VII, Verschiedenes 6, Grillparzer Preis, Seite 42

Griparzer reis
Telephon 12801.


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O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
6
Wien, I., Concordiaplatz 4.

Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minncapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewühr.)

„ Ausschnitt aus: Iper Fagslakt
355
E vom:
K
——.Schnitzler über die Verleihung des Grill¬
parzer=Preises. Einem Mitarbeiter der „Zeit“
gegenüber, der die Nachricht von der Verleihung
des Preises an Schnitzler dem Dichter überbrachte,
äußerte er sich wie fdrgt: „Ich hätte nicht geglaubt,
daß der Preis mir verliehen werden würde. Es
kamen doch so viele Stücke hiefür in Betracht. Zum
Beispiel „Oedipus und die Sphinx“ von Hofmanns¬
thal, dann „Und Pippa tanzt“ von Hauptmann.
Von meinen Stücken, die für die Preisverleihung
in Betracht kommen konnten, hätte ich „Ruf des
Lebens“ als das aussichtsvollere betrachtet, wenn¬
gleich der Bühnenerfolg des Stückes kein so starker
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war. Noch höher schätze ich den „Einsamen Weg
ein, der allerdings nicht in den letzten drei Jahren
zur Aufführung gelangte, daher auch nicht für den
Grillparzer=Preis in Betracht kommen konnte. —
Schnitzler, dessen Gemahlin kürzlich eine heftige
Scharlacherkrankung überstanden hat, befaßt sich
gegenwärtig mit der Korrektur seines neuen
Romans „Der Weg ins Freie“ und mit mehreren
— Bisher ist die Geschichte
dramatischen Arbeiten.
der Prämiierungen, die man durch willkürliche
Pausen unterbrochen hat, die folgende: 1875 Wil¬
brandt („Gracchus“), 1884 Wildenbruch („Harold“),
1887 Anzengruber („Heimgsunden"), 1890 Wil¬
brandt („Meister von Palmyra“), 1896 Hauptmann
(„Hannele"), 1899 Hauptmann („Fuhrmann Hen¬
schel"), 1902 Hartleben („Rosenmontag“), 1905
Hauptmann („Armer Heinrich"). Am auffälligsten
war, daß man zweimal auf den Dichter von
Schreiberhau zurückkam.
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Telephon 12801.
6
— Mannbrrk erstn
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
* Ausschnitt aus:
mouigkeits Weltblatt. Wien
135
E vom: 17 1 1903
KT
Der Grillparzer=Preis an Artur Schnitzler. Das
Preisrichterkollegium für Verleihung des Grillpäkzer=L/
Preises, der diesmal im Betrag von 5000 K zur
Auszahlung kommt, hat gestern diesen Pres dem
Wiener Schriftsteller Dr. Artur Schnitzler für sein
im Repertoire des Burgtheaters stehendes Schauspiel
„Zwischenspiel“ einstimmig zuerkannt. Der Grill¬
parzer=Preis, der alle drei Jahre am Geburtstag des
Dichters verliehen wird, ist bisher nur ein einziges Mal
an einen Oesterreicher, nämlich an Ludwig Anzen¬
gruber, vergeben worden und ist seither immer nach
Deutschland gewandert. Daß er nun wieder einem
heimischen Autor zufällt, kann Befriedigung erwecken.
Daß aber Artur Schnitzler, der so höchst bedenkliche
Werke, wie „Reigen“ und „Leutnant Gustel“ geschrieben
hat, der Ehre des Grillparzer=Preises würdig befunden
würde, muß dem Preisrichterkollegium als ein ent¬
schiedener Fehler vorgeworfen werden. Den Statuten
gemäß soll der Grillparzer=Preis verliehen werden an
das „relativ beste deutsche Drama, das im Laufe
sder letzten drei Jahre an einer namhaften Bühne mit
Erfolg aufgeführt wurde“. Daß Schnitzlers „Zwischen=
ispiel“ auch nur entfernt dieser Forderung entspricht,
zwerden die Preisrichter, die Herren Dr. P. Schlenther,
Hofrat Dr. Max Burckhard, Professor Dr. Jakoo
Minor, Ludwig Hevesi und Professor Dr. Erich
[Schmidt in Berlin, nimmermehr erweisen können. Es
ist auch nicht anzunehmen, daß unter den 94 Stücken,
die zur Preisbewerbung vorlagen, keines besser als das
zerfahrene „Zwischenspiel“ gewesen sein soll, und brauchen
wir nur an Dr. Schönherrs „Sonnwendtag
zu erinnern. Das Preisgericht hat sich eben wiede
einmal in den Dienst der jüdisch=liberalen Clique gestellt“
und dies verdient die schärfste Zurückweisung.