6oth Birthday box 39/3
100—
Schon vorher hatte der Föderativverband die Ini= weiser
seinn
thur=Zürich beendigt, welches den Verkehr von Zürich
und Winterthur nach der West= und Zentralschweiz we= tiative in die Wege geleitet, die nun an der Schwelle einer
sentlich verbessern wird. Dieses Fernkabel enthält 40 der Junisession zur Volksabstimmung gelangt. Daß nötig
Adernpaare, womit durch Duplerschaltung 60 Sprech= nur rund 60,000 Unterschriften zusammengebracht[Aus,
werden konnten, könnte zu der Auffassung verleiten, laufen.
verbindungen hergestellt werden können.
und Umwandlung, zog wie das alte habsburgischef fälle belauernd, jedes Motiv in allen Variationen seiner seine Le
Oesterreich von überallher Kräfte. Wenn man etwas Arbeit festhält. Zu seinem sechzigsten Geburtstage wer¬ stoffzufun
wenn es
den viele ihm glückwünschend nahen, und wenn er auf
genauer hinsteht, so entdeckt man, wie gerade der Weg
ausgese“
seine Gartenveranda tritt, dann wird sein lebhaftes Auge
ist, der von Grillparzer zu Schnitzler führt, wie bei aller
fahren
in dem schönen, geisterhellten Dichterantlitz wieder sein
persönlichen und zeitlichen Verschiedenheit doch in bei¬
stoffein:
Wien zu seinen Füßen sehen, dieses Wien, das ihm
den das Wienerische dominiert. Die Hero ist eine
Leuchtt
Reich und Grenze, Lebensinhalt, Bestimmung und Liebe
ältere Schwester des Schnitzlerschen süßen Mädels, und
in die
bedeutet.
Anatol hat ebenso große Angst vor der Tat, wie schon
Dr. Ludwig Bauer. —Lzeigten¬
Rustan und Rudolf bei Grillparzer sich in Traum und
Teinem
Magie flüchteten. Nur hat Grillparzer Goethe und Schil¬
gibt alt
Kleine Rundschau.
ler erlebt, Schnitzler aber Maupassant und Dostojewski.
Stadius
E. G. Der Jahrmarkt von St. Germain. Freitag,
Weniger eklektisch als etwa Hauptmann und seiner
Samstag und Sonntag findet auf dem Platze von St.
Grenzen sich selbstkritisch bewußt, hat er in sich bloß auf¬
Sulpice in Paris auf dem linken Seineufer, wo der
Welt
genommen, was er auch verarbeiten konnte. Als An¬
Charakter des alten Paris ohnehin so gut erhalten
gehöriger einer Stadt und eines Reiches, dessen Existenz
schaften 1
geblieben ist, eine eigentümliche Ehrung der französischen
und Größespiel Zufall schien, das in seiner Vielfältigkeit
beabsichtig
Nationalheiligen Jeanne d'Arc statt. Unter der sachkun¬
auch keinen großen sozialen Kampf kannte, war Schnitz¬
Morax
digen Anleitung von Gelehrten und Künstlern wird der
ler vom Schicksal dazu bestimmt, in einem engen Gebiete
Mézié
mittelalterliche Jahrmarkt von St. Germain,
zu bleiben; aber er hat es in allen seinen Tiesen erkannt
zugunstent
den zuerst die Mönche dieser Abtei und später das
rung find“
und eine Leichtigkeit dabei gewonnen, die spielerisch
Königtum jährlich abhielten, wieder erstehen. In Ba¬
über Abgründen zu gaukeln weiß.
racken des 15. Jahrhunderts verkaufen Händler in der
Das Beziehungsvolle und Geistreiche des Zufalls,
E. G.
damaligen Tracht Seltenheiten aller Art, während
der wohl mehr ist, als wir alle wissen, hat vielleicht noch
Schauspieler und Musikanten die Menge unterhalten.
holt wur
niemand vorher so voll erfühlt; eine Studie wie sein
Schweizeik
Sonntags wird dann mit großem Pomp die Heilige
„Puppenspieler“ ist mit einem so zarten Griffel hinge¬
immer wie
gefeiert, vormittags durch eine Messe, in der Kirche von
haucht, daß der Kenner danach stets wieder mit Freude
St. Sulpice, deren Orgel weit über Paris berühmt ist.
