VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 167


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im § 37 un
g und fentgegengehntten, #e
durch diese den
anden das macht wurde, die aber — meines Erachtens! Vorschläge erstatten, die dayin gegen, puß aus 1So,

en eeenenenen n enenen
der Menschleinheit „Zeit“ heißt, ist ihm nicht
kam
eines sanften, aber in seiner Sanftmut un¬
Feuilieion.
weniger Riesenkrahn dramatischer Gewich¬
erwir
entwegtesten Geistes, ihr Bezauberndstes
tigkeiten geworden, denn Hebbel die Unend¬
gaben: Augenblicke. .. Da stand Stephan
Zaub
Artur Schnitzler, der Sech¬
um sich
lichkeit des Gedaniens, oder Schiller der
von Sala und sprach, Untergang im Herzen,
Sternenflug der Idee.
dichtu
von der geheimnisvollen Treppe in 1
ziger
war -
In billigen, weil aktuellen Bezeich¬
astatischen Ruinenstadt. Deren Stufen, so
Arthur Schnitzler wird am
nungen, hat man ihn oft den Dichter der
manch
viel man auch ihrer abgegraben, immer
15. Mai sechzig Jahre alt.
Burgt
Liebe und des Todes genannt. Das klang
tiefer unter die verbergende Erde
führ¬
Es gibt ein beinahe vergessenes
romantisch=schauerlich und gab ein Dekora¬
„Zwisl
Da schritt der Ehebrecher und
ten
Drama dieses Dichters. Jener „Schleier
Komö
tionsklischee ab. Ohne Zweifel: Eros
Duell=Totschläger Hochreiter bleich und
der Beatrice“ ist's, dessen Glanz und dessen
Geiste
Thanatos ist inmitten dieser anmutigen
hart aus dem Frühlicht des Gartenweges
Trauer selbst wie hinter Schleiern liegen,
den A
Unerbittlichkeit das ewig wiederkehrende
und faßt die Hand der ahnungslosen
zart und geheimnisvoll umhängt, in ein
Nacht
Symbol. Das ewig enthüllende außerdem.
Mutter seines Opfers... Da trat, mitten
bitter=holdes Vormorgenlicht verdämmernd,
viel v#
Aber es ist Symbol. Nicht Selbstzweck ...
in den Silberklang jungen Mädchenlachens
mystischen und dennoch traftvollen Klangs.
Dicht
Logisch. Weil Artur Schnitzler sonst ein
Eishauch um sich, der „fremde Herr“
Da wandeln Menschen zwischen Aufgang
Art
gruseliger Pikanterist, aber kein Dichter
in die Türe ... Da leuchtet, gelb im Son¬
und Niedergang, zwischen Niedergang und
ihm
wäre.
nenwiderschein, der Schönbrunner Schlo߬
Aufgang drohender, schwerer, vielleicht
hat eh
In den köstlichen und im wehmütigen
hof und Dialog wie Statisten füllen ihn
letzter Stunden, wie in purpurnen und ver¬
sein
Schimmer ihrer Ironie fast ergreifenden
mit der unsichtbaren aber drückenden Gegen¬
schlungenen Irrgängen eines Traums. Des
ihrer
Szenen des „Reigen“ deren Poesie gerade
wart des einen großen Namens ... Und
Schicksals feierlich heranrauschender Flügel¬
aus ihrer restlosen Aufrichtigkeit strömt
in jener schönen, von Abendkühle durch¬
schlag umschattet sie mit Größe und Ge¬
(freilich ist es eines Künstlers verklärende
fluteten Erzählung, jener Moment, jene
walt. Leidenschaft entzündet, Tugend ent¬
und nicht eines Photographen zuspitzende
Bewegung, da der altgewordene Casanovai natür
hallt, Weisheit erfüllt sich. Bestimmungen
So ha
Aufrichtigkeit), fällt kein Sterbestunde¬
