Berührung mit der sogenannten guten Ge¬ Berührung mit der sogenannten guten Ge¬
sellschaft der 80er und 90er Jahre, einer ei¬ sellschaft der 80er und 90er Jahre, einer ei¬
genartigey spezifisch österreichlschen Mi¬ genartigey spezifisch österreichlschen Mi¬
schung von heterogenen Elementen, von schung von heterogenen Elementen, von
Advokaten Advokaten
Gelebrten, Großkaufleuten, Gelebrten, Großkaufleuten,
Künstlern, Banklers u. a., der enge Kontakt Künstlern, Banklers u. a., der enge Kontakt
mit den Größen der »ersten deutschen Büh¬ mit den Größen der »ersten deutschen Büh¬
nes, des Burgtheaters, die in seines Vaters nes, des Burgtheaters, die in seines Vaters
Hause aus- und eingingen, beeinilußten Hause aus- und eingingen, beeinilußten
Schnitzlers Entwicklung; dieses Jugendmi¬ Schnitzlers Entwicklung; dieses Jugendmi¬
lieu drückt seinem späteren Schaffen nicht lieu drückt seinem späteren Schaffen nicht
weniger den Stempel auf wie sein ärztlicher weniger den Stempel auf wie sein ärztlicher
Beruf. Beruf.
Von kleineren, längst vergessenen Früh¬ Von kleineren, längst vergessenen Früh¬
produkten, die in der »Deutschen Wochen¬ produkten, die in der »Deutschen Wochen¬
schrifte (1886) und in der lange nicht mehr schrifte (1886) und in der lange nicht mehr
bestehenden Zeitschrift »An der schönen bestehenden Zeitschrift »An der schönen
blauen Donau- (1889) erschienen sind, ist blauen Donau- (1889) erschienen sind, ist
sein erstes, aufsehenerregendes und in der sein erstes, aufsehenerregendes und in der
dainaligen Zeit als kühn empfunderes Werk dainaligen Zeit als kühn empfunderes Werk
»Anatol-, eine Reihe von dramatischen Dia¬ »Anatol-, eine Reihe von dramatischen Dia¬
lozen, die mit ihren scharf beobachteten lozen, die mit ihren scharf beobachteten
Menschen und deren graziöser Sprache in Menschen und deren graziöser Sprache in
einer fast spielerischen Art schon die Ei¬ einer fast spielerischen Art schon die Ei¬
genart von Schnitzlers Talent zelgen. Seln genart von Schnitzlers Talent zelgen. Seln
nächstes und zugleich das erste aufgeführte nächstes und zugleich das erste aufgeführte
Werk war »Das Märchen« (1893). In der Werk war »Das Märchen« (1893). In der
gleich den vorgenannten Schöpfungen dem gleich den vorgenannten Schöpfungen dem
Wiener Milieu entnommenen »Liebeleie, Wiener Milieu entnommenen »Liebeleie,
Schnitzlers seinerzeit meistgespieltem Schnitzlers seinerzeit meistgespieltem
Schauspiel, klingt das Anatolmotiv wieden Schauspiel, klingt das Anatolmotiv wieden
Dessen Uraufführung (1895) am Burgthea¬ Dessen Uraufführung (1895) am Burgthea¬
ter war Schnitzlers erster großer Bühnen¬ ter war Schnitzlers erster großer Bühnen¬
erfolg. In Wien spielt auch das nächste erfolg. In Wien spielt auch das nächste
Stück: »Freiwilde (1896). In diese Jahre Stück: »Freiwilde (1896). In diese Jahre
fällt die Entstehung des »Reigene, zehn Sze¬ fällt die Entstehung des »Reigene, zehn Sze¬
nen mit dem gleichen erotischen Grundmo¬ nen mit dem gleichen erotischen Grundmo¬
tiv, die aber erst viel später gedruckt und tiv, die aber erst viel später gedruckt und
1920, durchaus nicht dem Willen des Dich¬ 1920, durchaus nicht dem Willen des Dich¬
ters entsprechend, unter dem Widerspruch ters entsprechend, unter dem Widerspruch
rechtsstehender Kreise aufgeführt wurden. rechtsstehender Kreise aufgeführt wurden.
