VII, Verschiedenes 12, Schnitzlers Tod, Seite 20

Ewigkeit durch klingende blaue Nachte hinzu¬ Ewigkeit durch klingende blaue Nachte hinzu¬
fliehen fliehen
Nicht weniger als sieben volle Wegstunden Nicht weniger als sieben volle Wegstunden
von dem Ort entfernt, aus dem er geflohen war, von dem Ort entfernt, aus dem er geflohen war,
on einem steinipen Abhang, der zu der fast ver¬ on einem steinipen Abhang, der zu der fast ver¬
eisten Ache hinabführte, den Kopf nach abwärts eisten Ache hinabführte, den Kopf nach abwärts
gewandt, mit zerschundenen Händen, getrocknetes gewandt, mit zerschundenen Händen, getrocknetes
Blut an Scheitel und Stirn, entdeckte man drei Blut an Scheitel und Stirn, entdeckte man drei
Tage später seinen entseelten Leib. Tage später seinen entseelten Leib.
Meuie Iheater-B.2. Meuie Iheater-B.2.
Jürgen Fehling Jürgen Fehling
hatte nach dem Rücktritt des früheren Lokalaus¬ hatte nach dem Rücktritt des früheren Lokalaus¬
schussas der Staatlichen Schauspiele, dem er an¬ schussas der Staatlichen Schauspiele, dem er an¬
gehört hatte, um seine Entlassung aus dem gehört hatte, um seine Entlassung aus dem
Verbande der Staatstheater gebeten. Die Inten¬ Verbande der Staatstheater gebeten. Die Inten¬
danz hat dieses Ansuchen abgelehnt, und danz hat dieses Ansuchen abgelehnt, und
Fahling wird seine Kraft auch weiterhin den Fahling wird seine Kraft auch weiterhin den
Staatlichen Schauspielen widmen. Das Gegen¬ Staatlichen Schauspielen widmen. Das Gegen¬
teil häte einen großen Verlust bedeutet. teil häte einen großen Verlust bedeutet.
Grete Mosheim, Grete Mosheim,
die soeben einen so großen Erfolg in der die soeben einen so großen Erfolg in der
„Waterloobrücke“ in der Tribüne hatte, soll die „Waterloobrücke“ in der Tribüne hatte, soll die
Partnerin Max Hansens in der Weihnachts¬ Partnerin Max Hansens in der Weihnachts¬
novität des „Theater des Westens“ sein novität des „Theater des Westens“ sein
des Schwanks: „Er und seine Schwester“. des Schwanks: „Er und seine Schwester“.
Göta Ljungberg Göta Ljungberg
singt die Giulietta in Reinhardts Inszenie¬ singt die Giulietta in Reinhardts Inszenie¬
rung von „Hoffmanns Erzählungen“ rung von „Hoffmanns Erzählungen“
im Großen Schauspielhaus. Die Sängerin ist im Großen Schauspielhaus. Die Sängerin ist
für die Premiere und dreißig Abende ver¬ für die Premiere und dreißig Abende ver¬
pflichtet, worauf sie nach Amerika fährt, um pflichtet, worauf sie nach Amerika fährt, um
ihr Engagement an der Metropolitanoper an¬ ihr Engagement an der Metropolitanoper an¬
zutreten. zutreten.
Pfitzners Oper „Das Herz", Pfitzners Oper „Das Herz",
die am 12. November an der Staatsoper Unter die am 12. November an der Staatsoper Unter
den Linden zur Uraufführung gelangt, kann den Linden zur Uraufführung gelangt, kann
vorläufig an der Wiener Staatooper nicht vorläufig an der Wiener Staatooper nicht
zur Aufführung gelangen, weil das österrei¬ zur Aufführung gelangen, weil das österrei¬
chische Finanzministerium die Kosten für die chische Finanzministerium die Kosten für die
Ausstattung nicht bewilligt hat. Ausstattung nicht bewilligt hat.
