VII, Verschiedenes 12, Schnitzlers Tod, Seite 29

12. Schnitzler's Death 12. Schnitzler's Death
itzler plontee itzler plontee
oden. oden.
Arbeit einem Schlaganfall erlegen. Arbeit einem Schlaganfall erlegen.
erreich, Dichter zeigen besser als spaltenlange Würdigungen die Be¬ erreich, Dichter zeigen besser als spaltenlange Würdigungen die Be¬
sorrufen deutung Artur Schnitzlers für Oesterreich, das mit seinem sorrufen deutung Artur Schnitzlers für Oesterreich, das mit seinem
Heimgang einen unersetzlichen Verlust erlitten hat, an dem die Heimgang einen unersetzlichen Verlust erlitten hat, an dem die
ser, der ser, der
llen, ist ganze Welt teilnimmt... llen, ist ganze Welt teilnimmt...
hanfalls hanfalls
des Dichters. des Dichters.
box 42/6 box 42/6
„Lebendige Stunden", das Drama „Der einsame Weg", „Lebendige Stunden", das Drama „Der einsame Weg",
Komödie „Zwischenspiel", die Einakterreihe „Marionetten“, Komödie „Zwischenspiel", die Einakterreihe „Marionetten“,
„Der junge Medardus", dessen Titelrolle Josef Kainz zugedacht, „Der junge Medardus", dessen Titelrolle Josef Kainz zugedacht,
dem Künstler nicht mehr zu spielen vergönnt war, ein Drama dem Künstler nicht mehr zu spielen vergönnt war, ein Drama
aus den Tagen der Besetzung Wiens durch Napoleon I. aus den Tagen der Besetzung Wiens durch Napoleon I.
erschien 1909. Diesem Werke folgte „Das weite Land", eine erschien 1909. Diesem Werke folgte „Das weite Land", eine
Tragikomödie des Alterns, und 1912 „Professor Bernhardi“, ein Tragikomödie des Alterns, und 1912 „Professor Bernhardi“, ein
Schauspiel aus dem ärztlichen Beruf, bei seiner Aufführung von Schauspiel aus dem ärztlichen Beruf, bei seiner Aufführung von
politischen Gruppen vielumstritten. Im Jahre 1915 erschienen politischen Gruppen vielumstritten. Im Jahre 1915 erschienen
drei Einakter unter dem Titel: „Komödie der Worte“, 1917 dos drei Einakter unter dem Titel: „Komödie der Worte“, 1917 dos
schwache „Fink und Fliederbusch", 1919 „Die Schwestern oder schwache „Fink und Fliederbusch", 1919 „Die Schwestern oder
Casanova in Spa", 1924 „Komödie der Verführung“ und 1925 Casanova in Spa", 1924 „Komödie der Verführung“ und 1925
die dramatische Dichtung: „Der Ganz zum Weiher“. die dramatische Dichtung: „Der Ganz zum Weiher“.
Schnitzlers reines und großes Dichterherz offenbart sich Schnitzlers reines und großes Dichterherz offenbart sich
nicht weniger in seinen erzählenden Werken. 1892 erschien nicht weniger in seinen erzählenden Werken. 1892 erschien
„Sterben", das die letzten Tage eines Schwindsüchtigen mit „Sterben", das die letzten Tage eines Schwindsüchtigen mit
scharfem Realismus schildert, 1894 „Die Blumen“, 1895 „Ein scharfem Realismus schildert, 1894 „Die Blumen“, 1895 „Ein
Abschied", 1896 „Die Frau des Weisen", 1897 „Der Ehrentag“ Abschied", 1896 „Die Frau des Weisen", 1897 „Der Ehrentag“
und „Die Toten schweigen", 1900 „Andreas Thalmayer", „Der und „Die Toten schweigen", 1900 „Andreas Thalmayer", „Der
blinde Geronimo“ wie auch die Novelle „Leutnant Gustl“; ferner blinde Geronimo“ wie auch die Novelle „Leutnant Gustl“; ferner
im gleichen Jahre: „Frau Berta Garlan", dann „Die griechische im gleichen Jahre: „Frau Berta Garlan", dann „Die griechische
Tänzerin", „Weissagung", „Das neue Lied", „Der Tod des Tänzerin", „Weissagung", „Das neue Lied", „Der Tod des
Junggesellen", „Der tote Gabriel", „Das Tagebuch der Rede¬ Junggesellen", „Der tote Gabriel", „Das Tagebuch der Rede¬
gonda", „Der Mörder", „Dreifache Warnung" und „Hirten¬ gonda", „Der Mörder", „Dreifache Warnung" und „Hirten¬
flöte, „Frau Beate und ihr Sohn", „Doktor Gräsler, Badearzt flöte, „Frau Beate und ihr Sohn", „Doktor Gräsler, Badearzt
„Casanovas Heimfahrt". Aus den letzten zehn Jahren „Casanovas Heimfahrt". Aus den letzten zehn Jahren
stammen: „Fräulein Else", eine in ihrer schwierigen Form stammen: „Fräulein Else", eine in ihrer schwierigen Form
geradezu meisterhafte Novelle, „Die Frau des Richters", die geradezu meisterhafte Novelle, „Die Frau des Richters", die
„Traumnovelle", und als letztes „Spiel im Morgengrauen" und „Traumnovelle", und als letztes „Spiel im Morgengrauen" und
die gestern im „Neuen Wiener Journal“ beschriebene Novelle die gestern im „Neuen Wiener Journal“ beschriebene Novelle
„Flucht in die Finsternis“. Schnitzlers einziger großer Roman „Flucht in die Finsternis“. Schnitzlers einziger großer Roman
erschien 1908: „Der Weg ins Freie", eine groß gesehene erschien 1908: „Der Weg ins Freie", eine groß gesehene
Synthese des geistigen Wiener Lebens zur Zeit der letzten Jahr¬ Synthese des geistigen Wiener Lebens zur Zeit der letzten Jahr¬
hundertwende. hundertwende.
