der Aonlun de der Aonlun de
o unee. o unee.
Ein Reich der Ein Reich der
„Schnitzlers Theaterstücke sind vollkommene Theaterstücke, ge¬ „Schnitzlers Theaterstücke sind vollkommene Theaterstücke, ge¬
Genusses und der Genusses und der
baut, um zu fesseln, zu beschäftigen, zu unterhalten, in geistreicher baut, um zu fesseln, zu beschäftigen, zu unterhalten, in geistreicher
g und des Wissens g und des Wissens
Weise zu überraschen, sie tun dem Augenblick genug und vermögen Weise zu überraschen, sie tun dem Augenblick genug und vermögen
rznahe Welt voll rznahe Welt voll
noch nachträglich das Gemüt und, die Gedanken zu beschäftigen; noch nachträglich das Gemüt und, die Gedanken zu beschäftigen;
Besichten, hold und Besichten, hold und
ihre Handlung und ihr Dialog beschwingen einander wechselweise ihre Handlung und ihr Dialog beschwingen einander wechselweise
Ein großes Ein großes
Arthur Schnitzler Arthur Schnitzler
die Charaktere sind vorzüglich erfunden, leben ihr eigenes Leben die Charaktere sind vorzüglich erfunden, leben ihr eigenes Leben
chen Werke weiter chen Werke weiter
und dienen doch nur dem Ganzen. Wenn man diese Stücke au und dienen doch nur dem Ganzen. Wenn man diese Stücke au
Franz Werfel. Franz Werfel.
der Bühne sieht, hat man das Gefühl: derjenige, der sie gemacht der Bühne sieht, hat man das Gefühl: derjenige, der sie gemacht
od gestorben, die od gestorben, die
hat, ist auf den Brettern zu Hause und hat keinen anderen Ehr¬ hat, ist auf den Brettern zu Hause und hat keinen anderen Ehr¬
geiz, als durch das Theater zu wirken geiz, als durch das Theater zu wirken
ihm gewußt, wie ihm gewußt, wie
hm gegenwärtigen hm gegenwärtigen
Schnitzlers Erzählungen sind lebendig, spannend: sie haben Schnitzlers Erzählungen sind lebendig, spannend: sie haben
Theater haben ihn Theater haben ihn
immer das nötige Detail, aber nie zuviel davon, sie haben Psycho¬ immer das nötige Detail, aber nie zuviel davon, sie haben Psycho¬
ner letzten Jahre ner letzten Jahre
logie, aber die Psychologie dient nur dazu, den Gang des Ganzen logie, aber die Psychologie dient nur dazu, den Gang des Ganzen
immer andächtige immer andächtige
in einem reizenden Rhythmus bald zu verlangsamen, bald zu be¬ in einem reizenden Rhythmus bald zu verlangsamen, bald zu be¬
lse“ war vor ein lse“ war vor ein
schleunigen, sie stecken voll Beobachtung, aber auch die Beobachtung schleunigen, sie stecken voll Beobachtung, aber auch die Beobachtung
folg. Zu seinem folg. Zu seinem
ist dem eigentlichen Reiz der Erzählung untergeordnet. Man hat ist dem eigentlichen Reiz der Erzählung untergeordnet. Man hat
Piert hätte, hätten Piert hätte, hätten
das Gefühl, daß sie von einem Mann herrühren, dessen primäres das Gefühl, daß sie von einem Mann herrühren, dessen primäres
sich seiner wieder sich seiner wieder
Talent das Talent des Erzählers kurzer oder eigentlich mittel Talent das Talent des Erzählers kurzer oder eigentlich mittel
her geworden, daß her geworden, daß
langer Erzählungen ist. In beiden Formen: Drama und Er¬ langer Erzählungen ist. In beiden Formen: Drama und Er¬
was an seinem was an seinem
zählung, ist er durchaus ein Künstler, und war es vom ersten Tage zählung, ist er durchaus ein Künstler, und war es vom ersten Tage
n geruhiger leben n geruhiger leben
an. Es ist ein erstaunlicher Gedanke, daß die kleinen Szenen aus an. Es ist ein erstaunlicher Gedanke, daß die kleinen Szenen aus
Denn dieses sein Denn dieses sein
dem Leben einer erfundenen Figur „Anatol“, die heute aller Welt dem Leben einer erfundenen Figur „Anatol“, die heute aller Welt
er österreichischer er österreichischer
in Europa und über Europa hinaus geläufig ist, und eine kurze, in in Europa und über Europa hinaus geläufig ist, und eine kurze, in
chen leisem Spot chen leisem Spot
ihrer Art vollkommen reife und meisterhafte Erzählung „Reich¬ ihrer Art vollkommen reife und meisterhafte Erzählung „Reich¬
das Todesahnen im Augenblick des höchsten Lebensgefühls, — die das Todesahnen im Augenblick des höchsten Lebensgefühls, — die
Ind ziseliert in der Ind ziseliert in der
tum“ das erste waren, womit er por so vielen Jahren hervortrat. tum“ das erste waren, womit er por so vielen Jahren hervortrat.
