VII, Verschiedenes 12, Schnitzlers Tod, Seite 673

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Schnitzler's Death Schnitzler's Death
mit der Deka¬ mit der Deka¬
er auch Halt= und Willenlosigkeit liebenswürdig zu er auch Halt= und Willenlosigkeit liebenswürdig zu
per= und Seelen¬ per= und Seelen¬
gestalten und der Dekadenz einen Hauch von Poesie gestalten und der Dekadenz einen Hauch von Poesie
xken etwas Mor- xken etwas Mor-
zu geben weiß! zu geben weiß!
ht dadurch besser ht dadurch besser
Frisch und natürlich ging das Spiel vonstatten Frisch und natürlich ging das Spiel vonstatten
n wird. In der n wird. In der
dank der Lebendigkeit aller Darsteller. Frl. Traute dank der Lebendigkeit aller Darsteller. Frl. Traute
eines Werkes war eines Werkes war
Reimann sand als Christine, als das betrogene, Reimann sand als Christine, als das betrogene,
Geiste seiner Zeit Geiste seiner Zeit
tief liebende Mädchen Töne und Gebärden von er¬ tief liebende Mädchen Töne und Gebärden von er¬
Gefangener, nie¬ Gefangener, nie¬
greisender Empfindung. Ihr ganzes schauspielerisches greisender Empfindung. Ihr ganzes schauspielerisches
Emporführer. Er Emporführer. Er
Wesen ist überhaupt der klare Spiegel für einfache Wesen ist überhaupt der klare Spiegel für einfache
etwa Hofmanns- etwa Hofmanns-
große, unproblematische Gefühle. große, unproblematische Gefühle.
Gretelotte Gretelotte
n rechten Namen n rechten Namen
Braris gab als Mizi Schlager das erfahrene, Braris gab als Mizi Schlager das erfahrene,
oherflächliche Wienermädel mit der ihr eigenen queck¬ oherflächliche Wienermädel mit der ihr eigenen queck¬
silbernen Lebendigkeit. Gediegen war die Darstel¬ silbernen Lebendigkeit. Gediegen war die Darstel¬
end zur Auffüh¬ end zur Auffüh¬
lung der Strumpfwirkersfrau durch Frl. Maria lung der Strumpfwirkersfrau durch Frl. Maria
liebenswürdigster liebenswürdigster
Leininger. Diese schnüffelnde, stichelnde, rücksichts¬ Leininger. Diese schnüffelnde, stichelnde, rücksichts¬
sch typischer Aus¬ sch typischer Aus¬
los teilnahmsvolle Natgeberin fand in Frl. Leinin¬ los teilnahmsvolle Natgeberin fand in Frl. Leinin¬
dichters mit seiner dichters mit seiner
ger eine lebenswahre Wiedergabe. Die männlichen ger eine lebenswahre Wiedergabe. Die männlichen
tät, die hier mit tät, die hier mit
Partner Fritz Lobheimer und Theodor Kaiser wur¬ Partner Fritz Lobheimer und Theodor Kaiser wur¬
führt uns in den von den Herren Franz Dehler und Walter führt uns in den von den Herren Franz Dehler und Walter
Wien, wie es Wien, wie es
Giersch aus der Atmosphäre der Wiener Sorg¬ Giersch aus der Atmosphäre der Wiener Sorg¬
schön macht, schön macht,
losigkeit heraus sehr gut gestaltet. Vielleicht etwas losigkeit heraus sehr gut gestaltet. Vielleicht etwas
hier in bitterste zu stark sentimental angehaucht war diesmal der hier in bitterste zu stark sentimental angehaucht war diesmal der
Geschichte eines Hans Weiring von Hrn. Friedrich Carlmayr. Geschichte eines Hans Weiring von Hrn. Friedrich Carlmayr.
Frauen steht, die Frauen steht, die
Die Ansteckungsgefahr der Sentimentalität liegt ja Die Ansteckungsgefahr der Sentimentalität liegt ja
indere als Zeit= im Stück, doch nicht so, daß ihr ein so indere als Zeit= im Stück, doch nicht so, daß ihr ein so
starkes starkes
der leidenschaft= Talent, wie Hr. Carlmayr, unterliegen müßte. der leidenschaft= Talent, wie Hr. Carlmayr, unterliegen müßte.
