Das Testament Schnitzlers. Das Testament Schnitzlers.
Verfügungen über den literartschen Nachlaß. Verfügungen über den literartschen Nachlaß.
Begräbnis letzter Klasse nach den Bestim¬ Begräbnis letzter Klasse nach den Bestim¬
mungen des Dichteré. mungen des Dichteré.
Wien, 22. Oktober. Heute ist der Sphn des Wien, 22. Oktober. Heute ist der Sphn des
gestern verstorbenen Artur Schwitzler, Hein¬ gestern verstorbenen Artur Schwitzler, Hein¬
rich Schnitzler, der in Berlin als Schauspie¬ rich Schnitzler, der in Berlin als Schauspie¬
ler und Regisseur tätig ist, in Wien eingetroffen. ler und Regisseur tätig ist, in Wien eingetroffen.
Um die Mittagsstunde wurde im Beisein des Um die Mittagsstunde wurde im Beisein des
Bruders des Verblichenen, des Universitätspro¬ Bruders des Verblichenen, des Universitätspro¬
fessors Dr. Julius Schnitzler, und der bei fessors Dr. Julius Schnitzler, und der bei
den Söhne die Testamentseröffnung vorgenom¬ den Söhne die Testamentseröffnung vorgenom¬
men. Das Testament enthält neben einer Reihe men. Das Testament enthält neben einer Reihe
rein samiliärer Bestimmungen auch Verfügungen rein samiliärer Bestimmungen auch Verfügungen
betreffs des literarischan Nachlasses des Dichters, betreffs des literarischan Nachlasses des Dichters,
die in den wesentlichen Einheiten jedoch erst spä¬ die in den wesentlichen Einheiten jedoch erst spä¬
ter veröffentlicht werden sollen. ter veröffentlicht werden sollen.
Ein Nachtrag zum Testament behandelt die Ein Nachtrag zum Testament behandelt die
Verfügungen des Dichters betroffend sein Leichen¬ Verfügungen des Dichters betroffend sein Leichen¬
begängnis. Diese lauten: begängnis. Diese lauten:
Wien, 29. April 1912. Bestimmungen, die ich Wien, 29. April 1912. Bestimmungen, die ich
nach meinem Abloben zu erfüllen bickte: Herzstich. nach meinem Abloben zu erfüllen bickte: Herzstich.
Keine Kränze! Keine Parte! Auch in der Zei¬ Keine Kränze! Keine Parte! Auch in der Zei¬
tung nicht. Begräbnis letzter Klasse! Das durch tung nicht. Begräbnis letzter Klasse! Das durch
Bofolgung dieser Bestimmungen erübrig;e Bofolgung dieser Bestimmungen erübrig;e
Geld ist Spitalszwecken zuzuwenden. Geld ist Spitalszwecken zuzuwenden.
Keine Reben! Vermeidung allen rituallen Bei¬ Keine Reben! Vermeidung allen rituallen Bei¬
werks. Keine Trauer tragen nacht werks. Keine Trauer tragen nacht
meinem Tode, absolut keine. Artur meinem Tode, absolut keine. Artur
Schnitzler. Schnitzler.
In Befolgung dieser Bestimmungen findet In Befolgung dieser Bestimmungen findet
morgen Freitag, den 23. Oktober um ½12 Uhr morgen Freitag, den 23. Oktober um ½12 Uhr
vorm. auf dem Zentralfriedhof in Wien die Bei¬ vorm. auf dem Zentralfriedhof in Wien die Bei¬
setzung der irdischen Hülle Avtur Schnitzlers ohne setzung der irdischen Hülle Avtur Schnitzlers ohne
jedes Gepränge statt. jedes Gepränge statt.
Wie Schnitzler starb. Wie Schnitzler starb.
Aus Wien wird gemeldet: Schnitzlers Be Aus Wien wird gemeldet: Schnitzlers Be
kannte wußten, daß Arthur Schnitzler seit zwei Jah¬ kannte wußten, daß Arthur Schnitzler seit zwei Jah¬
ren über Herzbeschwerden klagte, und daß ren über Herzbeschwerden klagte, und daß
sich sein körperlicher Zustand seit dem plötzlichen tra¬ sich sein körperlicher Zustand seit dem plötzlichen tra¬
gischen Tod seiner Tochter noch verschlimmert hatte. gischen Tod seiner Tochter noch verschlimmert hatte.
Vor einigen Monaten schien es ihm etwas bes¬ Vor einigen Monaten schien es ihm etwas bes¬
ser zu gehen, aber in den letzten Wochen hatte sich ser zu gehen, aber in den letzten Wochen hatte sich
sein Leiden verschärft und er klagte seinem behandeln= sein Leiden verschärft und er klagte seinem behandeln=
den Arzt, dem Herzspezialisten Dr. Ferdinand Do¬ den Arzt, dem Herzspezialisten Dr. Ferdinand Do¬
nath, öfter darüber, daß er anfallsweise starke Be¬ nath, öfter darüber, daß er anfallsweise starke Be¬
klemmungszustände habe. Nichtsdestoweniger änderte klemmungszustände habe. Nichtsdestoweniger änderte
Schitzler seine gewohnte Lebensweise nicht, wozu Schitzler seine gewohnte Lebensweise nicht, wozu
eigentlich auch kein besonderer Anlaß gewesen wäre, eigentlich auch kein besonderer Anlaß gewesen wäre,
da er mäßig und vernünftig lebte. da er mäßig und vernünftig lebte.
