Schnitzler's Death Schnitzler's Death
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OS OS
RVER RVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus: Ausschnitt aus:
Der Morgen, Wien Der Morgen, Wien
vom: vom:
26. OKT. 1937 26. OKT. 1937
Seite Seite
Der Morgen Der Morgen
Priese, die Arthar Schnihler schrieb. Priese, die Arthar Schnihler schrieb.
Mitgeteilt von Mitzi Friedmann. Mitgeteilt von Mitzi Friedmann.
Nun ist der große Puppenspieler, der so oft die Nun ist der große Puppenspieler, der so oft die
schrieb ich ihm einen Brief und erhielt innerhalb 24 Stun¬ schrieb ich ihm einen Brief und erhielt innerhalb 24 Stun¬
wunderbare Weise von Liebe und Tod erklingen ließ, selbst wunderbare Weise von Liebe und Tod erklingen ließ, selbst
den folgendes Antwortschreiben: den folgendes Antwortschreiben:
„die dunkle Straße in ein lichtes Land" gegangen, hat den „die dunkle Straße in ein lichtes Land" gegangen, hat den
11. 2. 1926. 11. 2. 1926.
letzten einsamen Weg in das weite Land der Ewigkeit an¬ letzten einsamen Weg in das weite Land der Ewigkeit an¬
Verehrtes Fröulein, Vielen Dank für Ihr freundliches Verehrtes Fröulein, Vielen Dank für Ihr freundliches
getreten! Er schien immer von weit her zu kommen, die getreten! Er schien immer von weit her zu kommen, die
Interesse, aber ich kann mich vorläufig absolut nicht ent¬ Interesse, aber ich kann mich vorläufig absolut nicht ent¬
wunderbar einsache Menschlichkeit seines Wesens war stets wunderbar einsache Menschlichkeit seines Wesens war stets
schließen, irgend welche „Jugendarbeiten" zu veröffent¬ schließen, irgend welche „Jugendarbeiten" zu veröffent¬
von Geheimnis umwoben. „Gut — gut wird er wohl sein. von Geheimnis umwoben. „Gut — gut wird er wohl sein.
lichen, es wäre denn, daß ich sie zu gleicher Zeit künstlerisch lichen, es wäre denn, daß ich sie zu gleicher Zeit künstlerisch
Das sind wir ja alle mehr oder weniger. Aber gütig? Das sind wir ja alle mehr oder weniger. Aber gütig?
zu verwerten imstande wäre. Übrigens stimmt es nicht, da zu verwerten imstande wäre. Übrigens stimmt es nicht, da
Ich weiß nicht recht... Verstehen Sie mich wohl! Güte, Ich weiß nicht recht... Verstehen Sie mich wohl! Güte,
ich zur Zeit der Publikation der „Liebelei" und des „Grü¬ ich zur Zeit der Publikation der „Liebelei" und des „Grü¬
nen Kakadu" viel jünger war als das, was Sie „unsere heu¬ nen Kakadu" viel jünger war als das, was Sie „unsere heu¬
das ist namlich etwas sehr Hohes und Seltenes" („Komödie das ist namlich etwas sehr Hohes und Seltenes" („Komödie
tige Generation“ nennen. Erstaufführung der „Liebelei“ war tige Generation“ nennen. Erstaufführung der „Liebelei“ war
der Worte“.) Arthur Schnitzler besaß dieses Hohe, Seltene der Worte“.) Arthur Schnitzler besaß dieses Hohe, Seltene
1895, des „Grünen Kakadu" 1899, — in meinem 34., re¬ 1895, des „Grünen Kakadu" 1899, — in meinem 34., re¬
in reichem Maße, und wir alle, die wir das einmalige, in reichem Maße, und wir alle, die wir das einmalige,
spektive 38. Lebensjahr. Das sind wohl nicht Jugend¬ spektive 38. Lebensjahr. Das sind wohl nicht Jugend¬
große Glück seiner persönlichen Bekanntschaft genossen, be¬ große Glück seiner persönlichen Bekanntschaft genossen, be¬
arbeiten in Ihrem Sinn arbeiten in Ihrem Sinn
wahren die Erinnerung an Begegnungen mit dem Dichter wahren die Erinnerung an Begegnungen mit dem Dichter
Es wird wich sehr freuen, Ihnen einmal persönlich Es wird wich sehr freuen, Ihnen einmal persönlich
als etwas Unvergängliches — es waren lebendige Stunden als etwas Unvergängliches — es waren lebendige Stunden
zu begegnen; — „Der Tag der Jugend" interessiert mich zu begegnen; — „Der Tag der Jugend" interessiert mich
voll unvergleichlicher Schönheit. Persönlichkeit offenbarte voll unvergleichlicher Schönheit. Persönlichkeit offenbarte
manchmal sehr. manchmal sehr.