„Junger Wein“ „Junger Wein“
heißt die neue Operette von August Neid¬ heißt die neue Operette von August Neid¬
hart, zu der Leon Jessel, der Komponist hart, zu der Leon Jessel, der Komponist
seines jetzt im Central=Theater wieder so erfolg¬ seines jetzt im Central=Theater wieder so erfolg¬
reichen „Schwarzwaldmädel“ die Musik geschrie¬ reichen „Schwarzwaldmädel“ die Musik geschrie¬
ben hat. ben hat.
Heute im Künstlertheater Heute im Künstlertheater
„Der Kapitaltat“ von Jules Romains (Autor „Der Kapitaltat“ von Jules Romains (Autor
des „Diktator): Eugen Klöpfer und Dagny des „Diktator): Eugen Klöpfer und Dagny
Servaes in den Hauptrollen Servaes in den Hauptrollen
hardy im Kleinen Theater, Poplich hieß ear hardy im Kleinen Theater, Poplich hieß ear
„Otto Brahm ist gestorben!“ Wir „Otto Brahm ist gestorben!“ Wir
waren wie gelähmt. Der Inspizient aber ge¬ waren wie gelähmt. Der Inspizient aber ge¬
währte unserm Schmerz nur wenige knappe währte unserm Schmerz nur wenige knappe
Minuten, dann gab er das Zeichen zum nächsten Minuten, dann gab er das Zeichen zum nächsten
Akt. Und der Abend schloß dann mit einem Akt. Und der Abend schloß dann mit einem
großen Erfolg für den Dichter und seine Helfer. großen Erfolg für den Dichter und seine Helfer.
Unter den begeisterten Zuschauern befand sich Unter den begeisterten Zuschauern befand sich
Erich Schmidt, der unvergessene Germanist Erich Schmidt, der unvergessene Germanist
der Berliner Universität. der Berliner Universität.
Das war meine erste Zusammenarbeit mit Das war meine erste Zusammenarbeit mit
Arthur Schnitzler, dem großen deutschen Arthur Schnitzler, dem großen deutschen
Dramatiker der naturalistischen Epoche, der die Dramatiker der naturalistischen Epoche, der die
Elemente seines Werks aus dem analytischen Elemente seines Werks aus dem analytischen
Geist der psychologischen Beobachtung und Geist der psychologischen Beobachtung und
behutsam grübelnder Erkenntnis ebenso gewann, behutsam grübelnder Erkenntnis ebenso gewann,
wie aus den Verflechtungen oder Verhedderungen wie aus den Verflechtungen oder Verhedderungen
von Mann und Weib, von Jüngling und Mäd¬ von Mann und Weib, von Jüngling und Mäd¬
chen, von Männchen und Weibchen. chen, von Männchen und Weibchen.
Als ich vor zwei Jahren Schnitzlers „Pro¬ Als ich vor zwei Jahren Schnitzlers „Pro¬
fessor Bernhardi“, diesmal mit Fritz Kortner, fessor Bernhardi“, diesmal mit Fritz Kortner,
wiederum spielte und niele ihre Sehnsucht nach wiederum spielte und niele ihre Sehnsucht nach
dem „Zeitstück" in diesem Werk eines Aelteren dem „Zeitstück" in diesem Werk eines Aelteren
erfüllt sahen, fehlten auch die Einwände derer erfüllt sahen, fehlten auch die Einwände derer
nicht, die da meinten, das sei nicht das Zeit¬ nicht, die da meinten, das sei nicht das Zeit¬
stück; dazu sei es zu unverbindlich. Aber das, stück; dazu sei es zu unverbindlich. Aber das,
was von solchen Stimmen als Einschränkung was von solchen Stimmen als Einschränkung
gemeint war, rührt irgendwie an Schnitzlers gemeint war, rührt irgendwie an Schnitzlers
eigentliches Wesen, ragt in das Zentrum seiner eigentliches Wesen, ragt in das Zentrum seiner
Kunst. Das Unverbindliche gab seinem Schaffen Kunst. Das Unverbindliche gab seinem Schaffen
erst die Weite, den Raum in dem er sich bewegen erst die Weite, den Raum in dem er sich bewegen
konnte, war der Atem, durch den er lebte. konnte, war der Atem, durch den er lebte.
