VII, Verschiedenes 3, 60ster Geburtstag, Seite 170


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gelaufen, hatte sich dort oben mitten in den achten, daß sich solche Fälle in Hinkunft nicht mehr
diese verstand Rodrigo zu schlichten. Der Komiker
n und
Schnee geworfen und geweint. Er war seitdem wiederholen und die Schuldigen zur Verant¬
bekam eine tragische Szene zu spielen, die Heroine
war,
hatte ein Liedchen zu trällern und alle waren nicht mehr in der Stadt gesehen worden, Hirten; wortung zu ziehen.
te ihn
e von schließlich zufrieden. Das Stück kam heraus und aber haben im nächsten Jahr berichtet, daß an
Zu Artur Schnitzlers sechzigstem Geburtstag.
Und weil Liebe und Tod so nahe verwandt,
n das
so eng verschwistert sind, Leid= und Lustbringerin
r sind
Liebe und Leid= und Lustauslöscher Tod, ward der
de am
Sänger des Todes auch der Sänger der Liebe!
g läßt
Und weil eben alles nur Schein und Spiel ist,
gehen:
Liebe wie Tod, irdische Komödie, doch göttlich
stleri¬
schön — beide! Trat das Spielerische, die Lust
igstem

an Gaukeler und Schauspielerei, die Erkenntnis
nicht.

der Marionettenhaftigkeit des Daseins hinzu und

haben.
wahrhafte Wirklichkeit und szenisches Spiegelbild

er ge¬
zerflossen in einander, lösten einander zierlich
allem
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ab, verschwammen nebelhaft, waren kaum mehr
zu trennen und zu erkennen.
if die
Ja, der Arzt führte dem Dichter den Tod zu,
in, die
wies ihm die große, urewige Krankheit Liebe und
sfalls.
dem Künstler ward alles Puppenspiel des
, wie
Lebens!
ahren.
äden
All das ist Schnitzler, der die Christine schuf
ichsam
in der „Liebelei“, eine Gestalt die lebt und leben
locken¬
wird, und den Anatol, der nicht mindere Unsterb¬
hat
lichkeit in sich trägt. Einen Weg in „weides Land“
simmer
ist er gegangen. Es kamen: der Komödiant

tlichen

Henry des „grünen Kakadu“, auch ein „Sturm¬
n und
vogel der Revolution“, wie weiland Figaro —
Dieser
es kam „Leutnant Gustl“, der dem Dichter die
Ver¬
militär-ärztliche Charge seinerzeit gekostet hat;

neinen
so wahr wurde er empfunden, daß allen Schlepp¬
hnliche
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säbelrasselern und Habachtstehern von voreinst es
ktisiert,
schwarz=gelb vor den Augen schwirrte. Schnitzlers
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blersche
männliche Respektlosigkeit vor allem, was keinen
Respekt verdient, sei ihm für immer unvergessen.
Utags,
Soll wirklich noch aufgezählt werden, was er
unens¬
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alles geschaffen, geleistet, vollführt hat: „Reigen“
— „Medardus“ — „Berta Garlan“ — „Casa¬
Wiener
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NN STAF aRa
nova“ und das Uebrige? Es steht doch noch leb¬
bsischen
und leibhaft in der besten Erinnerung, farben¬
Frago¬
immer Spiel. Gevatter Hein ist ein Freund des
frisch, weithin leuchtend, jugendhaft, ungefurcht.
Arzt war er, wie sein Vater Arzt war, sein
ikante¬
Hauses und blickt dem Dichter gar oft wohlwollend
Bruder Arzt ist. „Der Arzt lernt den Menschen
Ein langer Geisterzug von Gestalten um¬
Phan¬
zunickend über die Schulter aufs Blatt, das seine
von seiner schwächsten Seite kennen“ behauptet
schwebte heute bekränzend das Haupt, dem er
eilige Feder beschreibt.
Schopenhauer — auch ein Artur — und hat
entsprungen. Daß ihrer noch viele nachfolgen
und er
Der Arzt Schnitzler hat den Psychologen
Recht. Der Arzt Artur Schnitzler hat den Poeten
mögen, gleich vollwertige, ist der einigermaßen
Artur
geschult, den genauen Beobachter seelischer
mit dem Tode vertraut gemacht, ihn oft zu
egoistische Festtagswunsch der getreuen Schnitzler¬
r lein
Wirklichkeiten, phänomenaler Tatbestände. Der
Sterbenden hingeführt. Aber Schnitzlers Toten¬
schen Verehrerschaft hier in Wien wie überall.
fischer,
große Frauenkonner Schnitzler ist durch die
tänze sind noch graziks, leicht beschwingt, schön¬
h! Wie
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linig bewegt und sein Spiel mit dem Tode bleibt] Schulen des Arztes gelaufen.

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