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Sonntag Sonntag
habe manchmal daran gedacht. Vielleicht kommt es einmal dazu. habe manchmal daran gedacht. Vielleicht kommt es einmal dazu.
Aber jetzt habe ich andere Arbeiten im Kopf, die mich stärker Aber jetzt habe ich andere Arbeiten im Kopf, die mich stärker
beschäftigen. beschäftigen.
Tatsächlich ist Artur Schnitzler erst in der aller¬ Tatsächlich ist Artur Schnitzler erst in der aller¬
letzten Zeit seines Lebens dazugekommen, den lange erwogenen letzten Zeit seines Lebens dazugekommen, den lange erwogenen
und immer zurückgestellten Plan einer Umarbeitung dieses und immer zurückgestellten Plan einer Umarbeitung dieses
Dramas in Angriff zu nehmen. Dramas in Angriff zu nehmen.
Frage: Welches seiner Theaterstücke er am höchsten schätzt! Frage: Welches seiner Theaterstücke er am höchsten schätzt!
Schnitzler, auf und ab in seinem Zimmer, kräuselte die Lippen, Schnitzler, auf und ab in seinem Zimmer, kräuselte die Lippen,
sah dann aber doch einen Augenblick nachdenklich vor sich hin, sah dann aber doch einen Augenblick nachdenklich vor sich hin,
um sachlich und bestimmt antworten zu können. Die Wahl fiel um sachlich und bestimmt antworten zu können. Die Wahl fiel
ihm anscheinend nicht schwer. Er sagte: „Die „Komödie der ihm anscheinend nicht schwer. Er sagte: „Die „Komödie der
Worte“ habe ich gern. Vielleicht könnte ich mich sogar entschließen, Worte“ habe ich gern. Vielleicht könnte ich mich sogar entschließen,
sie ausnehmend gut zu finden. Sagen würde ich das aber nur, sie ausnehmend gut zu finden. Sagen würde ich das aber nur,
wenn sie — ein anderer geschrieben hätte... Hingegen gibt es wenn sie — ein anderer geschrieben hätte... Hingegen gibt es
ein Buch, zu dem ich mich ganz ohne Einschränkung bekenne. Es ein Buch, zu dem ich mich ganz ohne Einschränkung bekenne. Es
geschrieben zu haben, bin ich beinahe stolz. Und das ist mein geschrieben zu haben, bin ich beinahe stolz. Und das ist mein
alter Roman „Der Weg ins Freie“. Dieses Buch muß ich mir alter Roman „Der Weg ins Freie“. Dieses Buch muß ich mir
nächstens auf meinen Schreibtisch zu den Büchern legen, die ich nächstens auf meinen Schreibtisch zu den Büchern legen, die ich
bei Gelegenheit, und wenn ich Zeit habe, wieder einmal lesen bei Gelegenheit, und wenn ich Zeit habe, wieder einmal lesen
möchte. möchte.
Weggehend, sah ich die erleuchteten Scheiben des Arbeits¬ Weggehend, sah ich die erleuchteten Scheiben des Arbeits¬
zimmers Artur Schnitzlers durch die verregneten, finstern zimmers Artur Schnitzlers durch die verregneten, finstern
Cottagegärten glänzen. Nebel spann ums Licht der hinter Baum¬ Cottagegärten glänzen. Nebel spann ums Licht der hinter Baum¬
kronen halbversteckten Laternen. Die Schritte des Entgegen¬ kronen halbversteckten Laternen. Die Schritte des Entgegen¬
kommenden scheuchten ein engverschlungenes Paar auseinander. kommenden scheuchten ein engverschlungenes Paar auseinander.
Zögernd lösen sie ihre Hände. Der junge Mensch schlägt seinen Zögernd lösen sie ihre Hände. Der junge Mensch schlägt seinen
Rockkragen auf. Und das Mädchen, Regentropfen aus dem Haar Rockkragen auf. Und das Mädchen, Regentropfen aus dem Haar
streifend, fängt mit der Hand ein herangewehtes, von Nässe streifend, fängt mit der Hand ein herangewehtes, von Nässe
schweres Blatt auf. Sie läßt es fallen. Ihre dunklen Augen schweres Blatt auf. Sie läßt es fallen. Ihre dunklen Augen
haften einen Moment, sonderbar und verräterisch schweifend haften einen Moment, sonderbar und verräterisch schweifend
über den Geliebten hinweg an dem Fremden, der vorübergeht. über den Geliebten hinweg an dem Fremden, der vorübergeht.