In der allerletzten Zeit schien er sogar etwas In der allerletzten Zeit schien er sogar etwas
heilerer geworden zu sein, allerdings merkten die heilerer geworden zu sein, allerdings merkten die
Vertrauten aus gewissen hingeworfenen Bemerkun¬ Vertrauten aus gewissen hingeworfenen Bemerkun¬
gen, daß ihn drohende Ahnungen quälten, gen, daß ihn drohende Ahnungen quälten,
die er aber nicht als Todesgedanken, sondern eher die er aber nicht als Todesgedanken, sondern eher
als Nohen einer noch unbekannten Gefahr auffaßte. als Nohen einer noch unbekannten Gefahr auffaßte.
Noch an seinem Todeslag hatte er um 9 Uhr Noch an seinem Todeslag hatte er um 9 Uhr
früh seinen gewohnten Morgenipaziergang unternon¬ früh seinen gewohnten Morgenipaziergang unternon¬
men, von dem er gegen 11 Uhr vormittags heim men, von dem er gegen 11 Uhr vormittags heim
lehrte, um sich sofort in sein Arbeitszimmer zurückzu¬ lehrte, um sich sofort in sein Arbeitszimmer zurückzu¬
ziehen, wo er seine Sekretärin erwartete. ziehen, wo er seine Sekretärin erwartete.
Als die Sekretärie um „12 Uhr mittag das Als die Sekretärie um „12 Uhr mittag das
Arbeitszimmer betrat, fand sie den Dichter, über set¬ Arbeitszimmer betrat, fand sie den Dichter, über set¬
nen Schreibtisch gebeugt, dewußtlos auf. Dem nen Schreibtisch gebeugt, dewußtlos auf. Dem
rasch herbeigeholten Hausarzt gelang es nicht mehr, rasch herbeigeholten Hausarzt gelang es nicht mehr,
Arthur Schnitzler wieder zum Bewußtsein zu brin¬ Arthur Schnitzler wieder zum Bewußtsein zu brin¬
gen. Nach siebenstündiger tiefer Bewutztlosigkeit hörte gen. Nach siebenstündiger tiefer Bewutztlosigkeit hörte
Arthur Schnitzler gegen ¾7 Uhr abends auf zu Arthur Schnitzler gegen ¾7 Uhr abends auf zu
atmen. atmen.
Arthur Schnitzler hinterläßt einen Sohn, Heir¬ Arthur Schnitzler hinterläßt einen Sohn, Heir¬
rich, der derzeit als Schauspieler und Regisseur rich, der derzeit als Schauspieler und Regisseur
Berlin lätig ist und telegraphisch an die Bahre sei¬ Berlin lätig ist und telegraphisch an die Bahre sei¬
nes Vaters berufen wurde. An dem Sterbebett des nes Vaters berufen wurde. An dem Sterbebett des
Tichters weilten sein Bruder, der Wiener Chirurg Tichters weilten sein Bruder, der Wiener Chirurg
Professor Dr. Julius Schnitzler, und dessen Kinder. Professor Dr. Julius Schnitzler, und dessen Kinder.
Arthur Schnitzler, der in seinen Werken so oft Arthur Schnitzler, der in seinen Werken so oft
von der ungen Nachbarschaft der Liebe und des Todes von der ungen Nachbarschaft der Liebe und des Todes
gesprochen hal erlebte ielder eine Tragödie, die si¬ gesprochen hal erlebte ielder eine Tragödie, die si¬
cherlich dazu beigetragen hot, seine Gesundheit zu cherlich dazu beigetragen hot, seine Gesundheit zu
untergraben. Es war dies das Liebesdrama seiner untergraben. Es war dies das Liebesdrama seiner
Tochter, die er über alles liebte. Sie hatte sich mit Tochter, die er über alles liebte. Sie hatte sich mit
einem italienischen Offizier gegen den Willen ihres einem italienischen Offizier gegen den Willen ihres
Vaters verheiratet. Vaters verheiratet.