Der Sohn Schnitzlers aus Berlin nach Der Sohn Schnitzlers aus Berlin nach
Wien abgereist. Wien abgereist.
Privattelegramm des „Neuen Wiener Journaks". Privattelegramm des „Neuen Wiener Journaks".
Berlin, 21, Oktober. Berlin, 21, Oktober.
Der Sohn und die geschiebene Gattin Artur Schnitzlers Der Sohn und die geschiebene Gattin Artur Schnitzlers
sind mit dem Abend=D=Zug nach Wien abgereist. Sie wurden sind mit dem Abend=D=Zug nach Wien abgereist. Sie wurden
bereits heute im Laufe des Tages davon informiert, daß Artur bereits heute im Laufe des Tages davon informiert, daß Artur
Schnitzler in den Morgenstunden einen schweren Ohnmachts¬ Schnitzler in den Morgenstunden einen schweren Ohnmachts¬
anfall erlitten hat. Nachmittag wurden sie von dem Bruder des anfall erlitten hat. Nachmittag wurden sie von dem Bruder des
Dichters Professor Julius Schnitzler verständigt, daß es Artuv Dichters Professor Julius Schnitzler verständigt, daß es Artuv
Schnitzler besser ginge. Die beiden sind also zu einem Zeitpunkt Schnitzler besser ginge. Die beiden sind also zu einem Zeitpunkt
weggefahren, wo sie offenbar von der Katastrophe noch keine weggefahren, wo sie offenbar von der Katastrophe noch keine
Ahnung hatten. Ahnung hatten.
Artur Schnihler erhielt den ersten Artur Schnihler erhielt den ersten
Burgihealerring. Burgihealerring.
Im Jahre 1926 stiftete der Herausgeber und Chefredakteur Im Jahre 1926 stiftete der Herausgeber und Chefredakteur
des „Neuen Wiener Journals" Jakob Lippowitz zum Andenken des „Neuen Wiener Journals" Jakob Lippowitz zum Andenken
an das hundertfünfzigjährige Jubiläum des Burgtheaters den an das hundertfünfzigjährige Jubiläum des Burgtheaters den
der abwechselnd in einem Jahre einem der abwechselnd in einem Jahre einem
„Burgtheaterring", „Burgtheaterring",
besonders verdienten Burgschauspieler und im folgenden Jahre besonders verdienten Burgschauspieler und im folgenden Jahre
einem dramatischen Schriftsteller zuerkannt werden soll, dessen einem dramatischen Schriftsteller zuerkannt werden soll, dessen
Werke am Burgtheater zur Aufführung gelangten. Als die Werke am Burgtheater zur Aufführung gelangten. Als die
beiden ersten Ringe im Stiftungsjahre verliehen wurden, war beiden ersten Ringe im Stiftungsjahre verliehen wurden, war
es neben Auguste Wilbrandt=Baudius der Dichter Artur es neben Auguste Wilbrandt=Baudius der Dichter Artur
Schnitzler, der den ersten Burgtheaterring erhielt, der nach Schnitzler, der den ersten Burgtheaterring erhielt, der nach
ihm Hermann Bahr, Gerhart Hauptmann und Karl Schönherr ihm Hermann Bahr, Gerhart Hauptmann und Karl Schönherr
zuerkannt wurde. zuerkannt wurde.
Der Burglheateroichier Kein Der Burglheateroichier Kein
Sihnigtet. Sihnigtet.
Von Von
Hofrat Hugo Thimig, ehemaligem Direktor des Burgtheaters. Hofrat Hugo Thimig, ehemaligem Direktor des Burgtheaters.