12. 12.
Schnilzler s Death Schnilzler s Death
OBS OBS
RVER RVER
. österr. behördl. konzessioniertes . österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
AUSSCHNITT VOM. AUSSCHNITT VOM.
2 2. 0Kl. 1931 2 2. 0Kl. 1931
Kieter Zeitung und Handelshtatt, Kiel Kieter Zeitung und Handelshtatt, Kiel
Arthur Schnitzler Arthur Schnitzler
Arthur Schnitzler ist am Mittwoch um 7,15 Uhr Arthur Schnitzler ist am Mittwoch um 7,15 Uhr
abends in Wien einem Schlaganfall erlegen. abends in Wien einem Schlaganfall erlegen.
Arthur Schnitzler wurde am 15. 5. 1862 in Wien Arthur Schnitzler wurde am 15. 5. 1862 in Wien
gevoren als Sohn des bekannten Professors an der gevoren als Sohn des bekannten Professors an der
Wiener Universität, Dr. Johann Schnitzler. Durch Wiener Universität, Dr. Johann Schnitzler. Durch
die enge Fühlung mit den Größen der ersten deut¬ die enge Fühlung mit den Größen der ersten deut¬
schen Bühne, des Burgtheaters, dee in seines Vaters schen Bühne, des Burgtheaters, dee in seines Vaters
Hause verkehrten, wurde er schon in seiner Jugend Hause verkehrten, wurde er schon in seiner Jugend
auf das künstlerische Gebiet hingelenkt. auf das künstlerische Gebiet hingelenkt.
Sein erster schriftstellerischer Erfolg war das Sein erster schriftstellerischer Erfolg war das
[Werk „Anatol“, eine Reihe von dramatischen Dia¬ [Werk „Anatol“, eine Reihe von dramatischen Dia¬
llogen, die durch ibre graziöse Sprache, mehr aber llogen, die durch ibre graziöse Sprache, mehr aber
noch durch ihre aufdringliche Erotik und Frivolität noch durch ihre aufdringliche Erotik und Frivolität
Aufsehen erregten. Die Uraufführung seines Aufsehen erregten. Die Uraufführung seines
Schauspiels „Liebelei“ am Burgtheater eröffnete Schauspiels „Liebelei“ am Burgtheater eröffnete
den Reigen seiner zahlreichen Bühnenerfolge, die den Reigen seiner zahlreichen Bühnenerfolge, die
meist recht heikle Stoffe mehr oder weniger graziös meist recht heikle Stoffe mehr oder weniger graziös
bebandeln. Daneven zeigte er sich aber auch als Er¬ bebandeln. Daneven zeigte er sich aber auch als Er¬
jähler von starkem Talent, meistens Novellen und jähler von starkem Talent, meistens Novellen und
Moveletten von einem nahezu peinlichen Realismus. Moveletten von einem nahezu peinlichen Realismus.
Der einzige größere Roman der „Weg ins Freie Der einzige größere Roman der „Weg ins Freie
schildert das Wiener Leben zurzeit der Jahrhundert¬ schildert das Wiener Leben zurzeit der Jahrhundert¬
wende. wende.
Es ist ein charakteristisches Merkmal der so zahl¬ Es ist ein charakteristisches Merkmal der so zahl¬
freichen Werke Schnitzlers, die dem Wiener Milien freichen Werke Schnitzlers, die dem Wiener Milien
sentstammen und auch solcher, die erst in den aller sentstammen und auch solcher, die erst in den aller
letzten Jahren erschienen sind, daß sie zumeist Bilder letzten Jahren erschienen sind, daß sie zumeist Bilder
der Zeit aus des Dichters jüngeren Jahren geben. der Zeit aus des Dichters jüngeren Jahren geben.