Herr Herr
im Duell mit im Duell mit
Ernst Holznagel trug in seinem kurzen Ernst Holznagel trug in seinem kurzen
Auf¬ Auf¬
städchen, das ihn tritt als betrogener Ehegatte eine prachtvolle Kon¬ städchen, das ihn tritt als betrogener Ehegatte eine prachtvolle Kon¬
in Erkenntnis, in Erkenntnis,
trastfigur in die leichtsinnige Stimmung der trastfigur in die leichtsinnige Stimmung der
seelischer Ver¬ seelischer Ver¬
pierenden Jugend. Jeder Blick, jedes Wort, pierenden Jugend. Jeder Blick, jedes Wort,
konnte nur ein konnte nur ein
Gebärde war ein Blitz, der unheilverkündend Gebärde war ein Blitz, der unheilverkündend
der innerlich und der innerlich und
traurige Ende voraus beleuchtete. Alles in allem traurige Ende voraus beleuchtete. Alles in allem
des Leichtsinns eine wertvolle Aufführung, die eine allgemeine herz¬ des Leichtsinns eine wertvolle Aufführung, die eine allgemeine herz¬
licher Schnitzler, liche Aufnahme beim Publikum fand. licher Schnitzler, liche Aufnahme beim Publikum fand.
WIEN. I., WOLLZEIE WIEN. I., WOLLZEIE
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus: Ausschnitt aus:
SVIEEA SVIEEA
NOV. 1931 NOV. 1931
wom. wom.
Sichnihler=Feier in Aesden. Sichnihler=Feier in Aesden.
Sonntagsmatines im Schauspielhaus. Sonntagsmatines im Schauspielhaus.
Aus Dresden Wird und berichtet. Am Sonntag¬ Aus Dresden Wird und berichtet. Am Sonntag¬
vormittag hat das Schauspielhaus Artur Schnitzler eine vormittag hat das Schauspielhaus Artur Schnitzler eine
Gedenkseier gewidmet, die reich an seelischen Klängen war, Gedenkseier gewidmet, die reich an seelischen Klängen war,
aus denen das Bild des seinen und melancholischen Poeten in aus denen das Bild des seinen und melancholischen Poeten in
uns aufstieg. Zwei Sätze aus Schuberts Quartett in P-Moll uns aufstieg. Zwei Sätze aus Schuberts Quartett in P-Moll
„Der Tod und das Mädchen" spiegelten das Wesen des Wiener „Der Tod und das Mädchen" spiegelten das Wesen des Wiener
Dichters eigentümlich wider. „Der Tod und das Mädchen" Dichters eigentümlich wider. „Der Tod und das Mädchen"
man könnte es wie einen Widerklang der liebsten und tiefsten man könnte es wie einen Widerklang der liebsten und tiefsten
Themen Schnitzlerscher Dichtung verstehen. Dann las Felix Themen Schnitzlerscher Dichtung verstehen. Dann las Felix
Steinböck die frühe Novelle „Leutnant Gustl" vor, Steinböck die frühe Novelle „Leutnant Gustl" vor,
jenes erschütternde Selbstgespräch des jungen österreichischen jenes erschütternde Selbstgespräch des jungen österreichischen
Offiziers, der, durch einen rohen Angriff in seiner Ehre gekränkt, Offiziers, der, durch einen rohen Angriff in seiner Ehre gekränkt,
eine Nacht hindurch mit dem Entschluß zum Selbstmord kämpft. eine Nacht hindurch mit dem Entschluß zum Selbstmord kämpft.
Die leise und innerliche Kunst Schnitzlers spürte man auch in Die leise und innerliche Kunst Schnitzlers spürte man auch in
der von Georg Kiefau neueinstudierten Aufführung des Ein¬ der von Georg Kiefau neueinstudierten Aufführung des Ein¬
akters „Dieletzten Masken", eine Szene von fast grotesker akters „Dieletzten Masken", eine Szene von fast grotesker
Grausigkeit, aber so recht ein Wagnis des Arztes als Dichter, Grausigkeit, aber so recht ein Wagnis des Arztes als Dichter,
ein Stück der seelischen Heilkunst Schnitzlers. Wie sich hier lang ein Stück der seelischen Heilkunst Schnitzlers. Wie sich hier lang
gestauter Groll „abreagiert", so daß zuletzt zur wirklichen Ab¬ gestauter Groll „abreagiert", so daß zuletzt zur wirklichen Ab¬
rechnung nichts mehr übrig bleibt in des Sterbenden Seele, das rechnung nichts mehr übrig bleibt in des Sterbenden Seele, das
wird unerbittlich, aber behutsam und voll Frfurcht vor den wird unerbittlich, aber behutsam und voll Frfurcht vor den
Dingen hinter den Masien des Lebens gezeigt. So spielten es Dingen hinter den Masien des Lebens gezeigt. So spielten es
auch Louis Rainer (Journalist), Erich Ponto (Schau¬ auch Louis Rainer (Journalist), Erich Ponto (Schau¬
spieler), Willi Kleinoschegg (Dichter), scharf profiliert alle spieler), Willi Kleinoschegg (Dichter), scharf profiliert alle
brei, trotz den Lichtern eines Allegro einzelner Stellen ganz im brei, trotz den Lichtern eines Allegro einzelner Stellen ganz im
Moll des Andante von Schubert. Stella David, die Herren Moll des Andante von Schubert. Stella David, die Herren
Ziegler und Engels gaben die stillen Untertöne dazu. Tief Ziegler und Engels gaben die stillen Untertöne dazu. Tief
und ernst war der Eindruck der kammerspielhaften Aufführung, und ernst war der Eindruck der kammerspielhaften Aufführung,
und schweigend verließen alle das Haus, die gekommen waren, und schweigend verließen alle das Haus, die gekommen waren,
das Gedenken eines toten Dichters zu feiern. das Gedenken eines toten Dichters zu feiern.