Auf die privaten Konflikte der Schnitzler¬ Auf die privaten Konflikte der Schnitzler¬
schen Menschen fällt der Schatten der europäi¬ schen Menschen fällt der Schatten der europäi¬
schen Krise, die im Vorkriegsösterreich nicht als schen Krise, die im Vorkriegsösterreich nicht als
Krise erscheint, weil man mit der müden Me¬ Krise erscheint, weil man mit der müden Me¬
lancholie süßer Todesbereitschaften spielte. Nur lancholie süßer Todesbereitschaften spielte. Nur
war man aus dem Theater ins Leben getreten, war man aus dem Theater ins Leben getreten,
ohne den Uebergang zu bemerken. ohne den Uebergang zu bemerken.
Schnitzler hatte das tiefste Wissen um diese Schnitzler hatte das tiefste Wissen um diese
Untergangsstimmung, aber das Heimatgefühl Untergangsstimmung, aber das Heimatgefühl
war in sie verliebt; nur wenn er einmal zum war in sie verliebt; nur wenn er einmal zum
Zorn sich aufraffte, schuf er ein Werk, wie eben Zorn sich aufraffte, schuf er ein Werk, wie eben
diesen „Professor Bernhardi“", das, wenn es bis¬ diesen „Professor Bernhardi“", das, wenn es bis¬
her kein Zeitstück gewesen sein sollte, heute als her kein Zeitstück gewesen sein sollte, heute als
ein Paradigma des Zeitstücks gewertet werden ein Paradigma des Zeitstücks gewertet werden
muß. muß.
Meiner Beziehung zur Regiekunst steht Meiner Beziehung zur Regiekunst steht
Schnitzlers Dramatik besonders nahe. Und Schnitzlers Dramatik besonders nahe. Und
wenn ich mir den Vorwurf nicht ersparen kann, wenn ich mir den Vorwurf nicht ersparen kann,
sein Werk während der letzten Jahre etwas ver¬ sein Werk während der letzten Jahre etwas ver¬
nachlässigt zu haben — im ganzen habe ich ihm nachlässigt zu haben — im ganzen habe ich ihm
doch immer wieder meine Liebe und mein In¬ doch immer wieder meine Liebe und mein In¬
teresse zugewendet. teresse zugewendet.
Dafür sprachen die Aufführungen vom Dafür sprachen die Aufführungen vom
„Jungen Medardus“ unmittelbar nach „Jungen Medardus“ unmittelbar nach
Kriegsausbruch im Lessingtheater mit Lina Kriegsausbruch im Lessingtheater mit Lina
Lossen, Ilka Grüning, Kayßler, Loos, Goetz, Lossen, Ilka Grüning, Kayßler, Loos, Goetz,
Adalbert, Landa, Salfner und andern in den Adalbert, Landa, Salfner und andern in den
Hauptrollen; von der „Komödie der Hauptrollen; von der „Komödie der
Worte“ mit Albert und Else Bassermann; von Worte“ mit Albert und Else Bassermann; von
„Fink und Fliederbusch“ wieder mit „Fink und Fliederbusch“ wieder mit
Bassermann und mit Goetz, Landa, Ferdinand Bassermann und mit Goetz, Landa, Ferdinand
Bonn, Ilka Grüning, Lind, Wallauer; von Bonn, Ilka Grüning, Lind, Wallauer; von
„Zwischenspiel" mit Harry Walden und „Zwischenspiel" mit Harry Walden und
Lina Lossen; von „Comtesse Mizzi", vom Lina Lossen; von „Comtesse Mizzi", vom
„Grünen Kakadu" und nicht zuletzt von „Grünen Kakadu" und nicht zuletzt von
„Liebelei" mit Käthe Dorsch und Anton „Liebelei" mit Käthe Dorsch und Anton
Edthofer im Deutschen Künstler=Theater. Edthofer im Deutschen Künstler=Theater.