sich in jedem Wort, spricht aus jeder Zeile seiner Briefe! sich in jedem Wort, spricht aus jeder Zeile seiner Briefe!
Mit verbindlichen Grüßen Mit verbindlichen Grüßen
Da ist ein Brief an Anna Kallina; sie war die Da ist ein Brief an Anna Kallina; sie war die
Ihr sehr ergebener Ihr sehr ergebener
erste Schlager=Mizzi in „Liebelei“ (Uraufführung im erste Schlager=Mizzi in „Liebelei“ (Uraufführung im
Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler.
Burgtheater 1895) und mehr als ein Menschenalter später, Burgtheater 1895) und mehr als ein Menschenalter später,
anläßlich des 50jährigen Burgtheaterjubiläums der Künst¬ anläßlich des 50jährigen Burgtheaterjubiläums der Künst¬
Bald darauf forderte der Dichter mich telephonisch auf, Bald darauf forderte der Dichter mich telephonisch auf,
lerin, gedenkt Arthur Schnitzler dankbar dieses Erfolges: lerin, gedenkt Arthur Schnitzler dankbar dieses Erfolges:
ihn zu besuchen ihn zu besuchen
nie im Leben werde ich diese erste nie im Leben werde ich diese erste
Verehrte gnädige Frau, Verehrte gnädige Frau,
Begegnung mit Arthur Schnitzler vergessen! Ich wartete im Begegnung mit Arthur Schnitzler vergessen! Ich wartete im
Salon, und plötzlich stand ER vor mir — wortlos blickten Salon, und plötzlich stand ER vor mir — wortlos blickten
nehmen Sie meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrem nehmen Sie meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrem
Jubiläumstage Jubiläumstage
wir uns die längste Zeit an, dann reichte er mir die Hand wir uns die längste Zeit an, dann reichte er mir die Hand
und nehmen Sie es nicht als Unbe und nehmen Sie es nicht als Unbe
scheidenheit, wenn ich zugleich an alle gemeinsamen Erfolge scheidenheit, wenn ich zugleich an alle gemeinsamen Erfolge
und ich hörte ganz nahe den seltsam melodischen Klang und ich hörte ganz nahe den seltsam melodischen Klang
erinnere: Ihrer verführerischen Sängerin im Zwischen¬ erinnere: Ihrer verführerischen Sängerin im Zwischen¬
seiner Stimme: „So jung sind Sie?!“ Über eine Stunde seiner Stimme: „So jung sind Sie?!“ Über eine Stunde
spiel — und ganz besonders der Schlager=Mizzi — Sie spiel — und ganz besonders der Schlager=Mizzi — Sie
währte der Besuch damals, der mit der Gewährung meiner währte der Besuch damals, der mit der Gewährung meiner
waren die erste — und eine bessere hab ich niemais gesehen waren die erste — und eine bessere hab ich niemais gesehen
Bitte schloß. Bitte schloß.
