box 43/2 box 43/2
2. Schnitzler s Deatl 2. Schnitzler s Deatl
VER VER
OBS OBS
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus: Ausschnitt aus:
Fremden Presse, Wien, Fremden Presse, Wien,
) 4 OKT 1937 ) 4 OKT 1937
vom: vom:
Schnitzlers weilen, der sich bei der Ab¬ Schnitzlers weilen, der sich bei der Ab¬
fassung des Büchleins als wohlwollend¬ fassung des Büchleins als wohlwollend¬
Feuilleton Feuilleton
gütiger Berater zeigte. Niemals hatte der gütiger Berater zeigte. Niemals hatte der
Jüngling das Empfinden, einem Aelteren, Jüngling das Empfinden, einem Aelteren,
Stirb und werde! Stirb und werde!
einem Großen gegenüberzustehen. Immer einem Großen gegenüberzustehen. Immer
überwog das Gefühl der Gleichberechti¬ überwog das Gefühl der Gleichberechti¬
Zum Heimgange Arthur Schnitzlers. Zum Heimgange Arthur Schnitzlers.
gung, der Kameradschaftlichkeit. Schnitz¬ gung, der Kameradschaftlichkeit. Schnitz¬
Es war im Jahré 1907. Schmitzier stand Es war im Jahré 1907. Schmitzier stand
ler, Bahnbrecher und Vorkämpfer der ler, Bahnbrecher und Vorkämpfer der
bereits im Zenith seines Ruhmes. Noch bereits im Zenith seines Ruhmes. Noch
Freiheit in der Literatur, war auch Bahn¬ Freiheit in der Literatur, war auch Bahn¬
aber hatte sich kein Biograph des großen aber hatte sich kein Biograph des großen
brecher und Vorkämpfer des erst nach brecher und Vorkämpfer des erst nach
Dichters gefunden. Selbst die Daten seines Dichters gefunden. Selbst die Daten seines
dem Umsturze Gemeingut gewordenen dem Umsturze Gemeingut gewordenen
Lebenslaufes waren nur spärlich bekannt, Lebenslaufes waren nur spärlich bekannt,
Leitsatzes: Die Jugend voran! Leitsatzes: Die Jugend voran!
zumal Schnitzler in seiner angeborenen zumal Schnitzler in seiner angeborenen
Boscheidenheit und Zurückhaltung nie zu¬ Boscheidenheit und Zurückhaltung nie zu¬
Und noch eines überraschte den Be¬ Und noch eines überraschte den Be¬
geben wollte, daß man sich mit ihm und geben wollte, daß man sich mit ihm und
sucher bei längerem Verweilen: der son¬ sucher bei längerem Verweilen: der son¬
seinem Wirken anders befasse, als im seinem Wirken anders befasse, als im
nige Humor Schnitzlers, der niemals ver¬ nige Humor Schnitzlers, der niemals ver¬
Rahmen einer Zeitungskritik nach der Auf¬ Rahmen einer Zeitungskritik nach der Auf¬
letzte, dabei oft in Selbstironie überging. letzte, dabei oft in Selbstironie überging.
führung eines Theaterstückes oder der führung eines Theaterstückes oder der
Ich erinnere mich, daß Arthur Schnitz¬ Ich erinnere mich, daß Arthur Schnitz¬
Herausgabe eines Buches. Mit knappen Herausgabe eines Buches. Mit knappen
ler damals in einem mustergültigen, nur ler damals in einem mustergültigen, nur
zwanzig Jahren ist man kühn, tempera¬ zwanzig Jahren ist man kühn, tempera¬
von Glück erfülltem Familienleben stand, von Glück erfülltem Familienleben stand,
mentvoll, selbstbewußt. Ich war damals mentvoll, selbstbewußt. Ich war damals
das durchaus bürgerlich, ja spießbürger¬ das durchaus bürgerlich, ja spießbürger¬
knapp zwanzig Jahre alt. Und so wurde knapp zwanzig Jahre alt. Und so wurde
lich anmutete und seltsam zum Geiste lich anmutete und seltsam zum Geiste
ich Arthur Schnitzlers erster Biograph. ich Arthur Schnitzlers erster Biograph.
