VII, Verschiedenes 11, 1895–1898, Seite 6


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1. Miscellaneons
Stimmung seiner hübschen Frau, als sie nach dem ersten—

X
Gastspiel im Café de l’Opsra davon zu Freunden sprach.
Millennium.
Herr Wittels will im Raimund=Theater gesehen
Brüllennium.
zimmer, ich werde mich
mit Mitterwurzer effectvoll, aber!
Mädel: Ja, weiter können wir die Raten nicht zahlen.
'spusi.
kurz auseinandersetzen.
Lebejüngling: Und dieser alte Herr an der Wand!
Mädel: (
sches Verstimmungsbild mit theilweisem
ist Schubert. Weißt Du, das ist
3. Sreue.
wegen Vaters Charakteristik.
Arthur dem Naturschnitzler.
Ein anonymer Herr (wirft dem Lebejüngling einen
Lebejüngling: Und da draußen der Berg! Hast Du vielleicht
Blick
den Bädeker bei der Hand?
1. Act.
zu).
Mädel: Das ist der Kahlenberg, mein Süßer. Die
Lebejüngling (taumelt vernichtet zurück).
1. Scene.
Der anouyme Herr: ?
Aussicht brauchen wir wegen des wienerischen Localcolorits.
Lebejüngling (tanmelt noch vernichteter zurück).
nior (der vor dem Rigorosum steht,
Lebejüngling: Wie hingebungsvoll Ihr doch seid, Ihr
Mädchen aus dem Volke! Ihr errathet unsere intimsten
Der Anonyme: Geben Sie mir die menschlichen
nschon schwer geprüft ist): Servus!
Documente meiner Frau.
literarischen Wünsche. Jetzt lass' mich gehen, ich bin ohnedies
lei veristische Mädchen aus den unteren
Lebejüngling: Bitte sehr, bitte gleich!
schon zu sentimental für ein realistisches Stück.
das wird ein herrliches, gemeinsames
Gemüth.
Der Anonyme: Schämen Sie sich! Sie sind ein netter
Mädel: O lass' mich nicht allein zum Actschluß, mein
Theuerer!
Ehrenmann, der dem Gatten die Briefe mit „Bitte sehr, bitte
nior: Du bist bei Humor, Dein Autor
gleich“ zurückgibt.
Lebejüngling: Ich kann nicht anders. Nur um Eines
„Gil Blas illustré“ gelesen zu haben.
sonst?
Lebejüngling (entrüstet): Dafür müssen Sie den Autor
bitte ich Dich: Halte keinen Monolog, wenn ich abgehe.
fordern.
ior: Man exponirt sich. Und Du?
Mädel: Niemals, Theuerer, ich weiß, was ich der
Moderne schuldig bin.
Der Anonyme (geht, ärgerlich darüber, daß er blos
Mior: Ich weiß noch nicht, was der
Lebejüngling: So ein braves Mädchen! Und ganz
eine so kleine Rolle hat, durch die Mitte ab).
wird; aber ich glaube, Du wirst schöne
aus dem Leben! (Stürzt ab.)
habe eine wahre Angst vor der drama¬
4. Scene.
Fkeit.
Mädel (lehnt sich an die Thür und erwartet stumm
das Fallen des Vorhanges).
Alle laufen zusammen.
or: Ach, lass' Dich nicht auslachen.
stige Paradoxen zum Besten.
Der kleine Lebejüngling: Ich hab' Dir's gleich gesagt,
gior: Mit Vergnügen! Die Frauen
3. Act.
trotzdem ich nur eine Episodenfigur bin. Jetzt gehen wir, Du
holung da, man soll sie nicht ergründen,
überschlaf den ersten Act und bereite Dich würdig auf Deinen
1. Scene.
tragischen Tod vor. Ach! Wer hätte das gedacht, daß Du in
Der Vater: Ich weiß Alles, meine Tochter, ich bin ein
hior: Du hast aber sein nachempfundene
diesem Stücke noch Geist aufgeben wirst! (Alle entfernen
Vater, wie es keinen zweiten gibt. Weine nicht, es mußte so
t ja Deinem Vorbild Dumas tils aus
sich seufzend.)
kommen in einem Stücke von Arthur Schnitzler.
