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1. Miscellaneons
Leichenpässe ausstellten mit dem ausdrücklichen Vermerk: Zur ] eines Krematoriums liegt aber eine
ein Mandat zu erlangen, er könnte Minister und Ge¬
Parlament, Herrenhaus, Kronsanktion u
Feuerbestattung nach dort und dorthin.
im Reichsgesetzblatt. Das alles übersahel
heimrat werden, ein Ordensband würde seine Brust
Das sind die inneren Gründe, die dem Ausbreiten
terei und das Ministerium des Inn
schmücken. Aber den Literaten verzeiht man in Öster¬
der Feuerbestattungsidee den besten Vorschub leisteten.
schwerde gegen diesen Übereifer hat n
reich höchstens ein schlechtes Stück, nicht aber eine freie
Die ersten, die an die Wiedererweckung des alten Ger¬
tungsgerichtshof seinerzeit gerechtser
ehrliche Gesinnung, die von einer rötlichen Farbe ange¬
manenbrauches dachten, sahen noch immer den Scheiter¬
und ausgesprochen, daß die Sistier
kränkelt ist. Hermann Bahr wäre der interessanteste
haufen, der allein ihnen die Möglichkeit der Erfüllung
schlusses ungesetzlich und daher
Theaterdirektor und Artur Schnitzler der zweifellos
ihrer Wünsche bot. Und einzelne ließen sich auch ihren
sei. Einen zarten Wink enthält der En
Leichnam in ein Flammengrab betten. Das waren ein¬
bedeutendste Schriftstelleonsamt am
waltungsgerichtshofes allerdings, wie ü
zelne, viele konnte es dieser nicht geben, trotz Mole¬
Burgtheater bekleidet hätte. Beiden aber bleiben die
Natur der Beschwerde nur zu begreifl
schott und Jakob Grimm, die mit Eifer und Ver¬
man, aber betreiben darf man nicht. Z
Tore des hohen Tempels verschlossen, denn man prüft
ständnis der Wiedereinführung der Feuerbestattung das
eine Anderung des Gesetzwillens erforder
nicht ihre geistigen und künstlerischen Qualitäten, son¬
Wort redeten. Da kam endlich im Jahre 1874 der In¬
Es hat also unser Abgeordnetenhaus
dern ihre politische Meinung, die Bahr zu oft als Red¬
genieur Siemens zu seiner Entdeckung, von der aus
Gesetzentwürfe liegen ihm vor, die alle
ner und Schnitzler als Dichter des „Leutnant Gustl“
die heutigen Systeme der Veraschung menschlicher Leichen
tung einführen wollen. Es sind sehr gr#
auszusprechen den Mut fanden. Gleichviel, ob sie, die
ihren Ausgang genommen haben. Er entdeckte nämlich die
bände, deren Mitglieder auf den Gesetzel
übrigens an dem Wettbewerb nicht teilnehmen, hinter
Möglichkeit, den Leichnam nicht durch direkte Be¬
zeichnet sind. Nun wird es heißen: H#
anderen Literaten, die ein besseres Vorleben — man
rührung mit den Flammen in Asche verwandeln
salta! Das Abgeordnetenhaus hat ein
sagt Konduite — aufzu beisen haben, zurückstehen
zu lassen, sondern die Veraschung durch er¬
Mehrheit. Und selbst konservative Ma
müssen, oder ob vielleicht doch irgend eine kunstverstän¬
hitzte Luft, ohne direkte Berührung mit
Grunde wenig gegen die Feuerbestattur
dige Persönlichkeit in der Hoftheaterintendanz die Auf¬
den Flammen, vorzunehmen.
Die juristischen Einwände sind von den
merksamkeit auf diese zwei Österreicher lenken wird, so
preußischen (um nur die am wenigsten
Die Asche, die in metallene Behälter kommt, kann
nennen) Ministern widerlegt worden.
