VII, Verschiedenes 11, 1913–1915, Seite 43

1. Miscellanebus box 41/5
Ausschnitt aus:
ag Jhn Weritsche Tagesseitung, Berlin
vom:
Schnitlex erhebt Einspruch. Man schreibt uns: Der Lieblin¬
Arthur Schnitzker, über dessen deutsche Qualitäten man sich sei
Fahrzehnten klar sein durfte, hat im „Journal de Genève“ Ein
spruch erhoben „gegen ihm fälschlich in den Mun
selegte abfällige Aeußerungen über Meiste
der englischen, französischen, russischen un
belgischen Literatur", Aeußerungen, die ihm „russisch
Zeitungen in böswilliger Absicht unterge
schoben hatten". Der Einspruch des Herrn Sonitzler ist vor¬
dem sattsam bekannten Romain Rolland, der selbst Gerhar¬
Hauptmanns ruhiges Blut zum Sieden gebracht hat, bevorwortet
worden. Welche Rolle Herr Romain Rolland in dem euro¬
päischen Geisterzwist spielt, weiß Herr Arthur Schnitzler natürlich
ganz genau; daß er sich trotzdem unter seine Führung und
Leitung begibt, ist eine Handlungsweise, für die es eine sehr
bündige, allerdings fremdländische Bezeichnung gibt. Welche
Wirkungen solche Schnitzler=Erklärungen in dem uns feindlich
gesinnten Ausland machen müssen, liegt auf der Hand. Selbst¬
verständlich werden sie als Beweise für die innere Uneinigkeit
der deutschen Geister ausgeschrieen werden. Von diesen
Schnitzler u. Co., die sich selbst bescheiden stets „die besten Geister“.
nennen, verschweigt die freundschaftlich dienende Presse ja immer,
daß sie nur im geographisch=politischen Sinne deutsch sind. Es
wird nun abzuwarten sein, ob Herrn Schnitzlers tätige Besorgnis,
beim feindlichen Ausland nicht in Mißkredit zu geraten, seinen
Kredit in Deutschland festigt. Möglich ist alles. Vielleicht gibt
er auch hier eine Erklärung ab und läßt sie sich von Conan Doyl#
bevorworten.