Erlösers heil'ger Geist,
Märkischen Museum in Berlin, zum ersten Vor¬
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Daß du dich der Angst befreist.
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Ja, zum Höchsten und Oeringsten
Eingesandt.
Läßt sich Oottes Gnade nieder;
Für diese Rubrik übernimmt die Redaktion nur
feiert drum das Fest der Ofingsten,
die preßgesetzliche Verantwortung.)
Daß uns eint die Liebe wieder!
Wo bleibt die Milch?
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Ansang Mai d. J. habe ich in einem sachlich
Neu zum Leben auferstanden,
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Landkreise 3000 Liter Milch in der Woche weniger
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Hoffnung auf der Liebe Geist,
unsere Kranken Not leiden. Ich schrieb: Der
Die das Herz zum Himmel reißt.
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in der Unkenntnis und Nachlässigkeit vieler Leute,
zum großen Teil aber in der Profitgier zu suchen.
Die Absicht des Aussatzes war, einmal die Kranken
der Stadt darauf aufmerksam zu machen, daß dem
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für die Kranken zur Verfügung stehen, dann aber
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besserer Milchbelieferung zu veranlassers Es war
Dichtungen. Sämtliche Werke, die Erstlingsstücke
Künst=und Wissenschaft.
ein Notschrei für unsere Kranken. Die hiesigen
„Sterben“ und „Liebelei“, wie seine Meisterwerke
Zeitungen haben das Eingesandt in dankenswerter
Mothu# Schnitzler, einer der geistreichsten
„Der Weg ins Freie, „Der junge Medardus“
Weise ausgenommen, viele Zustimmungserklärungen
Schristseller unserer Zeit, der bedeutendste öster¬
„Der einsame Weg“, wie die Werke des Alternden,
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reichische Dichter der Gegenwart, tritt morgen
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##°60. Lebensjahr ein. Er wurde am 15.
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ein rein wirtschaftlicher Faktor sei.
Mai 1862 in Wien als Sohn eines berühmten
Schnitzlersche Note: einen leisen, resignierenden
Gelehrten geboren. Selber Arzt, hat sein ganzes
Ein in dem „Neuwärkischen Landboten“ unter
Skevtizismus im Unterstrom von einem Gefühl
dichterisches Wesen die Behutsamkeit des Arztes.
dem 4. Mai d. J. erschienener Artikel, der mit v. D.
mystischer Zusammenhänge und Hintergründe.
Er faßt seine Menschen, wie ein Gärtner seine
unterzeichnet ist und eine Erwiderung auf den
„Wir spielen immer, wer es weiß, ist klug“, ist
Blumen ansaßt. In jedem Worte liegt die un¬
Notschrei der Aerzte sein soll, zwingt mich, noch¬
das Motiv zu dem bedeutenden Einakter „Para¬
endliche Weichheit des Mitfühlens. Seine Ge¬
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bleibt die Milch?“ ist, wie es dort heißt, aus
Kakadu“ des Dichters hat); es ist das Motiv zum
heit; schuldlos sind alle, oder Entschuldigte, oder
Raummangel in dieser Zeitung nicht ver¬
ganzen Schnitzler. Wenn Schopenhauer sagt: „Der
von Schuld Befreite. Auf keiner von ihnen hat
öffentlicht worden? Der Grund ist, wie ich an¬
Stil ist die Physiognomie des Geistes“, so steht
ein Blick des Hasses geruht. Liebe und Tod —
nehmen muß, ein anderer. Der Inhalt paßte
Schnitzler in erster Rethe unter den Modernen,
der Inhalt unseres Lebens — ist der Inhalt seiner
dem Herrn v. D. nicht, darum unterblieb der
und nur Thomas Mann mag ihm in dieser Be¬
helmine in eine schöne Gegend übersiedeln.
„Da hättest du also den Bissen, der dir
(Nachdruck verboten.)
Die reichlichen Mittel zu diesen Plänen
an der Nase vorbeigehen wird, immer
hätte der Verkauf von Parnitz eraeben.
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nur zu
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Eigena
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