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meri¬
zu ent¬
ackelzug.
Miscellaneous
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Neue Freie Presse
3
11. November 1929
Politische Kundgebungen beim Jubiläum
der „Concordia
Der wundervolle Saal der Akademie der Wissenschaften Notar Dr. Willig. Aus der Schriftsteller= und Musikwelt Doktor
Karl Schönherr, Siegfried Trebitsch, Dr. Kienzl, Oskar Straus,
vereinigte eine erlesene Zuhörerschaft anläßlich des siebzig¬
Weinberger, Nilius, Meller
jährigen Jubiläums der „Concordia". Die Ansprachen
Aus Theaterkreisen: Vom Burgtheater die Damen Devrient¬
sowohl des Präsidenten Lipschütz als auch des Bundes¬
Reinhold, Lewinsky, Medelsky, Wilke, Wohlgemuth, die Herren
präsidenten und des Bundeskanzlers fanden lebhaftesten
Arndt, Heine, Höbling, Moser, Reimers, Vertretungen des Ge¬
Anklang. Auch Bürgermeister Seitz wurde herzlich applau¬
sangschores und des Orchesters des Operntheaters; Kommerzialrat
diert, als er in dem Schlußteil seiner Rede betonte,
Direktor Geiringer vom Deutschen Volkstheater; die Damen
der Umstand, daß er als Vertreter des Rathauses hier
Keller, Markus, Stuckering, die Herren Furreg, Kutschera,
anwesend sei und seine aufrichtigen Glückwünsche dar¬
Homma, Schmöle und der artistische Sekretär Marfeld=Neu¬
bringe, müsse gerade wegen der vorhandenen Gegensätz¬
mann, ferner Hofrat Thimig und Frau Emmy Förster. Von der
um so mehr ins Gewicht fallen. Bürgermeister Seitz hat
bildenden Kunst: Die Professoren Ranzoni, Schimkowitz,
neben den polemischen Stellen seiner Rede, auf die wir
Stemolak, Hofrat Dr. Schestag, Hofrat Leisching, Oberbaurat
in unserem Leitartikel verweisen, in besonders erfreulichen
Hoffmann, Maler Hauser, Bildhauer Riedl, Sektionschef a. D.
Weise hervorgehoben, man könne und müsse auch den
Dr. Dlabac, Ministerialrat Dr. Gustav Huber, Hofrat Jaksch,
Andersdenkenden achten und Widerspruch in den politischen
Dr. Krükl, Regierungsrat Soeser, Professor Meithner, Regierungs¬
Ideen bedinge noch nicht, daß der andere entweder ein
rat Keldorfer, Sektionschef Ingenieur Rotky, Kommerzialrat
Dummkopf oder ein Schurke sei. Besonders starken Eindruck
Dr. Theodor Schmidt, der Präsident der Vereinigung der Tages¬
machte es, als Bundeskanzler Schober hervorhob, wie
zeitungen Kommerzialrat Fliegel mit dem Vizepräsidenten
sehr dieses Land durch den Frieden von Saint=Germain ge¬
Kommerzialrat Kutschera und Direktor Roth, Regierungsrat
troffen sei und wie sehr das Volk sich schuldlos fühlen müsse
Professor Dr. Dörfler, Kommerzialrat Benno Lie, Frau Adele
an dem Ausbruch des Krieges. In der Rede des Präsidenter
Strauß, Sektionschef a. D. Wilhelm Weckbecker und viele andere.
Lipschutz war besonders sympathisch das Wort: Wir
Aus der Bank= und Industriewelt: Präsident Heinsheimer des
wollen keine Schranken für die Preßfreiheit, aber wir wollen
Wiener Bankvereines, Präsident Kraßny=Krassien der Eskompte¬
keine schrankenlose Presse. Ebenso auch, daß er es bedauerte
gesellschaft, Präsident Langer des Gremiums der Wiener Kauf¬
daß die Exzesse einzelner Schädlinge dem ganzen Journalisten¬
mannschaft, Direktor Lechner der Creditanstalt, Direktor Prager der
stande zugeschoben würden.