seiner in jener Zeit populärsten Dichtun- seiner in jener Zeit populärsten Dichtun-
Im selben Jahre 1907 erschien in einem Im selben Jahre 1907 erschien in einem
gen kontrastierte. Im Vorzimmer seiner gen kontrastierte. Im Vorzimmer seiner
Berliner Verlage „Arthur Schnitzler", eine Berliner Verlage „Arthur Schnitzler", eine
Wohnung spielten zwei Kinder, ein Bub Wohnung spielten zwei Kinder, ein Bub
kritische Studie über seine hervorragend¬ kritische Studie über seine hervorragend¬
und ein Mädel. Jeden Augenblick wurde und ein Mädel. Jeden Augenblick wurde
sten Werke. Die „Wiener Aligemeine Zei¬ sten Werke. Die „Wiener Aligemeine Zei¬
der Besucher ganz obne Zeremoniell zum der Besucher ganz obne Zeremoniell zum
tung" urteilte damals, daß das Buch einem tung" urteilte damals, daß das Buch einem
Mitspielen eingeladen. Und der Vater Mitspielen eingeladen. Und der Vater
literarischen Bedürfnisse entspreche und literarischen Bedürfnisse entspreche und
lachte vergnügt, während er auf seiner lachte vergnügt, während er auf seiner
seinen Zweck erfüllen werde, zum Ver¬ seinen Zweck erfüllen werde, zum Ver¬
Bücherleiter emporkletterte und das Kin¬ Bücherleiter emporkletterte und das Kin¬
ständnisse eines der markantesten Wie¬ ständnisse eines der markantesten Wie¬
derpaar, das dem Gaste nachgeeilt war, derpaar, das dem Gaste nachgeeilt war,
ner Dichter mancheriei beizutragen. ner Dichter mancheriei beizutragen.
auf ihn Jagd machte . .. auf ihn Jagd machte . ..
Damals durfte ich oft in der Nähe Damals durfte ich oft in der Nähe
Seither sind fünfundzwanzig Jahre ver¬ Seither sind fünfundzwanzig Jahre ver¬
strichen. Sie haben Oesterreich, sie haben strichen. Sie haben Oesterreich, sie haben
Wien, sie haben Arthur Schnitzler grund¬ Wien, sie haben Arthur Schnitzler grund¬
legende Wandlungen gebracht. Man kann¬ legende Wandlungen gebracht. Man kann¬
te sie, aber man vermied es, in seiner te sie, aber man vermied es, in seiner
Gegenwart davon zu sprechen. Seine Scheu Gegenwart davon zu sprechen. Seine Scheu
vor der Oeffentlichkeit hatte mit den Jah¬ vor der Oeffentlichkeit hatte mit den Jah¬
ren zugenommen, die angedeuteten Wand¬ ren zugenommen, die angedeuteten Wand¬
lungen steigerten seine Abneigung, her¬ lungen steigerten seine Abneigung, her¬
vorzutreten. Der Dichter der Einsamkeit vorzutreten. Der Dichter der Einsamkeit
war einsam geworden. Der Dichter der war einsam geworden. Der Dichter der
Liebe harte die Liebe verloren. Der Dich¬ Liebe harte die Liebe verloren. Der Dich¬
ter Wiens hatte kein Wien mehr. Uebrig ter Wiens hatte kein Wien mehr. Uebrig
blieb der Dichter des Sterbens und des blieb der Dichter des Sterbens und des
Abschieds. Abschieds.
Schnitzler, Oesterreichs repräsentativster Schnitzler, Oesterreichs repräsentativster
Dichter der Letztzeit, wie man ihn in den Dichter der Letztzeit, wie man ihn in den
Nachrufen nannte, ist bei Repräsentatio¬ Nachrufen nannte, ist bei Repräsentatio¬
nen niemals zu sehen gewesen. Er, der nen niemals zu sehen gewesen. Er, der
Führer im Geistesleben, hat niemals Titel Führer im Geistesleben, hat niemals Titel
und Würden in den Geisteskorporationen und Würden in den Geisteskorporationen
dieses Landes, dieser Stadt angenommen, dieses Landes, dieser Stadt angenommen,
deren sich so viele vergebens bemühten, deren sich so viele vergebens bemühten,
ihn als „Präsidenten zu gewinnen. So ihn als „Präsidenten zu gewinnen. So
wie Schnitzler niemals ein Interview ge¬ wie Schnitzler niemals ein Interview ge¬
währte und wie es mir vor einem Viertel¬ währte und wie es mir vor einem Viertel¬
jahrhunderte nicht gelang, ihn zu be¬ jahrhunderte nicht gelang, ihn zu be¬
wegen, mir auch nur ein paar Angaben wegen, mir auch nur ein paar Angaben
über sein Leben zu sagen. Sogar sein über sein Leben zu sagen. Sogar sein
Geburtsdatum, damals noch nicht so leicht Geburtsdatum, damals noch nicht so leicht
zu erfahren, mußte ich hinter seinem zu erfahren, mußte ich hinter seinem
Rücken bei seiner Frau erkunden. Rücken bei seiner Frau erkunden.