Wie durch eine erfundene, aus Bücherseiten und von Wie durch eine erfundene, aus Bücherseiten und von
Theaterszenen symbolhaft herüberschattende Welt geht man und Theaterszenen symbolhaft herüberschattende Welt geht man und
erkennt sie: diese schweigenden Herbstgärten Artur Schnitzlers, erkennt sie: diese schweigenden Herbstgärten Artur Schnitzlers,
des Dichters von Wien. des Dichters von Wien.
Aeiur Schnihler und die Operelle. Aeiur Schnihler und die Operelle.
Von Von
Edmund Eysler. Edmund Eysler.
Heute, wo ganz Wien um jenen genialen Mann trauert, Heute, wo ganz Wien um jenen genialen Mann trauert,
der wie kein zweiter den Pulsschlag des alten, stets träumenden der wie kein zweiter den Pulsschlag des alten, stets träumenden
Vorkriegs=Wien fühlte, wo die furchtbare Schwere dieses Ver¬ Vorkriegs=Wien fühlte, wo die furchtbare Schwere dieses Ver¬
lustes uns alle so tief bewegt, tritt wohl meine persönliche lustes uns alle so tief bewegt, tritt wohl meine persönliche
Trauer in den Hintergrund, obwohl gerade ich in Schnitzler Trauer in den Hintergrund, obwohl gerade ich in Schnitzler
den Gleichgesinnten, den Gestalter einer Zeit bewundert habe, den Gleichgesinnten, den Gestalter einer Zeit bewundert habe,
mit der auch ich mit allen Fasern meines Herzens verbunden mit der auch ich mit allen Fasern meines Herzens verbunden
war. Schon lange ist es her, daß ich mit Artur Schnitzler war. Schon lange ist es her, daß ich mit Artur Schnitzler
jene unvergeßliche Begegnung hatte, die mir bewies, welches jene unvergeßliche Begegnung hatte, die mir bewies, welches
Interesse und Verständnis Schnitzler, der große und gefeierte Interesse und Verständnis Schnitzler, der große und gefeierte
Literat, auch für meine Muse und für mein Schaffen hatte. Literat, auch für meine Muse und für mein Schaffen hatte.
Wie treffend und dabei von wohltuender Wärme waren seine Wie treffend und dabei von wohltuender Wärme waren seine
Kritiken über einige meiner Werke; und wie stolz war ich, Kritiken über einige meiner Werke; und wie stolz war ich,
der junge Komponist, damals auf dieses Interesse des großen der junge Komponist, damals auf dieses Interesse des großen
Dichters. Dichters.
Eines Tages übergab mir Schnitzler einige seiner Eines Tages übergab mir Schnitzler einige seiner
gedie gedie
herrlichen Novellen. „Sehen Sie sich, lieber Freund, diese herrlichen Novellen. „Sehen Sie sich, lieber Freund, diese
eistet eistet
fblieb fblieb
Sachen einmal an," sagte er, „vielleicht eignet sich etwas für Queg Sachen einmal an," sagte er, „vielleicht eignet sich etwas für Queg
Sie als Operettenstoff." Ich brauche wohl nicht zu erwähnen Sie als Operettenstoff." Ich brauche wohl nicht zu erwähnen
ein ein
Mar Mar
daß ich mit wahrem Feuereifer an die Lektüre ging und da daß ich mit wahrem Feuereifer an die Lektüre ging und da
1697 1697
kische kische
es mir ein Genuß war, Stunden im Banne Artur Schnitzlers es mir ein Genuß war, Stunden im Banne Artur Schnitzlers
erkeit erkeit
Reite Reite
zu verbringen und seine so eigenartige Melancholie auf mich zu verbringen und seine so eigenartige Melancholie auf mich
das das
einwirken zu lassen. Leider fand ich unter den damaliger einwirken zu lassen. Leider fand ich unter den damaliger
Namenregister jener Statten, un denen sich der nmeistel Namenregister jener Statten, un denen sich der nmeistel
Werken nichts, was mir zu einer Vertonung geeignet erschiener Werken nichts, was mir zu einer Vertonung geeignet erschiener
immer mit der gleichen Bravour schlugen: Zenta, Parma, immer mit der gleichen Bravour schlugen: Zenta, Parma,
wäre. Jahre sind vergangen. Der Krieg kam und mit ihm wäre. Jahre sind vergangen. Der Krieg kam und mit ihm
Guastalla, dann Campo Santo, wo nicht weniger als ein Guastalla, dann Campo Santo, wo nicht weniger als ein
eine neue Zeit, die nicht mehr die Schnitzlers und meine war. Viertel der Deutschmeister den Heldentod stirbt, Kolin, der eine neue Zeit, die nicht mehr die Schnitzlers und meine war. Viertel der Deutschmeister den Heldentod stirbt, Kolin, der
Schnitzler begann sich immer mehr und mehr zurück¬ Schnitzler begann sich immer mehr und mehr zurück¬
Erbfolgekrieg, die napoleonischen Kriege, die Schlacht bei Erbfolgekrieg, die napoleonischen Kriege, die Schlacht bei
zuziehen und so kam es, daß wir uns jahrelang nicht sahen. zuziehen und so kam es, daß wir uns jahrelang nicht sahen.