schmerzvolle Einsicht in die tiefe Unsicherheit der menschlichen Be¬ schmerzvolle Einsicht in die tiefe Unsicherheit der menschlichen Be¬
Ihm sind alle Instrumente zu Dienst, die das Handwerl Ihm sind alle Instrumente zu Dienst, die das Handwerl
ziehungen, in die Unmöglichkeit, die Ferne zwischen Mensch und ziehungen, in die Unmöglichkeit, die Ferne zwischen Mensch und
bller Erzähler, bller Erzähler,
einem erfahrenen und sehr nachdenklichen Künstler in die Hand einem erfahrenen und sehr nachdenklichen Künstler in die Hand
Mensch zu überbrücken, — und schließlich der Glaube an geheim Mensch zu überbrücken, — und schließlich der Glaube an geheim
schlicht, klug und schlicht, klug und
gibt, um selbst den scheinbar unergiebigen Stoff ganz zu bezwin¬ gibt, um selbst den scheinbar unergiebigen Stoff ganz zu bezwin¬
nisvolle Verknüpfung menschlicher Schicksale. nisvolle Verknüpfung menschlicher Schicksale.
fend, mehr gütig¬ fend, mehr gütig¬
gen und der Materie ihren inneren Reichtum zu entlocken. Keines gen und der Materie ihren inneren Reichtum zu entlocken. Keines
Schnitzler war Dichter und Arzt: Seine militärärztliche Charge Schnitzler war Dichter und Arzt: Seine militärärztliche Charge
simmer ein wenig hat er wegen der Novelle Leutnant Gustel verloren, aber seine simmer ein wenig hat er wegen der Novelle Leutnant Gustel verloren, aber seine
davon gebraucht er mit größerer und reizvollerer Virtuosität als davon gebraucht er mit größerer und reizvollerer Virtuosität als
echnik von Ibsen echnik von Ibsen
ärztliche Praxis hat er eigentlich nie aufgegeben, und in seiner die Fronie. Je kühner er diese anwendet, je mehr er seinen Stof ärztliche Praxis hat er eigentlich nie aufgegeben, und in seiner die Fronie. Je kühner er diese anwendet, je mehr er seinen Stof
die Grenze des Art, Seelenzustände zu schildern und zu ergründen ist immer etwas und seine Motive mit ihr in die Enge treibt, desto weiter erscheint die Grenze des Art, Seelenzustände zu schildern und zu ergründen ist immer etwas und seine Motive mit ihr in die Enge treibt, desto weiter erscheint
großen Romanen, sezierererisches gewesen. Der Psychoanalyse aber hat er, genialer großen Romanen, sezierererisches gewesen. Der Psychoanalyse aber hat er, genialer
paradoxerweise sein geistiger Horizont. So würde ich sagen, daß paradoxerweise sein geistiger Horizont. So würde ich sagen, daß
haft ein Schöpfer Seelendiagnostiker, der er war, klassische Beispiele vorweg genom= neben der „Liebelei", die eine Arbeit von ganz einziger Art ist, haft ein Schöpfer Seelendiagnostiker, der er war, klassische Beispiele vorweg genom= neben der „Liebelei", die eine Arbeit von ganz einziger Art ist,
wingtheit seiner men. wingtheit seiner men.