Ein Spätwerk des Dichters: „Die Komö¬ Ein Spätwerk des Dichters: „Die Komö¬
die der Verführung" habe ich, obwohl die der Verführung" habe ich, obwohl
zur Aufführung angenommen, nicht aufgeführt, zur Aufführung angenommen, nicht aufgeführt,
weil ... nun weil Schnitzler und ich uns über weil ... nun weil Schnitzler und ich uns über
die Besetzung des Stücks nicht einigen konnten. die Besetzung des Stücks nicht einigen konnten.
Das lag vielleicht nicht zulezt an der Eigen¬ Das lag vielleicht nicht zulezt an der Eigen¬
willigkeit Schnitzlers, die ihre Ursache hatte in willigkeit Schnitzlers, die ihre Ursache hatte in
einer immer stärker hervorgetretenen Verbitte¬ einer immer stärker hervorgetretenen Verbitte¬
rung des Dichters gegen die Herren Theater¬ rung des Dichters gegen die Herren Theater¬
direktoren —, wenigstens gegen die Berliner direktoren —, wenigstens gegen die Berliner
Theaterdirektoren, die, das sei nicht bestritten, Theaterdirektoren, die, das sei nicht bestritten,
seit geraumer Zeit seinem Werk gegenüber sich seit geraumer Zeit seinem Werk gegenüber sich
allzu passiv verholten haben. allzu passiv verholten haben.
Schnitzler war ein ausgezeichneter Kenner Schnitzler war ein ausgezeichneter Kenner
des Theaters, sowohl seiner immanenten des Theaters, sowohl seiner immanenten
künstlerischen Gesetze, wie seiner praktischen Be¬ künstlerischen Gesetze, wie seiner praktischen Be¬
dürfnisse, und er kannte das Metier in= und aus¬ dürfnisse, und er kannte das Metier in= und aus¬
wendig. wendig.
So schlecht er im Gegensatz zu Gerhart So schlecht er im Gegensatz zu Gerhart
Hauptmann seine Stücke vorlas (bei der ersten Hauptmann seine Stücke vorlas (bei der ersten
Vorlosung von „Profassor Verhardi“ machte sich Vorlosung von „Profassor Verhardi“ machte sich
untar dan Schauspialern bedenkliche Müdigkeit untar dan Schauspialern bedenkliche Müdigkeit
bemerkbar), so vorzüglich verstand er es auf bemerkbar), so vorzüglich verstand er es auf


Prohen, Schauspieler und Regie maßgebend zu Prohen, Schauspieler und Regie maßgebend zu
beeinflussen. Das zøigte sich am deutlichsten in beeinflussen. Das zøigte sich am deutlichsten in
Liebesszenen, deren Register ihm vom Einsachsten Liebesszenen, deren Register ihm vom Einsachsten
und Zartesten bis zu verspielter Ironie und und Zartesten bis zu verspielter Ironie und
krausem Uebermut gehorchten Dem Rotstift krausem Uebermut gehorchten Dem Rotstift
gegenüber war er sahr zurückhaltend, Todfeind gegenüber war er sahr zurückhaltend, Todfeind
geschluderten und müden Aufführungen. geschluderten und müden Aufführungen.
Das Spiel ist aus! Oder ist es nur ein Das Spiel ist aus! Oder ist es nur ein
Zmischenspiel? Zmischenspiel?
Der alte Kastan hat testiert, „es hätte sich Der alte Kastan hat testiert, „es hätte sich
nicht gelohnt!“ Aber dieses Leben hat sich nicht gelohnt!“ Aber dieses Leben hat sich
gelohnt. Denn ein Lebenswerk von bedeut¬ gelohnt. Denn ein Lebenswerk von bedeut¬
samem Ausmaß bleibt zurück, ein Werk von samem Ausmaß bleibt zurück, ein Werk von
hoher geistiger und seelischer Deutung, von hoher geistiger und seelischer Deutung, von
selner Schönheit der Sprache und voll unzer¬ selner Schönheit der Sprache und voll unzer¬
störbarer Kraft der Gesinnung. störbarer Kraft der Gesinnung.