Einer viel sorgloseren und unbekümmerteren Welt, Einer viel sorgloseren und unbekümmerteren Welt,
s es die heutige ist, eines zufriedenen und dabei s es die heutige ist, eines zufriedenen und dabei
höngeistigen Bürgertums, an das soziale Probleme höngeistigen Bürgertums, an das soziale Probleme
lten berantreten. Selten hallen seine Werke in lten berantreten. Selten hallen seine Werke in
nem schrillen Ton aus, sie verklingen und ver¬ nem schrillen Ton aus, sie verklingen und ver¬
immern. Zeine weiche und dabei oft spielerische immern. Zeine weiche und dabei oft spielerische
sehandlung der Probleme läßt Schnitzler als den sehandlung der Probleme läßt Schnitzler als den
isgesprochenen österreichischen Dichter erscheinen, isgesprochenen österreichischen Dichter erscheinen,
en Dichter eines vergangen Wien, dessen Landschaft en Dichter eines vergangen Wien, dessen Landschaft
sid Umgebung in seinen Werken lebendig wird. sid Umgebung in seinen Werken lebendig wird.
aserunr on 22 Oll on aserunr on 22 Oll on
Sächsiche Staatszeitung, Dresden Sächsiche Staatszeitung, Dresden
Kudn Saner gudeen Luher Senn Kudn Saner gudeen Luher Senn
est am 21. Oktober abends um 6½ Uhr in Wien est am 21. Oktober abends um 6½ Uhr in Wien
gestorben. Als Ex Dichner am Nachmittag von gestorben. Als Ex Dichner am Nachmittag von
einemn Svagiergapn timkelrte, eriu er einen einemn Svagiergapn timkelrte, eriu er einen
Schlagansall. Ee stets, Kne das Bewusktsein Schlagansall. Ee stets, Kne das Bewusktsein
Medereklangt zu haben, Schiekr wäre in Mel Medereklangt zu haben, Schiekr wäre in Mel
nachten Jahre 70 Jahre Culk gewonden. Nues nachten Jahre 70 Jahre Culk gewonden. Nues
deren Aintah benen in uecheren Wiener Fhoner. deren Aintah benen in uecheren Wiener Fhoner.
stehanffährungen seiner Sthcke geblant. stehanffährungen seiner Sthcke geblant.
box 42/7 box 42/7
vom: vom:
AUSSCHNITT VOM. AUSSCHNITT VOM.
22. OKT. 1931 22. OKT. 1931
Berliner Jllustrierte Nachtausgabe, Berlin 8U0 60 Berliner Jllustrierte Nachtausgabe, Berlin 8U0 60
Ty VTode Aulur Sehnnaleng. Ty VTode Aulur Sehnnaleng.
/Anatol in Trauer. /Anatol in Trauer.
In Wien ist gestern abend der Dichter In Wien ist gestern abend der Dichter
Arthur Schnitzler plötzlich im 70. Lebens¬ Arthur Schnitzler plötzlich im 70. Lebens¬
jahre gestorben. jahre gestorben.
Es gibt einen Weg in Wien, der führt direkt Es gibt einen Weg in Wien, der führt direkt
aus der Stadt in den Wald hinaus, an spielen¬ aus der Stadt in den Wald hinaus, an spielen¬
den Kindern vorbei und zierlichen Häuschen, an den Kindern vorbei und zierlichen Häuschen, an
Buschenschenken und Laubbäumen, an Wiesen Buschenschenken und Laubbäumen, an Wiesen
und Feldern. „Sommerheidenweg“ heißt er im und Feldern. „Sommerheidenweg“ heißt er im
Volksmund, und Arthur Schnitzler hat Volksmund, und Arthur Schnitzler hat
ihm in einem seiner Romane ein literarisches ihm in einem seiner Romane ein literarisches
Denkmal gesetzt. In früheren Jahren traf man Denkmal gesetzt. In früheren Jahren traf man
Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler.
ihn oft dort, als einsamen Spaziergänger. Der ihn oft dort, als einsamen Spaziergänger. Der
Wind, dessen wilder Melodie einst auch Beet¬ Wind, dessen wilder Melodie einst auch Beet¬
hoven gelauscht hatte, blies durch sein sanftes, hoven gelauscht hatte, blies durch sein sanftes,
silbergraues Lockenhaar und zupfte ihn an sei¬ silbergraues Lockenhaar und zupfte ihn an sei¬
nem spitzigen Bart, der stets nach alter Mode nem spitzigen Bart, der stets nach alter Mode
geschnitten war. In der Hand schaukelte ein geschnitten war. In der Hand schaukelte ein
Schlapphut mit breiter Krempe, und sein helles Schlapphut mit breiter Krempe, und sein helles
Auge blickte voll heimlicher Sehnsucht auf die Auge blickte voll heimlicher Sehnsucht auf die
Landschaft ihinaus, die man, wie ein Großer vor Landschaft ihinaus, die man, wie ein Großer vor
ihm, wie Grillparzer gesagt hatte, gesehen haben ihm, wie Grillparzer gesagt hatte, gesehen haben
mußte, um Wien und seine Dichter zu verstehen. mußte, um Wien und seine Dichter zu verstehen.