einige seiner kleinen Kunstwerke — Erzählungen oder Dramen einige seiner kleinen Kunstwerke — Erzählungen oder Dramen
ind Elastizität de¬ ind Elastizität de¬
Seine Menschlichkeit ist denen, die ihn nicht persönlich kann¬ durch den Zauber der Ironie als die größten erscheinen. Ihnen Seine Menschlichkeit ist denen, die ihn nicht persönlich kann¬ durch den Zauber der Ironie als die größten erscheinen. Ihnen
ionen. ionen.
ten, ziemlich fremd geblieben. Er liebte die Oeffentlichkeit und ten, ziemlich fremd geblieben. Er liebte die Oeffentlichkeit und
allen wohr nicht nur die Andeutung inne, daß der Schöpfer dieser allen wohr nicht nur die Andeutung inne, daß der Schöpfer dieser
kleinen Welten mehr von der Welt weiß, als er zu sagen vorhat kleinen Welten mehr von der Welt weiß, als er zu sagen vorhat
dies ist ein gewöhnlicher Reflex aller Ironie —, sondern auch dieses dies ist ein gewöhnlicher Reflex aller Ironie —, sondern auch dieses
Besondere: man ahnt, er hätte noch mehr und vielleicht noch Besondere: man ahnt, er hätte noch mehr und vielleicht noch
Stärkeres zu geben, als ihm bisher zu geben gefallen hat oder ge¬ Stärkeres zu geben, als ihm bisher zu geben gefallen hat oder ge¬
stattet war. Unter diesen Umständen kann man nicht vom Alter stattet war. Unter diesen Umständen kann man nicht vom Alter
eines solchen Menschen sprechen, denn es ist durchaus möglich, daß eines solchen Menschen sprechen, denn es ist durchaus möglich, daß
ein solcher von einem Teil seiner Kräfte noch niemals sichtbaren ein solcher von einem Teil seiner Kräfte noch niemals sichtbaren
Gebrauch gemacht und auch einen Teil seiner Jugend irgendwo Gebrauch gemacht und auch einen Teil seiner Jugend irgendwo
zurückbehalten oder verborgen hat. zurückbehalten oder verborgen hat.
Diese letzte Hoffnung ist freilich nicht in Erfüllung gegangen: Diese letzte Hoffnung ist freilich nicht in Erfüllung gegangen:
nach dem tre ischen Freitod seiner jungen Tochter vor ein paar nach dem tre ischen Freitod seiner jungen Tochter vor ein paar
Jahren war seine Lebenskraft gebrochen und sein letzter Jahren war seine Lebenskraft gebrochen und sein letzter
großer Roman „Therese, Chronik eines Frauenlebens", war schon großer Roman „Therese, Chronik eines Frauenlebens", war schon
ein müdes, und in aller Formvollendung, mattes Werk ein müdes, und in aller Formvollendung, mattes Werk
Seine Stellung in der Dichtung und in der Zeit hat er selbst Seine Stellung in der Dichtung und in der Zeit hat er selbst
gezeichnet mit den Versen in dem Einakter „Paracelsus": gezeichnet mit den Versen in dem Einakter „Paracelsus":
„Es fließen ineinander Traum und Wachen, „Es fließen ineinander Traum und Wachen,
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends. Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.
Wir wissen nichts vom andern, nichts von uns Wir wissen nichts vom andern, nichts von uns
Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug." Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug."
