VII, Verschiedenes 12, Schnitzlers Tod, Seite 289

2. Schnitzler's Death 2. Schnitzler's Death
box 43/6 box 43/6
OBSERVER OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus: Ausschnitt aus:
MULHOUS R EOTE MULHOUS R EOTE
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MULHOUSE MULHOUSE
26 OCTUBRE 1931 26 OCTUBRE 1931
ken gegeben hat, findet sich auch in Schnitz- die Gedanken zu beschäftig ken gegeben hat, findet sich auch in Schnitz- die Gedanken zu beschäftig
lers dramatischer Produktion wieder. lers dramatischer Produktion wieder.
lung und ihr Dialog besch lung und ihr Dialog besch
Zu Arthur Schnit lers Heimgang. Zu Arthur Schnit lers Heimgang.
wechselweise; die Charakte wechselweise; die Charakte
Schnitzlers Theaterstücke, schrieb einma Schnitzlers Theaterstücke, schrieb einma

Hugo von Hofmannsthal, sind vollkommene lich erfunden, leben ihr eig Hugo von Hofmannsthal, sind vollkommene lich erfunden, leben ihr eig
Arthur Schnitzier ist Wien im Alter von gebenden Entzückens, und dann wieder eir Arthur Schnitzier ist Wien im Alter von gebenden Entzückens, und dann wieder eir
Theaterstücke, gebaut, um zu fesseln, zu be¬ dienen doch nur dem Canz Theaterstücke, gebaut, um zu fesseln, zu be¬ dienen doch nur dem Canz
69 Jahren gestorben. Sein Tod kam uns un- Vibrieren nachdenklicher Melancholie. Und schäftigen, in geistreicher Weise zu über- diese Stücke auf der Bühne 69 Jahren gestorben. Sein Tod kam uns un- Vibrieren nachdenklicher Melancholie. Und schäftigen, in geistreicher Weise zu über- diese Stücke auf der Bühne
erwartet. Noch vor kurzem haben wir einen es ist in dieser Stimme eine Güte von kind- raschon, sie tun dem Augenblick genug und das Gefühl: derjenige, der erwartet. Noch vor kurzem haben wir einen es ist in dieser Stimme eine Güte von kind- raschon, sie tun dem Augenblick genug und das Gefühl: derjenige, der
Brief von ihm erhalten, in welchem er sei Brief von ihm erhalten, in welchem er sei
licher Reinheit, die alles Gütige und Kind- vermögen noch nachträglich das Gemüt und ist auf den Brettern zu Haus licher Reinheit, die alles Gütige und Kind- vermögen noch nachträglich das Gemüt und ist auf den Brettern zu Haus
ner Freude über die Betrachtungen, welche liche in uns aufruft. ner Freude über die Betrachtungen, welche liche in uns aufruft.
andern Ehrgeiz, als durch andern Ehrgeiz, als durch
wir vor einigen Monaten im « Literarischen wir vor einigen Monaten im « Literarischen
wirken. wirken.
Von der Liebe sprechen alle seine Bücher, Von der Liebe sprechen alle seine Bücher,
Echo » (25. März 1931) über sein Lebenswerk Echo » (25. März 1931) über sein Lebenswerk
Schnitzlers Erzählungen Schnitzlers Erzählungen
alle diese Erzählungen, diese kleinen Dialoge alle diese Erzählungen, diese kleinen Dialoge
spannend. Sie haben immer spannend. Sie haben immer
wiedergegeben haben, Ausdruck verlieh. und grossen Theaterstücke. Von der Liebe wiedergegeben haben, Ausdruck verlieh. und grossen Theaterstücke. Von der Liebe
Wir schrieben damals u. a.: Wir schrieben damals u. a.:
tail, aber nie zuviel davon. tail, aber nie zuviel davon.
und vom Tode. Auch wenn sie sich anders und vom Tode. Auch wenn sie sich anders
chologie, aber die Psycholos chologie, aber die Psycholos
«Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass geben, auch wenn sie manchen sinnreich un¬ «Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass geben, auch wenn sie manchen sinnreich un¬
Arthur Schnitzler der Generation, die heute Arthur Schnitzler der Generation, die heute
zu, den Gang des Ganzen i zu, den Gang des Ganzen i
sinnigen und erstaunlichen Verknüpfungen sinnigen und erstaunlichen Verknüpfungen
den Rhythmus bald zu ver den Rhythmus bald zu ver
an der Schwelle des Greisenalters steht, des Schicksals nachspüren, auch wenn an der Schwelle des Greisenalters steht, des Schicksals nachspüren, auch wenn
innig verbunden war. Er ist eines ihre innig verbunden war. Er ist eines ihre
zu beschleunigen. Sie stecke zu beschleunigen. Sie stecke
Streit, Aufruhr, Tapferkeit und Not des Da¬ Streit, Aufruhr, Tapferkeit und Not des Da¬
tung. Aber auch die Beobe tung. Aber auch die Beobe
stärksten künstlerischen Ereignisse, eines seins sie erfüllen und durchschüttern möch¬ stärksten künstlerischen Ereignisse, eines seins sie erfüllen und durchschüttern möch¬
ihrer suggestiven Vorbilder. Von seiner Art, ihrer suggestiven Vorbilder. Von seiner Art,
eigentlichen Reiz der Erz eigentlichen Reiz der Erz
ten, ist ihr Inhalt die Liebe und der Tod.» ten, ist ihr Inhalt die Liebe und der Tod.»