Schnitzlers Heimat war die ewige Stadt an der Schnitzlers Heimat war die ewige Stadt an der
Donau. Hier wurde er geboren (am 15. Mai Donau. Hier wurde er geboren (am 15. Mai
1862), hier lebte er als Jüngling, Mann und 1862), hier lebte er als Jüngling, Mann und
Greis. Sein Vater war ein berühmter Arzt; auch Greis. Sein Vater war ein berühmter Arzt; auch
er wurde Doktor der Medizin und stand bereits in er wurde Doktor der Medizin und stand bereits in
der Praxis, als ihn die Lust zum Schreiben über¬ der Praxis, als ihn die Lust zum Schreiben über¬
kam. Zarte Novellen und dramatische Einakter kam. Zarte Novellen und dramatische Einakter
machten den Anfang. Bald glückte ihm auch ein machten den Anfang. Bald glückte ihm auch ein
großer Wurf, und als das Burgtheater 1892 großer Wurf, und als das Burgtheater 1892
großer Wurf, und als das Burgtheater 1895 großer Wurf, und als das Burgtheater 1895
begründet. begründet.
Die Menschen in Wien wurden Puppen seiner Die Menschen in Wien wurden Puppen seiner
Phantasie und Figuren seiner Laune. Erst Schnitz¬ Phantasie und Figuren seiner Laune. Erst Schnitz¬
ler hat dem „süßen Mädel“, das so gläubig und ler hat dem „süßen Mädel“, das so gläubig und
verliebt in den Tag hinlebte, ein literarisches verliebt in den Tag hinlebte, ein literarisches
Kleid geschenkt und seinen Charakter analysiert; Kleid geschenkt und seinen Charakter analysiert;
von laans-on von laans-on
OS . . OS . .
Schnilzler s Death Schnilzler s Death
OBS OBS
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Arthur Schnitzler Arthur Schnitzler
Arthur Schnitzler ist am Mittwoch um 7,15 Uhr Arthur Schnitzler ist am Mittwoch um 7,15 Uhr
abends in Wien einem Schlaganfall erlegen. abends in Wien einem Schlaganfall erlegen.
Arthur Schnitzler wurde am 15. 5. 1862 in Wien Arthur Schnitzler wurde am 15. 5. 1862 in Wien
gevoren als Sohn des bekannten Professors an der gevoren als Sohn des bekannten Professors an der
Wiener Universität, Dr. Johann Schnitzler. Durch Wiener Universität, Dr. Johann Schnitzler. Durch
die enge Fühlung mit den Größen der ersten deut¬ die enge Fühlung mit den Größen der ersten deut¬
schen Bühne, des Burgtheaters, dee in seines Vaters schen Bühne, des Burgtheaters, dee in seines Vaters
Hause verkehrten, wurde er schon in seiner Jugend Hause verkehrten, wurde er schon in seiner Jugend
auf das künstlerische Gebiet hingelenkt. auf das künstlerische Gebiet hingelenkt.
