VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 159

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Bangigkeit sich mengt. Sechzig Jahre. offenbar glänzende Karriere dadurch ver= geringsten Tatsache, die tiefe Folge des
darb, daß er die Laune hatte, auf dem flüchtigsten Wortes. Zugleich aber hebt
Das ist: sehr viel Vergangenheit, ist
Gebiete der Dichtkunst zu dilettieren. Nur ihn ein geistiger Schwung und Auftrieh
Abenddämmerung und sanftes Dunkel¬
seine Freunde erkannten ihn gleich damals bis zu einer Höhe, in welcher der atmo;
werden. Aber es ist auch immer noch eine
als einen Dichter, der bloß durch den sphärische Druck von unsren Schultern
starke Gegenwart, und es gibt immer noch
Zwang, Medizin zu treiben, in seiner weicht, in der die Wucht des Wirklichen
ein neues Morgen.
Kunst gehindert und beengt werde. Aus schwerlos und schwebend wird, und in der
II.
en über
diesen Anfängen jedoch, empfing sein alle Wichtigkeiten sich auflösen. Seine
ser alte
Er war ein verwöhnter junger Mann, Wesen die entscheidenden Farben. Die Melancholie und seine nachdenklichen
hörbar ist
Menschen, die er darstellt, sind bürger= Traurigkeiten haften am Erdboden:
damals, in seinen Anfängen, elegant,
liche Menschen, voll Kultur, voll geistiger Liebelei. In seiner Heiterkeit aber ist das
sen der vornehm, von Luxus umgeben, in Sorg¬
vielen losigkeit aufgewachsen. Der Sohn eines
Feinheit, seelisch differenziert und pro= bessere Jenseits der Phantasie, das
blematisch. Gestalten aus der Tiefe des Lächeln des Ueberwundenhabens: Cassian
iser und
großen, vielgerühmten Arztes und Pro¬
wie der
fessors, stand Artur Schnitzler mitten im
Volkes hat er nur wenige geschaffen. Sie und Leisenbohg. Die Höhe. Das Auflösen
den Ge¬
der Wichtigkeiten.
Treiben der glänzenden Wiener Gesell¬
tauchen da und dort an der Peripherie
höchsten schaft, war er in den Spuren seines
seiner Werke auf und wirken immer wie
IV.
Amseln. Vaters ohne besondere Freude einen vor= aus der Ferne gesehen. In allen seinen
Eine Quelle seiner dichterischen Kraftr
derbaren
bestimmten Studienweg gegangen und Werken ist der Schimmer eines festlich
das Staunen. Die Kraft seiner reifen
Schwalbe
nach dem strengen väterlichen Willen Arzt erleuchteten, eines inbrünstig genossenen
und meisterlichen Kunst: das Aufspüren,
den, bei= geworden. Sein Leben ging damals hin Lebens, und in allen seinen Werken ist
Verstehen und Enthüllen der Zusammenz
hwie ein zwischen dem trübseligen Ernst des
die dunkel schattende niemals vergessene
hänge. Ein berauschtes, lyrisch ges
schreiben. Spitals und der Heiterkeit des Salons,
Nähe des Todes. Denn seine Jugend, wordenes Staunen über das Wunder der
in Leier= zwischen den Krankenbetten der Klinik,
hingebracht in den glänzenden Salons
Liebe; über die Süßigkeit, Anmut, Hin¬
luten die wo die Menschen leiden und sterben und
der Reichen und in den düsteren Spi¬
gabe und beherrschende Gewalt des
gleich= den hübschen kleinen, verborgenen Zim¬
tälern der Armen, hat immer Beides vor
Weibes; über alle unfaßbaren Möglich:
krabender mern, in denen ein hübscher, vornehmer
Augen gehabt: blühendes Leben und
keiten des Glückes. Zugleich ein schmerz¬
len; und junger Mann eine reizende kleine Ge¬
tragisches Sterben.
durchwühltes Staunen darüber, daß zwei
liebte umarmt. Inmitten dieser gegen¬
ferner
III.
Menschen, die so nahe beisammen ge¬
Kahlen= sätzlichen Schauplätze aber lag ver¬
Von der Liebe sprechen alle seine wesen, so endlos weit von einander ab¬
as Rufen schlossen und behütet sein eigenes
bewegten Studierzimmer, der Schauplatz seiner Bücher, alle diese Erzählungen, diese gleiten können; daß fremd zu werden ver##
mag, was jemals eins war. Ein er¬
nden sich wirklichen, seiner eigentlichen Existenz. kleinen Dialoge und großen Theater¬
stücke. Von der Liebe und vom Tode. Auch schüttertes Staunen darüber, daß die
Dort laß er alle die Bücher, die
edanken
wenn sie sich anders geben, auch wenn sie Fülle des Daseins in ewiger Leere endigt)
ihn weit weg von der Medizin
Schnitzler,
manchen sinnreich unsinnigen und er= daß dieses strahlende Licht nur als kurze
iert wird. führten, dort war er mit Freunden
ens habe beisammen, von denen keiner etwas mit staunlichen Verknüpfungen des Schicksals Einleitung ewiger Finsternis voraus¬
ßig von Medizin zu tun hatte. Dort war ein nachspüren, auch wenn Streit, Aufruhr, geht; daß dieser tiefwehende jauchzende
Tapferkeit und Not des Daseins sie er= Atem der Lebendigkeit in uns zu jeder
ille diese Patient, wenn jemals einer anklopfte,
füllen und durchschüttern möchten, ist ihr Minute ausgeblasen und erstickt werden.
fang an. ein wenig willkommener, störender Be¬
Inhalt die Liebe und der Tod. Eine merk= kann. Dieses doppelte Staunen, aus dem
ringsum such. Und dort schrieb er seine ersten
der Jüngling einst vor sich selbst, vor sein
Deinkel= Dichtungen, den „Anatol“ und „Liebe= würdige Kraft und Andacht des Erlebens
Schicksal und vor die Welt trat, ist in all
und Ein= lei“. Damals hat ihn die Wiener Gesell= läßt diesen Dichter die blutdurchströmte
es darin schaft, hat ihn die Wiener Presse als einen Schwere der kleinsten Geschehnisse empfin= den Jahren nicht gemindert noch be¬
bühlender jungen Arzt angesehen, der sich seine den, die unauslöschliche Realität der schwichtigt worden, und der Sechzig
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