Schnitzlers Begräbnis Schnitzlers Begräbnis
Das „B. T." berichtet aus Wien: Still, aber ungemein ein¬ Das „B. T." berichtet aus Wien: Still, aber ungemein ein¬
drucksvoll, vollzog sich heute das Begräbnis Arthur Schnitzlers drucksvoll, vollzog sich heute das Begräbnis Arthur Schnitzlers
In der Villa des Dichter waren nebst der Familie die Freunde In der Villa des Dichter waren nebst der Familie die Freunde
des Hauses versammelt. Die Leiche war im Schlafzimmer aufge des Hauses versammelt. Die Leiche war im Schlafzimmer aufge
bahrt. Am Fuße des einfachen Holzsarges lagen Blumen, darunter bahrt. Am Fuße des einfachen Holzsarges lagen Blumen, darunter
ein Kranz des Burgtheaters. Der Leichenzug fuhr am Burgtheater ein Kranz des Burgtheaters. Der Leichenzug fuhr am Burgtheater
vorbei zum Friedhof. Dort hatten sich zahlreiche Schriftsteller, vorbei zum Friedhof. Dort hatten sich zahlreiche Schriftsteller,
Vertreter des Unterrichtsministerrums und des erkrankten Bürger¬ Vertreter des Unterrichtsministerrums und des erkrankten Bürger¬
meisters, ferner viele „Mitglieder des Burgtheaters, des Deutschen meisters, ferner viele „Mitglieder des Burgtheaters, des Deutschen
Volkstheaters und anderer Bühnen eingefunden. In der Zere¬ Volkstheaters und anderer Bühnen eingefunden. In der Zere¬
monienhalle sprach ein Kantor ein Gebet, worauf der Sarg zu monienhalle sprach ein Kantor ein Gebet, worauf der Sarg zu
Grabe getragen wurde. Dem Wunsche des Verblichenen entspre¬ Grabe getragen wurde. Dem Wunsche des Verblichenen entspre¬
chend wurden keine Reden gehalten. chend wurden keine Reden gehalten.
Nachlaß und letzte Verfügung. Nachlaß und letzte Verfügung.
Wie der Sohn des verstorbenen Wiener Dramatikers Arthur Wie der Sohn des verstorbenen Wiener Dramatikers Arthur
Schnitzler mitteilt, hat er im Nachlaß seines Vaters folgende Ver¬ Schnitzler mitteilt, hat er im Nachlaß seines Vaters folgende Ver¬
fügungen vorgefunden: „Bestimmungen, die ich gleich nach meinem fügungen vorgefunden: „Bestimmungen, die ich gleich nach meinem
Ableben zu erfüllen bitte: Herzstich. Keine Kränze. Keine Parte Ableben zu erfüllen bitte: Herzstich. Keine Kränze. Keine Parte
(schwarzumrahmte Trauerkundgebung), auch in der Zeitung nicht (schwarzumrahmte Trauerkundgebung), auch in der Zeitung nicht
Begräbnis letzter Klasse. Das durch Befolgung dieser Verfügungen Begräbnis letzter Klasse. Das durch Befolgung dieser Verfügungen
erübrigte Geld ist Spitalzwecken zuzuwenden. Keine Reden. Ver¬ erübrigte Geld ist Spitalzwecken zuzuwenden. Keine Reden. Ver¬
meidung allen rituellen Beiwerks. Keine Trauer tragen nach wi¬ meidung allen rituellen Beiwerks. Keine Trauer tragen nach wi¬
nem Tode — absolut keine" nem Tode — absolut keine"
In den letzten Wochen ist noch die Novelle „Flucht in die In den letzten Wochen ist noch die Novelle „Flucht in die
sternis“ in der Vossischen Zeitung erschienen (als Buch inzw sternis“ in der Vossischen Zeitung erschienen (als Buch inzw
im Verlag S. Fischer). im Verlag S. Fischer).
Im Nachlaß befindet sich ein fast vollendeter Roman, de Im Nachlaß befindet sich ein fast vollendeter Roman, de
Theatermilien spielt und ein großes, seit 1895 regelmäßig gefi Theatermilien spielt und ein großes, seit 1895 regelmäßig gefi
Tagebuch, das vorläufig noch nicht veröffentlicht werden soll. Tagebuch, das vorläufig noch nicht veröffentlicht werden soll.
ner gehört zu dem Nachlaß, zu dessen Verwaltung Schnitzle ner gehört zu dem Nachlaß, zu dessen Verwaltung Schnitzle
Dramaturgen der Reinhardt=Bühnen Dr, Franz Horch ein Dramaturgen der Reinhardt=Bühnen Dr, Franz Horch ein
hat, ein Schauspiel „Zug der Schatten". Es steht noch nicht hat, ein Schauspiel „Zug der Schatten". Es steht noch nicht
ob dieses Schauspiel vollendet ist. ob dieses Schauspiel vollendet ist.
o unee. o unee.