Wagram, die Kriege 1849, 1859 und 1866 mehren die Ruhmes¬ Wagram, die Kriege 1849, 1859 und 1866 mehren die Ruhmes¬
Aber mein Interesse für sein Tun und Schaffen blieb; und taten der Wiener Edelknaben. Dann kommt der Weltkrieg, von Aber mein Interesse für sein Tun und Schaffen blieb; und taten der Wiener Edelknaben. Dann kommt der Weltkrieg, von
auch die mir einmal von ihm gegebene Anregung zur Ver¬ auch die mir einmal von ihm gegebene Anregung zur Ver¬
dem das Deutschmeisterdenkmal seit heute, seit auf seinen Stufen dem das Deutschmeisterdenkmal seit heute, seit auf seinen Stufen
tonung einer seiner Novellen wirkte nach... Als mich vor der mächtige eherne Kranz aus Lorbeer, Eichenlaub und Dornen tonung einer seiner Novellen wirkte nach... Als mich vor der mächtige eherne Kranz aus Lorbeer, Eichenlaub und Dornen
ungefähr einem Jahre zwei junge, schaffensfreudige Librettisten ruht, der Nachwelt Kunde gibt. 137.000 Wiener standen während ungefähr einem Jahre zwei junge, schaffensfreudige Librettisten ruht, der Nachwelt Kunde gibt. 137.000 Wiener standen während
besuchten und mir ein Operettenbuch vorlegten, das die besuchten und mir ein Operettenbuch vorlegten, das die
des Weltkrieges in den Reihen des Regiments Hoch- und des Weltkrieges in den Reihen des Regiments Hoch- und
bekannte Novelle Schnitzlers „Casanovas Heimfahrt“ zur Deutschmeister, 5000 Edelknaben starben den Heldentod, Unzahl bekannte Novelle Schnitzlers „Casanovas Heimfahrt“ zur Deutschmeister, 5000 Edelknaben starben den Heldentod, Unzahl
Vorlage hatte, da griff ich mit Freuden zu. Ein tragisches Vorlage hatte, da griff ich mit Freuden zu. Ein tragisches
ist die Reihe derer, die Wunden davontrugen. ist die Reihe derer, die Wunden davontrugen.
Geschick wollte es jedoch, daß mir jetzt, wo diese Operette Geschick wollte es jedoch, daß mir jetzt, wo diese Operette
Am 6. August 1914 steht das Regiment in der Rennweger Am 6. August 1914 steht das Regiment in der Rennweger
bereits bühnenreif ist, die Kritik des großen Geistes Schnitzler bereits bühnenreif ist, die Kritik des großen Geistes Schnitzler
Kaserne abmarschbereit. Sein Inhaber Erzherzog Eugen ver¬ Kaserne abmarschbereit. Sein Inhaber Erzherzog Eugen ver¬
versagt bleiben muß, die mein neues Werk erst so richtig versagt bleiben muß, die mein neues Werk erst so richtig
abschiedet es, vom Wiener Nordbahnhof geht es hinaus, dem abschiedet es, vom Wiener Nordbahnhof geht es hinaus, dem
gekrönt hätte. gekrönt hätte.
Kampfe entgegen, Am 14. August stehen die Deutichmeister bei Kampfe entgegen, Am 14. August stehen die Deutichmeister bei
Sonntag Sonntag
habe manchmal daran gedacht. Vielleicht kommt es einmal dazu. habe manchmal daran gedacht. Vielleicht kommt es einmal dazu.
Aber jetzt habe ich andere Arbeiten im Kopf, die mich stärker Aber jetzt habe ich andere Arbeiten im Kopf, die mich stärker
beschäftigen. beschäftigen.
Tatsächlich ist Artur Schnitzler erst in der aller¬ Tatsächlich ist Artur Schnitzler erst in der aller¬
letzten Zeit seines Lebens dazugekommen, den lange erwogenen letzten Zeit seines Lebens dazugekommen, den lange erwogenen
und immer zurückgestellten Plan einer Umarbeitung dieses und immer zurückgestellten Plan einer Umarbeitung dieses
Dramas in Angriff zu nehmen. Dramas in Angriff zu nehmen.
