VII, Verschiedenes 11, 1917–1920, Seite 57


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1. Miscellancons

lichen Verhältnis von Dauer zusammengesunden. Aus dem Brief=sich noch mehr von Ihn
Feuilleton.
wechsel der beiden geistigen Kapazitäten sind als wahrhaft besuchte als die politisch
menschliche Dotumente vielfache Ausschnitte wiedergegeben, die halle, und wo Sie ein
unser Interesse in hohem Grade fesseln.
Briefwechsel zwischen Theodor Herzl und
(hauptsächlich im blinde
Vom Beginn dieser Freundschaft gibt Kellner die nach= genossen. Einige Schöng
E
Artur Schnitzler.
folgende Darstellung Paul Goldmann machte Herzl im Jahre Bedeutung als dreialt
Die Lehrlahre des veristenführers.
1892 auf Schnitzler aufwerksam. Sie saßen auf der Journalisten= Beweis für meine
Theodor Herzl war der Melsereiner sehr vergänglichen tribüne des Palais Bourbon und plauderten von Wien. Gold= noch genau, daß S
*Kunst, die nur dem Tag ihren Apltzdllt. Vielleicht werden mann sprach mit Entzücken von seinen Wiener Freunden, deren
mir von dem Dichter H
sich ein paar Seiten aus diesen an die (Stünde geknüpften Skizzenser sich als Herausgeber der belletristischen Zeitschrift „Die blaue persönlich kennen und
eines Lebensbetrachters voll schwermütigec Philosophie erhalten, Donau“ eine stattliche Anzahl erworben hatte, und nannte unter
„Tabarin“ und ein zwe
einige Zeilen dieser von innerer Musik erfüllten Prosa, die in anderen Artur Schnitzler in rühmender Weise. Herzl war darüber Und weiter beneidete ich
ihrer Vollendung eine klassische Prägung erhielten. Das istserstannt. Er hatte Schnitzleis Talent nicht allzuhoch eingeschätzt, könnte“ — (damals sch
Esicherlich zu wenig für ein literarisches Lebenswerk, dessen Publikum persönlich war ihm der „junge Dichter“ geradezu unsympathisch ge= Stücke als Sie!). Al
das untreueste ist und sich so leicht verflüchtigt wie das eines wesen, in erster Reihe wegen seines Anhanges, der „Jungen von daß wir ein Verhältnis
Redners, der sich wieder ins Schweigen begibt. Aber Herzl als Profession“. Nun aber las er Schnitzlers „Märchen“; daraufyin wie mir Ihre letzten Z
Führer seines Voltes in einer Zeit der völligen Entmutigung, schrieb er ihm einen rührend bescheidenen, reuigen, rückhaltslos arrogant war! — In.
des leidenschaftlich tobenden Hasses wird eine der ewigen Gestalten enthusiastischen Brief (29. Juli 1892), der unter anderem die als wir schon beide Dok
FAkleiben. Seine Physiognomie wird immer lebendiger, je mehr schöne Stelle enthält:
hübscher junger Frauen
2 Jahre uns von seinem Dasein treunen. Professor Leon

„Wenn ich so ein Talent wie Ihres aufblühen sehe, fteue hoffentlich nicht ganz.
Mellner, der bekannte Anglist und gleichfalls ein Meistersich mich, wie wenn ich nie ein Literat, das heißt, ein eng= damals lächelten Sie irh
Werfeuiletonistischen Sorm, versucht es in einer von persönlichen Doku= heiziger, unduldsamer, neidischer, boshafter Tropf gewesen wäre, jeuer gedrückten Stimmi
menten reich sundierten Biogrophie, die Lehrjahre und das Werden des freue mich aber wie über die Nelken da unten in Garten, die die einem auf derselb
Freundes zuschildern. „Thepdor Herzls Lehrjahre“ (Wien, R. Löwiterwachen.“
laufen. An diese Erinner
Verlag, ist dieses um darstellerische Objektivität sich mühende, von
Von da an entspann sich ein freundschaftlicher Brieswechsel, über das Persönliche we
jeder Ueberschwenglichkeit sich sernhaltende Werk betitel.. Die Kind¬
der erst mit der Uebersiedlung Herzls nach Wien seinen Abschluß modernen Literatur als
heit Herzls wird uns hier nahegerückt, sein von allen guten
sand. Schnitzlers Brief vom 5. August 1892 enthält Platz verdiente. Das n
Geistern bewachtes Elternheim, seine ersten Kämpfe um geistige Geltung bei allem Humor ein Stück ernster Herzl=Biographie.
spazierten an einem S
eines füdischen Literaten im deutschen Kulturleben und wie dieses
„Hochverehrtester Freund! Eine Ahnung muß ich aber und ab. Natürlich hatt
Sieben aus einer anfangs s spielerischen Kunz sich vertieft und immer gehabt haben, daß wir einander einmal näher kommen, mir ja bis heute nicht ge
i Menschlichen sich immer st### verwurzelt, bis aus dem erfolgreichen daß Sie mich sogar einmal „loben“ werden, denn gegnen. Da sagten Sie
##teraten sich der Aktivist von gesßartiger Konzeption entwickelt. ses
merkwürdig,
mit welcher Präzision mir die der auf den emporsteigen
#s ergibt ein packend. Lehensvald eines bis zum Tragischen sich einzelnen Etappen unserer Bekanntschaft im Gedächtnis ge=ich einmal hinein!" I
erhebenden Energisten, in das auch ein Stück interessamen Wiener blieben sind. Ich weiß noch
„als ich zum erstenmal dich der Moment gewesen, m
raturlebens mit hineinverwoben ist.
sah“ — des war in der akademischen Lesehalle. Sie hielten eine einmal pauschaliter
In die entscheidenden Jahre der inneren Wandlung Herzls Rede und #euren „schaif“ — in einer Weise schaif! Ich befand zu revanchteren —
ellen auch seine Beziehungen zu Artur Schnitzler. Zwei, mich in Ihrer Nähe und hatte die Empfindung, als wenn Sie nicht leugnen, Sie haben
#enn auch nicht ie den Grundanschauungen, so doch in der mich mit einem gewissen milden Sarlasmus betrachteten: Sie werden begreifen, daß ic
##densstimmung und Herkunft verwandte Schriftsteller hatten sich lächelten ironisch — und ich begann Sie zu beneiden. „Wer so Tatsache zum Range eine
##er weit über das rein Berufliche hinaus zu einem freundschaft reden und so lächeln könnte“, dachte ich mir. Bald darauf hörte Menschen erzähle, der
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