Sein erster schriftstellerischer Erfolg war das Sein erster schriftstellerischer Erfolg war das
[Werk „Anatol“, eine Reihe von dramatischen Dia¬ [Werk „Anatol“, eine Reihe von dramatischen Dia¬
llogen, die durch ibre graziöse Sprache, mehr aber llogen, die durch ibre graziöse Sprache, mehr aber
noch durch ihre aufdringliche Erotik und Frivolität noch durch ihre aufdringliche Erotik und Frivolität
Aufsehen erregten. Die Uraufführung seines Aufsehen erregten. Die Uraufführung seines
Schauspiels „Liebelei“ am Burgtheater eröffnete Schauspiels „Liebelei“ am Burgtheater eröffnete
den Reigen seiner zahlreichen Bühnenerfolge, die den Reigen seiner zahlreichen Bühnenerfolge, die
meist recht heikle Stoffe mehr oder weniger graziös meist recht heikle Stoffe mehr oder weniger graziös
bebandeln. Daneven zeigte er sich aber auch als Er¬ bebandeln. Daneven zeigte er sich aber auch als Er¬
jähler von starkem Talent, meistens Novellen und jähler von starkem Talent, meistens Novellen und
Moveletten von einem nahezu peinlichen Realismus. Moveletten von einem nahezu peinlichen Realismus.
Der einzige größere Roman der „Weg ins Freie Der einzige größere Roman der „Weg ins Freie
schildert das Wiener Leben zurzeit der Jahrhundert¬ schildert das Wiener Leben zurzeit der Jahrhundert¬
wende. wende.
Es ist ein charakteristisches Merkmal der so zahl¬ Es ist ein charakteristisches Merkmal der so zahl¬
freichen Werke Schnitzlers, die dem Wiener Milien freichen Werke Schnitzlers, die dem Wiener Milien
sentstammen und auch solcher, die erst in den aller sentstammen und auch solcher, die erst in den aller
letzten Jahren erschienen sind, daß sie zumeist Bilder letzten Jahren erschienen sind, daß sie zumeist Bilder
der Zeit aus des Dichters jüngeren Jahren geben. der Zeit aus des Dichters jüngeren Jahren geben.
Einer viel sorgloseren und unbekümmerteren Welt, Einer viel sorgloseren und unbekümmerteren Welt,
s es die heutige ist, eines zufriedenen und dabei s es die heutige ist, eines zufriedenen und dabei
höngeistigen Bürgertums, an das soziale Probleme höngeistigen Bürgertums, an das soziale Probleme
lten berantreten. Selten hallen seine Werke in lten berantreten. Selten hallen seine Werke in
nem schrillen Ton aus, sie verklingen und ver¬ nem schrillen Ton aus, sie verklingen und ver¬
immern. Zeine weiche und dabei oft spielerische immern. Zeine weiche und dabei oft spielerische
sehandlung der Probleme läßt Schnitzler als den sehandlung der Probleme läßt Schnitzler als den
isgesprochenen österreichischen Dichter erscheinen, isgesprochenen österreichischen Dichter erscheinen,
en Dichter eines vergangen Wien, dessen Landschaft en Dichter eines vergangen Wien, dessen Landschaft
sid Umgebung in seinen Werken lebendig wird. sid Umgebung in seinen Werken lebendig wird.
aserunr on 22 Oll on aserunr on 22 Oll on
Sächsiche Staatszeitung, Dresden Sächsiche Staatszeitung, Dresden
Kudn Saner gudeen Luher Senn Kudn Saner gudeen Luher Senn
est am 21. Oktober abends um 6½ Uhr in Wien est am 21. Oktober abends um 6½ Uhr in Wien
gestorben. Als Ex Dichner am Nachmittag von gestorben. Als Ex Dichner am Nachmittag von
einemn Svagiergapn timkelrte, eriu er einen einemn Svagiergapn timkelrte, eriu er einen
Schlagansall. Ee stets, Kne das Bewusktsein Schlagansall. Ee stets, Kne das Bewusktsein
Medereklangt zu haben, Schiekr wäre in Mel Medereklangt zu haben, Schiekr wäre in Mel
nachten Jahre 70 Jahre Culk gewonden. Nues nachten Jahre 70 Jahre Culk gewonden. Nues
deren Aintah benen in uecheren Wiener Fhoner. deren Aintah benen in uecheren Wiener Fhoner.
stehanffährungen seiner Sthcke geblant. stehanffährungen seiner Sthcke geblant.
box 42/7 box 42/7
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22. OKT. 1931 22. OKT. 1931
Berliner Jllustrierte Nachtausgabe, Berlin 8U0 60 Berliner Jllustrierte Nachtausgabe, Berlin 8U0 60
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/Anatol in Trauer. /Anatol in Trauer.