Ein Reich der Ein Reich der
„Schnitzlers Theaterstücke sind vollkommene Theaterstücke, ge¬ „Schnitzlers Theaterstücke sind vollkommene Theaterstücke, ge¬
Genusses und der Genusses und der
baut, um zu fesseln, zu beschäftigen, zu unterhalten, in geistreicher baut, um zu fesseln, zu beschäftigen, zu unterhalten, in geistreicher
g und des Wissens g und des Wissens
Weise zu überraschen, sie tun dem Augenblick genug und vermögen Weise zu überraschen, sie tun dem Augenblick genug und vermögen
rznahe Welt voll rznahe Welt voll
noch nachträglich das Gemüt und, die Gedanken zu beschäftigen; noch nachträglich das Gemüt und, die Gedanken zu beschäftigen;
Besichten, hold und Besichten, hold und
ihre Handlung und ihr Dialog beschwingen einander wechselweise ihre Handlung und ihr Dialog beschwingen einander wechselweise
Ein großes Ein großes
Arthur Schnitzler Arthur Schnitzler
die Charaktere sind vorzüglich erfunden, leben ihr eigenes Leben die Charaktere sind vorzüglich erfunden, leben ihr eigenes Leben
chen Werke weiter chen Werke weiter
und dienen doch nur dem Ganzen. Wenn man diese Stücke au und dienen doch nur dem Ganzen. Wenn man diese Stücke au
Franz Werfel. Franz Werfel.
der Bühne sieht, hat man das Gefühl: derjenige, der sie gemacht der Bühne sieht, hat man das Gefühl: derjenige, der sie gemacht
od gestorben, die od gestorben, die
hat, ist auf den Brettern zu Hause und hat keinen anderen Ehr¬ hat, ist auf den Brettern zu Hause und hat keinen anderen Ehr¬
geiz, als durch das Theater zu wirken geiz, als durch das Theater zu wirken
ihm gewußt, wie ihm gewußt, wie
hm gegenwärtigen hm gegenwärtigen
Schnitzlers Erzählungen sind lebendig, spannend: sie haben Schnitzlers Erzählungen sind lebendig, spannend: sie haben
Theater haben ihn Theater haben ihn
immer das nötige Detail, aber nie zuviel davon, sie haben Psycho¬ immer das nötige Detail, aber nie zuviel davon, sie haben Psycho¬
ner letzten Jahre ner letzten Jahre
logie, aber die Psychologie dient nur dazu, den Gang des Ganzen logie, aber die Psychologie dient nur dazu, den Gang des Ganzen
immer andächtige immer andächtige
in einem reizenden Rhythmus bald zu verlangsamen, bald zu be¬ in einem reizenden Rhythmus bald zu verlangsamen, bald zu be¬
lse“ war vor ein lse“ war vor ein
schleunigen, sie stecken voll Beobachtung, aber auch die Beobachtung schleunigen, sie stecken voll Beobachtung, aber auch die Beobachtung
folg. Zu seinem folg. Zu seinem
ist dem eigentlichen Reiz der Erzählung untergeordnet. Man hat ist dem eigentlichen Reiz der Erzählung untergeordnet. Man hat
Piert hätte, hätten Piert hätte, hätten
das Gefühl, daß sie von einem Mann herrühren, dessen primäres das Gefühl, daß sie von einem Mann herrühren, dessen primäres
sich seiner wieder sich seiner wieder
Talent das Talent des Erzählers kurzer oder eigentlich mittel Talent das Talent des Erzählers kurzer oder eigentlich mittel
her geworden, daß her geworden, daß
langer Erzählungen ist. In beiden Formen: Drama und Er¬ langer Erzählungen ist. In beiden Formen: Drama und Er¬
was an seinem was an seinem
zählung, ist er durchaus ein Künstler, und war es vom ersten Tage zählung, ist er durchaus ein Künstler, und war es vom ersten Tage
n geruhiger leben n geruhiger leben
an. Es ist ein erstaunlicher Gedanke, daß die kleinen Szenen aus an. Es ist ein erstaunlicher Gedanke, daß die kleinen Szenen aus
Denn dieses sein Denn dieses sein
dem Leben einer erfundenen Figur „Anatol“, die heute aller Welt dem Leben einer erfundenen Figur „Anatol“, die heute aller Welt
er österreichischer er österreichischer
in Europa und über Europa hinaus geläufig ist, und eine kurze, in in Europa und über Europa hinaus geläufig ist, und eine kurze, in
chen leisem Spot chen leisem Spot
ihrer Art vollkommen reife und meisterhafte Erzählung „Reich¬ ihrer Art vollkommen reife und meisterhafte Erzählung „Reich¬
das Todesahnen im Augenblick des höchsten Lebensgefühls, — die das Todesahnen im Augenblick des höchsten Lebensgefühls, — die
Ind ziseliert in der Ind ziseliert in der
tum“ das erste waren, womit er por so vielen Jahren hervortrat. tum“ das erste waren, womit er por so vielen Jahren hervortrat.
