VII, Verschiedenes 5, Bauernfeld Preis, Seite 50


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Bauernfeld-Preis
ich zu Pattai sei Interpellation, wegen den Bauernfeld¬
1 0 „Simon Reissers Frühjahrsbericht.
preis an Schnitzler sog? Was soll ich sogen? Wenn
Es beginnt Frühling zu werden und den ganzen
alle Schnitzler, die Pattai und die Antisemiten machen,
Winter war unser Geschäft nix so voll wie jetzt, denn
lauter Jüden wären und jeder den Bauernfeldpreis krieget,
ein Gläubiger gibt dem andern die Tür in die Hand.
könnt in 10.000 Johr noch ka Christ den Bauernfeldpreis
Gott sei Dank, im Winter zahlen mir prinzi¬
bekommen. Endlich sogt sie: „Simon, ich bin gekommen,
piell nix und im Sommer bleiben mir
Ihnen Enthüllungen zu machen.“ „Ich danke“, sog ich, „nach¬
alles schuldig.
dem ich die Plattfüß seh', bin ich auf weitere Ent¬
Mei' Chefin, die Frau Blaustein, war den halben
hüllungen nix neugierig. „Tepp“, sogt sie, „e Geheimnis
Winter krank, so daß ich schon gehofft hab', mir werden
will ich Ihne' anvertrauen: Ich geh' heuer aufs Land,
#e angenehmen Sommer haben; was tut Gott? Kommt
derweil wird mei' Mann in der Stadt sei' Konkurs aus¬
die Duncan nach Wien. Die Blaustein laßt ihre Leiden
arbeiten.“ „E soi?“ sog ich, „ich versteh: Ihr Mann stellt
im Bett und lauft ins Karltheater. Jetzt rennt sie alle¬
die Zahlungen ein, derweil werd'n Sie fallen.“ „Simon“,
weil mit nackedige Füß' herum, da sie aber nix tanzen
sogt sie, „Sie soll'n unser Geschäft samt dem ganzen In¬
kann und doch „Ball“=Bekanntschaften sucht, geht sie
ventar übernehmen und ich bleib heimlich Ihre Kom¬
Tennis spielen. Gestern kommt sie zu mir in
pagnonin.“ „Ich danke“, sog ich, „das Inventar is mir zu
die Wohnung, sie hat's nix ausgehalten bis zuhaus,
groß, da müßt' ich mir e eigenen Hausknecht dazu auf¬
denn sie hat furchtbare Leibschmerzen gekriegt. Nu,
nehmen.“ „Nu“, sogt sie, raten Sie mir wenigstens e billigen
dos is doch selbstverständlich, daß, wenn ma mit
Landaufenthalt forn Sommer.“ — „Ziehn Sie nach Kle¬
nackedige Füß' im Gras herumlauft, „die Kneippkur“ einen
derling.“ „Wie heißt Klederling?“ schreit sie, „ma' sagt doch
hat. „Gott, Simon“, fangt sie an, „ganz echaufirt is ma, bis
dort „spukt es.“ „Lassen Sie's gut sein“, sog ich, wenn
ma zu Ihne' do heraufkommt im vierten Stock!“
Klederling Sie seh'n wird, hann hat es sicher ausgespukt.“
Auf amol kriegt sie wieder ihr Zwicken. „Simon“, schreit
„Nu“, sog ich, „Sie hätten sich doch können herauf¬
sie, „mir is schlecht“, und wirft sich auf mein Divan hin.
ziehn lassen.“ „So?“ sagt sie, „Sie haben e Lift im
Jetzt hab' ich genug gehabt. „Nu, Frau Blaustein“.
Haus? Na, sog ich, abere Strick.“
hob ich gesogt, „machen Sie kane Maisses; entweder Sie
Daß die Frau Blaustein eppes will, hab' ich mir
gedacht, aber was? Sie fangt an zu schöngeistern: Was gehn stande pede leraus oder ich ruf' die Rettungs¬
gesellschaft und laß
Brüder tragen.“S
Sie nix selber soe ba
Ponem und Ihr A#
werklich zum Zölib
wegen Ihnen kanen
mei' Zimmer heran
schon gehn und zieh
hervor: „Weh!“ sch
unter dem Divan sc
und mit an Satz w
mehr ferunter gefa
endlich los. E sch#