Länderbank, Präsident Reif der Produktenbörse, Generaldirektor
Die Wahl der neuen Ehrenmitglieder Arthur
Reismann der Internationalen Unfallversicherung, Direktor
Schnitzler und Dr. Karl Schönherr hat einem längst¬
Oppenheim der Eskomptegesellschaft, Direktor Prager des „Kom¬
empfundenen Wunsche entsprochen, der Schätzung, der Ver¬
paß“, Generaldirektor Dr. Schlesinger des „Phönix“, General¬
ehrung gegenüber diesen Meistern des Schrifttums, deren
sekretär Dr. Schwarz der Ersten Oesterreichischen Sparkasse,
Macht freilich seltsamerweise gerade an den Toren des
Generaldirektor des „Anker Dr. Schwoner, Direktor Dr. Sokal
Burgtheaters zu enden scheint. Diese Erinnerung daran, daß
des Giro- und Kassenvereines, Präsident Arthur Stern des
die „Concordia“ nicht nur ein Journalistenverein, sondern
Bundes der Filmindustriellen, Präsident Julius Stern der Börsen¬
auch ein Schriftstellerverein ist, war höchst zeitgemäß
kammer, Handelskammerpräsident Tilgner, Direktor Turnauer
ja es wäre vielleicht zu wünschen gewesen, daß dieses
vom Bankverein, Präsident Oberkurator Vinzl, Generaldirektor
Moment in den Reden stärkere Betonung finde. So
Weißenstein der Ersten Unfall= und Schadenversicherung.
hätte wohl mit einem Worte erwähnt werden können,
Die Feier wurde mit einem Vortrage des unter Leitung des
welche geschichtliche Bedeutung das Wiener Feuilleton
Chormeisters Ferdinand Großmann vom Wiener Männergesang¬
besitzt und welche erleuchteten Meister diese Gattung zu
verein gesungenen Chores „Oh, Schutzgeist alles Schönen“ aus der
einer Höhe emporgehoben haben, die heute erst in ihrer
„Zauberflöte" eingeleitet. Hierauf begrüßte der Präsident des
ganzen kulturhistorischen Wichtigkeit erkannt ist. Um so
Journalisten= und Schriftstellervereines „Concordia“, Leopold
mehr hat es Genugtuung erweckt, daß der Präsident darauf
Lipschütz, die Festgäste und gab ein übersichtliches Bild der
Entwicklung des Pressewesens in den letzten siebzig Jahren. Er
sagte unter anderm:
Auch Dein STRICHKLEID kauf bei IITHER
Die Rede des Präsidenten.
In der Schiller-Woche wurde die „Concordia“ gegründet,
hinweisen konnte, die „Concordia“ werde imstande sein, ihre
ihren Namen entlieh sie den Schlußworten der „Glocke". Franz
sozialpolitischen Leistungen, ihre Leistungen zugunsten der
Schuselka wurde ihr erster Präsident und im Vorstande saßen
alternden Journalisten — ein Werk, dessen Grundstein
Heinrich Laube und der feurige Michael Etienne, der
bekanntlich von Moriz Benedikt gelegt wurde — zu
spätere Herausgeber der „Neuen Freien Presse". Dieser Grün¬
dungstag der „Concordia" war zugleich der Geburtstag der
steigern.
Im ganzen war die Empfindung während der Feier
modernen österreichischen Publizistik, von da an begann ihr Auf¬
lebendig, daß schon durch die Anwesenheit des Bundes¬
stieg, ihr gewaltiger Aufschwung. Wir können uns in die früheren
des Bundeskanzlers und des Bürgermeisters
Zustände kaum mehr hineindenken, denn wir haben Pre߬
präsidenten
die große Bedeutung der „Concordia“ ins hellste Licht gesetzt
freiheit. Freilich, gerade die Preßfreiheit verlangt von uns
worden ist. Der Bundespräsident Miklas hat durch den
das größte Taktgefühl und bürdet uns eine hohe Verantwortung
Wunsch nach einem Zusammenklang der Herzen, durch seine
auf. Wir selbst sind für eine Presse ohne Schranken, aber wir
sind nicht für eine schrankenlose Presse. (Laute Zustimmung.)
von einstimmigem Beifall begleitete Rede einen Grundton ge¬
Niemand bedauert es mehr als wir, wenn einer aus unseren
geben, der nicht vergessen werden darf.