EE NA EE NA
14 NOV. 1931 14 NOV. 1931
Zwischen Heinrich Schnitzler, dem Sohn des Dichters, Zwischen Heinrich Schnitzler, dem Sohn des Dichters,
der Direktion des Deutschen Volkstheaters wurde ver¬ der Direktion des Deutschen Volkstheaters wurde ver¬
einbart, daß die Gedächtnisfeier für Artur Schnitzler im einbart, daß die Gedächtnisfeier für Artur Schnitzler im
Laufe der Monate Februar oder März 1932 stattfindet. In Laufe der Monate Februar oder März 1932 stattfindet. In
Aussicht genommen ist die Uraufführung eines der Aussicht genommen ist die Uraufführung eines der
nachgelassenen Werke „Das Wort" oder „Der Zug der nachgelassenen Werke „Das Wort" oder „Der Zug der
Schatten". Heinrich Schnitzler wird als Gastregisseur die Schatten". Heinrich Schnitzler wird als Gastregisseur die
Inszenierung besorgen. Inszenierung besorgen.
OBSERVER OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN. I., WOLLZEILE 11 WIEN. I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43 TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus: Ausschnitt aus:
Kleine Volkszoitung, Won Kleine Volkszoitung, Won
vom: vom:
14. NOV. 1931 14. NOV. 1931
Schnitzler=Gedeukfeier. Schnitzler=Gedeukfeier.
J Peneala unl In Laulen Pee J Peneala unl In Laulen Pee
theater. theater.
Im Burgtheater findet morgen, Im Burgtheater findet morgen,
Sonntag, ½12 Uhr vormittags die von der Sonntag, ½12 Uhr vormittags die von der
Direktion gemeinsam mit dem Schutzverband Direktion gemeinsam mit dem Schutzverband
deutscher Schriftsteller in Oesterreich ver¬ deutscher Schriftsteller in Oesterreich ver¬
anstaltete Gedenkfeier für Artur Schnitzler anstaltete Gedenkfeier für Artur Schnitzler
statt. Programm: 1. Schubert: Achte Sym¬ statt. Programm: 1. Schubert: Achte Sym¬
phonie (Unvollendete), gespielt von den Wiener phonie (Unvollendete), gespielt von den Wiener
Philharmonikern unter Leitung von Direktor Philharmonikern unter Leitung von Direktor
Clemens Krauss. 2. Gedenkrede von Oskar Clemens Krauss. 2. Gedenkrede von Oskar
Maurus Fontana, gesprochen von Raoul Maurus Fontana, gesprochen von Raoul
Aslan. 3. „Die etzten Masken", Schau¬ Aslan. 3. „Die etzten Masken", Schau¬
spiel in einem Akt von Artur Schnitzler. spiel in einem Akt von Artur Schnitzler.
Besetzung: Karl Rademacher — Onno; Florian Besetzung: Karl Rademacher — Onno; Florian
Jackwerth — Heim; Alexander Weihgast — Marr; Jackwerth — Heim; Alexander Weihgast — Marr;
Dr. Halmschläger — Hartmann; Dr. Tann Dr. Halmschläger — Hartmann; Dr. Tann
Hennings; Juliane Paschanda — Pünkösdy. Hennings; Juliane Paschanda — Pünkösdy.
Zwischen Heinrich Schnitzler, dem Zwischen Heinrich Schnitzler, dem
Sohn des Dichters, und Rudolf Beer wurde Sohn des Dichters, und Rudolf Beer wurde
vereinbart, daß die Gedächtnisfeier für Artur vereinbart, daß die Gedächtnisfeier für Artur
Schnitzler im Laufe der Monate Februar Schnitzler im Laufe der Monate Februar
oder März 1932 stattfindet. In Aussicht ge¬ oder März 1932 stattfindet. In Aussicht ge¬
nommen ist die Uraufführung eines der nommen ist die Uraufführung eines der
nachgelassenen Werke „Das Wort" oder „Der nachgelassenen Werke „Das Wort" oder „Der
Zug der Schatten“. Heinrich Schnitzler wird Zug der Schatten“. Heinrich Schnitzler wird
als Gastregisseur die Inszenierung besorgen. als Gastregisseur die Inszenierung besorgen.