war es doch notwendig, das Thema, wer der geeignetste
entweder in Urnen auf Sockeln im Freien, oder in
kirchlicherseits widerlegen die Priester de
Kandidat für den Burgtheaterposten wäre, einmal vom
den Nischen der Urnenhallen oder auch unmittelbar in der
In neuester Zeit segnen auch röhmisch=ka#
Erde beigesetzt werden. Wer aber für eine poetischere
allgemeinen Gesichtspunkte zu besprechen, nicht aber,
Leichen ein, die zur Feuerbestattung gebe
Art der Vereinigung mit dem All schwärmt, sei es in
wie dies da und dort mit gehässigen Ausfällen gegen
in Gablonz a. N. und in Graz. Die R
Form der Zerstreuung der Asche in alle Winde, oder der
vermeintliche Konkurrenten von einer Anzahl die Feder
Grundrenten der Kirchengemeinschaften
Versenkung ins Meer — der mag seinen Idealen gerecht
der Kritik führenden Personen geschieht, deren pro
entgegenstehen, wenn es gilt, einem Kult
die Feuerbestattung bietet
werden in seiner Weise —
dome=Plaidoyer zu sehr die Absicht erkennen läßt und
Siege zu verhelfen, der den Lebenden zu
Raum für alle Möglichkeiten.
darum entweder ein Lächeln oder Verstimmung
Toten zum Frieden dienen soll. Zum wir
m. 8.
So wird denn auch erklärlich das sieghafte Vordrin¬
Darum hoffen wir, daß das Parlament
auslöst.
gen der Feuerbestattung in deutschen Landen. Im ersten
Wahlrechts nicht vergeblich angerufen i
Jahre, als das erste Krematorium in Gotha errichtet
Sech
Wie gesagt, dieser Entscheid des Ver
wurde, gab es 17 Einäscherungen, im Jahre 1911 zählte
hofes aus dem Jahre 1909 bestand t#
man im deutschen Sprachgebiete 9000 Einäscherungen, bis
Der Kampf gegen die Keuetbesaltung).
Zahlungskräftigen schon damals nicht zu
heute sind, seit der Eröffnung der ersten Halle, in deut¬
seit damals immer wieder und immer häuf
Von Paul Klammer, Sekretär des Vereines „Die Flamme“.
schen Landen insgesamt 46.000 Einäscherungen vorge¬
Denn der Wiener Verein der Freunde d
nommen worden. Auch die Zahl der österreichischen
„Die Flamme“ hatte indes in ganz
Wir sind sehr bescheiden geworden. So bescheiden, daß
Leichen, die überführt werden, wächst von Jahr zu Jahr,
Zweigvereine errichtet, die sich eines kr#
wir in helle Freude ausbrechen, wenn, wie dies vor kurzer Zeit
trotz der nicht geringen Kosten (von Wien aus zirka
erfreuen, von Dornbirn bis Reichenberg w
der österreichische Verwaltungsgerichtshof getan, erklärt wird,
K 800) und der Wiener Verein „Die Flamme“ darf mit
heute 18 Zweigvereine und der Wiener
daß in der Feuerbestattung an sich nichts Unsittliches oder Ver¬
Genugtnung auf seine 26jährige Tätigkeit zurückblicken.
jetzt alle Hebel in Bewegung, um das Pa
werfliches sei und daß sie in keiner Weise die geltende Rechts¬
Diese Tätigkeit wollte der Verein „Die Flamme“ im
Regelung der Frage zu veranlassen. Der
ordnung berühre. Im deutschen Sprachgebiet werden allmonatlich
Jahre 1909 durch Errichtung eines eigenen
130 Jahre verstrichen und die Bestattungs
800 bis 900 Menschenleichen verascht, 29 Krematorien in
Krematoriums in Graz krönen. Damals sprach
drückt, wird von Tag zu Tag unerträglich
Deutschland und 6 in der deutschen Schweiz stehen tagaus
der Verwaltungsgerichtshof aus, Krematorien zu errich¬
zu Tag wird das Wort, das wir den
und tagein im Betriebe, 90.000 Mitglieder in 290 deutschen
ten, stehe nur den Gemeinden zu, diese aber
„Ruhe sanft!“ immer weniger wahr. Die Be#
Feuerbestattungsvereinen werben unermüdlich für die Idee
gräber schwankt in Österreich zwischen 10
dürfen es nicht, weil Karl der Große die
der wahlweisen Feuerbestattung — und wir in Österreich
Wenn aber die Belegfrist abgelaufen, wer
Feuerbestattung verboten habe. Um dieses Verbot
jubeln, wenn unser Verwaltungsgerichtshof nach langem
des menschlichen Körpers unbarmherzig „
Karls des Großen kümmerte sich der Verein begreiflicher¬
Nachdenken endlich erklärt: er erblicke in dieser gewaltigen
Götter wissen, wohin, in welche „Beinhäf
weise nicht allzuviel und gewann die Stadt Reichen¬
Bewegung nichts Unsittliches oder Verwerfliches. Ja, ja —
kommen. Wir wollen annehmen, daß die G
berg dafür, das Krematorium zu errichten. Der Reichen¬
wir sind bescheiden geworden ...