Welschschre
greifen wird. Neben ihm steht die lange Reihe seiner
Nachmittags findet ein Umzug von über 300 Teilneh¬
bestehend #
Schöpfungen, nicht alle vom gleichen Wert, einige wohl
leben zu
mern statt, in welchem ein Mädchen des Quartiers als
mehr Abstraktionen und im Ersonnenen haftend, aber
Jeanne d'Arc, die Befreierin von Orléans, begleitet von
Galerie Le¬
alle vornehm, alle so, daß sie auf unserem Erdball nur
ihren Pagen, Herolden und Schildträgern hoch zu Roß
[Schneelz
just der Doktor Arthur Schnitzler in Wien schreiben
auftreten wird.
konnte, keiner vor ihm und keiner nach ihm. Er wurde
viel nachgeahmt, ist viel bewundert, und Wien, min¬
Zw.
„Glühwürmchenbeleuchtung.“ Professor Newion Har¬
destens jenes Wien, das der Schreiber dieser Betrach¬
Dessauer E.
vey von der amerikanischen Princeton=Universität will
tungen noch kannte, hat niemals aufgehört, in Schnitzler
hat in den #
nach eingehenden Studien über die Lichtquelle der
seinen repräsentativen Dichter zu sehen. Das gibt ihm
zert der mur
Leuchtkäser, Parasiten, Krustentierchen und anderer Or¬
eine ganz einzigartige Stellung; denn kein anderer von
flöte“, „
ganismen ein Verfahren entdeckt haben, das ihm ge¬
dden Lebenden, wobei Höhenmessungen ganz unterlassen
pertsbuss
stattet, diese Quelle zur Erzeugung eines dauernd bren¬
sein sollen, hatte eben dies Repräsentative, das bei
Begeisterung
nenden, kalten Lichts zu benützen. Die lichtenwickelnde
Schnitzler ergibt, wie eine große Stadt mit ihrem be¬
als Oper#
Substanz wird zu dem Zweck in Wasser aufgelöst und
stimmten Kulturkreise sich durch ein volles Menschen¬
treten.
in eine Flasche gefüllt. Sie erscheint in einem
alter hindurch künstlerisch mit gerade diesem einen be¬
nächsten Ja¬
dunklen Raumwie Wasser, das mitblauer
stimmten Poeten sich vollkommen deckt. Hauptmann ist
dem Publiks
[Flamme brennt. Man kann bei diesem Licht im
weniger Deutschland, d'Annunzio weniger Italien,
Dirigenten
dunklen Zimmer bequem lesen. Der Leuchtstoff, der
France weniger Frankreich als Schnitzler Oesterreich
der bisherige
glüht, ohne irgendwie Hitze zu entwickeln, stammt von
war. Ist er es noch imemer? Darüber steht jemandem,
tung der die
einem Krustentier von der Größe einer Fliege, das aus
der es in seinen schweren Wandlungen nicht mehr erlebt
Hand Bruns
Japan kommt. Der Stoff unterscheidet sich in nichts von
hat, kein Urteil zu. Hier wollte nur einer, der ein Vier¬
Die O
dem, der den Glühwurm und die Feuerfliege auszeich¬
teljahrhundert neben dem reinen und noblen Dichter
tschechischen
net, der faulendes Holz zum Glühen bringt und Fleisch,
weilen durfte, ihm danken und ihn grüßen. Die Erinne¬
„Der Irrtum
das lange im Kühlraum aufbewahrt wirde, phosphores¬
rung zieht in sein stilles und feines Heim in der Stern¬
sie im Alter*
wartestraße, in seinen kleinen Garten und zu den vielen zieren läßt. Der Stoff wird Luciferin genannt. Das von
Schränken, woer in Schubladen sich selbst und seine Ein= seinem Stammorganismus losgelöste Luciferin verliert! Werk zeugt v.#
100—
Schon vorher hatte der Föderativverband die Ini= weiser
seinn
thur=Zürich beendigt, welches den Verkehr von Zürich
und Winterthur nach der West= und Zentralschweiz we= tiative in die Wege geleitet, die nun an der Schwelle einer
sentlich verbessern wird. Dieses Fernkabel enthält 40 der Junisession zur Volksabstimmung gelangt. Daß nötig
Adernpaare, womit durch Duplerschaltung 60 Sprech= nur rund 60,000 Unterschriften zusammengebracht[Aus,
werden konnten, könnte zu der Auffassung verleiten, laufen.