Aber nicht nur der Autor will Ihnen heute danken;¬ Aber nicht nur der Autor will Ihnen heute danken;¬
Zum Schluß eine kurze Anzeige: als seine heißgeliebte Zum Schluß eine kurze Anzeige: als seine heißgeliebte
wie sehr bin ich Ihnen auch als einfacher Theaterbesucher wie sehr bin ich Ihnen auch als einfacher Theaterbesucher
Tochter Lili geboren wurde, verständigte Arthur Schnitzler Tochter Lili geboren wurde, verständigte Arthur Schnitzler
verpflichtet — in wieviel Rollen haben Sie Außerordent¬ verpflichtet — in wieviel Rollen haben Sie Außerordent¬
als eine der ersten Julie Wassermann=Speyer, die Gattin als eine der ersten Julie Wassermann=Speyer, die Gattin
liches geboten — wie wußten Sie sich — auch hervor¬ liches geboten — wie wußten Sie sich — auch hervor¬
Jakob Wassermanns Jakob Wassermanns
— damals ahnte der Dichter wohl — damals ahnte der Dichter wohl
tretend, immer einzuwerten, Burgschauspielerin im schönen tretend, immer einzuwerten, Burgschauspielerin im schönen
nicht, daß diese Tochter in Wirklichkeit das Schicksal so nicht, daß diese Tochter in Wirklichkeit das Schicksal so
alten, immer noch modernen Sinn! alten, immer noch modernen Sinn!
vieler Schnitzlerscher Gestalten erleben und erleiden vieler Schnitzlerscher Gestalten erleben und erleiden
Darf ich bei dieser festlichen Gelegenheit auch Ihrem Darf ich bei dieser festlichen Gelegenheit auch Ihrem
verehrten Gatten und der jungen Künstlerin Tochter ver¬ verehrten Gatten und der jungen Künstlerin Tochter ver¬
würde; auch eine andere Schnitzler=Lili ist jung gestorben: würde; auch eine andere Schnitzler=Lili ist jung gestorben:
bindlichste Grüße senden — auch der Schwester, wenn sie bindlichste Grüße senden — auch der Schwester, wenn sie
das Töchterchen des unsterblichen Herrn von Sala aus das Töchterchen des unsterblichen Herrn von Sala aus
meiner noch gedenken? meiner noch gedenken?
dem „Einsamen Weg". dem „Einsamen Weg".
Ihr sehr ergebener Ihr sehr ergebener
Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler.
N.8. 03 N.8. 03
D. Getker alekntaler D. Getker alekntaler
Dankbar erinnert sich Schnitzler derer, die bei seinen Dankbar erinnert sich Schnitzler derer, die bei seinen
We n dgrkelgen! We n dgrkelgen!
Erfolgen mithalfen; seitens der Kritik wurden ihm anfangs Erfolgen mithalfen; seitens der Kritik wurden ihm anfangs
diese Erfolge ja nicht eben leicht gemacht, aber er selbst, diese Erfolge ja nicht eben leicht gemacht, aber er selbst,
der damals von einem Teil der Presse nichts weniger als der damals von einem Teil der Presse nichts weniger als
ermutigt wurde, erwies sich in der Folge als gütiger, ermutigt wurde, erwies sich in der Folge als gütiger,
Guteg Anf tei tadt Guteg Anf tei tadt
hilfsbereiter Förderer aufstrebender Jugend. Es war viel¬ hilfsbereiter Förderer aufstrebender Jugend. Es war viel¬
leicht — und besonders in der letzten Zeit — nicht leicht, leicht — und besonders in der letzten Zeit — nicht leicht,
ge Albenot ge Albenot
an ihn heranzukommen; und mit um so größerer inniger an ihn heranzukommen; und mit um so größerer inniger
Dankbarkeit gedenke ich des Dichters, der vor Jahren mich Dankbarkeit gedenke ich des Dichters, der vor Jahren mich
selbst, die unbekannte kleine Anfängerin, voll warmer selbst, die unbekannte kleine Anfängerin, voll warmer
Anteilnahme ermutigte. Ich redigierte damals den „Tag der Anteilnahme ermutigte. Ich redigierte damals den „Tag der
utete utete
Jugend" und hatte den journalistischen Ehrgeiz, Jugend¬ Jugend" und hatte den journalistischen Ehrgeiz, Jugend¬
werke unserer großen österreichischen Dichter zu veröffent¬ werke unserer großen österreichischen Dichter zu veröffent¬
lichen. Als ich das erstemal von meinen Absichten sprach lichen. Als ich das erstemal von meinen Absichten sprach
lachte man mich aus. Lächerlich, auch nur daran zu denken, lachte man mich aus. Lächerlich, auch nur daran zu denken,
titzler empfangen zu werden. titzler empfangen zu werden.