Frage: Welches seiner Theaterstücke er am höchsten schätzt! Frage: Welches seiner Theaterstücke er am höchsten schätzt!
Schnitzler, auf und ab in seinem Zimmer, kräuselte die Lippen, Schnitzler, auf und ab in seinem Zimmer, kräuselte die Lippen,
sah dann aber doch einen Augenblick nachdenklich vor sich hin, sah dann aber doch einen Augenblick nachdenklich vor sich hin,
um sachlich und bestimmt antworten zu können. Die Wahl fiel um sachlich und bestimmt antworten zu können. Die Wahl fiel
ihm anscheinend nicht schwer. Er sagte: „Die „Komödie der ihm anscheinend nicht schwer. Er sagte: „Die „Komödie der
Worte“ habe ich gern. Vielleicht könnte ich mich sogar entschließen, Worte“ habe ich gern. Vielleicht könnte ich mich sogar entschließen,
sie ausnehmend gut zu finden. Sagen würde ich das aber nur, sie ausnehmend gut zu finden. Sagen würde ich das aber nur,
wenn sie — ein anderer geschrieben hätte... Hingegen gibt es wenn sie — ein anderer geschrieben hätte... Hingegen gibt es
ein Buch, zu dem ich mich ganz ohne Einschränkung bekenne. Es ein Buch, zu dem ich mich ganz ohne Einschränkung bekenne. Es
geschrieben zu haben, bin ich beinahe stolz. Und das ist mein geschrieben zu haben, bin ich beinahe stolz. Und das ist mein
alter Roman „Der Weg ins Freie“. Dieses Buch muß ich mir alter Roman „Der Weg ins Freie“. Dieses Buch muß ich mir
nächstens auf meinen Schreibtisch zu den Büchern legen, die ich nächstens auf meinen Schreibtisch zu den Büchern legen, die ich
bei Gelegenheit, und wenn ich Zeit habe, wieder einmal lesen bei Gelegenheit, und wenn ich Zeit habe, wieder einmal lesen
möchte. möchte.
Weggehend, sah ich die erleuchteten Scheiben des Arbeits¬ Weggehend, sah ich die erleuchteten Scheiben des Arbeits¬
zimmers Artur Schnitzlers durch die verregneten, finstern zimmers Artur Schnitzlers durch die verregneten, finstern
Cottagegärten glänzen. Nebel spann ums Licht der hinter Baum¬ Cottagegärten glänzen. Nebel spann ums Licht der hinter Baum¬
kronen halbversteckten Laternen. Die Schritte des Entgegen¬ kronen halbversteckten Laternen. Die Schritte des Entgegen¬
kommenden scheuchten ein engverschlungenes Paar auseinander. kommenden scheuchten ein engverschlungenes Paar auseinander.
Zögernd lösen sie ihre Hände. Der junge Mensch schlägt seinen Zögernd lösen sie ihre Hände. Der junge Mensch schlägt seinen
Rockkragen auf. Und das Mädchen, Regentropfen aus dem Haar Rockkragen auf. Und das Mädchen, Regentropfen aus dem Haar
streifend, fängt mit der Hand ein herangewehtes, von Nässe streifend, fängt mit der Hand ein herangewehtes, von Nässe
schweres Blatt auf. Sie läßt es fallen. Ihre dunklen Augen schweres Blatt auf. Sie läßt es fallen. Ihre dunklen Augen
haften einen Moment, sonderbar und verräterisch schweifend haften einen Moment, sonderbar und verräterisch schweifend
über den Geliebten hinweg an dem Fremden, der vorübergeht. über den Geliebten hinweg an dem Fremden, der vorübergeht.
Wie durch eine erfundene, aus Bücherseiten und von Wie durch eine erfundene, aus Bücherseiten und von
Theaterszenen symbolhaft herüberschattende Welt geht man und Theaterszenen symbolhaft herüberschattende Welt geht man und
erkennt sie: diese schweigenden Herbstgärten Artur Schnitzlers, erkennt sie: diese schweigenden Herbstgärten Artur Schnitzlers,
des Dichters von Wien. des Dichters von Wien.
Aeiur Schnihler und die Operelle. Aeiur Schnihler und die Operelle.
Von Von
Edmund Eysler. Edmund Eysler.