Schnitzler fügte sich schließlich dem Lebenswunsch Schnitzler fügte sich schließlich dem Lebenswunsch
des Kindes und besuchte das junge Ehepaar, das des Kindes und besuchte das junge Ehepaar, das
scheinbar restlos glücklich war, in Venedig. Eines scheinbar restlos glücklich war, in Venedig. Eines
Tages aber kam die furchtbare Nachricht nach Wien, Tages aber kam die furchtbare Nachricht nach Wien,
daß sich die junge Frau erschossen habe. Eine Tra¬ daß sich die junge Frau erschossen habe. Eine Tra¬
godie der Liobe rollte sich auf und Schnitz er ver¬ godie der Liobe rollte sich auf und Schnitz er ver¬
wan diesen Schmerz niemals. Er war, zeit seine wan diesen Schmerz niemals. Er war, zeit seine
Tochter geheiratet hatte, einsam gewesen, da ihn Tochter geheiratet hatte, einsam gewesen, da ihn
seine 5vette Frau verlassen hatte und sein Sohn seine 5vette Frau verlassen hatte und sein Sohn
Heinrich in Teutschland weilte. Heinrich in Teutschland weilte.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschmtte Unternehmen für Zeitungs-Ausschmtte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus Ausschnitt aus
2 3. 0K1 2 3. 0K1
vom: vom:
Le ultime-volontà di Schnitzler Le ultime-volontà di Schnitzler
Una pugnalata prima della sepoltura Una pugnalata prima della sepoltura
Vienna, 22 ottobro, notte. Vienna, 22 ottobro, notte.
Arturo Schultzler, Il famoso roman- Arturo Schultzler, Il famoso roman-
zlore/o autore drammatico morto lerl. zlore/o autore drammatico morto lerl.
Ascinto, fra le suo ultime disposi- Ascinto, fra le suo ultime disposi-
zioni. l'ordtne dl pugnaiarlo al cuore zioni. l'ordtne dl pugnaiarlo al cuore
prima che si procoda alla sua sepol- prima che si procoda alla sua sepol-
tura. (Radlo Stefant). tura. (Radlo Stefant).
DOBSERVER DOBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt ausTroe Ausschnitt ausTroe
2 3. 0KT. 1937 2 3. 0KT. 1937
vom: vom:
Le ultime volontä di A. Schnitzler Le ultime volontä di A. Schnitzler
rn, a rn, a
La salma dello scrittore dott. Arturo La salma dello scrittore dott. Arturo
Schnitzler vorrà tumulata domani mat- Schnitzler vorrà tumulata domani mat-
tina al Cimitero israelitico di Vionna. tina al Cimitero israelitico di Vionna.
Il figlio dollo scrittore ha comuniento le Il figlio dollo scrittore ha comuniento le
seguenti ultimo disposizioni, soritte da seguenti ultimo disposizioni, soritte da
suo podro anoora il giorno 29 aprilo 1912 suo podro anoora il giorno 29 aprilo 1912
riguurdanti i suoi funerali. Esso dico¬ riguurdanti i suoi funerali. Esso dico¬
no testualmente : «Disposizioni cho do¬ no testualmente : «Disposizioni cho do¬
sidero vengano osservate nel cuso della sidero vengano osservate nel cuso della
min morte: pugnalata al ouore, nessu¬ min morte: pugnalata al ouore, nessu¬
na corona, nessun annuncio mortuario, na corona, nessun annuncio mortuario,
nemmeno nei giornali, funerali di ulti¬ nemmeno nei giornali, funerali di ulti¬
ma classe. I denari che verranno rispar¬ ma classe. I denari che verranno rispar¬
miati in questo modo siano dovoluti agli miati in questo modo siano dovoluti agli
ospedali. Nessun discorso. Omissione di ospedali. Nessun discorso. Omissione di
tutto lo cerimonio rituali, Non portato tutto lo cerimonio rituali, Non portato
lutto dopo la mia morte, non lo voglio lutto dopo la mia morte, non lo voglio
ente. Firmto: Arturo ente. Firmto: Arturo
Schnitzlers. Schnitzlers.
Extract from Extract from
Yorkshire Herald Yorkshire Herald
York York
2 3 LCI. 1951. 2 3 LCI. 1951.
NOVELIST’S WILL. NOVELIST’S WILL.
"Let Me Be Stabbed "Let Me Be Stabbed
Through the Heart.' Through the Heart.'
VIENNA, Thursday. VIENNA, Thursday.
“Let me be stabbed through the heart “Let me be stabbed through the heart
before I am buried," is the last requeet of Dr. before I am buried," is the last requeet of Dr.
Arthur Schnitzler, tho Austrian novelist and Arthur Schnitzler, tho Austrian novelist and
playwright, sspresd in his will. playwright, sspresd in his will.
Dr. Schnitzler also requested that his Dr. Schnitzler also requested that his
funeral should bo of tho simplest possible funeral should bo of tho simplest possible
nature, and that no mourning should be worn nature, and that no mourning should be worn
for him, the money thus saved being devoted for him, the money thus saved being devoted
to hospitals. to hospitals.
There wore to be no wreaths, no ceremony, There wore to be no wreaths, no ceremony,
no privete notices of his death by the family, no privete notices of his death by the family,
or by the Press, and no speeches.—Reuter. or by the Press, and no speeches.—Reuter.
Ausschmt aus? Ausschmt aus?