schmerzvolle Einsicht in die tiefe Unsicherheit der menschlichen Be¬ schmerzvolle Einsicht in die tiefe Unsicherheit der menschlichen Be¬
Ihm sind alle Instrumente zu Dienst, die das Handwerl Ihm sind alle Instrumente zu Dienst, die das Handwerl
ziehungen, in die Unmöglichkeit, die Ferne zwischen Mensch und ziehungen, in die Unmöglichkeit, die Ferne zwischen Mensch und
bller Erzähler, bller Erzähler,
einem erfahrenen und sehr nachdenklichen Künstler in die Hand einem erfahrenen und sehr nachdenklichen Künstler in die Hand
Mensch zu überbrücken, — und schließlich der Glaube an geheim Mensch zu überbrücken, — und schließlich der Glaube an geheim
schlicht, klug und schlicht, klug und
gibt, um selbst den scheinbar unergiebigen Stoff ganz zu bezwin¬ gibt, um selbst den scheinbar unergiebigen Stoff ganz zu bezwin¬
nisvolle Verknüpfung menschlicher Schicksale. nisvolle Verknüpfung menschlicher Schicksale.
fend, mehr gütig¬ fend, mehr gütig¬
gen und der Materie ihren inneren Reichtum zu entlocken. Keines gen und der Materie ihren inneren Reichtum zu entlocken. Keines
Schnitzler war Dichter und Arzt: Seine militärärztliche Charge Schnitzler war Dichter und Arzt: Seine militärärztliche Charge
simmer ein wenig hat er wegen der Novelle Leutnant Gustel verloren, aber seine simmer ein wenig hat er wegen der Novelle Leutnant Gustel verloren, aber seine
davon gebraucht er mit größerer und reizvollerer Virtuosität als davon gebraucht er mit größerer und reizvollerer Virtuosität als
echnik von Ibsen echnik von Ibsen
ärztliche Praxis hat er eigentlich nie aufgegeben, und in seiner die Fronie. Je kühner er diese anwendet, je mehr er seinen Stof ärztliche Praxis hat er eigentlich nie aufgegeben, und in seiner die Fronie. Je kühner er diese anwendet, je mehr er seinen Stof
die Grenze des Art, Seelenzustände zu schildern und zu ergründen ist immer etwas und seine Motive mit ihr in die Enge treibt, desto weiter erscheint die Grenze des Art, Seelenzustände zu schildern und zu ergründen ist immer etwas und seine Motive mit ihr in die Enge treibt, desto weiter erscheint
großen Romanen, sezierererisches gewesen. Der Psychoanalyse aber hat er, genialer großen Romanen, sezierererisches gewesen. Der Psychoanalyse aber hat er, genialer
paradoxerweise sein geistiger Horizont. So würde ich sagen, daß paradoxerweise sein geistiger Horizont. So würde ich sagen, daß
haft ein Schöpfer Seelendiagnostiker, der er war, klassische Beispiele vorweg genom= neben der „Liebelei", die eine Arbeit von ganz einziger Art ist, haft ein Schöpfer Seelendiagnostiker, der er war, klassische Beispiele vorweg genom= neben der „Liebelei", die eine Arbeit von ganz einziger Art ist,
wingtheit seiner men. wingtheit seiner men.