Trotzdem Trotzdem
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OS OS
RVER RVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
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Ausschnitt aus: Ausschnitt aus:
Der Morgen, Wien Der Morgen, Wien
vom: vom:
26. OKT. 1937 26. OKT. 1937
Seite Seite
Der Morgen Der Morgen
Priese, die Arthar Schnihler schrieb. Priese, die Arthar Schnihler schrieb.
Mitgeteilt von Mitzi Friedmann. Mitgeteilt von Mitzi Friedmann.
Nun ist der große Puppenspieler, der so oft die Nun ist der große Puppenspieler, der so oft die
schrieb ich ihm einen Brief und erhielt innerhalb 24 Stun¬ schrieb ich ihm einen Brief und erhielt innerhalb 24 Stun¬
wunderbare Weise von Liebe und Tod erklingen ließ, selbst wunderbare Weise von Liebe und Tod erklingen ließ, selbst
den folgendes Antwortschreiben: den folgendes Antwortschreiben:
„die dunkle Straße in ein lichtes Land" gegangen, hat den „die dunkle Straße in ein lichtes Land" gegangen, hat den
11. 2. 1926. 11. 2. 1926.
letzten einsamen Weg in das weite Land der Ewigkeit an¬ letzten einsamen Weg in das weite Land der Ewigkeit an¬
Verehrtes Fröulein, Vielen Dank für Ihr freundliches Verehrtes Fröulein, Vielen Dank für Ihr freundliches
getreten! Er schien immer von weit her zu kommen, die getreten! Er schien immer von weit her zu kommen, die
Interesse, aber ich kann mich vorläufig absolut nicht ent¬ Interesse, aber ich kann mich vorläufig absolut nicht ent¬
wunderbar einsache Menschlichkeit seines Wesens war stets wunderbar einsache Menschlichkeit seines Wesens war stets
schließen, irgend welche „Jugendarbeiten" zu veröffent¬ schließen, irgend welche „Jugendarbeiten" zu veröffent¬
von Geheimnis umwoben. „Gut — gut wird er wohl sein. von Geheimnis umwoben. „Gut — gut wird er wohl sein.
lichen, es wäre denn, daß ich sie zu gleicher Zeit künstlerisch lichen, es wäre denn, daß ich sie zu gleicher Zeit künstlerisch
Das sind wir ja alle mehr oder weniger. Aber gütig? Das sind wir ja alle mehr oder weniger. Aber gütig?
zu verwerten imstande wäre. Übrigens stimmt es nicht, da zu verwerten imstande wäre. Übrigens stimmt es nicht, da
Ich weiß nicht recht... Verstehen Sie mich wohl! Güte, Ich weiß nicht recht... Verstehen Sie mich wohl! Güte,
ich zur Zeit der Publikation der „Liebelei" und des „Grü¬ ich zur Zeit der Publikation der „Liebelei" und des „Grü¬
nen Kakadu" viel jünger war als das, was Sie „unsere heu¬ nen Kakadu" viel jünger war als das, was Sie „unsere heu¬
das ist namlich etwas sehr Hohes und Seltenes" („Komödie das ist namlich etwas sehr Hohes und Seltenes" („Komödie
tige Generation“ nennen. Erstaufführung der „Liebelei“ war tige Generation“ nennen. Erstaufführung der „Liebelei“ war
der Worte“.) Arthur Schnitzler besaß dieses Hohe, Seltene der Worte“.) Arthur Schnitzler besaß dieses Hohe, Seltene
1895, des „Grünen Kakadu" 1899, — in meinem 34., re¬ 1895, des „Grünen Kakadu" 1899, — in meinem 34., re¬
in reichem Maße, und wir alle, die wir das einmalige, in reichem Maße, und wir alle, die wir das einmalige,
spektive 38. Lebensjahr. Das sind wohl nicht Jugend¬ spektive 38. Lebensjahr. Das sind wohl nicht Jugend¬
große Glück seiner persönlichen Bekanntschaft genossen, be¬ große Glück seiner persönlichen Bekanntschaft genossen, be¬
arbeiten in Ihrem Sinn arbeiten in Ihrem Sinn
wahren die Erinnerung an Begegnungen mit dem Dichter wahren die Erinnerung an Begegnungen mit dem Dichter
Es wird wich sehr freuen, Ihnen einmal persönlich Es wird wich sehr freuen, Ihnen einmal persönlich
als etwas Unvergängliches — es waren lebendige Stunden als etwas Unvergängliches — es waren lebendige Stunden
zu begegnen; — „Der Tag der Jugend" interessiert mich zu begegnen; — „Der Tag der Jugend" interessiert mich
voll unvergleichlicher Schönheit. Persönlichkeit offenbarte voll unvergleichlicher Schönheit. Persönlichkeit offenbarte
manchmal sehr. manchmal sehr.