AUSSCHNITT VOM AUSSCHNITT VOM
23. OKI. 1931 23. OKI. 1931
Berliner Volkszeitung. Berlin Berliner Volkszeitung. Berlin
Morgenausgabe Morgenausgabe
„Begräbnis letzter Klasse „Begräbnis letzter Klasse
Schnitzlers letztwillige Verfügung Schnitzlers letztwillige Verfügung
Wien, 22. Oktober. Wien, 22. Oktober.
Das Pegräbnis Arthur Schnitzlers findet Das Pegräbnis Arthur Schnitzlers findet
morgen püitsag auf der jüdischen Abteilung des morgen püitsag auf der jüdischen Abteilung des
Zentralftiedhofs statt. Die israelitische Kultus¬ Zentralftiedhofs statt. Die israelitische Kultus¬
gemeinde hat dem toten Dichter ein Ehrengrab gemeinde hat dem toten Dichter ein Ehrengrab
gewidmet. Der Sohn des Verblichenen, Heinrich gewidmet. Der Sohn des Verblichenen, Heinrich
Schnitzler, teilt den Blättern folgende letztwillige Schnitzler, teilt den Blättern folgende letztwillige
Verfügung seines Vaters mit, die sich im Nach¬ Verfügung seines Vaters mit, die sich im Nach¬
laß vorgefunden hat: laß vorgefunden hat:
„Wien, 20. April 1012. „Wien, 20. April 1012.
Bestimmungen, die ich nach meinem Ableben Bestimmungen, die ich nach meinem Ableben
zu erfüllen bittet zu erfüllen bittet
Herzstich! Keine Kränze! Auch in der Zeitung Herzstich! Keine Kränze! Auch in der Zeitung
nichts! Begräbnis letzter Klasse! Das durch die nichts! Begräbnis letzter Klasse! Das durch die
Befolgung dieser Bestimmungen erübrigte Geld ist Befolgung dieser Bestimmungen erübrigte Geld ist
für Spitalzwecke zu verwenden. Keine Reden! für Spitalzwecke zu verwenden. Keine Reden!
Vermeidung allen rituellen Beiwerke (insbesondere Vermeidung allen rituellen Beiwerke (insbesondere
Leichenwächter). Keiner Trauerkleider tragen Leichenwächter). Keiner Trauerkleider tragen
nach meinem Tode, absolut keine. nach meinem Tode, absolut keine.
Ailhun Ehnige Ailhun Ehnige
OBSERVER OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnid aus: anx TAase e Ausschnid aus: anx TAase e
93 Gl.1991 93 Gl.1991
vom: vom:
Arlhur Schnitzlers letzte Wünsche. Arlhur Schnitzlers letzte Wünsche.
U. Wien, 22. Orrover Im Machuden ver¬ U. Wien, 22. Orrover Im Machuden ver¬
storbenen Dichters Arthur söchnitzler wurde auch ein storbenen Dichters Arthur söchnitzler wurde auch ein
Schreiben, vom April 1912 datiert, gefunden, in Schreiben, vom April 1912 datiert, gefunden, in
dem der Dichter für den Fall seines Ablebens dem der Dichter für den Fall seines Ablebens
Verfügungen dahingehend trifft, daß an seiner Verfügungen dahingehend trifft, daß an seiner
Leiche der Herzstich vorgenommen werde. Ferner Leiche der Herzstich vorgenommen werde. Ferner
wünscht er ein Leichenbegängnis latzter wünscht er ein Leichenbegängnis latzter
Klasse, das davon erübrigte Geld soll Spitals¬ Klasse, das davon erübrigte Geld soll Spitals¬
zwecken zugeführt werden. Ferner wünscht er keine zwecken zugeführt werden. Ferner wünscht er keine
.n Begräbnin, .n Begräbnin,
rituellen Nebensächlichkeiten rituellen Nebensächlichkeiten
keine Parten und auch keine Ankün¬ keine Parten und auch keine Ankün¬
digungen in den Zeitungen. Er wünscht digungen in den Zeitungen. Er wünscht
keine Kränze, keine Leichenrede und keine Kränze, keine Leichenrede und
verlangt, daß niemand nach ihm Trauer tragen soll. verlangt, daß niemand nach ihm Trauer tragen soll.
Der literarische Nachlaß. Der literarische Nachlaß.
S. Wien, 22. Oktober. Im Nachlaß Arthur S. Wien, 22. Oktober. Im Nachlaß Arthur
Schnitzlers befindet sich ein Schauspiel, be¬ Schnitzlers befindet sich ein Schauspiel, be¬
titelt: „Zug der Schatten". Daneben hat Schnitzler titelt: „Zug der Schatten". Daneben hat Schnitzler
auch an einem Roman gearbeitet. Zu selnem auch an einem Roman gearbeitet. Zu selnem
literarischen Nachlaßverwalter hat Schnitzler schon literarischen Nachlaßverwalter hat Schnitzler schon
vor Jahren den Dramaturgen der Berliner Rein¬ vor Jahren den Dramaturgen der Berliner Rein¬
hardt=Bühnen Dr. Franz Horch bestellt. hardt=Bühnen Dr. Franz Horch bestellt.