die Liebe zu sehen, ist das Liebesgefühl die die Liebe zu sehen, ist das Liebesgefühl die
ordnet. Man hat das Gefül ordnet. Man hat das Gefül
ser Generation beeinflusst worden; von sei ser Generation beeinflusst worden; von sei
einem Mann herrühren,d einem Mann herrühren,d
Schnitzler, der 1862 in Wien geboren wur Schnitzler, der 1862 in Wien geboren wur
ner Art, den Tod zu denken, ward ihr Ver ner Art, den Tod zu denken, ward ihr Ver
Talent des Erzählers kurzer Talent des Erzählers kurzer
de, war Arzt. Er bleibt einer der liebens¬ de, war Arzt. Er bleibt einer der liebens¬
ger Erzählungen ist ger Erzählungen ist
gänglichkeitsgedanke angefärbt, von seiner würdigsten unter den grossen Schriftstellern gänglichkeitsgedanke angefärbt, von seiner würdigsten unter den grossen Schriftstellern
In beiden Formen: Drama In beiden Formen: Drama
Inbrunst, das Leben zu verehren, ihr Dasein der naturalistischen Generation. Auch die Inbrunst, das Leben zu verehren, ihr Dasein der naturalistischen Generation. Auch die
erhöht und befeuert. erhöht und befeuert.
Schnitzler durchaus Künstler Schnitzler durchaus Künstler
Entwicklung, die er nach der Lebenswende Entwicklung, die er nach der Lebenswende
ersten Tage an. Es ist ein e ersten Tage an. Es ist ein e
In der starken, kulturfeinen, reizvoll aro- des 50. Jahres genommen hat, zeigt ihn In der starken, kulturfeinen, reizvoll aro- des 50. Jahres genommen hat, zeigt ihn
danke, dass die kleinen S danke, dass die kleinen S
matischen Kunst Arthur Schnitzlers hört weiter als reifen Beobachter und hervor¬ matischen Kunst Arthur Schnitzlers hört weiter als reifen Beobachter und hervor¬
Leben einer erfundenen Figi Leben einer erfundenen Figi
man immer den Vollklang einer schönen ragenden Psychologen. Ein tieferes Eingehen man immer den Vollklang einer schönen ragenden Psychologen. Ein tieferes Eingehen
heute aller Welt in Europa heute aller Welt in Europa
Menschlichkeit. Darum ist auch der Dichter auf die Eigenheiten und Seltsamkeiten Menschlichkeit. Darum ist auch der Dichter auf die Eigenheiten und Seltsamkeiten
geläufig ist, und eine kur¬ geläufig ist, und eine kur¬
von Anfang an geliebt worden. Man hat den eines Milieus, das Grazie und Liebenswür¬ von Anfang an geliebt worden. Man hat den eines Milieus, das Grazie und Liebenswür¬
vollkommen reife und meis vollkommen reife und meis
Geigenton seiner Stimme aus allen seinen digkeit besitet, liess ihn zu einem der treff¬ Geigenton seiner Stimme aus allen seinen digkeit besitet, liess ihn zu einem der treff¬
lung « Reichtum » das erste lung « Reichtum » das erste
Werken vernommen. Es ist eine süsse, wei Werken vernommen. Es ist eine süsse, wei
lichsten Schilderer der weichlichen wiene¬ lichsten Schilderer der weichlichen wiene¬
Arthur Schnitzler f. Arthur Schnitzler f.
er vor so vielen Jahren herve er vor so vielen Jahren herve
che Zärtlichkeit, ein treues Beharren in sich rischen Art werden. Die eigentümliche Mi che Zärtlichkeit, ein treues Beharren in sich rischen Art werden. Die eigentümliche Mi
Wenige Monate vor Vollendung seines Wenige Monate vor Vollendung seines
selbst, dem die Männer sich nicht ver- schung von Schmerz und Humor, eine ele¬ selbst, dem die Männer sich nicht ver- schung von Schmerz und Humor, eine ele¬
Schnitzler waren alle Schnitzler waren alle
70. Lebensjahres starb in Wien der Dra¬ 70. Lebensjahres starb in Wien der Dra¬
schliessen können. Ein unschuldig heiteres gische Weichheit neben der Graemlichkeit schliessen können. Ein unschuldig heiteres gische Weichheit neben der Graemlichkeit
Dienst, die das Handwerk e Dienst, die das Handwerk e
Auflachen ist in seiner Stimme, ein Ton hin- des Alltags, die er seinen besten Prosawer-matiker und Schriftsteller Arthur Schnitzler und sehr nachdenklichen K Auflachen ist in seiner Stimme, ein Ton hin- des Alltags, die er seinen besten Prosawer-matiker und Schriftsteller Arthur Schnitzler und sehr nachdenklichen K