Schnitzlers Werke reihen sich nun in ra¬ Schnitzlers Werke reihen sich nun in ra¬
scher Folge. Es erschienen: »Das Vermächt¬ scher Folge. Es erschienen: »Das Vermächt¬
nis« (1897), die drel Einakter: »Paracelsus«, nis« (1897), die drel Einakter: »Paracelsus«,
»Die Gefährtin=, »Der grüne Kakadus (1898), »Die Gefährtin=, »Der grüne Kakadus (1898),
sein Drama: »Der Schleier der Beatrice¬ sein Drama: »Der Schleier der Beatrice¬
(1899), dann der Einaktercyklus »Lebendige (1899), dann der Einaktercyklus »Lebendige
Stunden-, woraus besonders »Literature Stunden-, woraus besonders »Literature
hervorragt (1901), das Drama »Der einsame hervorragt (1901), das Drama »Der einsame
Weg. (1903), die Komödie »Zwischenspiele Weg. (1903), die Komödie »Zwischenspiele
(1904); ferner Im gleichen Jahre eine neue (1904); ferner Im gleichen Jahre eine neue
Einakterreibe: »Marionetten=. »Der junge Einakterreibe: »Marionetten=. »Der junge
Medardus«, dessen Titelrolle, dem großen Medardus«, dessen Titelrolle, dem großen
Josef Kainz zugedacht, dem Künstler nicht Josef Kainz zugedacht, dem Künstler nicht
mehr zu spielen vergönnt war, ist ein Dra¬ mehr zu spielen vergönnt war, ist ein Dra¬
ma aus den Tagen der Besetzung Wiens ma aus den Tagen der Besetzung Wiens
durch Napo'eon I. (erschienn 1909). Diesem durch Napo'eon I. (erschienn 1909). Diesem
Werke folgte »Das welte Land. (1910), ei¬ Werke folgte »Das welte Land. (1910), ei¬
ne Tragikomôdie des Alterns und 1912 »Pro¬ ne Tragikomôdie des Alterns und 1912 »Pro¬
fessor Bernhardie, ein Schausplel aus dem fessor Bernhardie, ein Schausplel aus dem
ärztlienen Beruf, bei seiner Aufführung von ärztlienen Beruf, bei seiner Aufführung von
pol tischen Oruppen viel umstritten. Im Jah¬ pol tischen Oruppen viel umstritten. Im Jah¬
re 1915 erschlenen drel Finakter unter dem re 1915 erschlenen drel Finakter unter dem
Tuel: »Komödie der Wortes, 1917 das Tuel: »Komödie der Wortes, 1917 das
schwache =Fink und Fliederbusche, 1919 schwache =Fink und Fliederbusche, 1919
»Die Schwestern oder Casanova in Spas. »Die Schwestern oder Casanova in Spas.
1924 »Komöde der Verlührung= und 1925 1924 »Komöde der Verlührung= und 1925
die dramatische Dichtung »Der Gang zum die dramatische Dichtung »Der Gang zum
Welher. Welher.
Schnitzlers Eigenart und großes Talent of¬ Schnitzlers Eigenart und großes Talent of¬
fenbart sich nicht weniger in seinen zahlrei¬ fenbart sich nicht weniger in seinen zahlrei¬
chen erzäblenden Werken (1892-1926). Al¬ chen erzäblenden Werken (1892-1926). Al¬
le diese Werke sind durchwegs kürzere Ar le diese Werke sind durchwegs kürzere Ar
beiten erzählenden Inhalts, Novellen und beiten erzählenden Inhalts, Novellen und
Noveletten, Schnitzlers einziger großer Ro¬ Noveletten, Schnitzlers einziger großer Ro¬
man erschien 1908: »Der Weg ins Freiee, man erschien 1908: »Der Weg ins Freiee,
Wiener Milieu entstammen und auch sol- ten Welt, als es die heutige ist. Seine wel¬ Wiener Milieu entstammen und auch sol- ten Welt, als es die heutige ist. Seine wel¬
eine groß gesehene Synthese des geistigen eine groß gesehene Synthese des geistigen
che und dabel oft spielerische Behandlung che und dabel oft spielerische Behandlung
cher, die erst in den allerletzten Jahren er¬ cher, die erst in den allerletzten Jahren er¬
Wiener Lebens zur Zeit der lotzten Jahr- Wiener Lebens zur Zeit der lotzten Jahr-
der Probleme läßt Schnitzler als den aus¬ der Probleme läßt Schnitzler als den aus¬
schienen sind, daß sie zumeist Pilder der schienen sind, daß sie zumeist Pilder der
hundertwende. hundertwende.
gesprochenen österreichischen Dichter er- gesprochenen österreichischen Dichter er-
Zeit aus des Dichters lüngeren Jahren ge¬ Zeit aus des Dichters lüngeren Jahren ge¬
Es ist ein charakteristisches Merkmal der Es ist ein charakteristisches Merkmal der
scheinen. scheinen.
