VII, Verschiedenes 11, 1909–1911, Seite 53

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1. Miscellaneens
Erossmeisterin Frauf und zur Lesener...
Vertretungministers Pra## gegen iheen Gatlinee
erlichingen. Mit sozialen Fürsorge gewidmeten Baues
n Kammerherrn ist Sr. k. u. k. apostolischen Masestät beiwohnen zu lichen Feststellung ihrer Zurechnungsfähigkeit fordert Frau Pruscher
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hon ihr Magyaren= herum ohne Gleichgewicht und ohne Sinn, mit dürrem Herzen, (was vor fünfzehn Jahren kaum einer von hundert wußte), wie
e wie aus der be= dem kein Stückchen Muttererde frischen Saft zuträgt. Sie wissen der österreichische Kaiser heißt und daß es einen Aehrenthal gibt.
scheinen, üppige, nicht, wohin sie gehören und wofür sie arbeiten, sie haben ihre Eine mutige Tat, und wenn sie ihm noch so wider den Strich
geht, merkt sich der Engländer und er schaut sich die Muskeln
ie andere Blondine, alte Heimat verloren und keine neue gefunden... Andere,
und den Körperbau desjenigen an, der sie gewagt hat. Die
rührende Gestalten gibt es, wie jenen ganz jungen Menschen, der
und süß wie eine
eleganten Damen wissen hier schon, daß man die besten
In Bild, dem „öster= jede Woche einmal zu mir kommt und die „Muskete“ auf meinen
das Lächeln, noch die Tisch legt. Ohne vorerst ein Wort zu sagen, deutet er auf fesche, Tailormadekostüme in Wien bekommt, und ihre Männer, daß es
Eten, beinahe alle von Schönpflug gezeichnete Fiaker, auf trabende Pferde mit bandagierten dort tüchtige Soldaten gibt und daß im Süden der Monarchie
eisersüchtig darüber, Fesseln, auf bunte, outrierte Uniformen — das sind ihm Sym= Dreadnoughts gebaut werden. Sind sie Politiker, kennen sie
ie Walzer gespielt bole, ohne daß er's weiß — und seine Augen leuchten, sein Ge= und nennen sie mit Respekt den Namen des Professors Redlich
(der ein Standard work über den englischen Parlamentarismus
Ener nur mit Mühe sicht strahlt, und in seiner Erregung stößt er nur unartikulierte
Laute aus, die wie Gedichte sind, wie Hymnen an die Heimat. geschrieben hat).
he Rede zu halten,
Von der neuen bildenden Kunst weiß man allerdings be¬
Und etwas sehr Merkwürdiges: Wo zwei Oesterreicher in
trüblich wenig. Der „Studio“ bringt die weniger exponierten
London zusammenkommen, sprechen sie vom Essen. Ich habe ernst¬
hafte Leute sich berauschen gesehen an der Beschreibung eines Beispiele (und das verdankt die österreichische Kunst dem rührigen
Wiener Korrespondenten dieses Blattes), aber seit Jahrzehnten ist
I monarchy, wie
mit der öster= Apfelstrudels. An der Beschreibung. Sie verloren sich in
kein Name hier ins Bewußtsein gedrungen wie umgekehrt in
Phantasien, was sie kochen ließen, wenn sie die Kathi
unseres die Ereignisse Morris, Ruskin, Rossetti oder Whistler.
en, und einige,
oder Marie, die mährische Köchin ihrer Mutter, hier
-Atmosphäre wie
hätten ... Risi=Bisi, Gerstlsuppe, Champignonbraten mit gerösteten Und mit der Dichtkunst ist's ebenso schlimm bestellt.
entativ fernhalten,
Erdäpfeln, und noch vieles andere, bis bei den Marillenknödeln Der einzige Oesterreicher, also die Ausnahme, die die Regel be¬
Honen amalgamiert
die Ekstase zu stark wurde, die Seifenblase platzte und sie traurig stätigt, der bisher in der englischen Welt allgemein bekannt ist,
et haben und von
gelesen und diskutiert wird, der als Persönlichkeit geschätzt wird,
und ernüchtert zur Erde zurückkehrten.
chluckt wurden. Es
Der Drang nach der mährischen Köchin kommt nämlich in ist Max Nordau. (Der allerdings fern von Oesterreich lebt.) Auch
unglischen Gesellschaft
diesem Falle einer Sehnsucht nach der österreichischen Küche, Rosegger ist übersetzt und soll Leser haben; aber sicherlich wissen
Sokolvereine kennt
nach dem hier Unerreichbaren, also nach einem Ideal diese nicht, daß er ein Oesterreicher ist. Dagegen verfli htigte sich
die Stimmung der „Liebelei“ im Gehäuse der fremden Sprache
reicher, die dreißig
gleich. Und wenn ich früher über diese tiefe, mystische
n sie fragt: „Wie
vollständig und Saltens Witz verpuffte. Reichsdeutschen Dichtern,
Sehnsucht nach Gulasch, Rostbraten und einem Krügel Lager
Romanciers und Dramalikern acht es übrigens nicht besser. Auf
Kopfe wackelnd,
gelächelt habe, so tue ich es nicht mehr, seit mir
dem Kontinent kennt min Kipling und Wells, Meredith
on gehen kann.“
ein Dichter (in den „Haindlkindern“) diese Eßandacht, diese Natur¬
und Conan Doyle, von Shaw und Oskar Wilde gar
in England das
durchdrungenheit erklärt und poetisch verklärt hat, der öster¬
haben — die in
nicht zu reden; ja man weiß sogar, per William Archer ist, und
reichischste von allen, der Rudols Hans Bartsch.
bei jeder Gelegen¬
zur Not, wer Granville Barter. Nan nenne dagegen hier
Tragische Gestalten
Oesterreich in London. Stellenweise heißt das Hans Grillporzer oder die Brüder Mann, oder Hofmannsthal (Hof¬
fremde Leben ein¬
ken und an Heimweh Richter, Johann Strauß, Moritz Rosenthal, Nikisch und die mannsthal vor „Elektra“), Kurd Laßwitz oder Kürnberger,
Wiebe zu haben von Mildenburg; öfters Franz Lehar, Oskar Straus und Fall. Bölsche oder J. J. David — keine Seele weiß etwas von ihnen.
denen Verwandte Schon beginnen die Journale über die siegreiche Invasion Ich habe oft mit Engländern darüber gesprochen und sie gaben
orben sind, die der Wiener Operette sich zu beklagen; aber das ist ruhig zu, daß, was sie von Schnitzler oder Gerhart Haupt¬
kloren haben, die gut, denn dadurch erfahren die Engländer wenigstens, mann im Original und in der Uebersetzung
Export= lesen hätten, ihnen wertvoller schien als „Sherlock Holmes“
sterreichisch
abgeschnitten sehen, daß diese Operetten
ier eine Familie zu lartikel sind. Ebenso wie die großen Massen der aber warum der deutsche Kontinent Conan Doyle liest und in