VII, Verschiedenes 11, 1926–1929, Seite 10

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Miscellaneous
Dr. Max Goldschmidt
Büro für Zeitungsausschnitte
BERLINNA
Telefon: Norden 305
Prager Presse, Prag.
19. Feb. 1927
Zur Weihe Beethovens widmet Arthur
Schnitzler der Wiener „Concordia“ folgendes
Evidem: „Laßt Nachsicht walten, wenn ich auf
Geheiß / Den Göttlichen nicht mitzufeiern weiß.
In Tempel tret' ich gerne schweigend ein, und
wenn Ihr mir's vergönnen wollt — allein.
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Dr. Max Goldschmidt
Büro für Zeitungsausschnitte
Telefon: Norden 3051
BERLIN N4
Ausschnitt aus:
B.-Z. am Mittag, Berlin
25. Feb. 1927
Schnitzler an Schönherr
Eigene Drahtung
Wien, 25. Februar
Karl Schönherr wurden zu seinem 60. Geburts¬
tag viele Glückwünsche, Blumenspenden und Ge¬
schenke dargebracht. Bundespräsident Dr. Hai¬
nisch gratulierte mit sehr herzlichen und ehren¬
den Worten.
Artur Schnitzler richtete an Schönherr
ein launiges Schreiben, in dem er erzählt: „Vor
ein paar Jahren fuhr ich nach Deutschland. Pa߬
visitation. Der Beamte, verständnis= und hoch¬
achtungsvoll: Ah! „Glaube und Heimat“! — Ich:
Leider nein. „Glaube und Heimat“ ist von
Schönherr. Ich heiße Artur Schnitzler. — Der
Beamte, etwas unmutig, dann wieder gefaßt:
Also doch! — Dies konnte ich freilich nicht leug¬

Gezeichnet von Dolbin.
Karl Schönherr
nen." Und eine zweite berichtet Schnitzler. Als
er vor einigen Wochen in Berlin war, kam der
Sekretär eines größeren Theaters zu ihm und bat
um Ueberlassung des „Reigen". Als er ihm ant¬
wortete, daß er ihm dieses Stück nicht geben
könne, dat der Sekretär, ihm „Volk in Not“ zu
überlassen. Und als er ihm antwortete, daß
dies Stück von Schönherr sei, meinte der Ge¬
kretär: „Nun, dann geben Sie mir ein anderes
Stück aus Ihrem Zyklus!“ Schnitzler fügt hinzu:
„Nachdem diese beiden wörtlich wahren Ge¬
schichten mehr zu Ihrer Biographie gehören,
lieber Freund, als zu meiner, fühle ich mich
angenehm verpflichtet, sie Ihnen mitzuteilen bei
Gelegenheit Ihres 60. Geburtstages.
Die Stadt Innsbruck teilt mit, daß eine
Straße der Landeshauptstadt Tirols nach Karl
Schönherr benannt werden wird, und Max
Liebermann drahtete namens der Preu¬
ßischen Akademie der verehrten Mitgliede¬
Glückwünsche.