Verfügungen über den literartschen Nachlaß. Verfügungen über den literartschen Nachlaß.
Begräbnis letzter Klasse nach den Bestim¬ Begräbnis letzter Klasse nach den Bestim¬
mungen des Dichteré. mungen des Dichteré.
Wien, 22. Oktober. Heute ist der Sphn des Wien, 22. Oktober. Heute ist der Sphn des
gestern verstorbenen Artur Schwitzler, Hein¬ gestern verstorbenen Artur Schwitzler, Hein¬
rich Schnitzler, der in Berlin als Schauspie¬ rich Schnitzler, der in Berlin als Schauspie¬
ler und Regisseur tätig ist, in Wien eingetroffen. ler und Regisseur tätig ist, in Wien eingetroffen.
Um die Mittagsstunde wurde im Beisein des Um die Mittagsstunde wurde im Beisein des
Bruders des Verblichenen, des Universitätspro¬ Bruders des Verblichenen, des Universitätspro¬
fessors Dr. Julius Schnitzler, und der bei fessors Dr. Julius Schnitzler, und der bei
den Söhne die Testamentseröffnung vorgenom¬ den Söhne die Testamentseröffnung vorgenom¬
men. Das Testament enthält neben einer Reihe men. Das Testament enthält neben einer Reihe
rein samiliärer Bestimmungen auch Verfügungen rein samiliärer Bestimmungen auch Verfügungen
betreffs des literarischan Nachlasses des Dichters, betreffs des literarischan Nachlasses des Dichters,
die in den wesentlichen Einheiten jedoch erst spä¬ die in den wesentlichen Einheiten jedoch erst spä¬
ter veröffentlicht werden sollen. ter veröffentlicht werden sollen.
Ein Nachtrag zum Testament behandelt die Ein Nachtrag zum Testament behandelt die
Verfügungen des Dichters betroffend sein Leichen¬ Verfügungen des Dichters betroffend sein Leichen¬
begängnis. Diese lauten: begängnis. Diese lauten:
Wien, 29. April 1912. Bestimmungen, die ich Wien, 29. April 1912. Bestimmungen, die ich
nach meinem Abloben zu erfüllen bickte: Herzstich. nach meinem Abloben zu erfüllen bickte: Herzstich.
Keine Kränze! Keine Parte! Auch in der Zei¬ Keine Kränze! Keine Parte! Auch in der Zei¬
tung nicht. Begräbnis letzter Klasse! Das durch tung nicht. Begräbnis letzter Klasse! Das durch
Bofolgung dieser Bestimmungen erübrig;e Bofolgung dieser Bestimmungen erübrig;e
Geld ist Spitalszwecken zuzuwenden. Geld ist Spitalszwecken zuzuwenden.
Keine Reben! Vermeidung allen rituallen Bei¬ Keine Reben! Vermeidung allen rituallen Bei¬
werks. Keine Trauer tragen nacht werks. Keine Trauer tragen nacht
meinem Tode, absolut keine. Artur meinem Tode, absolut keine. Artur
Schnitzler. Schnitzler.
In Befolgung dieser Bestimmungen findet In Befolgung dieser Bestimmungen findet
morgen Freitag, den 23. Oktober um ½12 Uhr morgen Freitag, den 23. Oktober um ½12 Uhr
vorm. auf dem Zentralfriedhof in Wien die Bei¬ vorm. auf dem Zentralfriedhof in Wien die Bei¬
setzung der irdischen Hülle Avtur Schnitzlers ohne setzung der irdischen Hülle Avtur Schnitzlers ohne
jedes Gepränge statt. jedes Gepränge statt.
Wie Schnitzler starb. Wie Schnitzler starb.
Aus Wien wird gemeldet: Schnitzlers Be Aus Wien wird gemeldet: Schnitzlers Be
kannte wußten, daß Arthur Schnitzler seit zwei Jah¬ kannte wußten, daß Arthur Schnitzler seit zwei Jah¬
ren über Herzbeschwerden klagte, und daß ren über Herzbeschwerden klagte, und daß
sich sein körperlicher Zustand seit dem plötzlichen tra¬ sich sein körperlicher Zustand seit dem plötzlichen tra¬
gischen Tod seiner Tochter noch verschlimmert hatte. gischen Tod seiner Tochter noch verschlimmert hatte.
Vor einigen Monaten schien es ihm etwas bes¬ Vor einigen Monaten schien es ihm etwas bes¬
ser zu gehen, aber in den letzten Wochen hatte sich ser zu gehen, aber in den letzten Wochen hatte sich
sein Leiden verschärft und er klagte seinem behandeln= sein Leiden verschärft und er klagte seinem behandeln=
den Arzt, dem Herzspezialisten Dr. Ferdinand Do¬ den Arzt, dem Herzspezialisten Dr. Ferdinand Do¬
nath, öfter darüber, daß er anfallsweise starke Be¬ nath, öfter darüber, daß er anfallsweise starke Be¬
klemmungszustände habe. Nichtsdestoweniger änderte klemmungszustände habe. Nichtsdestoweniger änderte
Schitzler seine gewohnte Lebensweise nicht, wozu Schitzler seine gewohnte Lebensweise nicht, wozu
eigentlich auch kein besonderer Anlaß gewesen wäre, eigentlich auch kein besonderer Anlaß gewesen wäre,
da er mäßig und vernünftig lebte. da er mäßig und vernünftig lebte.