In Wien ist gestern abend der Dichter In Wien ist gestern abend der Dichter
Arthur Schnitzler plötzlich im 70. Lebens¬ Arthur Schnitzler plötzlich im 70. Lebens¬
jahre gestorben. jahre gestorben.
Es gibt einen Weg in Wien, der führt direkt Es gibt einen Weg in Wien, der führt direkt
aus der Stadt in den Wald hinaus, an spielen¬ aus der Stadt in den Wald hinaus, an spielen¬
den Kindern vorbei und zierlichen Häuschen, an den Kindern vorbei und zierlichen Häuschen, an
Buschenschenken und Laubbäumen, an Wiesen Buschenschenken und Laubbäumen, an Wiesen
und Feldern. „Sommerheidenweg“ heißt er im und Feldern. „Sommerheidenweg“ heißt er im
Volksmund, und Arthur Schnitzler hat Volksmund, und Arthur Schnitzler hat
ihm in einem seiner Romane ein literarisches ihm in einem seiner Romane ein literarisches
Denkmal gesetzt. In früheren Jahren traf man Denkmal gesetzt. In früheren Jahren traf man
Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler.
ihn oft dort, als einsamen Spaziergänger. Der ihn oft dort, als einsamen Spaziergänger. Der
Wind, dessen wilder Melodie einst auch Beet¬ Wind, dessen wilder Melodie einst auch Beet¬
hoven gelauscht hatte, blies durch sein sanftes, hoven gelauscht hatte, blies durch sein sanftes,
silbergraues Lockenhaar und zupfte ihn an sei¬ silbergraues Lockenhaar und zupfte ihn an sei¬
nem spitzigen Bart, der stets nach alter Mode nem spitzigen Bart, der stets nach alter Mode
geschnitten war. In der Hand schaukelte ein geschnitten war. In der Hand schaukelte ein
Schlapphut mit breiter Krempe, und sein helles Schlapphut mit breiter Krempe, und sein helles
Auge blickte voll heimlicher Sehnsucht auf die Auge blickte voll heimlicher Sehnsucht auf die
Landschaft ihinaus, die man, wie ein Großer vor Landschaft ihinaus, die man, wie ein Großer vor
ihm, wie Grillparzer gesagt hatte, gesehen haben ihm, wie Grillparzer gesagt hatte, gesehen haben
mußte, um Wien und seine Dichter zu verstehen. mußte, um Wien und seine Dichter zu verstehen.
Schnitzlers Heimat war die ewige Stadt an der Schnitzlers Heimat war die ewige Stadt an der
Donau. Hier wurde er geboren (am 15. Mai Donau. Hier wurde er geboren (am 15. Mai
1862), hier lebte er als Jüngling, Mann und 1862), hier lebte er als Jüngling, Mann und
Greis. Sein Vater war ein berühmter Arzt; auch Greis. Sein Vater war ein berühmter Arzt; auch
er wurde Doktor der Medizin und stand bereits in er wurde Doktor der Medizin und stand bereits in
der Praxis, als ihn die Lust zum Schreiben über¬ der Praxis, als ihn die Lust zum Schreiben über¬
kam. Zarte Novellen und dramatische Einakter kam. Zarte Novellen und dramatische Einakter
machten den Anfang. Bald glückte ihm auch ein machten den Anfang. Bald glückte ihm auch ein
großer Wurf, und als das Burgtheater 1892 großer Wurf, und als das Burgtheater 1892
großer Wurf, und als das Burgtheater 1895 großer Wurf, und als das Burgtheater 1895
begründet. begründet.
Die Menschen in Wien wurden Puppen seiner Die Menschen in Wien wurden Puppen seiner
Phantasie und Figuren seiner Laune. Erst Schnitz¬ Phantasie und Figuren seiner Laune. Erst Schnitz¬
ler hat dem „süßen Mädel“, das so gläubig und ler hat dem „süßen Mädel“, das so gläubig und
verliebt in den Tag hinlebte, ein literarisches verliebt in den Tag hinlebte, ein literarisches
Kleid geschenkt und seinen Charakter analysiert; Kleid geschenkt und seinen Charakter analysiert;
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