Schwarzenberg, der Sohn des Siege
berger Stadtrat, dem der Wiener Verein das Geld vor¬
Allerdings nicht ohne Grund. Vor drei Jahren hat der¬
seinen Memoiren: „Aus dem Wanderbu
strecken wollte, faßte auch den Beschluß, gemäß einem mit
selbe Verwaltungsgerichtshof, unter demselben Vorsitzenden,
schiedeten Landsknechtes“ berichtet, nicht
dem Verein „Die Flamme“ getroffenen Übereinkommen
erklärt, daß die Feuerbestattung nach den österreichischen Ge¬
diesem anonym erschienenen Buch äußer
die Feuerhalle zu errichten. Allein der Mensch denkt und
setzen verboten sei. Wohlgemerkt: verboten. Nun mochte
aristokrat über die Wandernot der Toten:
die Behörde lenkt. Sie lenken zwar schlecht, unsere Be¬
man sich schon damals nicht wenig darüber wundern, daß
Weise. „Um die Toten“ meint er, „im
hörden, aber desto sicherer und zuverlässsger, glauben sie.
der Verwaltungsgerichtshof etwas als verboten betrachtet,
Wortes umgehen zu lassen, müssen Schlaf
Den Beschluß des Stadtrats und des Gemeinderats von
was tatsächlich täglich in Österreich geübt worden. Die Zahl
Kirchhöfe ihr Kontingent zur
Reichenberg kassierte die böhmische Statthal¬
der aus Österreich in deutsche Krematorien geführten Leichen
des Stiefellacks und Leimfirni
terei, indem sie merkwürdigerweise ihre Verpflichtung
schwankt zwischen 15 bis 20 Leichen im Monat. Die Asche
Zugegeben, wenn auch unter Vorbehalt, der
entdeckte, den Willen des Großen Karl zu respektieren
der dort Feuerbestatteten wird sehr oft wieder nach Österreich
zugegeben auch, daß der Totengräber, der
und das Ministerium des Innein hatte nichts
gebracht, um hier beigesetzt zu werden. Und es gibt Städte
zum Apotheker von Fischern in Böhme
Eiligeres zu tun, als gegen den Returs der Stadt
Fett von Menschenleichen zum Verkauf
in Österreich, die für diese Beisetzung geradezu Normen auf¬
Reichenberg zu entscheiden und sich auf die Seite der
seltene Erscheinung sei — so ist die Vorste
gestellt haben — also Normen für ein Tun, das eine der
Statthalterei zu schlagen, mit Unrecht und ohne Bedacht,
Insekten= und Bazillenreiche sich in dem ∆
obersten österreichischen Behörden als ungesetzlich, als ver¬
wie sich hinterher herausstellte. Denn, indem sie beide
boten und normwidrig bezeichnet hat. Wer das Geld dazu
und diesen durch Jahrzehnte bearbeite¬
den bloßen Beschluß auf Errichtung kassierten, griffen sie
für den Men
hatte, um die Überführungskosten zu bestreiten, der pfiff ein¬
auf die Knochen festliegt
die freie Selbstbestimmung der Gemeinde an, die selbst
fach auf diese Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes und
Zeit eine unerträglich scheußliche Aus
in Österreich wenigstens das Beschlußrecht in sich schließt,
lassen wir die Frage offen, wie wei
zog überdies in sein normwidriges, verbotenes Tun noch die
und gingen in ihrem Übereifer, die Feuerbestattung zu
von Bakterien, die mit den Toten in
k. k. Behörden der unteren Instanzen mit ein, die och die
verbieten, soweit, auch den bloßen Bau, der noch
werden, sich unterirdisch verbreiten können
Anläßlich des Verbandstages der Feuerbestattungsvereine, durchaus nicht den Betrieb bedeutet, zu unter¬
ungeeigneter Friedhöfe für die Menschenwe
sagen. Zwischen der Errichtung und dem Betrieb
liegen, ein ewiger Gefahrenherd sind ...