sich in jedem Wort, spricht aus jeder Zeile seiner Briefe! sich in jedem Wort, spricht aus jeder Zeile seiner Briefe!
Mit verbindlichen Grüßen Mit verbindlichen Grüßen
Da ist ein Brief an Anna Kallina; sie war die Da ist ein Brief an Anna Kallina; sie war die
Ihr sehr ergebener Ihr sehr ergebener
erste Schlager=Mizzi in „Liebelei“ (Uraufführung im erste Schlager=Mizzi in „Liebelei“ (Uraufführung im
Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler.
Burgtheater 1895) und mehr als ein Menschenalter später, Burgtheater 1895) und mehr als ein Menschenalter später,
anläßlich des 50jährigen Burgtheaterjubiläums der Künst¬ anläßlich des 50jährigen Burgtheaterjubiläums der Künst¬
Bald darauf forderte der Dichter mich telephonisch auf, Bald darauf forderte der Dichter mich telephonisch auf,
lerin, gedenkt Arthur Schnitzler dankbar dieses Erfolges: lerin, gedenkt Arthur Schnitzler dankbar dieses Erfolges:
ihn zu besuchen ihn zu besuchen
nie im Leben werde ich diese erste nie im Leben werde ich diese erste
Verehrte gnädige Frau, Verehrte gnädige Frau,
Begegnung mit Arthur Schnitzler vergessen! Ich wartete im Begegnung mit Arthur Schnitzler vergessen! Ich wartete im
Salon, und plötzlich stand ER vor mir — wortlos blickten Salon, und plötzlich stand ER vor mir — wortlos blickten
nehmen Sie meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrem nehmen Sie meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrem
Jubiläumstage Jubiläumstage
wir uns die längste Zeit an, dann reichte er mir die Hand wir uns die längste Zeit an, dann reichte er mir die Hand
und nehmen Sie es nicht als Unbe und nehmen Sie es nicht als Unbe
scheidenheit, wenn ich zugleich an alle gemeinsamen Erfolge scheidenheit, wenn ich zugleich an alle gemeinsamen Erfolge
und ich hörte ganz nahe den seltsam melodischen Klang und ich hörte ganz nahe den seltsam melodischen Klang
erinnere: Ihrer verführerischen Sängerin im Zwischen¬ erinnere: Ihrer verführerischen Sängerin im Zwischen¬
seiner Stimme: „So jung sind Sie?!“ Über eine Stunde seiner Stimme: „So jung sind Sie?!“ Über eine Stunde
spiel — und ganz besonders der Schlager=Mizzi — Sie spiel — und ganz besonders der Schlager=Mizzi — Sie
währte der Besuch damals, der mit der Gewährung meiner währte der Besuch damals, der mit der Gewährung meiner
waren die erste — und eine bessere hab ich niemais gesehen waren die erste — und eine bessere hab ich niemais gesehen
Bitte schloß. Bitte schloß.