Reihen sich etwas zuschulden kommen läßt, denn wir haben es zu
Der Verlauf der Feier.
büßen. Jede Verirrung, jede Ausschreitung wird dem ganzen
Stande angelastet. Wir haben ein malheuröses Meter. Wir
ne
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Neue Freie Presse
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11. November 1929
Politische Kundgebungen beim Jubiläum
der „Concordia
Der wundervolle Saal der Akademie der Wissenschaften Notar Dr. Willig. Aus der Schriftsteller= und Musikwelt Doktor
Karl Schönherr, Siegfried Trebitsch, Dr. Kienzl, Oskar Straus,
vereinigte eine erlesene Zuhörerschaft anläßlich des siebzig¬
Weinberger, Nilius, Meller
jährigen Jubiläums der „Concordia". Die Ansprachen
Aus Theaterkreisen: Vom Burgtheater die Damen Devrient¬
sowohl des Präsidenten Lipschütz als auch des Bundes¬
Reinhold, Lewinsky, Medelsky, Wilke, Wohlgemuth, die Herren
präsidenten und des Bundeskanzlers fanden lebhaftesten
Arndt, Heine, Höbling, Moser, Reimers, Vertretungen des Ge¬
Anklang. Auch Bürgermeister Seitz wurde herzlich applau¬
sangschores und des Orchesters des Operntheaters; Kommerzialrat
diert, als er in dem Schlußteil seiner Rede betonte,
Direktor Geiringer vom Deutschen Volkstheater; die Damen
der Umstand, daß er als Vertreter des Rathauses hier
Keller, Markus, Stuckering, die Herren Furreg, Kutschera,
anwesend sei und seine aufrichtigen Glückwünsche dar¬
Homma, Schmöle und der artistische Sekretär Marfeld=Neu¬
bringe, müsse gerade wegen der vorhandenen Gegensätz¬
mann, ferner Hofrat Thimig und Frau Emmy Förster. Von der
um so mehr ins Gewicht fallen. Bürgermeister Seitz hat
bildenden Kunst: Die Professoren Ranzoni, Schimkowitz,
neben den polemischen Stellen seiner Rede, auf die wir
Stemolak, Hofrat Dr. Schestag, Hofrat Leisching, Oberbaurat
in unserem Leitartikel verweisen, in besonders erfreulichen
Hoffmann, Maler Hauser, Bildhauer Riedl, Sektionschef a. D.
Weise hervorgehoben, man könne und müsse auch den
Dr. Dlabac, Ministerialrat Dr. Gustav Huber, Hofrat Jaksch,
Andersdenkenden achten und Widerspruch in den politischen
Dr. Krükl, Regierungsrat Soeser, Professor Meithner, Regierungs¬
Ideen bedinge noch nicht, daß der andere entweder ein
rat Keldorfer, Sektionschef Ingenieur Rotky, Kommerzialrat
Dummkopf oder ein Schurke sei. Besonders starken Eindruck
Dr. Theodor Schmidt, der Präsident der Vereinigung der Tages¬
machte es, als Bundeskanzler Schober hervorhob, wie
zeitungen Kommerzialrat Fliegel mit dem Vizepräsidenten
sehr dieses Land durch den Frieden von Saint=Germain ge¬
Kommerzialrat Kutschera und Direktor Roth, Regierungsrat
troffen sei und wie sehr das Volk sich schuldlos fühlen müsse
Professor Dr. Dörfler, Kommerzialrat Benno Lie, Frau Adele
an dem Ausbruch des Krieges. In der Rede des Präsidenter
Strauß, Sektionschef a. D. Wilhelm Weckbecker und viele andere.
Lipschutz war besonders sympathisch das Wort: Wir
Aus der Bank= und Industriewelt: Präsident Heinsheimer des
wollen keine Schranken für die Preßfreiheit, aber wir wollen
Wiener Bankvereines, Präsident Kraßny=Krassien der Eskompte¬
keine schrankenlose Presse. Ebenso auch, daß er es bedauerte
gesellschaft, Präsident Langer des Gremiums der Wiener Kauf¬
daß die Exzesse einzelner Schädlinge dem ganzen Journalisten¬
mannschaft, Direktor Lechner der Creditanstalt, Direktor Prager der
stande zugeschoben würden.