Krrimn
der heute in Wien seinen Anfang genommen hat.
1. Miscellaneons
Leichenpässe ausstellten mit dem ausdrücklichen Vermerk: Zur ] eines Krematoriums liegt aber eine
ein Mandat zu erlangen, er könnte Minister und Ge¬
Parlament, Herrenhaus, Kronsanktion u
Feuerbestattung nach dort und dorthin.
im Reichsgesetzblatt. Das alles übersahel
heimrat werden, ein Ordensband würde seine Brust
Das sind die inneren Gründe, die dem Ausbreiten
terei und das Ministerium des Inn
schmücken. Aber den Literaten verzeiht man in Öster¬
der Feuerbestattungsidee den besten Vorschub leisteten.
schwerde gegen diesen Übereifer hat n
reich höchstens ein schlechtes Stück, nicht aber eine freie
Die ersten, die an die Wiedererweckung des alten Ger¬
tungsgerichtshof seinerzeit gerechtser
ehrliche Gesinnung, die von einer rötlichen Farbe ange¬
manenbrauches dachten, sahen noch immer den Scheiter¬
und ausgesprochen, daß die Sistier
kränkelt ist. Hermann Bahr wäre der interessanteste
haufen, der allein ihnen die Möglichkeit der Erfüllung
schlusses ungesetzlich und daher
Theaterdirektor und Artur Schnitzler der zweifellos
ihrer Wünsche bot. Und einzelne ließen sich auch ihren
sei. Einen zarten Wink enthält der En
Leichnam in ein Flammengrab betten. Das waren ein¬
bedeutendste Schriftstelleonsamt am
waltungsgerichtshofes allerdings, wie ü
zelne, viele konnte es dieser nicht geben, trotz Mole¬
Burgtheater bekleidet hätte. Beiden aber bleiben die
Natur der Beschwerde nur zu begreifl
schott und Jakob Grimm, die mit Eifer und Ver¬
man, aber betreiben darf man nicht. Z
Tore des hohen Tempels verschlossen, denn man prüft
ständnis der Wiedereinführung der Feuerbestattung das
eine Anderung des Gesetzwillens erforder
nicht ihre geistigen und künstlerischen Qualitäten, son¬
Wort redeten. Da kam endlich im Jahre 1874 der In¬
Es hat also unser Abgeordnetenhaus
dern ihre politische Meinung, die Bahr zu oft als Red¬
genieur Siemens zu seiner Entdeckung, von der aus
Gesetzentwürfe liegen ihm vor, die alle
ner und Schnitzler als Dichter des „Leutnant Gustl“
die heutigen Systeme der Veraschung menschlicher Leichen
tung einführen wollen. Es sind sehr gr#
auszusprechen den Mut fanden. Gleichviel, ob sie, die
ihren Ausgang genommen haben. Er entdeckte nämlich die
bände, deren Mitglieder auf den Gesetzel
übrigens an dem Wettbewerb nicht teilnehmen, hinter
Möglichkeit, den Leichnam nicht durch direkte Be¬
zeichnet sind. Nun wird es heißen: H#
anderen Literaten, die ein besseres Vorleben — man
rührung mit den Flammen in Asche verwandeln
salta! Das Abgeordnetenhaus hat ein
sagt Konduite — aufzu beisen haben, zurückstehen
zu lassen, sondern die Veraschung durch er¬
Mehrheit. Und selbst konservative Ma
müssen, oder ob vielleicht doch irgend eine kunstverstän¬
hitzte Luft, ohne direkte Berührung mit
Grunde wenig gegen die Feuerbestattur
dige Persönlichkeit in der Hoftheaterintendanz die Auf¬
den Flammen, vorzunehmen.
Die juristischen Einwände sind von den
merksamkeit auf diese zwei Österreicher lenken wird, so
preußischen (um nur die am wenigsten
Die Asche, die in metallene Behälter kommt, kann
nennen) Ministern widerlegt worden.