einige seiner kleinen Kunstwerke — Erzählungen oder Dramen einige seiner kleinen Kunstwerke — Erzählungen oder Dramen
ind Elastizität de¬ ind Elastizität de¬
Seine Menschlichkeit ist denen, die ihn nicht persönlich kann¬ durch den Zauber der Ironie als die größten erscheinen. Ihnen Seine Menschlichkeit ist denen, die ihn nicht persönlich kann¬ durch den Zauber der Ironie als die größten erscheinen. Ihnen
ionen. ionen.
ten, ziemlich fremd geblieben. Er liebte die Oeffentlichkeit und ten, ziemlich fremd geblieben. Er liebte die Oeffentlichkeit und
allen wohr nicht nur die Andeutung inne, daß der Schöpfer dieser allen wohr nicht nur die Andeutung inne, daß der Schöpfer dieser
kleinen Welten mehr von der Welt weiß, als er zu sagen vorhat kleinen Welten mehr von der Welt weiß, als er zu sagen vorhat
dies ist ein gewöhnlicher Reflex aller Ironie —, sondern auch dieses dies ist ein gewöhnlicher Reflex aller Ironie —, sondern auch dieses
Besondere: man ahnt, er hätte noch mehr und vielleicht noch Besondere: man ahnt, er hätte noch mehr und vielleicht noch
Stärkeres zu geben, als ihm bisher zu geben gefallen hat oder ge¬ Stärkeres zu geben, als ihm bisher zu geben gefallen hat oder ge¬
stattet war. Unter diesen Umständen kann man nicht vom Alter stattet war. Unter diesen Umständen kann man nicht vom Alter
eines solchen Menschen sprechen, denn es ist durchaus möglich, daß eines solchen Menschen sprechen, denn es ist durchaus möglich, daß
ein solcher von einem Teil seiner Kräfte noch niemals sichtbaren ein solcher von einem Teil seiner Kräfte noch niemals sichtbaren
Gebrauch gemacht und auch einen Teil seiner Jugend irgendwo Gebrauch gemacht und auch einen Teil seiner Jugend irgendwo
zurückbehalten oder verborgen hat. zurückbehalten oder verborgen hat.
Diese letzte Hoffnung ist freilich nicht in Erfüllung gegangen: Diese letzte Hoffnung ist freilich nicht in Erfüllung gegangen:
nach dem tre ischen Freitod seiner jungen Tochter vor ein paar nach dem tre ischen Freitod seiner jungen Tochter vor ein paar
Jahren war seine Lebenskraft gebrochen und sein letzter Jahren war seine Lebenskraft gebrochen und sein letzter
großer Roman „Therese, Chronik eines Frauenlebens", war schon großer Roman „Therese, Chronik eines Frauenlebens", war schon
ein müdes, und in aller Formvollendung, mattes Werk ein müdes, und in aller Formvollendung, mattes Werk
Seine Stellung in der Dichtung und in der Zeit hat er selbst Seine Stellung in der Dichtung und in der Zeit hat er selbst
gezeichnet mit den Versen in dem Einakter „Paracelsus": gezeichnet mit den Versen in dem Einakter „Paracelsus":
„Es fließen ineinander Traum und Wachen, „Es fließen ineinander Traum und Wachen,
Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends. Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends.
Wir wissen nichts vom andern, nichts von uns Wir wissen nichts vom andern, nichts von uns
Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug." Wir spielen immer; wer es weiß, ist klug."