In der allerletzten Zeit schien er sogar etwas In der allerletzten Zeit schien er sogar etwas
heilerer geworden zu sein, allerdings merkten die heilerer geworden zu sein, allerdings merkten die
Vertrauten aus gewissen hingeworfenen Bemerkun¬ Vertrauten aus gewissen hingeworfenen Bemerkun¬
gen, daß ihn drohende Ahnungen quälten, gen, daß ihn drohende Ahnungen quälten,
die er aber nicht als Todesgedanken, sondern eher die er aber nicht als Todesgedanken, sondern eher
als Nohen einer noch unbekannten Gefahr auffaßte. als Nohen einer noch unbekannten Gefahr auffaßte.
Noch an seinem Todeslag hatte er um 9 Uhr Noch an seinem Todeslag hatte er um 9 Uhr
früh seinen gewohnten Morgenipaziergang unternon¬ früh seinen gewohnten Morgenipaziergang unternon¬
men, von dem er gegen 11 Uhr vormittags heim men, von dem er gegen 11 Uhr vormittags heim
lehrte, um sich sofort in sein Arbeitszimmer zurückzu¬ lehrte, um sich sofort in sein Arbeitszimmer zurückzu¬
ziehen, wo er seine Sekretärin erwartete. ziehen, wo er seine Sekretärin erwartete.
Als die Sekretärie um „12 Uhr mittag das Als die Sekretärie um „12 Uhr mittag das
Arbeitszimmer betrat, fand sie den Dichter, über set¬ Arbeitszimmer betrat, fand sie den Dichter, über set¬
nen Schreibtisch gebeugt, dewußtlos auf. Dem nen Schreibtisch gebeugt, dewußtlos auf. Dem
rasch herbeigeholten Hausarzt gelang es nicht mehr, rasch herbeigeholten Hausarzt gelang es nicht mehr,
Arthur Schnitzler wieder zum Bewußtsein zu brin¬ Arthur Schnitzler wieder zum Bewußtsein zu brin¬
gen. Nach siebenstündiger tiefer Bewutztlosigkeit hörte gen. Nach siebenstündiger tiefer Bewutztlosigkeit hörte
Arthur Schnitzler gegen ¾7 Uhr abends auf zu Arthur Schnitzler gegen ¾7 Uhr abends auf zu
atmen. atmen.
Arthur Schnitzler hinterläßt einen Sohn, Heir¬ Arthur Schnitzler hinterläßt einen Sohn, Heir¬
rich, der derzeit als Schauspieler und Regisseur rich, der derzeit als Schauspieler und Regisseur
Berlin lätig ist und telegraphisch an die Bahre sei¬ Berlin lätig ist und telegraphisch an die Bahre sei¬
nes Vaters berufen wurde. An dem Sterbebett des nes Vaters berufen wurde. An dem Sterbebett des
Tichters weilten sein Bruder, der Wiener Chirurg Tichters weilten sein Bruder, der Wiener Chirurg
Professor Dr. Julius Schnitzler, und dessen Kinder. Professor Dr. Julius Schnitzler, und dessen Kinder.
Arthur Schnitzler, der in seinen Werken so oft Arthur Schnitzler, der in seinen Werken so oft
von der ungen Nachbarschaft der Liebe und des Todes von der ungen Nachbarschaft der Liebe und des Todes
gesprochen hal erlebte ielder eine Tragödie, die si¬ gesprochen hal erlebte ielder eine Tragödie, die si¬
cherlich dazu beigetragen hot, seine Gesundheit zu cherlich dazu beigetragen hot, seine Gesundheit zu
untergraben. Es war dies das Liebesdrama seiner untergraben. Es war dies das Liebesdrama seiner
Tochter, die er über alles liebte. Sie hatte sich mit Tochter, die er über alles liebte. Sie hatte sich mit
einem italienischen Offizier gegen den Willen ihres einem italienischen Offizier gegen den Willen ihres
Vaters verheiratet. Vaters verheiratet.