war es doch notwendig, das Thema, wer der geeignetste
entweder in Urnen auf Sockeln im Freien, oder in
kirchlicherseits widerlegen die Priester de
Kandidat für den Burgtheaterposten wäre, einmal vom
den Nischen der Urnenhallen oder auch unmittelbar in der
In neuester Zeit segnen auch röhmisch=ka#
Erde beigesetzt werden. Wer aber für eine poetischere
allgemeinen Gesichtspunkte zu besprechen, nicht aber,
Leichen ein, die zur Feuerbestattung gebe
Art der Vereinigung mit dem All schwärmt, sei es in
wie dies da und dort mit gehässigen Ausfällen gegen
in Gablonz a. N. und in Graz. Die R
Form der Zerstreuung der Asche in alle Winde, oder der
vermeintliche Konkurrenten von einer Anzahl die Feder
Grundrenten der Kirchengemeinschaften
Versenkung ins Meer — der mag seinen Idealen gerecht
der Kritik führenden Personen geschieht, deren pro
entgegenstehen, wenn es gilt, einem Kult
die Feuerbestattung bietet
werden in seiner Weise —
dome=Plaidoyer zu sehr die Absicht erkennen läßt und
Siege zu verhelfen, der den Lebenden zu
Raum für alle Möglichkeiten.
darum entweder ein Lächeln oder Verstimmung
Toten zum Frieden dienen soll. Zum wir
m. 8.
So wird denn auch erklärlich das sieghafte Vordrin¬
Darum hoffen wir, daß das Parlament
auslöst.
gen der Feuerbestattung in deutschen Landen. Im ersten
Wahlrechts nicht vergeblich angerufen i
Jahre, als das erste Krematorium in Gotha errichtet
Sech
Wie gesagt, dieser Entscheid des Ver
wurde, gab es 17 Einäscherungen, im Jahre 1911 zählte
hofes aus dem Jahre 1909 bestand t#
man im deutschen Sprachgebiete 9000 Einäscherungen, bis
Der Kampf gegen die Keuetbesaltung).
Zahlungskräftigen schon damals nicht zu
heute sind, seit der Eröffnung der ersten Halle, in deut¬
seit damals immer wieder und immer häuf
Von Paul Klammer, Sekretär des Vereines „Die Flamme“.
schen Landen insgesamt 46.000 Einäscherungen vorge¬
Denn der Wiener Verein der Freunde d
nommen worden. Auch die Zahl der österreichischen
„Die Flamme“ hatte indes in ganz
Wir sind sehr bescheiden geworden. So bescheiden, daß
Leichen, die überführt werden, wächst von Jahr zu Jahr,
Zweigvereine errichtet, die sich eines kr#
wir in helle Freude ausbrechen, wenn, wie dies vor kurzer Zeit
trotz der nicht geringen Kosten (von Wien aus zirka
erfreuen, von Dornbirn bis Reichenberg w
der österreichische Verwaltungsgerichtshof getan, erklärt wird,
K 800) und der Wiener Verein „Die Flamme“ darf mit
heute 18 Zweigvereine und der Wiener
daß in der Feuerbestattung an sich nichts Unsittliches oder Ver¬
Genugtnung auf seine 26jährige Tätigkeit zurückblicken.
jetzt alle Hebel in Bewegung, um das Pa
werfliches sei und daß sie in keiner Weise die geltende Rechts¬
Diese Tätigkeit wollte der Verein „Die Flamme“ im
Regelung der Frage zu veranlassen. Der
ordnung berühre. Im deutschen Sprachgebiet werden allmonatlich
Jahre 1909 durch Errichtung eines eigenen
130 Jahre verstrichen und die Bestattungs
800 bis 900 Menschenleichen verascht, 29 Krematorien in
Krematoriums in Graz krönen. Damals sprach
drückt, wird von Tag zu Tag unerträglich
Deutschland und 6 in der deutschen Schweiz stehen tagaus
der Verwaltungsgerichtshof aus, Krematorien zu errich¬
zu Tag wird das Wort, das wir den
und tagein im Betriebe, 90.000 Mitglieder in 290 deutschen
ten, stehe nur den Gemeinden zu, diese aber
„Ruhe sanft!“ immer weniger wahr. Die Be#
Feuerbestattungsvereinen werben unermüdlich für die Idee
gräber schwankt in Österreich zwischen 10
dürfen es nicht, weil Karl der Große die
der wahlweisen Feuerbestattung — und wir in Österreich
Wenn aber die Belegfrist abgelaufen, wer
Feuerbestattung verboten habe. Um dieses Verbot
jubeln, wenn unser Verwaltungsgerichtshof nach langem
des menschlichen Körpers unbarmherzig „
Karls des Großen kümmerte sich der Verein begreiflicher¬
Nachdenken endlich erklärt: er erblicke in dieser gewaltigen
Götter wissen, wohin, in welche „Beinhäf
weise nicht allzuviel und gewann die Stadt Reichen¬
Bewegung nichts Unsittliches oder Verwerfliches. Ja, ja —
kommen. Wir wollen annehmen, daß die G
berg dafür, das Krematorium zu errichten. Der Reichen¬
wir sind bescheiden geworden ...
