VII, Verschiedenes 5, Bauernfeld Preis, Seite 27

nf
BauernJeld-Preis
box 40//1
Telephon 12801.
Alex. Welgl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
dee Ausschnitt
Nr. 100
„SBSLRVER
L. österr. behördl oono. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
#0 Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Gent, London, Newyork, Paris, Rom.
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
enmtt aus: ger Magbian
vom:

u. 4 40
Theater, Kunst und Literatur.
Die Verleihung des Bauernfeld¬
Preises an Arthur Schnitzler.
In der vorgestrigen Sitzung des österreichischen
Abgeordnetenhauses stelten die Abgeordneten Dr.
Pattai und Genossen folgende Aufrage an den
Minister für Kultus und Unterricht Dr. Ritter
v. Hartel: „Das Kuratorium der Bauernfeld
Stif ung hat in seiner Sitzung vom 16. März
1903, welcher die Mitglieder Minister für Kultus 15.—
und Unterricht Dr. Ritter v. Hartel, Dr. Alfred 28.— Wclazive
Porto.
50.—
Zahlber
Freiherr v. Berger, Professor der deutschen 110.—
Literaturgeschichte an der Wiener Universität Dr. 200.—] im Vorses.
Jakob Minor und Dr. Edmund Weißl bei= zausschnitte ist das
wohnten, einstimmig beschlossen, aus den Erträg= — auch steht es den
nissen der Bauerrfeld=Stiftung einen Preis von ler zu ändern.
2000 Kronen dem Literaten Arthur Schnitzler
szug enthaltend die
für seinen Einakterziklus „Lebendige Stunden“ jener Morgen¬
zu verleihen. In dieser Verleihung erblicken die a „Wiener Zeitung“)
unterzeichneten Abgeordneten eine Verletzung der und wirthschaftliche
nichtjüdischen Schriftstellerwilt unserer Heimat en wird. Diese Mit¬
und einen Verstoß ggen den Sinn und Zweck
der Stiftung und die unbegründete Auszeichnung
eines nicht preiswürdigen Werkes, und zwar aus
folgenden Gründen:
Das preisgekrönte Werk, die vier Einakter
„Lebendige Stunden“ hat weder bei seiner Au¬
führung in Berliv, noch bei der durch das En¬
semble des Berlinir Deutschen Theaters im
Wiener Karl=Theater, noch auch bei der kürzlich
im Wiener Deutschen Volkstheater erfolgten, eine
tiefere Wirkung geübt, oder auch nur oberflächlich
den Eindruck eines Dichterwirkes g macht. Die
ausdrückliche Rangerhöhung desselben durch eine
Prämitrung in Wien muß daher im Auslande
die falsche Vorstillung erweckn, als hätte das
österreichische Schriftthum thatsächlich keine bes¬
seren Produkte aufzuweisen, als derlei Minder¬
werthigkeiten.
Die Meinung des Auslandes über die heimische
Literatur würde aber durch das Vorgehen des
Bauernfeld=Kuratoriums auch noch in weiteter
Hinsicht konsequent irregeführt, da die Preise
der Stiftung innerhalb ganz kurzer Zeit einer
unverhältnißmäßig großen Zahl von jüdischer
Literaten zugewiesen wurden, u. zw. solchen von
untergeordneter Bedeutung. Es sind dies Dr. Leo
Hirschfeld. prämtirt für die Komö#ie „Die