so zahlreichen Werke Schnitzlers, die dem ben, einer viel sorgloseren und unbekümmer¬ so zahlreichen Werke Schnitzlers, die dem ben, einer viel sorgloseren und unbekümmer¬
sellschaft der 80er und 90er Jahre, einer ei¬ sellschaft der 80er und 90er Jahre, einer ei¬
genartigey spezifisch österreichlschen Mi¬ genartigey spezifisch österreichlschen Mi¬
schung von heterogenen Elementen, von schung von heterogenen Elementen, von
Advokaten Advokaten
Gelebrten, Großkaufleuten, Gelebrten, Großkaufleuten,
Künstlern, Banklers u. a., der enge Kontakt Künstlern, Banklers u. a., der enge Kontakt
mit den Größen der »ersten deutschen Büh¬ mit den Größen der »ersten deutschen Büh¬
nes, des Burgtheaters, die in seines Vaters nes, des Burgtheaters, die in seines Vaters
Hause aus- und eingingen, beeinilußten Hause aus- und eingingen, beeinilußten
Schnitzlers Entwicklung; dieses Jugendmi¬ Schnitzlers Entwicklung; dieses Jugendmi¬
lieu drückt seinem späteren Schaffen nicht lieu drückt seinem späteren Schaffen nicht
weniger den Stempel auf wie sein ärztlicher weniger den Stempel auf wie sein ärztlicher
Beruf. Beruf.
Von kleineren, längst vergessenen Früh¬ Von kleineren, längst vergessenen Früh¬
produkten, die in der »Deutschen Wochen¬ produkten, die in der »Deutschen Wochen¬
schrifte (1886) und in der lange nicht mehr schrifte (1886) und in der lange nicht mehr
bestehenden Zeitschrift »An der schönen bestehenden Zeitschrift »An der schönen
blauen Donau- (1889) erschienen sind, ist blauen Donau- (1889) erschienen sind, ist
sein erstes, aufsehenerregendes und in der sein erstes, aufsehenerregendes und in der
dainaligen Zeit als kühn empfunderes Werk dainaligen Zeit als kühn empfunderes Werk
»Anatol-, eine Reihe von dramatischen Dia¬ »Anatol-, eine Reihe von dramatischen Dia¬
lozen, die mit ihren scharf beobachteten lozen, die mit ihren scharf beobachteten
Menschen und deren graziöser Sprache in Menschen und deren graziöser Sprache in
einer fast spielerischen Art schon die Ei¬ einer fast spielerischen Art schon die Ei¬
genart von Schnitzlers Talent zelgen. Seln genart von Schnitzlers Talent zelgen. Seln
nächstes und zugleich das erste aufgeführte nächstes und zugleich das erste aufgeführte
Werk war »Das Märchen« (1893). In der Werk war »Das Märchen« (1893). In der
gleich den vorgenannten Schöpfungen dem gleich den vorgenannten Schöpfungen dem
Wiener Milieu entnommenen »Liebeleie, Wiener Milieu entnommenen »Liebeleie,
Schnitzlers seinerzeit meistgespieltem Schnitzlers seinerzeit meistgespieltem
Schauspiel, klingt das Anatolmotiv wieden Schauspiel, klingt das Anatolmotiv wieden
Dessen Uraufführung (1895) am Burgthea¬ Dessen Uraufführung (1895) am Burgthea¬
ter war Schnitzlers erster großer Bühnen¬ ter war Schnitzlers erster großer Bühnen¬
erfolg. In Wien spielt auch das nächste erfolg. In Wien spielt auch das nächste
Stück: »Freiwilde (1896). In diese Jahre Stück: »Freiwilde (1896). In diese Jahre
fällt die Entstehung des »Reigene, zehn Sze¬ fällt die Entstehung des »Reigene, zehn Sze¬
nen mit dem gleichen erotischen Grundmo¬ nen mit dem gleichen erotischen Grundmo¬
tiv, die aber erst viel später gedruckt und tiv, die aber erst viel später gedruckt und
1920, durchaus nicht dem Willen des Dich¬ 1920, durchaus nicht dem Willen des Dich¬
ters entsprechend, unter dem Widerspruch ters entsprechend, unter dem Widerspruch
rechtsstehender Kreise aufgeführt wurden. rechtsstehender Kreise aufgeführt wurden.