Schwarzenberg, der Sohn des Siege
berger Stadtrat, dem der Wiener Verein das Geld vor¬
Allerdings nicht ohne Grund. Vor drei Jahren hat der¬
seinen Memoiren: „Aus dem Wanderbu
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selbe Verwaltungsgerichtshof, unter demselben Vorsitzenden,
schiedeten Landsknechtes“ berichtet, nicht
dem Verein „Die Flamme“ getroffenen Übereinkommen
erklärt, daß die Feuerbestattung nach den österreichischen Ge¬
diesem anonym erschienenen Buch äußer
die Feuerhalle zu errichten. Allein der Mensch denkt und
setzen verboten sei. Wohlgemerkt: verboten. Nun mochte
aristokrat über die Wandernot der Toten:
die Behörde lenkt. Sie lenken zwar schlecht, unsere Be¬
man sich schon damals nicht wenig darüber wundern, daß
Weise. „Um die Toten“ meint er, „im
hörden, aber desto sicherer und zuverlässsger, glauben sie.
der Verwaltungsgerichtshof etwas als verboten betrachtet,
Wortes umgehen zu lassen, müssen Schlaf
Den Beschluß des Stadtrats und des Gemeinderats von
was tatsächlich täglich in Österreich geübt worden. Die Zahl
Kirchhöfe ihr Kontingent zur
Reichenberg kassierte die böhmische Statthal¬
der aus Österreich in deutsche Krematorien geführten Leichen
des Stiefellacks und Leimfirni
terei, indem sie merkwürdigerweise ihre Verpflichtung
schwankt zwischen 15 bis 20 Leichen im Monat. Die Asche
Zugegeben, wenn auch unter Vorbehalt, der
entdeckte, den Willen des Großen Karl zu respektieren
der dort Feuerbestatteten wird sehr oft wieder nach Österreich
zugegeben auch, daß der Totengräber, der
und das Ministerium des Innein hatte nichts
gebracht, um hier beigesetzt zu werden. Und es gibt Städte
zum Apotheker von Fischern in Böhme
Eiligeres zu tun, als gegen den Returs der Stadt
Fett von Menschenleichen zum Verkauf
in Österreich, die für diese Beisetzung geradezu Normen auf¬
Reichenberg zu entscheiden und sich auf die Seite der
seltene Erscheinung sei — so ist die Vorste
gestellt haben — also Normen für ein Tun, das eine der
Statthalterei zu schlagen, mit Unrecht und ohne Bedacht,
Insekten= und Bazillenreiche sich in dem ∆
obersten österreichischen Behörden als ungesetzlich, als ver¬
wie sich hinterher herausstellte. Denn, indem sie beide
boten und normwidrig bezeichnet hat. Wer das Geld dazu
und diesen durch Jahrzehnte bearbeite¬
den bloßen Beschluß auf Errichtung kassierten, griffen sie
für den Men
hatte, um die Überführungskosten zu bestreiten, der pfiff ein¬
auf die Knochen festliegt
die freie Selbstbestimmung der Gemeinde an, die selbst
fach auf diese Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes und
Zeit eine unerträglich scheußliche Aus
in Österreich wenigstens das Beschlußrecht in sich schließt,
lassen wir die Frage offen, wie wei
zog überdies in sein normwidriges, verbotenes Tun noch die
und gingen in ihrem Übereifer, die Feuerbestattung zu
von Bakterien, die mit den Toten in
k. k. Behörden der unteren Instanzen mit ein, die och die
verbieten, soweit, auch den bloßen Bau, der noch
werden, sich unterirdisch verbreiten können
Anläßlich des Verbandstages der Feuerbestattungsvereine, durchaus nicht den Betrieb bedeutet, zu unter¬
ungeeigneter Friedhöfe für die Menschenwe
sagen. Zwischen der Errichtung und dem Betrieb
liegen, ein ewiger Gefahrenherd sind ...
Krrimn
der heute in Wien seinen Anfang genommen hat.