verbindungen hergestellt werden können.
und Umwandlung, zog wie das alte habsburgischef fälle belauernd, jedes Motiv in allen Variationen seiner seine Le
Oesterreich von überallher Kräfte. Wenn man etwas Arbeit festhält. Zu seinem sechzigsten Geburtstage wer¬ stoffzufun
wenn es
den viele ihm glückwünschend nahen, und wenn er auf
genauer hinsteht, so entdeckt man, wie gerade der Weg
ausgese“
seine Gartenveranda tritt, dann wird sein lebhaftes Auge
ist, der von Grillparzer zu Schnitzler führt, wie bei aller
fahren
in dem schönen, geisterhellten Dichterantlitz wieder sein
persönlichen und zeitlichen Verschiedenheit doch in bei¬
stoffein:
Wien zu seinen Füßen sehen, dieses Wien, das ihm
den das Wienerische dominiert. Die Hero ist eine
Leuchtt
Reich und Grenze, Lebensinhalt, Bestimmung und Liebe
ältere Schwester des Schnitzlerschen süßen Mädels, und
in die
bedeutet.
Anatol hat ebenso große Angst vor der Tat, wie schon
Dr. Ludwig Bauer. —Lzeigten¬
Rustan und Rudolf bei Grillparzer sich in Traum und
Teinem
Magie flüchteten. Nur hat Grillparzer Goethe und Schil¬
gibt alt
Kleine Rundschau.
ler erlebt, Schnitzler aber Maupassant und Dostojewski.
Stadius
E. G. Der Jahrmarkt von St. Germain. Freitag,
Weniger eklektisch als etwa Hauptmann und seiner
Samstag und Sonntag findet auf dem Platze von St.
Grenzen sich selbstkritisch bewußt, hat er in sich bloß auf¬
Sulpice in Paris auf dem linken Seineufer, wo der
Welt
genommen, was er auch verarbeiten konnte. Als An¬
Charakter des alten Paris ohnehin so gut erhalten
gehöriger einer Stadt und eines Reiches, dessen Existenz
schaften 1
geblieben ist, eine eigentümliche Ehrung der französischen
und Größespiel Zufall schien, das in seiner Vielfältigkeit
beabsichtig
Nationalheiligen Jeanne d'Arc statt. Unter der sachkun¬
auch keinen großen sozialen Kampf kannte, war Schnitz¬
Morax
digen Anleitung von Gelehrten und Künstlern wird der
ler vom Schicksal dazu bestimmt, in einem engen Gebiete
Mézié
mittelalterliche Jahrmarkt von St. Germain,
zu bleiben; aber er hat es in allen seinen Tiesen erkannt
zugunstent
den zuerst die Mönche dieser Abtei und später das
rung find“
und eine Leichtigkeit dabei gewonnen, die spielerisch
Königtum jährlich abhielten, wieder erstehen. In Ba¬
über Abgründen zu gaukeln weiß.
racken des 15. Jahrhunderts verkaufen Händler in der
Das Beziehungsvolle und Geistreiche des Zufalls,
E. G.
damaligen Tracht Seltenheiten aller Art, während
der wohl mehr ist, als wir alle wissen, hat vielleicht noch
Schauspieler und Musikanten die Menge unterhalten.
holt wur
niemand vorher so voll erfühlt; eine Studie wie sein
Schweizeik
Sonntags wird dann mit großem Pomp die Heilige
„Puppenspieler“ ist mit einem so zarten Griffel hinge¬
immer wie
gefeiert, vormittags durch eine Messe, in der Kirche von
haucht, daß der Kenner danach stets wieder mit Freude
St. Sulpice, deren Orgel weit über Paris berühmt ist.
