VII, Verschiedenes 11, 1899–1901, Seite 7

1. Miscellaneons
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Grasen
„ 1000
von Vergan
Im Polna, vom Wean
Abonnemen Gasg sellschaft, vom Mut¬
Abonnenter
Jünger von allen hat e
Wie
's Extrablattl an freien Entr##
Phöhen
Herrschoften häl
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war schon, wie der Sami amai uns dö Gschicht
von dö Weana Theater derzöhlt hat da hau ma
alle auf'glost, dass uns ja ka Wörll nör auskummt
und vorweg mir Alten, dö schon anno 1860 alle
heiligen Zeuen amol nach Wean einig'fahrn san
und im Michaeler Bierhaus 's letzte Fruahstuck
um achte in der frnah eing'nommen hab'n, damit
ma richti im 4. Stock im kaiserlichen Komödienhaus
am Abend haben stehen können, mir haben auf
jedes Wort schön acht geben. Alsdann, dals
####, A Mimt hul Mzohn, ##f##se Füheren
Dichter: Der Göthe, Schiller, Grillparzer, Hebbel
und wies' alle haßen, falt gar nimmer aufg'führt
wern, weil's nöt der Müh is und überhaupt denen
ihnere Gedanken niemals nöt so rar waren, dö
haben nur so alte Ritter=, Rauber= und G’spenster¬
g'schichten g'schrieben, herentgegen die heitigen
Dichter ganz andere Leut san, denn, hat der Sami
g'sagt, dös is ganz falsch, wie ma glaubt, dass
jma in an Trauerg'spiel wanen und in aner Lust¬
sspielkomödie lachen muass, umkehrt is a g'fahren,
hna derf überhaupt net fragen, was im Theater
gg'schicht, sondern wie! Der Herr von Schlenther,
der früher in Berlin g’wesen is beim dortigen
Schöpfernen, den habuf' eigens sich von dort ver¬
schrieb'n, weil mir kan solchen Kopf nöt haben, ob¬
wohl unser Ferdsche sagt, dass der Arlt von Mödling
die Sach gleich g'scheiter gmacht hätt', also sag i,
per nämliche Herr von Schleuther, der is jetzten
Der Director vöm Weana Burgtheater und es soll
jalles ganz anders sei, wie amal.
Die Alte spielt jetzten die jugendlichen Rollen
und dö Junge, aber es soll ka Auswahl nöt sein,
die alten, der Herr v. Sonnenthal, der schon da¬
mals anno sechzig dö jugendlichen Helden g’spielt
hat, soll noch immer dö feurigsten Liebhaber geben
und den Frauenzimmern unbändig gut g'fallen. no
ja, es is halt G'schmacksach', bei uns im Kiefern¬
thal gilt für dö Deandl sei Lebtag nur a fescher
junger Bua was, für's Schöng'wesene gibt ka Deandl
und ka Ind was! Dö Namen von dö Dichter han
i mir nöt alle g'mirkt, aber sö san jetzten in
schwerer Menge und wachsen wia die Schwammerl
wild 'rum. Der Sami sagt, der Faust, der Leander,
der Hamlet, der Don Carlos, dös san ja alle fade
Kerln g’wesen gegen die jetzigen Helden der Neu¬
zeit, wie solchene der Herr von. Schnitzler, Bahr,
Léon, Buchbinder und der Dörman, während sie
sich 's Haar beim Friseur abschneiden lassen, gleich
zu Dutzend erfinden. 'n Sami sein Kammerl, dös
an unsern Schweinstall ang'stoßen is und wo jetzten
da Halterbua einquartiert is, da san so einige
Schani, will sagen Scheni. aufg’hängt g’wesen und
unten is allweil so a Krix-Krax g'standen, a Wid¬
mung nennenf' dös, wie von an Madl in der Taferl¬
class’ g'schrieben und dö G'sichter, dö haben so
gar nöt „berühme“ ausg'schaut und a gar nöt
schön, wie z. B der Wolfgang Goethe oder sein
bester Speci der Friedrich Schiller! Und d'rum
mir scheint, nix is in der Welt besser worden, der
Wein is schlechter, dös is g’wiss, und dö Menschen?
Früher amal waren die „bsunderen" Leut halt a.
Rarität, der Bauer is a Bauer blieben, der Herr
a Herr, hemt steigt der Bauer oft auf's hohe Ross
und der Erdg'ruch bleibt doch. Der Sohn vom
adelig'n Herrn, der alles verklopft hat, steigt 'nunter.
So wechselt alles, amal war der Böhm in Wean
verlegen, wan er a böhmische Anfrag hat richten
wollen, heut is der Deutsche fast schon d’erschlagen,
wan er in Oesterreich nöt böhmisch kan! Na, all's
wird anders wern, hat der Sami g'sagt, wann's
nur endlich nach'n Herrn von Gregorig geht und
dö Juden anig'hoben werden nuch dem § 14.
Hics

Mtaus.