VII, Verschiedenes 5, Bauernfeld Preis, Seite 67


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Bauernfeld-Preis
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVEP“
Nr. 79
1
österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concondiaplatz 4.
ertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus: Kimerm, Wien.
vom:
RR
Das Recht der Verleihung des Bauernseldpreises
wurde der Einfachheit halber direct der Alllance israélite
übertragen.
Bezugs-Bedingungen:
11
50 Zeitungsansschnitte (Artikel oder Notizen) Kr.
28.— inelusire
Porto.
100
50.—
Zahlbar
200
110.—
1
200.— im Voraus.
500
„ 1000
Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitte ist das
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch stcht es den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu ergänzen oder zu ändern.
Der „OBSERVER“ veranstaltet täglich einen Auszug enthaltend die
Inhaltsangabe aller wichtigen Mittheilungen der Wiener Morgen¬
[blätter (Tagesjournale ausser „Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
wodurch eine Uebersicht über das gesammte politische und wirthschaftliche
Leben des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mit¬
theilungen werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
Pnospecte duatis und franco.
.—
Alex. Weigl’s Unternehmen fur Zeitungs-Ausschhltte
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Nr.#2
„OBSLN VET
I. österr. behördl. oono. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Geuf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus:
#Ssche Zeiien Se
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KRSATZ
Wien, 31. März. (Eig. Mitth.) Unsere Vermuthung hat sich
hicht erfüllt, daß Minister v. Hartel die diesjährige Interpellation
der Christlich=Sozialen wegen der Verleihung des Bauernfeld¬
Preises an Schnitzler ebenso unbeantwortet lassen würde, wie
die vorjährige Frage der All=Deutschen in Sachen desselben
Preises, den Dörmann für seinen „Herrn von Abbadessa“ zugleich
mit einem Halbdutzend anderer Autoren erhielt. In den Haupt¬
punkten seiner heute im Abgeordnetenhause gegebenen Antwort
bemerkte Hartel freilich nicht viel anderes, als seinerzeit
die „Voss. Ztg.“ erklärt hatte: 1) Der Minister gehört
dem Kuratorium seit Anbeginn, 1894, und zwar nur als
Privatmann an. 2) Bauernfeld hat nie den Taufschein, sondern
lediglich die Begabung zum Prüfstein der Preiswürdigkeit ge¬
macht. Endlich machte sich der Minister den Spaß festzustellen,
inclusive
daß 5 Prämiirten jüdischer Abkunft 19 Arier gegenuberständen,
Porto.
die im Zug der letzten neun Jahre 30000 Kr. an Ehrengaben
Zahlbar
bezogen hätten. Sehr ruhig im Ton, desto bestimmter in
Sache fordert Hartel aber auch für alle Zukunft im Voraus.
der
daß es nur sachlich, te ist das
von dem Bauernfeld=Kuratorium
den Satzungen des Stifts=Briefes gemäß verfahren dürfe jeht es den
und müsse. Ob die Lektion nützen wird, bleibt abzuwarten, jern.
Die gegenwärtigen Kuratoren (Berger, Minor, Lewinsky, Weissel)
werden gewiß nicht um Haaresbreite von ihrer heutigen Linie
strenger Entscheidung nach Pflicht und Gewissen abweichen. Wie laltend die
weit der kuror teutonicus bisweilen geht, bezeugt am groteskesten Morgen¬
Bartels' Literaturgeschichte die u. a. den Ur=Germanen Ferdinand: Zeitung*)
aschaftliche
Kürnberger unter die Wiener Literatur=Hebräer einreiht und
fortfährt: „Vor allem war er Kritiker und man kann ihm, wie Diese Mit¬
t
seinem Rassegenossen Emil Kuh, an den er hier erinnert,
Scharffinn und richtige Empfindung bis zu der bestimmten
Grenze, wo sich Juden und Deutsche scheiden, nicht ab¬
sprechen.“ Wenn Kürnberger, der nichts weniger als ein vor¬
behaltloser „Judenknecht“ war, diesen Satz vor Augen bekommen
hätte — dann hätte der Schreibex nichts zu lachen gehabt, desto¬
mehr allerdings dessen Kritiker.
Milhelm Erhen Onniannafür dos Gamn
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