Schnitzlers Begräbnis Schnitzlers Begräbnis
Das „B. T." berichtet aus Wien: Still, aber ungemein ein¬ Das „B. T." berichtet aus Wien: Still, aber ungemein ein¬
drucksvoll, vollzog sich heute das Begräbnis Arthur Schnitzlers drucksvoll, vollzog sich heute das Begräbnis Arthur Schnitzlers
In der Villa des Dichter waren nebst der Familie die Freunde In der Villa des Dichter waren nebst der Familie die Freunde
des Hauses versammelt. Die Leiche war im Schlafzimmer aufge des Hauses versammelt. Die Leiche war im Schlafzimmer aufge
bahrt. Am Fuße des einfachen Holzsarges lagen Blumen, darunter bahrt. Am Fuße des einfachen Holzsarges lagen Blumen, darunter
ein Kranz des Burgtheaters. Der Leichenzug fuhr am Burgtheater ein Kranz des Burgtheaters. Der Leichenzug fuhr am Burgtheater
vorbei zum Friedhof. Dort hatten sich zahlreiche Schriftsteller, vorbei zum Friedhof. Dort hatten sich zahlreiche Schriftsteller,
Vertreter des Unterrichtsministerrums und des erkrankten Bürger¬ Vertreter des Unterrichtsministerrums und des erkrankten Bürger¬
meisters, ferner viele „Mitglieder des Burgtheaters, des Deutschen meisters, ferner viele „Mitglieder des Burgtheaters, des Deutschen
Volkstheaters und anderer Bühnen eingefunden. In der Zere¬ Volkstheaters und anderer Bühnen eingefunden. In der Zere¬
monienhalle sprach ein Kantor ein Gebet, worauf der Sarg zu monienhalle sprach ein Kantor ein Gebet, worauf der Sarg zu
Grabe getragen wurde. Dem Wunsche des Verblichenen entspre¬ Grabe getragen wurde. Dem Wunsche des Verblichenen entspre¬
chend wurden keine Reden gehalten. chend wurden keine Reden gehalten.
Nachlaß und letzte Verfügung. Nachlaß und letzte Verfügung.
Wie der Sohn des verstorbenen Wiener Dramatikers Arthur Wie der Sohn des verstorbenen Wiener Dramatikers Arthur
Schnitzler mitteilt, hat er im Nachlaß seines Vaters folgende Ver¬ Schnitzler mitteilt, hat er im Nachlaß seines Vaters folgende Ver¬
fügungen vorgefunden: „Bestimmungen, die ich gleich nach meinem fügungen vorgefunden: „Bestimmungen, die ich gleich nach meinem
Ableben zu erfüllen bitte: Herzstich. Keine Kränze. Keine Parte Ableben zu erfüllen bitte: Herzstich. Keine Kränze. Keine Parte
(schwarzumrahmte Trauerkundgebung), auch in der Zeitung nicht (schwarzumrahmte Trauerkundgebung), auch in der Zeitung nicht
Begräbnis letzter Klasse. Das durch Befolgung dieser Verfügungen Begräbnis letzter Klasse. Das durch Befolgung dieser Verfügungen
erübrigte Geld ist Spitalzwecken zuzuwenden. Keine Reden. Ver¬ erübrigte Geld ist Spitalzwecken zuzuwenden. Keine Reden. Ver¬
meidung allen rituellen Beiwerks. Keine Trauer tragen nach wi¬ meidung allen rituellen Beiwerks. Keine Trauer tragen nach wi¬
nem Tode — absolut keine" nem Tode — absolut keine"
In den letzten Wochen ist noch die Novelle „Flucht in die In den letzten Wochen ist noch die Novelle „Flucht in die
sternis“ in der Vossischen Zeitung erschienen (als Buch inzw sternis“ in der Vossischen Zeitung erschienen (als Buch inzw
im Verlag S. Fischer). im Verlag S. Fischer).
Im Nachlaß befindet sich ein fast vollendeter Roman, de Im Nachlaß befindet sich ein fast vollendeter Roman, de
Theatermilien spielt und ein großes, seit 1895 regelmäßig gefi Theatermilien spielt und ein großes, seit 1895 regelmäßig gefi
Tagebuch, das vorläufig noch nicht veröffentlicht werden soll. Tagebuch, das vorläufig noch nicht veröffentlicht werden soll.
ner gehört zu dem Nachlaß, zu dessen Verwaltung Schnitzle ner gehört zu dem Nachlaß, zu dessen Verwaltung Schnitzle
Dramaturgen der Reinhardt=Bühnen Dr, Franz Horch ein Dramaturgen der Reinhardt=Bühnen Dr, Franz Horch ein
hat, ein Schauspiel „Zug der Schatten". Es steht noch nicht hat, ein Schauspiel „Zug der Schatten". Es steht noch nicht
ob dieses Schauspiel vollendet ist. ob dieses Schauspiel vollendet ist.