Den Ehrungen zum siebzigsten Geburtstag Den Ehrungen zum siebzigsten Geburtstag
hat Arthur Schnitzler sich früh entzogen. Die hat Arthur Schnitzler sich früh entzogen. Die
deutschen Bühnen aber werden zu seinem Ge¬ deutschen Bühnen aber werden zu seinem Ge¬
denken ihn spielen und immer wieder spielen, denken ihn spielen und immer wieder spielen,
damit die Welt die Klänge eines Dichters ver¬ damit die Welt die Klänge eines Dichters ver¬
nehme, um den sie ärmer geworden ist. nehme, um den sie ärmer geworden ist.
Schnitz er und Wien Schnitz er und Wien
Von Franz Werfel Von Franz Werfel
Es geht mit ihm ein großer Künstler, ein Es geht mit ihm ein großer Künstler, ein
reiner Geist, eine sittliche Kraft hoher Verant¬ reiner Geist, eine sittliche Kraft hoher Verant¬
wortung in die Weltgeschichte ein. Zugleich wortung in die Weltgeschichte ein. Zugleich
aber verschwindet mit seinem schönen und lieben aber verschwindet mit seinem schönen und lieben
Antlitz der letzte Schein unserer verlorenen Antlitz der letzte Schein unserer verlorenen
Heimat, der Abglanz des alten Oesterreich, in Heimat, der Abglanz des alten Oesterreich, in
tiefer Nacht. Ein Reich der Freude und der tiefer Nacht. Ein Reich der Freude und der
Traurigkeit, des Genusses und der Jugend, ein Traurigkeit, des Genusses und der Jugend, ein
Reich der Verfeinerung und des Wissens um Reich der Verfeinerung und des Wissens um
das Ende. Eine wirklich herznahe Welt voll das Ende. Eine wirklich herznahe Welt voll
Landschaften, Klängen, Worten, Gesichten, hold Landschaften, Klängen, Worten, Gesichten, hold
und unwiederholbar, folgt ihrem Meister. Ein und unwiederholbar, folgt ihrem Meister. Ein
großes Zeitalter dieser Stadt sinkt mit Arthur großes Zeitalter dieser Stadt sinkt mit Arthur
Schnitzler ins Grab, um in seinem unsterblichen Schnitzler ins Grab, um in seinem unsterblichen
Werke weiter zu leben! Werke weiter zu leben!
Sein Nachlaß Sein Nachlaß
Von Paul Wiegler Von Paul Wiegler
Arthur Schnitzlers Haus liegt in der Stern¬ Arthur Schnitzlers Haus liegt in der Stern¬
wartestraße im Wiener Cottage, nahe dem wartestraße im Wiener Cottage, nahe dem
Türkenschanzpark, von dem man in Sonnenlicht Türkenschanzpark, von dem man in Sonnenlicht
oder Nebelschleiern die Wiener Landschaft über¬ oder Nebelschleiern die Wiener Landschaft über¬
blickt, und in dem das Kainz=Denkmal steht, das blickt, und in dem das Kainz=Denkmal steht, das
Standbild des Künstlers, der Schnitzlers Henri Standbild des Künstlers, der Schnitzlers Henri
im „Grünen Kakadu" und sein Amadeus im im „Grünen Kakadu" und sein Amadeus im
„Zwischenspiel“ war. Kainz als Hamlet mit „Zwischenspiel“ war. Kainz als Hamlet mit
dem Totenschädel in der Hand. Dort hinaus dem Totenschädel in der Hand. Dort hinaus
richtete Arthur Schnitzler bis in die Herbsttage richtete Arthur Schnitzler bis in die Herbsttage
oft seine Spaziergänge. Er wohnte auch nahe oft seine Spaziergänge. Er wohnte auch nahe
dem Cottage-Sanatorium, nahe ärztlichen Kol¬ dem Cottage-Sanatorium, nahe ärztlichen Kol¬
legen. legen.
Das Haus hatte er von dem Burgschauspieler Das Haus hatte er von dem Burgschauspieler
Römpler gekauft, dem Gatten der Bleibtreu. Römpler gekauft, dem Gatten der Bleibtreu.
