VII, Verschiedenes 6, Grillparzer Preis, Seite 70

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Grillparzer-Preis
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envidere ich mit treuen Wünschen für Wir —.
ffolge Ihrer Bestrebungen. Der Kreis tätiger Teil=] Karlsruhr. Angenommen: als Telegraphengehilfe: Hug¬
muß von ihnen ge¬
Diebold in Mannheim. — Ernaunt: zu Postassistenten:
nehmer an Verbreitung nütlicher Volksbildung wird immer größer
ne mächtige Volks¬
die Postgehilfen Gustav Dennig, Friedrich Wahl in Karlsrube,
und die Erfolge haben in jüngster Zeit eine erfreuliche Wirtung
men Mitteln. Dazu
iviele: Das Schlummerlied, das sich reizvoll durch alle drei Akte
Schmerz weder verbergen noch stilisieren will, und vielleicht ist
Opernhäusern dieser
zieht, der echt wienerische Rosenwalzer und das Vorspiel zum
diese Aufrichtigkeit und Rücksichtslosigkeit das wirkamste Element
von Weingartner die
britten Akt, das zweimal wiederholt werden mußte. Die stärkste
des Puccinischen Werkes.
führt, werden Neu¬
Wirkung übten ein auf österreichischen Militärsignalen sehr ge¬
Das eigentliche große Wiener Theatepereignis ist aber weder
Noch eifriger, wenn
schickt aufgebautes Duett und ein Cakewalk im dritten Akt. Das
der Grillparzerpreis noch Puccini, jondernf natürlich die neue
rischen Erfolg ist die
Libretto stammt von Julius Bauer, eine gute Vaudeville=Idee,
Leharoperette „Der Mann mit dex drei Franen“. Das war
nusikalische Moderne.
nämlich die Figur eines Reisemarschalls und Don Juans, der
am Dienstag im Theater an der Wjen der richtige sensationelle
„Toska“ mit großer
in Wien eine legitime Frau und in Paris und London je eine
Operettenpremierenabend, wie es ih vielleicht nur in dieser
auch ein Jugendwerk
illegitime Filiale hat, ist etwas schwächlich ausgeführt worden
Stadt gibt. Ein aufgeregtes Durcheinander von hachgespannten
isten, nämlich sein
und in den drei Akten gibt es manche störende und ermüdende
Erwartungen, unbestimmten Gerüchten und Vorurteilen. Wird
ine Entstehung reicht
Wiederholung. Auch eine große Zahl von mittelmäßigen und
Lehar die lustige Witwe überireffen oder wird ihm überhaupt
aslande kennt man es
guten Witzen und einige brillante Scherze, was ja Julius Bauers
nichts mehr einfallen? Der Komponist hat so ziemlich alle ent¬
n, sewohl in Italien
starke oder wenn man will schwache Seite ist, weil er darüber
täuscht, die begeisterten Anhänger und die kritischen Gegner, er
wo man in Massenets
manche andere Notwendigkeit vergißt. Sehr hübsch und sorg¬
ist dem ganzen Genre seines großen Erfolges aus dem Wege ge¬
wollte man lange von
fältig sind namentlich die Liedertexte, die stellenweise von einem
gangen und befleißt sich diesmal wieder jenes sorgfältigen und
Lescaut nichts wissen.
selbstständigen Reiz und Wert sind. Der ungeschickte Versuch,
einheitlichen Stils, der sich namentlich in seinen ersten Operetten
„Baheme und zuletzt
den in aller Eile van Berlin herbeigeholten Liebhaber Rudolf
in schönen Ansätzen bemerkhar machte Er vermeidet nach Kräf¬
Ersilingserbeiten den
Christians an Stelle Treumanns als Gesangskomiker zu ver¬
ten alle sogenannten Nummern und Schlager, er hat diesmal
der Voll#### hat sich
wenden, hätte den Abend beinahe gefährdet. Aber es war denn¬
nicht für den Ballsaal und die Unterhaltungskonzerte geschrieben,
undsiff dem zweiten
noch ein lauter Erfolg mit allen ortsüblichen Merkmalen eines
auch nicht für das Gramophon und sonstige Walzen, Lehar war
wirksanisss ist und das
siegreichen Premierenabends: Unzählige Hervorrufe für den Kom¬
vielmehr bemüht, seine ganze musikalische Bildung, sein drama¬
ederholtwerden. Diese
ponisten und die Darsteller, ein Garten von Lorbeer und ähn¬
tisches und orchestrales Können zu entfalten, seine Verwandi¬
denn Massenets Werk
lichen Nutzpflanzen, Tücherschwenken, Rührung, Begeisterung,
schaft mit der komischen Oper zu bekunden. Das Beste an seiner
er Ohren und Gemüter
Uebertriebenheit aller Art. Tafür kann Lehar nichts und seine
neuen Operette sind vaher auch die dramatischen und lorischen
düstere Bearbeitung,
Operette — dus ist halt wienerisch! Deshalb läßt sich im
Elemente, die Dialogszenen, die Finalis und manche kleine Fein¬
an hat angedeihen las¬
Augenblick noch keineswegs sagen, ob die Operette 50 ober 500
heiten, die im Theater spurlos vorüberhuschen. Auch sonst gibt
ncholischen Kapitel her¬
Mal gegeben wird. Der Ratschluß der Theaterdirektoren ist
es viel Schönes, Zierliches und Fesches in diesen drei Alten,
öllig hingegeben an den
unerforschlich, sie lenten und wir — wir denken längst nicht mehr.
wenn auch nicht in der mühelosen und freigebigen Fülle, durch
dieser Maßlosigkeit und
die Jugend, die ihren j die Lehar das Publikum bisher verwöhnt hat. Ein paar Bei=1