Schnitzler fügte sich schließlich dem Lebenswunsch Schnitzler fügte sich schließlich dem Lebenswunsch
des Kindes und besuchte das junge Ehepaar, das des Kindes und besuchte das junge Ehepaar, das
scheinbar restlos glücklich war, in Venedig. Eines scheinbar restlos glücklich war, in Venedig. Eines
Tages aber kam die furchtbare Nachricht nach Wien, Tages aber kam die furchtbare Nachricht nach Wien,
daß sich die junge Frau erschossen habe. Eine Tra¬ daß sich die junge Frau erschossen habe. Eine Tra¬
godie der Liobe rollte sich auf und Schnitz er ver¬ godie der Liobe rollte sich auf und Schnitz er ver¬
wan diesen Schmerz niemals. Er war, zeit seine wan diesen Schmerz niemals. Er war, zeit seine
Tochter geheiratet hatte, einsam gewesen, da ihn Tochter geheiratet hatte, einsam gewesen, da ihn
seine 5vette Frau verlassen hatte und sein Sohn seine 5vette Frau verlassen hatte und sein Sohn
Heinrich in Teutschland weilte. Heinrich in Teutschland weilte.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschmtte Unternehmen für Zeitungs-Ausschmtte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
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vom: vom:
Le ultime-volontà di Schnitzler Le ultime-volontà di Schnitzler
Una pugnalata prima della sepoltura Una pugnalata prima della sepoltura
Vienna, 22 ottobro, notte. Vienna, 22 ottobro, notte.
Arturo Schultzler, Il famoso roman- Arturo Schultzler, Il famoso roman-
zlore/o autore drammatico morto lerl. zlore/o autore drammatico morto lerl.
Ascinto, fra le suo ultime disposi- Ascinto, fra le suo ultime disposi-
zioni. l'ordtne dl pugnaiarlo al cuore zioni. l'ordtne dl pugnaiarlo al cuore
prima che si procoda alla sua sepol- prima che si procoda alla sua sepol-
tura. (Radlo Stefant). tura. (Radlo Stefant).
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I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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2 3. 0KT. 1937 2 3. 0KT. 1937
vom: vom:
Le ultime volontä di A. Schnitzler Le ultime volontä di A. Schnitzler
rn, a rn, a
La salma dello scrittore dott. Arturo La salma dello scrittore dott. Arturo
Schnitzler vorrà tumulata domani mat- Schnitzler vorrà tumulata domani mat-
tina al Cimitero israelitico di Vionna. tina al Cimitero israelitico di Vionna.
Il figlio dollo scrittore ha comuniento le Il figlio dollo scrittore ha comuniento le
seguenti ultimo disposizioni, soritte da seguenti ultimo disposizioni, soritte da
suo podro anoora il giorno 29 aprilo 1912 suo podro anoora il giorno 29 aprilo 1912
riguurdanti i suoi funerali. Esso dico¬ riguurdanti i suoi funerali. Esso dico¬
no testualmente : «Disposizioni cho do¬ no testualmente : «Disposizioni cho do¬
sidero vengano osservate nel cuso della sidero vengano osservate nel cuso della
min morte: pugnalata al ouore, nessu¬ min morte: pugnalata al ouore, nessu¬
na corona, nessun annuncio mortuario, na corona, nessun annuncio mortuario,
nemmeno nei giornali, funerali di ulti¬ nemmeno nei giornali, funerali di ulti¬
ma classe. I denari che verranno rispar¬ ma classe. I denari che verranno rispar¬
miati in questo modo siano dovoluti agli miati in questo modo siano dovoluti agli
ospedali. Nessun discorso. Omissione di ospedali. Nessun discorso. Omissione di
tutto lo cerimonio rituali, Non portato tutto lo cerimonio rituali, Non portato
lutto dopo la mia morte, non lo voglio lutto dopo la mia morte, non lo voglio
ente. Firmto: Arturo ente. Firmto: Arturo
Schnitzlers. Schnitzlers.
Extract from Extract from
Yorkshire Herald Yorkshire Herald
York York
2 3 LCI. 1951. 2 3 LCI. 1951.
NOVELIST’S WILL. NOVELIST’S WILL.
"Let Me Be Stabbed "Let Me Be Stabbed
Through the Heart.' Through the Heart.'
VIENNA, Thursday. VIENNA, Thursday.
“Let me be stabbed through the heart “Let me be stabbed through the heart
before I am buried," is the last requeet of Dr. before I am buried," is the last requeet of Dr.
Arthur Schnitzler, tho Austrian novelist and Arthur Schnitzler, tho Austrian novelist and
playwright, sspresd in his will. playwright, sspresd in his will.
Dr. Schnitzler also requested that his Dr. Schnitzler also requested that his
funeral should bo of tho simplest possible funeral should bo of tho simplest possible
nature, and that no mourning should be worn nature, and that no mourning should be worn
for him, the money thus saved being devoted for him, the money thus saved being devoted
to hospitals. to hospitals.
There wore to be no wreaths, no ceremony, There wore to be no wreaths, no ceremony,
no privete notices of his death by the family, no privete notices of his death by the family,
or by the Press, and no speeches.—Reuter. or by the Press, and no speeches.—Reuter.
Ausschmt aus? Ausschmt aus?