Schnitzlers Werke reihen sich nun in ra¬ Schnitzlers Werke reihen sich nun in ra¬
scher Folge. Es erschienen: »Das Vermächt¬ scher Folge. Es erschienen: »Das Vermächt¬
nis« (1897), die drel Einakter: »Paracelsus«, nis« (1897), die drel Einakter: »Paracelsus«,
»Die Gefährtin=, »Der grüne Kakadus (1898), »Die Gefährtin=, »Der grüne Kakadus (1898),
sein Drama: »Der Schleier der Beatrice¬ sein Drama: »Der Schleier der Beatrice¬
(1899), dann der Einaktercyklus »Lebendige (1899), dann der Einaktercyklus »Lebendige
Stunden-, woraus besonders »Literature Stunden-, woraus besonders »Literature
hervorragt (1901), das Drama »Der einsame hervorragt (1901), das Drama »Der einsame
Weg. (1903), die Komödie »Zwischenspiele Weg. (1903), die Komödie »Zwischenspiele
(1904); ferner Im gleichen Jahre eine neue (1904); ferner Im gleichen Jahre eine neue
Einakterreibe: »Marionetten=. »Der junge Einakterreibe: »Marionetten=. »Der junge
Medardus«, dessen Titelrolle, dem großen Medardus«, dessen Titelrolle, dem großen
Josef Kainz zugedacht, dem Künstler nicht Josef Kainz zugedacht, dem Künstler nicht
mehr zu spielen vergönnt war, ist ein Dra¬ mehr zu spielen vergönnt war, ist ein Dra¬
ma aus den Tagen der Besetzung Wiens ma aus den Tagen der Besetzung Wiens
durch Napo'eon I. (erschienn 1909). Diesem durch Napo'eon I. (erschienn 1909). Diesem
Werke folgte »Das welte Land. (1910), ei¬ Werke folgte »Das welte Land. (1910), ei¬
ne Tragikomôdie des Alterns und 1912 »Pro¬ ne Tragikomôdie des Alterns und 1912 »Pro¬
fessor Bernhardie, ein Schausplel aus dem fessor Bernhardie, ein Schausplel aus dem
ärztlienen Beruf, bei seiner Aufführung von ärztlienen Beruf, bei seiner Aufführung von
pol tischen Oruppen viel umstritten. Im Jah¬ pol tischen Oruppen viel umstritten. Im Jah¬
re 1915 erschlenen drel Finakter unter dem re 1915 erschlenen drel Finakter unter dem
Tuel: »Komödie der Wortes, 1917 das Tuel: »Komödie der Wortes, 1917 das
schwache =Fink und Fliederbusche, 1919 schwache =Fink und Fliederbusche, 1919
»Die Schwestern oder Casanova in Spas. »Die Schwestern oder Casanova in Spas.
1924 »Komöde der Verlührung= und 1925 1924 »Komöde der Verlührung= und 1925
die dramatische Dichtung »Der Gang zum die dramatische Dichtung »Der Gang zum
Welher. Welher.
Schnitzlers Eigenart und großes Talent of¬ Schnitzlers Eigenart und großes Talent of¬
fenbart sich nicht weniger in seinen zahlrei¬ fenbart sich nicht weniger in seinen zahlrei¬
chen erzäblenden Werken (1892-1926). Al¬ chen erzäblenden Werken (1892-1926). Al¬
le diese Werke sind durchwegs kürzere Ar le diese Werke sind durchwegs kürzere Ar
beiten erzählenden Inhalts, Novellen und beiten erzählenden Inhalts, Novellen und
Noveletten, Schnitzlers einziger großer Ro¬ Noveletten, Schnitzlers einziger großer Ro¬
man erschien 1908: »Der Weg ins Freiee, man erschien 1908: »Der Weg ins Freiee,
Wiener Milieu entstammen und auch sol- ten Welt, als es die heutige ist. Seine wel¬ Wiener Milieu entstammen und auch sol- ten Welt, als es die heutige ist. Seine wel¬
eine groß gesehene Synthese des geistigen eine groß gesehene Synthese des geistigen
che und dabel oft spielerische Behandlung che und dabel oft spielerische Behandlung
cher, die erst in den allerletzten Jahren er¬ cher, die erst in den allerletzten Jahren er¬
Wiener Lebens zur Zeit der lotzten Jahr- Wiener Lebens zur Zeit der lotzten Jahr-
der Probleme läßt Schnitzler als den aus¬ der Probleme läßt Schnitzler als den aus¬
schienen sind, daß sie zumeist Pilder der schienen sind, daß sie zumeist Pilder der
hundertwende. hundertwende.
gesprochenen österreichischen Dichter er- gesprochenen österreichischen Dichter er-
Zeit aus des Dichters lüngeren Jahren ge¬ Zeit aus des Dichters lüngeren Jahren ge¬
Es ist ein charakteristisches Merkmal der Es ist ein charakteristisches Merkmal der
scheinen. scheinen.
so zahlreichen Werke Schnitzlers, die dem ben, einer viel sorgloseren und unbekümmer¬ so zahlreichen Werke Schnitzlers, die dem ben, einer viel sorgloseren und unbekümmer¬