Man hat Arthur Sch Man hat Arthur Sch
feindet. Die Einen, weil feindet. Die Einen, weil
unabhängig, die Andere unabhängig, die Andere
die Dritten, weil sie p die Dritten, weil sie p
ten, daß einer anders ten, daß einer anders
selbst, die vermeinten, selbst, die vermeinten,
stesleben und Geistesy stesleben und Geistesy
haben. Das waren auch haben. Das waren auch
es unfaßbar blieb, das es unfaßbar blieb, das
es vorzog, in seinen es vorzog, in seinen
tragen: Dr. Arthur tragen: Dr. Arthur
steller (auch den De steller (auch den De
er nur in amtlichen er nur in amtlichen
Im Auslande hatte Im Auslande hatte
einen glänzenden Nam einen glänzenden Nam
seine Bücher, gab man seine Bücher, gab man
bei seine Weltfremdhe bei seine Weltfremdhe
Dingen ihm meist arg Dingen ihm meist arg
ähnlich wie es ihm ähnlich wie es ihm
sich nach längerem Wie sich nach längerem Wie
zu nähern begann. De zu nähern begann. De
„Reigen", bei uns se „Reigen", bei uns se
begraben und als unv begraben und als unv
den, ist da und dort den, ist da und dort
heute noch aktuell ge heute noch aktuell ge
Remarque dazwischen Remarque dazwischen
hätten noch immer So hätten noch immer So
literarisches Ziel ihre literarisches Ziel ihre
delten kulturschützen delten kulturschützen
An der Bahre Artl An der Bahre Artl
es nicht vergönnt war es nicht vergönnt war
2. Schnitzler s Deatl 2. Schnitzler s Deatl
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I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Fremden Presse, Wien, Fremden Presse, Wien,
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vom: vom:
Schnitzlers weilen, der sich bei der Ab¬ Schnitzlers weilen, der sich bei der Ab¬
fassung des Büchleins als wohlwollend¬ fassung des Büchleins als wohlwollend¬
Feuilleton Feuilleton
gütiger Berater zeigte. Niemals hatte der gütiger Berater zeigte. Niemals hatte der
Jüngling das Empfinden, einem Aelteren, Jüngling das Empfinden, einem Aelteren,
Stirb und werde! Stirb und werde!
einem Großen gegenüberzustehen. Immer einem Großen gegenüberzustehen. Immer
überwog das Gefühl der Gleichberechti¬ überwog das Gefühl der Gleichberechti¬
Zum Heimgange Arthur Schnitzlers. Zum Heimgange Arthur Schnitzlers.
gung, der Kameradschaftlichkeit. Schnitz¬ gung, der Kameradschaftlichkeit. Schnitz¬
Es war im Jahré 1907. Schmitzier stand Es war im Jahré 1907. Schmitzier stand
ler, Bahnbrecher und Vorkämpfer der ler, Bahnbrecher und Vorkämpfer der
bereits im Zenith seines Ruhmes. Noch bereits im Zenith seines Ruhmes. Noch
Freiheit in der Literatur, war auch Bahn¬ Freiheit in der Literatur, war auch Bahn¬
aber hatte sich kein Biograph des großen aber hatte sich kein Biograph des großen
brecher und Vorkämpfer des erst nach brecher und Vorkämpfer des erst nach
Dichters gefunden. Selbst die Daten seines Dichters gefunden. Selbst die Daten seines
dem Umsturze Gemeingut gewordenen dem Umsturze Gemeingut gewordenen
Lebenslaufes waren nur spärlich bekannt, Lebenslaufes waren nur spärlich bekannt,
Leitsatzes: Die Jugend voran! Leitsatzes: Die Jugend voran!
