VII, Verschiedenes 11, 1899–1901, Seite 12

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1. Miscellaneons
1
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Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Tusschnitt
„OBSERVER“ N.46
720
I. österr. behördl. cone. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnschrichten
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyeld“
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Ausschnitt aus: Nozze¬
Watc
vom ¾0
ERSATZ
Aus dem Café Größenwayn
kommt uns nachfolgende Notiz mit der energischen Aufforderung
selbe zu veröffentlichen zu.
In Sachen der Straßennamen-Aenderungen.
Nachdem schon zu wiederholtenmalen Umwandlungen von
Straßennamen vorgenommen wurden und erst kürzlich die im
XIII. Bezirk befindliche Schöffelgasse“ in „Barchettigasse“
umgetauft wurde, machen wir, die Unterzeichneten, darauf auf¬
merksam, daß der berühmte Burgtheaterdichter Arthur Schnitzler
in unserer Mitte lebt und fordern den Stadtrath auf, die Be¬
zeichnung „Anzengrubergasse“ zu löschen und diese Häuser¬
zeile künftig „Arthur Schnitzlergasse“ zu benamsen.
Felix Dörmann m. p.
Oskar Friedmann m. p.,
und Ebermann m. p.
Bezugs-Bedingungen.
fl.
Für 50 Zeitungsauschnitte (Artikel oder Notizen,
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Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch stcht es den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu ergänzen oder zu ändern.


5—. uusgenommen hüden, Eek,
Swigkeit für Invustrie und Eisenbahnen, die sich
bürger nicht
hres Lebenselements, der Kohle, beraubt sehen, allzu gedrängt,
S
Ironic der
Mädchenträume.
Menschenkind,
Wovon träumen sie eigentlich? Jetzt, da der Fasching
genug ist, um
mich fast. Wo
die ball= und heiratsfähige Mädchenwelt in seinen
fröhlichen Wirbel reißt, darf man wohl bei dieser Frage
Ein armes M
ein wenig verweilen. Wovon träumm also die Mädchen?
gestellt, unber
von unberü
Wie malt sich in ihren Köpfen das große Geheimniß der
kann man
Beziehungen zwischen Mann und Weib ab? Was webt
Alles in dem Gemüthe eines Mädchens, das die Liebe zum
Moderne Mä
erstenmale durchschauert? Einstmals war es eine reizvolle
sind diesüße
Aufgabe für Dichter, diesen gaukelnden Träumen nachzu¬
Souper in ein
sinnen, mit zartschimmernden Lasuren all die keimenden
so nachgiebig
Sudermann's
Regungen der Mädchenphantasie zu schildern, das wunder¬
same geheime Wechselsviel zwischen Keuschheit und scheu
Marcel Prev
erwachender Sinnlichkeit in der Seele eines unschuldigen
so kühler
Mädchens zu verfolgen. Die Dichter tauchten hiebei, einer
schirmen. P
Mahnung des galanten Diderot folgend, ihre träumen. Me
Feder in Regenbogenfarben und streuten den
heit sie übe
Geldstaub von Schmetterlingsflügeln über die Zeilen. In
unter sich sind
unserer realistischen Zeit denkt man anders darüber,
dung? Gibt
Für 50 Zeitun
nüchterner und derber. Unschuldige Mädchenträume?
derartige Mäd
100
Lächerlich! Einem Schwankautor, einem Familienblatt¬
zeuge hat die
200
500
poeten läßt man es am Ende hingehen, wenn sie das alte
frauen leider h
„ 1000
Alphonse Dau
Märchen von den mit unschuldigen Augen in die Welt
blickenden Mädchen immer wieder auffrischen. Aber man
Im Geg
Stütze der Far
Abonnement d
liches Mädchen
wage es einmal, mit dem Ernsi eines gesellschaftlichen
Abonnenten fre Beobachters ein derartiges Mädchen darzustellen; wie wird
Gesellschaftskre
man da angefahren, über die Achsel angeschaut, verhöhnt!
des Ministerpr
Ich selbst habe das einmal bitterlich empfunden. Vor drei
heit, die hein
lauschen. Din
Jahren war es, als ich mir erlaubte, in dem Schauspiel
„Zwei Welten“ ein unschuldiges Wiener Vorstadtmädchen
Kolleginnen,
auf die Bühne zu stellen. Meine literarischen Freunde
gar oft starke
schüttelten in tiefer Besorgniß über mich die Köpfe, wie
Heim des Mini
über einen Menschen, der nicht recht bei Troste ist. In den in vertrauliche
Augen unserer jungen „Modernen“ las ich die überlegene das scheint ihr
Hi