in schonungsloser Morgenhelle vor der ent¬
rollen ab. Des Lebens des so konzen¬
schatten. Vielmehr: Der leichsinnistge
setzten Genossin einer erlisteten Liebesnacht Kultu
trierten, beflügelten, befeuerten Lebens
Tanz der Gefühle (*) schlingt sich von Se¬
steht. Und blitzartig in ihren angeekelten Cello
Pulsschlag zuckt eilig und herrisch auf. In
kunde zu Sekunde. Da ist in einem an¬
gende
Zügen die eherne Tatsache liest: Sein
dunkel glühenden Versen, die so grazil wie
Oder
deren, in einem beinahe höhnisch eiteln
Alter, den welkenden Herbst seinesAntlitzes,
prächtig sind und die aus der eigensinnig
prägn
Sinn alles Gewalt und — Genuß des
den Reif auf seinem Haupt...
kargen Epoche des Literatur=Naturalismus
Augenblickes. Und dach ist auch dieser
Klag
Augenblicke! Sie sind das Geheimnis
damals wie eine exotische und kapriziöse
ebel=
Augenblick tragisch und ist es, weil er un¬
und die Musik dieses Dichters. Ihr Un¬
Kostbarkeit aufflammten, wuchtet Er¬
höchst
gewiß ist. Er verrinnt, verfliegt, ver¬
abänderliches, ihr Zwang zu erhöhter und
schütterung neben Erschütterung.
quine
schwebt und nichts bleibt übrig als Er¬
Tragische Ungewißheit des Augen¬
bewegter Intensität der Empfindung wie
erbar
nüchterung, Entfremdung, fast Entmensch¬
blicks, in höchster und grausamster, in sinn¬
der Verantwortung, ihr Klang, ihr Echo,
ins 2
lichung. Aber da er naht und magisch nahl,
losester und dennoch erhabendster Bedeutung,
ihr Schatten, ihre Erinnerung.
Liebe
bezaubernd, wie alles Ungewisse, vergoldet
reißt diese Menschen über sich selbst empor
er selbst Lüsternhelten, haucht Grazie in
und führt sie schließlich doch wieder ins
Artur Schnitzler wird nun sechzig „noch
die verzweifelte Lustigkeit der absichtlich
Menschlichste: in den klaren Adel eines ge¬
Jahre alt und man wundert sich des bei¬
Schamlosen und gibt diesen mehr als ver¬
faßten Herzens.
kaum
nahe. Noch klingt die Geige dieser strengen
fänglichen Gelegenheiten, was ihnen kein
in
Schwermut süß und voll. Schon der Dreißi¬
Talent allein, auch nicht das eines Mau¬
Tragische Ungewißheit des Augen¬
Doch
ger schaute gesammelten Blicks in Däm¬
passant geben könnte: Rührung und An¬
blicks ... Schnitzler hat das grausam¬
geßlic
merungen. Schon der kaum zum Mann
mut.
großartige Spiel oft wiederholt. In allen

Vollendete zeichnete die traurigen, beklem¬
Schattierungen, in allen, grandiosen wie
angef
menden, melancholisch=galanten Gestalten
Tragische Ungewißheit des Augen¬
burlesken Situationen, mit hohen und mit
auf, die gleichsam unter der rinnenden
blickes ... Man erinnert sich, daß es immer
kleinen, mit sunkelnden und mit schäbigen
Sanduhr lächeln, küssen und die ewig hold¬
knappe, melanchalisch=scharfe, herb=milde
Seelen, an des Gespenstischen, wie an des
seligen Scherze der Jugend treiben ... Da=lächel
Lächerlichen, ja des Zynischen Crenze. UndI Situationen waren die seinen Dichtungen,
das Mysterium, das für den Tagesgahrauchi diesen schmungvollrerakten Theaterstücken 1 mals allerdings mar es Ereignis, han einer 1

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