Fast allein lebte er in diesen Räumen. Im Fast allein lebte er in diesen Räumen. Im
oberen Stock hatte er sein Arbeitszimmer, dessen oberen Stock hatte er sein Arbeitszimmer, dessen
Fensterseite er sich ausbauen ließ und von dem Fensterseite er sich ausbauen ließ und von dem
er in grüne Gärten schaute. Dort waren bis er in grüne Gärten schaute. Dort waren bis
zur Decke seine Bücher gehäuft. Dort hingen zur Decke seine Bücher gehäuft. Dort hingen
zahllose Fotografien zum Gedächtnis on Freund¬ zahllose Fotografien zum Gedächtnis on Freund¬
schaften und Theatererfolge. Dort stand sein schaften und Theatererfolge. Dort stand sein
Stehpult, an dem er auch nachmittags öfter Stehpult, an dem er auch nachmittags öfter
arbeitete. Er legte sich nicht nieder, der Er¬ arbeitete. Er legte sich nicht nieder, der Er¬
müdung zum Trotz. müdung zum Trotz.
Und so schuf er, meist nach Ideen von früher, Und so schuf er, meist nach Ideen von früher,
die nun in unerhörter Lebendigkeit sich ihm die nun in unerhörter Lebendigkeit sich ihm
nochmals beseelten, seine Novellistik, von „Fräu¬ nochmals beseelten, seine Novellistik, von „Fräu¬
lein Else“ bis zur „Flucht in die Finsternis“, lein Else“ bis zur „Flucht in die Finsternis“,
diese aus Traum und Wirklichkeit gewebte diese aus Traum und Wirklichkeit gewebte
Prosa, die in ihrer psychologischen Tiefe und in Prosa, die in ihrer psychologischen Tiefe und in
ihrer souveränen Form unnergleichlich ist und ihrer souveränen Form unnergleichlich ist und
immer wieder durch ihren schöpfarischen Antrieb immer wieder durch ihren schöpfarischen Antrieb
als Produktion eines sechsten Lebensjahrzehnts als Produktion eines sechsten Lebensjahrzehnts
überraschen wird. überraschen wird.
Schnitzler hat im Alter außerhalb seines Schnitzler hat im Alter außerhalb seines
Der al Der al
in einem in einem
Als dieses Als dieses
Café Zenti Café Zenti
Psycholo Psycholo
anzug den anzug den
Samt —d Samt —d
jeder her jeder her
das war das war
professors professors
Der Seider Der Seider
Jugend au Jugend au
gewesen ist gewesen ist
Auf den Auf den
die der Ve die der Ve
Schnitzler Schnitzler
damals kain damals kain
eine rasch eine rasch
sehr weiße sehr weiße
dem franzi dem franzi
sah damals sah damals
Poeten Al Poeten Al
kleidete ih- kleidete ih-
lancholia. lancholia.
nebenbei sck nebenbei sck
druck auf i druck auf i
theatertrag theatertrag
ihrer horo ihrer horo
Mädel au¬ Mädel au¬
liebens liebens
Separé beg Separé beg
Adolf Adolf
Dichter der Dichter der
öffnete. Au öffnete. Au
Liebe, Tan Liebe, Tan
schüttet wi schüttet wi
nicht ganz nicht ganz
Bucherfolg Bucherfolg
Das Todes Das Todes
Schnitzler1 Schnitzler1
kind bli¬ kind bli¬
sich selbst sich selbst
schöne Fra schöne Fra
und die si und die si
einmal ent einmal ent
ist ein Se¬ ist ein Se¬
Schnitz Schnitz
ruch. Er ruch. Er
li hen öste li hen öste
Novelle Novelle
Seelenque Seelenque
Armee h Armee h
Schnitzler Schnitzler
kleidet. Er kleidet. Er
I-Punkt a I-Punkt a
haupt eht haupt eht
in jeder in jeder
In sein In sein
viel Kumm viel Kumm
von ihm ge¬ von ihm ge¬
geendet geendet
Wanderi Wanderi
rühmte rühmte
sein str. sein str.
immer m immer m
Trauer, Trauer,
verlasse verlasse
Welt se Welt se
Meh Meh
Dhe Gall Dhe Gall
Das Alt Das Alt
Nachmell gl Nachmell gl
Die Toten sch Die Toten sch