VII, Verschiedenes 11, 1902–1906, Seite 59

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(Quellenangebe ohne Gewahr)
Ausschnitt aus:
AS. KleinS Sree Barin
30h l.
vom
tn
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Bühnenscheift
Sudermann.“ Das nächste Buch war: „Die
sversunkene Glocke“. Auf dem Titelblatt stand:
Meinem besten Rautendelein! Mit herzlichem
Jumalai — Gerhart Hauptmann.“ Das Staunen
der kleinen, hübschen Frau Z. . wurde immer
N
größer. „Der Ruf des Lebens!“ Die Wid¬
mung lautete: „Auf die Zusammenhänge kommt
es an! Warum können wir nicht für
er.“
immer zusammenhängen? Ih
— Als Frau Z. ., das nächste Büch aufschtng,
sah sie zu ihrer Verblüffung, daß es
das
letzte — Drama ihres eigenen Mannes war!
Und
auf
der
ersten Seite stand
geschrieben: „Zur Erinnerung an ein paar
köstliche Plauderstunden von Ihrem getreuen;
Entrüstet sprang die kleine Frau Z.
auf. Sie wollte nicht länger warten, sie mußte
sofort ihren Mann sprechen. Das Buch nahm
sie als corpus delicti natürlich mit.
Zu
Hause hatte Herr Z
alle Mühe, seiner
Frau klar zu machen, daß die Schrift der ver¬
fänglichen Widmung doch nur eine schwache
Aehnlichkeit mit seiner eigenen Handschrift
habe, daß er Fräulein Alma H... gar nicht
kenne, und daß er sie gleich morgen aufsuchen
wolle, um zu erfahren, wie die ganze dumme
Geschichte eigentlich zusammenhänge. Das tat
er auch, abex er blieb fast zwei Stunden bei
Fräulein Alma.
war eben eine ganz
komplizierte Geschichte. Seiner Frau
erzählte
ein Freund von ihm habe sich den alber¬
nen Scherz gemacht. Die kleine Frau Z
beruhigte sich dabei. Aber sie weiß auch nicht,
daß ihr Mann seitdem jede Woche mindestens
zweimal bei Fräulein Alma H.. ist, und daß
Fräulein Alma jetzt ein Exemplar seines Dra¬
mas besitzt, in das Herr Z.. wirklich mit
eigener Hand die Widmung geschrie¬
ben hat: „Zur Erinnerung an ein paars
köstliche Plauderstunden!“
In dem ganzen
Bücherschatz, den Fräulein Alma H## besitzt
ist das die einzige echte Widmung.