Länderbank, Präsident Reif der Produktenbörse, Generaldirektor
Die Wahl der neuen Ehrenmitglieder Arthur
Reismann der Internationalen Unfallversicherung, Direktor
Schnitzler und Dr. Karl Schönherr hat einem längst¬
Oppenheim der Eskomptegesellschaft, Direktor Prager des „Kom¬
empfundenen Wunsche entsprochen, der Schätzung, der Ver¬
paß“, Generaldirektor Dr. Schlesinger des „Phönix“, General¬
ehrung gegenüber diesen Meistern des Schrifttums, deren
sekretär Dr. Schwarz der Ersten Oesterreichischen Sparkasse,
Macht freilich seltsamerweise gerade an den Toren des
Generaldirektor des „Anker Dr. Schwoner, Direktor Dr. Sokal
Burgtheaters zu enden scheint. Diese Erinnerung daran, daß
des Giro- und Kassenvereines, Präsident Arthur Stern des
die „Concordia“ nicht nur ein Journalistenverein, sondern
Bundes der Filmindustriellen, Präsident Julius Stern der Börsen¬
auch ein Schriftstellerverein ist, war höchst zeitgemäß
kammer, Handelskammerpräsident Tilgner, Direktor Turnauer
ja es wäre vielleicht zu wünschen gewesen, daß dieses
vom Bankverein, Präsident Oberkurator Vinzl, Generaldirektor
Moment in den Reden stärkere Betonung finde. So
Weißenstein der Ersten Unfall= und Schadenversicherung.
hätte wohl mit einem Worte erwähnt werden können,
Die Feier wurde mit einem Vortrage des unter Leitung des
welche geschichtliche Bedeutung das Wiener Feuilleton
Chormeisters Ferdinand Großmann vom Wiener Männergesang¬
besitzt und welche erleuchteten Meister diese Gattung zu
verein gesungenen Chores „Oh, Schutzgeist alles Schönen“ aus der
einer Höhe emporgehoben haben, die heute erst in ihrer
„Zauberflöte" eingeleitet. Hierauf begrüßte der Präsident des
ganzen kulturhistorischen Wichtigkeit erkannt ist. Um so
Journalisten= und Schriftstellervereines „Concordia“, Leopold
mehr hat es Genugtuung erweckt, daß der Präsident darauf
Lipschütz, die Festgäste und gab ein übersichtliches Bild der
Entwicklung des Pressewesens in den letzten siebzig Jahren. Er
sagte unter anderm:
Auch Dein STRICHKLEID kauf bei IITHER
Die Rede des Präsidenten.
In der Schiller-Woche wurde die „Concordia“ gegründet,
hinweisen konnte, die „Concordia“ werde imstande sein, ihre
ihren Namen entlieh sie den Schlußworten der „Glocke". Franz
sozialpolitischen Leistungen, ihre Leistungen zugunsten der
Schuselka wurde ihr erster Präsident und im Vorstande saßen
alternden Journalisten — ein Werk, dessen Grundstein
Heinrich Laube und der feurige Michael Etienne, der
bekanntlich von Moriz Benedikt gelegt wurde — zu
spätere Herausgeber der „Neuen Freien Presse". Dieser Grün¬
dungstag der „Concordia" war zugleich der Geburtstag der
steigern.
Im ganzen war die Empfindung während der Feier
modernen österreichischen Publizistik, von da an begann ihr Auf¬
lebendig, daß schon durch die Anwesenheit des Bundes¬
stieg, ihr gewaltiger Aufschwung. Wir können uns in die früheren
des Bundeskanzlers und des Bürgermeisters
Zustände kaum mehr hineindenken, denn wir haben Pre߬
präsidenten
die große Bedeutung der „Concordia“ ins hellste Licht gesetzt
freiheit. Freilich, gerade die Preßfreiheit verlangt von uns
worden ist. Der Bundespräsident Miklas hat durch den
das größte Taktgefühl und bürdet uns eine hohe Verantwortung
Wunsch nach einem Zusammenklang der Herzen, durch seine
auf. Wir selbst sind für eine Presse ohne Schranken, aber wir
sind nicht für eine schrankenlose Presse. (Laute Zustimmung.)
von einstimmigem Beifall begleitete Rede einen Grundton ge¬
Niemand bedauert es mehr als wir, wenn einer aus unseren
geben, der nicht vergessen werden darf.
Reihen sich etwas zuschulden kommen läßt, denn wir haben es zu
Der Verlauf der Feier.
büßen. Jede Verirrung, jede Ausschreitung wird dem ganzen
Stande angelastet. Wir haben ein malheuröses Meter. Wir
ne