Aber nicht nur der Autor will Ihnen heute danken;¬ Aber nicht nur der Autor will Ihnen heute danken;¬
Zum Schluß eine kurze Anzeige: als seine heißgeliebte Zum Schluß eine kurze Anzeige: als seine heißgeliebte
wie sehr bin ich Ihnen auch als einfacher Theaterbesucher wie sehr bin ich Ihnen auch als einfacher Theaterbesucher
Tochter Lili geboren wurde, verständigte Arthur Schnitzler Tochter Lili geboren wurde, verständigte Arthur Schnitzler
verpflichtet — in wieviel Rollen haben Sie Außerordent¬ verpflichtet — in wieviel Rollen haben Sie Außerordent¬
als eine der ersten Julie Wassermann=Speyer, die Gattin als eine der ersten Julie Wassermann=Speyer, die Gattin
liches geboten — wie wußten Sie sich — auch hervor¬ liches geboten — wie wußten Sie sich — auch hervor¬
Jakob Wassermanns Jakob Wassermanns
— damals ahnte der Dichter wohl — damals ahnte der Dichter wohl
tretend, immer einzuwerten, Burgschauspielerin im schönen tretend, immer einzuwerten, Burgschauspielerin im schönen
nicht, daß diese Tochter in Wirklichkeit das Schicksal so nicht, daß diese Tochter in Wirklichkeit das Schicksal so
alten, immer noch modernen Sinn! alten, immer noch modernen Sinn!
vieler Schnitzlerscher Gestalten erleben und erleiden vieler Schnitzlerscher Gestalten erleben und erleiden
Darf ich bei dieser festlichen Gelegenheit auch Ihrem Darf ich bei dieser festlichen Gelegenheit auch Ihrem
verehrten Gatten und der jungen Künstlerin Tochter ver¬ verehrten Gatten und der jungen Künstlerin Tochter ver¬
würde; auch eine andere Schnitzler=Lili ist jung gestorben: würde; auch eine andere Schnitzler=Lili ist jung gestorben:
bindlichste Grüße senden — auch der Schwester, wenn sie bindlichste Grüße senden — auch der Schwester, wenn sie
das Töchterchen des unsterblichen Herrn von Sala aus das Töchterchen des unsterblichen Herrn von Sala aus
meiner noch gedenken? meiner noch gedenken?
dem „Einsamen Weg". dem „Einsamen Weg".
Ihr sehr ergebener Ihr sehr ergebener
Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler.
N.8. 03 N.8. 03
D. Getker alekntaler D. Getker alekntaler
Dankbar erinnert sich Schnitzler derer, die bei seinen Dankbar erinnert sich Schnitzler derer, die bei seinen
We n dgrkelgen! We n dgrkelgen!
Erfolgen mithalfen; seitens der Kritik wurden ihm anfangs Erfolgen mithalfen; seitens der Kritik wurden ihm anfangs
diese Erfolge ja nicht eben leicht gemacht, aber er selbst, diese Erfolge ja nicht eben leicht gemacht, aber er selbst,
der damals von einem Teil der Presse nichts weniger als der damals von einem Teil der Presse nichts weniger als
ermutigt wurde, erwies sich in der Folge als gütiger, ermutigt wurde, erwies sich in der Folge als gütiger,
Guteg Anf tei tadt Guteg Anf tei tadt
hilfsbereiter Förderer aufstrebender Jugend. Es war viel¬ hilfsbereiter Förderer aufstrebender Jugend. Es war viel¬
leicht — und besonders in der letzten Zeit — nicht leicht, leicht — und besonders in der letzten Zeit — nicht leicht,
ge Albenot ge Albenot
an ihn heranzukommen; und mit um so größerer inniger an ihn heranzukommen; und mit um so größerer inniger
Dankbarkeit gedenke ich des Dichters, der vor Jahren mich Dankbarkeit gedenke ich des Dichters, der vor Jahren mich
selbst, die unbekannte kleine Anfängerin, voll warmer selbst, die unbekannte kleine Anfängerin, voll warmer
Anteilnahme ermutigte. Ich redigierte damals den „Tag der Anteilnahme ermutigte. Ich redigierte damals den „Tag der
utete utete
Jugend" und hatte den journalistischen Ehrgeiz, Jugend¬ Jugend" und hatte den journalistischen Ehrgeiz, Jugend¬
werke unserer großen österreichischen Dichter zu veröffent¬ werke unserer großen österreichischen Dichter zu veröffent¬
lichen. Als ich das erstemal von meinen Absichten sprach lichen. Als ich das erstemal von meinen Absichten sprach
lachte man mich aus. Lächerlich, auch nur daran zu denken, lachte man mich aus. Lächerlich, auch nur daran zu denken,
titzler empfangen zu werden. titzler empfangen zu werden.
Trotzdem Trotzdem