Welschschre
greifen wird. Neben ihm steht die lange Reihe seiner
Nachmittags findet ein Umzug von über 300 Teilneh¬
bestehend #
Schöpfungen, nicht alle vom gleichen Wert, einige wohl
leben zu
mern statt, in welchem ein Mädchen des Quartiers als
mehr Abstraktionen und im Ersonnenen haftend, aber
Jeanne d'Arc, die Befreierin von Orléans, begleitet von
Galerie Le¬
alle vornehm, alle so, daß sie auf unserem Erdball nur
ihren Pagen, Herolden und Schildträgern hoch zu Roß
[Schneelz
just der Doktor Arthur Schnitzler in Wien schreiben
auftreten wird.
konnte, keiner vor ihm und keiner nach ihm. Er wurde
viel nachgeahmt, ist viel bewundert, und Wien, min¬
Zw.
„Glühwürmchenbeleuchtung.“ Professor Newion Har¬
destens jenes Wien, das der Schreiber dieser Betrach¬
Dessauer E.
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tungen noch kannte, hat niemals aufgehört, in Schnitzler
hat in den #
nach eingehenden Studien über die Lichtquelle der
seinen repräsentativen Dichter zu sehen. Das gibt ihm
zert der mur
Leuchtkäser, Parasiten, Krustentierchen und anderer Or¬
eine ganz einzigartige Stellung; denn kein anderer von
flöte“, „
ganismen ein Verfahren entdeckt haben, das ihm ge¬
dden Lebenden, wobei Höhenmessungen ganz unterlassen
pertsbuss
stattet, diese Quelle zur Erzeugung eines dauernd bren¬
sein sollen, hatte eben dies Repräsentative, das bei
Begeisterung
nenden, kalten Lichts zu benützen. Die lichtenwickelnde
Schnitzler ergibt, wie eine große Stadt mit ihrem be¬
als Oper#
Substanz wird zu dem Zweck in Wasser aufgelöst und
stimmten Kulturkreise sich durch ein volles Menschen¬
treten.
in eine Flasche gefüllt. Sie erscheint in einem
alter hindurch künstlerisch mit gerade diesem einen be¬
nächsten Ja¬
dunklen Raumwie Wasser, das mitblauer
stimmten Poeten sich vollkommen deckt. Hauptmann ist
dem Publiks
[Flamme brennt. Man kann bei diesem Licht im
weniger Deutschland, d'Annunzio weniger Italien,
Dirigenten
dunklen Zimmer bequem lesen. Der Leuchtstoff, der
France weniger Frankreich als Schnitzler Oesterreich
der bisherige
glüht, ohne irgendwie Hitze zu entwickeln, stammt von
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tung der die
einem Krustentier von der Größe einer Fliege, das aus
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Hand Bruns
Japan kommt. Der Stoff unterscheidet sich in nichts von
hat, kein Urteil zu. Hier wollte nur einer, der ein Vier¬
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dem, der den Glühwurm und die Feuerfliege auszeich¬
teljahrhundert neben dem reinen und noblen Dichter
tschechischen
net, der faulendes Holz zum Glühen bringt und Fleisch,
weilen durfte, ihm danken und ihn grüßen. Die Erinne¬
„Der Irrtum
das lange im Kühlraum aufbewahrt wirde, phosphores¬
rung zieht in sein stilles und feines Heim in der Stern¬
sie im Alter*
wartestraße, in seinen kleinen Garten und zu den vielen zieren läßt. Der Stoff wird Luciferin genannt. Das von
Schränken, woer in Schubladen sich selbst und seine Ein= seinem Stammorganismus losgelöste Luciferin verliert! Werk zeugt v.#