AUSSCHNITT VOM AUSSCHNITT VOM
23. OKI. 1931 23. OKI. 1931
Berliner Volkszeitung. Berlin Berliner Volkszeitung. Berlin
Morgenausgabe Morgenausgabe
„Begräbnis letzter Klasse „Begräbnis letzter Klasse
Schnitzlers letztwillige Verfügung Schnitzlers letztwillige Verfügung
Wien, 22. Oktober. Wien, 22. Oktober.
Das Pegräbnis Arthur Schnitzlers findet Das Pegräbnis Arthur Schnitzlers findet
morgen püitsag auf der jüdischen Abteilung des morgen püitsag auf der jüdischen Abteilung des
Zentralftiedhofs statt. Die israelitische Kultus¬ Zentralftiedhofs statt. Die israelitische Kultus¬
gemeinde hat dem toten Dichter ein Ehrengrab gemeinde hat dem toten Dichter ein Ehrengrab
gewidmet. Der Sohn des Verblichenen, Heinrich gewidmet. Der Sohn des Verblichenen, Heinrich
Schnitzler, teilt den Blättern folgende letztwillige Schnitzler, teilt den Blättern folgende letztwillige
Verfügung seines Vaters mit, die sich im Nach¬ Verfügung seines Vaters mit, die sich im Nach¬
laß vorgefunden hat: laß vorgefunden hat:
„Wien, 20. April 1012. „Wien, 20. April 1012.
Bestimmungen, die ich nach meinem Ableben Bestimmungen, die ich nach meinem Ableben
zu erfüllen bittet zu erfüllen bittet
Herzstich! Keine Kränze! Auch in der Zeitung Herzstich! Keine Kränze! Auch in der Zeitung
nichts! Begräbnis letzter Klasse! Das durch die nichts! Begräbnis letzter Klasse! Das durch die
Befolgung dieser Bestimmungen erübrigte Geld ist Befolgung dieser Bestimmungen erübrigte Geld ist
für Spitalzwecke zu verwenden. Keine Reden! für Spitalzwecke zu verwenden. Keine Reden!
Vermeidung allen rituellen Beiwerke (insbesondere Vermeidung allen rituellen Beiwerke (insbesondere
Leichenwächter). Keiner Trauerkleider tragen Leichenwächter). Keiner Trauerkleider tragen
nach meinem Tode, absolut keine. nach meinem Tode, absolut keine.
Ailhun Ehnige Ailhun Ehnige
OBSERVER OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11 WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnid aus: anx TAase e Ausschnid aus: anx TAase e
93 Gl.1991 93 Gl.1991
vom: vom:
Arlhur Schnitzlers letzte Wünsche. Arlhur Schnitzlers letzte Wünsche.
U. Wien, 22. Orrover Im Machuden ver¬ U. Wien, 22. Orrover Im Machuden ver¬
storbenen Dichters Arthur söchnitzler wurde auch ein storbenen Dichters Arthur söchnitzler wurde auch ein
Schreiben, vom April 1912 datiert, gefunden, in Schreiben, vom April 1912 datiert, gefunden, in
dem der Dichter für den Fall seines Ablebens dem der Dichter für den Fall seines Ablebens
Verfügungen dahingehend trifft, daß an seiner Verfügungen dahingehend trifft, daß an seiner
Leiche der Herzstich vorgenommen werde. Ferner Leiche der Herzstich vorgenommen werde. Ferner
wünscht er ein Leichenbegängnis latzter wünscht er ein Leichenbegängnis latzter
Klasse, das davon erübrigte Geld soll Spitals¬ Klasse, das davon erübrigte Geld soll Spitals¬
zwecken zugeführt werden. Ferner wünscht er keine zwecken zugeführt werden. Ferner wünscht er keine
.n Begräbnin, .n Begräbnin,
rituellen Nebensächlichkeiten rituellen Nebensächlichkeiten
keine Parten und auch keine Ankün¬ keine Parten und auch keine Ankün¬
digungen in den Zeitungen. Er wünscht digungen in den Zeitungen. Er wünscht
keine Kränze, keine Leichenrede und keine Kränze, keine Leichenrede und
verlangt, daß niemand nach ihm Trauer tragen soll. verlangt, daß niemand nach ihm Trauer tragen soll.
Der literarische Nachlaß. Der literarische Nachlaß.
S. Wien, 22. Oktober. Im Nachlaß Arthur S. Wien, 22. Oktober. Im Nachlaß Arthur
Schnitzlers befindet sich ein Schauspiel, be¬ Schnitzlers befindet sich ein Schauspiel, be¬
titelt: „Zug der Schatten". Daneben hat Schnitzler titelt: „Zug der Schatten". Daneben hat Schnitzler
auch an einem Roman gearbeitet. Zu selnem auch an einem Roman gearbeitet. Zu selnem
literarischen Nachlaßverwalter hat Schnitzler schon literarischen Nachlaßverwalter hat Schnitzler schon
vor Jahren den Dramaturgen der Berliner Rein¬ vor Jahren den Dramaturgen der Berliner Rein¬
hardt=Bühnen Dr. Franz Horch bestellt. hardt=Bühnen Dr. Franz Horch bestellt.