Aber draußen läutet es, öffn. Deine
Der größere Lebejüngling (unterdrückt mühsam einen
Mädel (fällt verzweifelnd nieder).
umen zwei Typen.
Monolog. Draußen pfeift der kleinere Lebemann, er pfeist auf
Der Vater: Steh' auf, Tochter, Du bist ohnehin schon
seinen Lebebruder und das ganze Drama).
2. Scene.
genug gefallen.
distin und ein sentimentales Vorstadt¬
2. Act.
2. Scene.
Die beiden Lebejünglinge machen aller¬
Der kleinere Lebemann: Ich bringe die Lösung des
Spielt im Hinterhause eines Violinspielers und verläuft,
sie essen rohen Schinken, trinken eine
Conflicts. Er ist gefallen.
parallel dem ersten, im Sande.
„Café Griensteidl“ und zünden acht
Mädel: Auch er!
Lichter setzt der Autor dieser Scene
In die „Handlung“ tritt nur ein Vater neu ein, der eigentlich
Der kleinere Lebemann: Ja. so ist das Leben auf dem
nicht auf.)
ein weißer Rabenvater ist und in der Josefstadt irgend eine
Theater. Ein Zwischenact macht aller Liebelei ein Ende.
Geige spielt.
kng: Mizzi, sag' doch etwas Urwüchsiges
Mädel (ahnungsvoll): Für wen ist er gefallen?
sen, etwas recht Typisches.
Der Vater: Nimm es Dir nicht zu Herzen, Kind,
Der kleinere Lebemann: Die Person kommt leider im
einmal ist keinmal. Die Tugend hat keinen moralischen Werth.
Stücke gar nicht vor.
singe: Wir bitten darum.
Tochter (schaut ihn groß an).
Mädel: Auch das noch!! (Stößt einen Wolterschrei
's Euch Beiden in's Ohr; denn das
Der Vater: Genieße Deine Jugend, man soll nichts
O.
aus.)
stellt ... Euch ... her ..
. bilden
cht reif für eine solche Figur, wie ich
aufsparen für die Kleingewerbetreibenden. (Nimmt ein Bild
wir . . . eine . .. Grup. p.e und ... weinen ... wir
von der Wand.) Ich hab' eine alte Großmutter gehabt, sie
um ... ihn
ing: Ich werde Euch jetzt einen Walzer
war eine bleiche, abgehärmte Jungfrau, und ich könnte mich
Das Trauer=Quartett (weint geräuschvoll durch fünf
kusik wirkt in einem realistischen Stücke
ohrfeigen, daß ich sie beschützt habe — vor dem Glück.
Minuten).
Tochter (schaut ihn noch größer an).
Mädel: Nun . .. zum Schluß des Stückes darf ich
den Doppelaolermarsch, der erinnert
Der Vater (mit Würde durch die Mitte ab).
doch
fragen: wer bin denn ich?
(Der ältere Lebejüngling tritt ein.)
Der kleinere Lebemann (tendenziös): Ein G'spusi.
ejüngling: Also Vergangenheits= und
Lebejüngling: Ach, süßes Mädel, wie schön ist es in
Mädel (stürzt beschämt durch die Mitte ab).
Deinem Heim! Du hast Sinn für ein volksthümliches Milien.
Der Vater (schluchzend): Sie kommt nicht wieder!
bejüngling: Aber wo bleibt nur der be¬
Mädel (weich): Du schmeichelst, Theuerer
Der Antor: Aber ich!
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ollte ja jeden Moment kommen.
Lebejüngling (sentimental): Ach, Anton Langer's ge= (Er tritt, nachdem der Vorhang gefallen, siebenmal vor die
in Läuten. Bitte, geht jetzt in's Neben¬ sammelte Werke und dieses Lexikon bis zum Buchstaben G!.
Rampe.)
Oton Eken