zumal Schnitzler in seiner angeborenen zumal Schnitzler in seiner angeborenen
Boscheidenheit und Zurückhaltung nie zu¬ Boscheidenheit und Zurückhaltung nie zu¬
Und noch eines überraschte den Be¬ Und noch eines überraschte den Be¬
geben wollte, daß man sich mit ihm und geben wollte, daß man sich mit ihm und
sucher bei längerem Verweilen: der son¬ sucher bei längerem Verweilen: der son¬
seinem Wirken anders befasse, als im seinem Wirken anders befasse, als im
nige Humor Schnitzlers, der niemals ver¬ nige Humor Schnitzlers, der niemals ver¬
Rahmen einer Zeitungskritik nach der Auf¬ Rahmen einer Zeitungskritik nach der Auf¬
letzte, dabei oft in Selbstironie überging. letzte, dabei oft in Selbstironie überging.
führung eines Theaterstückes oder der führung eines Theaterstückes oder der
Ich erinnere mich, daß Arthur Schnitz¬ Ich erinnere mich, daß Arthur Schnitz¬
Herausgabe eines Buches. Mit knappen Herausgabe eines Buches. Mit knappen
ler damals in einem mustergültigen, nur ler damals in einem mustergültigen, nur
zwanzig Jahren ist man kühn, tempera¬ zwanzig Jahren ist man kühn, tempera¬
von Glück erfülltem Familienleben stand, von Glück erfülltem Familienleben stand,
mentvoll, selbstbewußt. Ich war damals mentvoll, selbstbewußt. Ich war damals
das durchaus bürgerlich, ja spießbürger¬ das durchaus bürgerlich, ja spießbürger¬
knapp zwanzig Jahre alt. Und so wurde knapp zwanzig Jahre alt. Und so wurde
lich anmutete und seltsam zum Geiste lich anmutete und seltsam zum Geiste
ich Arthur Schnitzlers erster Biograph. ich Arthur Schnitzlers erster Biograph.
seiner in jener Zeit populärsten Dichtun- seiner in jener Zeit populärsten Dichtun-
Im selben Jahre 1907 erschien in einem Im selben Jahre 1907 erschien in einem
gen kontrastierte. Im Vorzimmer seiner gen kontrastierte. Im Vorzimmer seiner
Berliner Verlage „Arthur Schnitzler", eine Berliner Verlage „Arthur Schnitzler", eine
Wohnung spielten zwei Kinder, ein Bub Wohnung spielten zwei Kinder, ein Bub
kritische Studie über seine hervorragend¬ kritische Studie über seine hervorragend¬
und ein Mädel. Jeden Augenblick wurde und ein Mädel. Jeden Augenblick wurde
sten Werke. Die „Wiener Aligemeine Zei¬ sten Werke. Die „Wiener Aligemeine Zei¬
der Besucher ganz obne Zeremoniell zum der Besucher ganz obne Zeremoniell zum
tung" urteilte damals, daß das Buch einem tung" urteilte damals, daß das Buch einem
Mitspielen eingeladen. Und der Vater Mitspielen eingeladen. Und der Vater
literarischen Bedürfnisse entspreche und literarischen Bedürfnisse entspreche und
lachte vergnügt, während er auf seiner lachte vergnügt, während er auf seiner
seinen Zweck erfüllen werde, zum Ver¬ seinen Zweck erfüllen werde, zum Ver¬
Bücherleiter emporkletterte und das Kin¬ Bücherleiter emporkletterte und das Kin¬
ständnisse eines der markantesten Wie¬ ständnisse eines der markantesten Wie¬
derpaar, das dem Gaste nachgeeilt war, derpaar, das dem Gaste nachgeeilt war,
ner Dichter mancheriei beizutragen. ner Dichter mancheriei beizutragen.
auf ihn Jagd machte . .. auf ihn Jagd machte . ..
