VII, Verschiedenes 5, Bauernfeld Preis, Seite 51



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Bauernfeld-Preis
ich zu Pattai sei Interpellation, wegen den Bauernfeld¬
hrsbericht.
preis an Schnitzler sog? Was soll ich sogen? Wenn
den und den ganzen
alle Schnitzler, die Pattai und die Antisemiten machen,
voll wie jetzt, denn
lauter Jüden wären und jeder den Bauernfeldpreis krieget,
eTür in die Hand.
könnt in 10.000 Johr noch ka Christ den Bauernfeldpreis
len mir prinzi¬
bekommen. Endlich sogt sie: „Simon, ich bin gekommen,
r bleiben mir
Ihnen Enthüllungen zu machen." „Ich danke“, sogich, „nach¬
dem ich die Plattfüß seh', bin ich auf weitere Ent¬
ein, war den halben
hüllungen nix neugierig. „Tepp“, sogt sie, „e Geheimnis
ft hab', mir werden
will ich Ihne' anvertrauen: Ich geh' heuer aufs Land,
tut Gott? Kommt
derweil wird mei' Mann in der Stadt sei' Konkurs aus¬
ein laßt ihre Leiden
arbeiten.“ „E soi?“ sogich, „ich versteh: Ihr Mann stellt
Jetzt rennt sie alle¬
die Zahlungen ein, derweil werd'n Sie fallen.“ „Simon“,
sie aber nix tanzen
sogt sie, „Sie soll'n unser Geschäft samt dem ganzen In¬
ten sucht, geht sie
ventar übernehmen und ich bleib heimlich Ihre Kom¬
sie
zu mir in
pagnonin.“ „Ich danke“, sog ich, „das Inventar is mir zu
halten bis zuhaus,
groß, da müßt' ich mir e eigenen Hausknecht dazu auf¬
rzen gekriegt. Nu,
nehmen.“ „Nu“, sogt sie, raten Sie mir wenigstens e billigen
B, wenn ma mit
Landaufenthalt forn Sommer.“ — „Ziehn Sie nach Kle¬
die Kneippkur“ einen
derling.“ „Wie heißt Klederling?“ schreit sie, „ma' sagt doch
zechaufirt is ma, bis
dort „spukt es.“ „Lassen Sie's gut sein“ sog ich, wenn
rten Stock!“
Klederling Sie seh'n wird, dann hat es sicher ausgespukt.“
doch können herauf. Auf amol kriegt sie wieder ihr Zwicken. „Simon“ schreit
haben e Lift im sie, „mir is schlecht“, und wirft sich auf mein Divan hin.
Jetzt hab' ich genug gehabt. „Nu, Frau Blaustein“.
will, hab' ich mir hob ich gesogt, „machen Sie kane Maisses; entweder Sie
schöngeistern: Was gehn stande pede ’eraus oder ich ruf' die Rettungs¬

gesellschaft und laß' sie ins Spital zu die barmherzigen
Brüder tragen.“ „Simon“, fangt sie zärtlich an, „könnten
Sie nix selber so e barmherziger Bruder sein?“ „Mit Ihrem
Ponem und Ihr Aussehen“, sog ich, „könnten Sie Anem
werklich zum Zölibat verleiten, aber tonsieren werd sich
wegen Ihnen kaner lassen.“ Sie geht aber nix aus
mei' Zimmer heraus. Wart, denk ich mir, Du werst
schon gehn und zieh unter'n Divan, mei zerrissenes Zidakl
hervor: „Weh!“ schrei ich, „mei Zidakl ist ganz zerbissen,
unter dem Divan sein Mäus'.“ — „Mäus'!? schreit sie
und mit an Satz war sie draußen“, die Stiegen is sie
mehr 'erunter gefallen wie gegangen und ich war sie
endlich los. E schön' Stückl Weißwäsch, mei Chefin.
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