Damals durfte ich oft in der Nähe Damals durfte ich oft in der Nähe
Seither sind fünfundzwanzig Jahre ver¬ Seither sind fünfundzwanzig Jahre ver¬
strichen. Sie haben Oesterreich, sie haben strichen. Sie haben Oesterreich, sie haben
Wien, sie haben Arthur Schnitzler grund¬ Wien, sie haben Arthur Schnitzler grund¬
legende Wandlungen gebracht. Man kann¬ legende Wandlungen gebracht. Man kann¬
te sie, aber man vermied es, in seiner te sie, aber man vermied es, in seiner
Gegenwart davon zu sprechen. Seine Scheu Gegenwart davon zu sprechen. Seine Scheu
vor der Oeffentlichkeit hatte mit den Jah¬ vor der Oeffentlichkeit hatte mit den Jah¬
ren zugenommen, die angedeuteten Wand¬ ren zugenommen, die angedeuteten Wand¬
lungen steigerten seine Abneigung, her¬ lungen steigerten seine Abneigung, her¬
vorzutreten. Der Dichter der Einsamkeit vorzutreten. Der Dichter der Einsamkeit
war einsam geworden. Der Dichter der war einsam geworden. Der Dichter der
Liebe harte die Liebe verloren. Der Dich¬ Liebe harte die Liebe verloren. Der Dich¬
ter Wiens hatte kein Wien mehr. Uebrig ter Wiens hatte kein Wien mehr. Uebrig
blieb der Dichter des Sterbens und des blieb der Dichter des Sterbens und des
Abschieds. Abschieds.
Schnitzler, Oesterreichs repräsentativster Schnitzler, Oesterreichs repräsentativster
Dichter der Letztzeit, wie man ihn in den Dichter der Letztzeit, wie man ihn in den
Nachrufen nannte, ist bei Repräsentatio¬ Nachrufen nannte, ist bei Repräsentatio¬
nen niemals zu sehen gewesen. Er, der nen niemals zu sehen gewesen. Er, der
Führer im Geistesleben, hat niemals Titel Führer im Geistesleben, hat niemals Titel
und Würden in den Geisteskorporationen und Würden in den Geisteskorporationen
dieses Landes, dieser Stadt angenommen, dieses Landes, dieser Stadt angenommen,
deren sich so viele vergebens bemühten, deren sich so viele vergebens bemühten,
ihn als „Präsidenten zu gewinnen. So ihn als „Präsidenten zu gewinnen. So
wie Schnitzler niemals ein Interview ge¬ wie Schnitzler niemals ein Interview ge¬
währte und wie es mir vor einem Viertel¬ währte und wie es mir vor einem Viertel¬
jahrhunderte nicht gelang, ihn zu be¬ jahrhunderte nicht gelang, ihn zu be¬
wegen, mir auch nur ein paar Angaben wegen, mir auch nur ein paar Angaben
über sein Leben zu sagen. Sogar sein über sein Leben zu sagen. Sogar sein
Geburtsdatum, damals noch nicht so leicht Geburtsdatum, damals noch nicht so leicht
zu erfahren, mußte ich hinter seinem zu erfahren, mußte ich hinter seinem
Rücken bei seiner Frau erkunden. Rücken bei seiner Frau erkunden.
Man hat Arthur Sch Man hat Arthur Sch
feindet. Die Einen, weil feindet. Die Einen, weil
unabhängig, die Andere unabhängig, die Andere
die Dritten, weil sie p die Dritten, weil sie p
ten, daß einer anders ten, daß einer anders
selbst, die vermeinten, selbst, die vermeinten,
stesleben und Geistesy stesleben und Geistesy
haben. Das waren auch haben. Das waren auch
es unfaßbar blieb, das es unfaßbar blieb, das
es vorzog, in seinen es vorzog, in seinen
tragen: Dr. Arthur tragen: Dr. Arthur
steller (auch den De steller (auch den De
er nur in amtlichen er nur in amtlichen
Im Auslande hatte Im Auslande hatte
einen glänzenden Nam einen glänzenden Nam
seine Bücher, gab man seine Bücher, gab man
bei seine Weltfremdhe bei seine Weltfremdhe
Dingen ihm meist arg Dingen ihm meist arg
ähnlich wie es ihm ähnlich wie es ihm
sich nach längerem Wie sich nach längerem Wie
zu nähern begann. De zu nähern begann. De
„Reigen", bei uns se „Reigen", bei uns se
begraben und als unv begraben und als unv
den, ist da und dort den, ist da und dort
heute noch aktuell ge heute noch aktuell ge
Remarque dazwischen Remarque dazwischen
hätten noch immer So hätten noch immer So
literarisches Ziel ihre literarisches Ziel ihre
delten kulturschützen delten kulturschützen
An der Bahre Artl An der Bahre Artl
es nicht vergönnt war es nicht vergönnt war