Heute, wo ganz Wien um jenen genialen Mann trauert, Heute, wo ganz Wien um jenen genialen Mann trauert,
der wie kein zweiter den Pulsschlag des alten, stets träumenden der wie kein zweiter den Pulsschlag des alten, stets träumenden
Vorkriegs=Wien fühlte, wo die furchtbare Schwere dieses Ver¬ Vorkriegs=Wien fühlte, wo die furchtbare Schwere dieses Ver¬
lustes uns alle so tief bewegt, tritt wohl meine persönliche lustes uns alle so tief bewegt, tritt wohl meine persönliche
Trauer in den Hintergrund, obwohl gerade ich in Schnitzler Trauer in den Hintergrund, obwohl gerade ich in Schnitzler
den Gleichgesinnten, den Gestalter einer Zeit bewundert habe, den Gleichgesinnten, den Gestalter einer Zeit bewundert habe,
mit der auch ich mit allen Fasern meines Herzens verbunden mit der auch ich mit allen Fasern meines Herzens verbunden
war. Schon lange ist es her, daß ich mit Artur Schnitzler war. Schon lange ist es her, daß ich mit Artur Schnitzler
jene unvergeßliche Begegnung hatte, die mir bewies, welches jene unvergeßliche Begegnung hatte, die mir bewies, welches
Interesse und Verständnis Schnitzler, der große und gefeierte Interesse und Verständnis Schnitzler, der große und gefeierte
Literat, auch für meine Muse und für mein Schaffen hatte. Literat, auch für meine Muse und für mein Schaffen hatte.
Wie treffend und dabei von wohltuender Wärme waren seine Wie treffend und dabei von wohltuender Wärme waren seine
Kritiken über einige meiner Werke; und wie stolz war ich, Kritiken über einige meiner Werke; und wie stolz war ich,
der junge Komponist, damals auf dieses Interesse des großen der junge Komponist, damals auf dieses Interesse des großen
Dichters. Dichters.
Eines Tages übergab mir Schnitzler einige seiner Eines Tages übergab mir Schnitzler einige seiner
gedie gedie
herrlichen Novellen. „Sehen Sie sich, lieber Freund, diese herrlichen Novellen. „Sehen Sie sich, lieber Freund, diese
eistet eistet
fblieb fblieb
Sachen einmal an," sagte er, „vielleicht eignet sich etwas für Queg Sachen einmal an," sagte er, „vielleicht eignet sich etwas für Queg
Sie als Operettenstoff." Ich brauche wohl nicht zu erwähnen Sie als Operettenstoff." Ich brauche wohl nicht zu erwähnen
ein ein
Mar Mar
daß ich mit wahrem Feuereifer an die Lektüre ging und da daß ich mit wahrem Feuereifer an die Lektüre ging und da
1697 1697
kische kische
es mir ein Genuß war, Stunden im Banne Artur Schnitzlers es mir ein Genuß war, Stunden im Banne Artur Schnitzlers
erkeit erkeit
Reite Reite
zu verbringen und seine so eigenartige Melancholie auf mich zu verbringen und seine so eigenartige Melancholie auf mich
das das
einwirken zu lassen. Leider fand ich unter den damaliger einwirken zu lassen. Leider fand ich unter den damaliger
Namenregister jener Statten, un denen sich der nmeistel Namenregister jener Statten, un denen sich der nmeistel
Werken nichts, was mir zu einer Vertonung geeignet erschiener Werken nichts, was mir zu einer Vertonung geeignet erschiener
immer mit der gleichen Bravour schlugen: Zenta, Parma, immer mit der gleichen Bravour schlugen: Zenta, Parma,
wäre. Jahre sind vergangen. Der Krieg kam und mit ihm wäre. Jahre sind vergangen. Der Krieg kam und mit ihm
Guastalla, dann Campo Santo, wo nicht weniger als ein Guastalla, dann Campo Santo, wo nicht weniger als ein
eine neue Zeit, die nicht mehr die Schnitzlers und meine war. Viertel der Deutschmeister den Heldentod stirbt, Kolin, der eine neue Zeit, die nicht mehr die Schnitzlers und meine war. Viertel der Deutschmeister den Heldentod stirbt, Kolin, der
Schnitzler begann sich immer mehr und mehr zurück¬ Schnitzler begann sich immer mehr und mehr zurück¬
Erbfolgekrieg, die napoleonischen Kriege, die Schlacht bei Erbfolgekrieg, die napoleonischen Kriege, die Schlacht bei
zuziehen und so kam es, daß wir uns jahrelang nicht sahen. zuziehen und so kam es, daß wir uns jahrelang nicht sahen.
Wagram, die Kriege 1849, 1859 und 1866 mehren die Ruhmes¬ Wagram, die Kriege 1849, 1859 und 1866 mehren die Ruhmes¬
Aber mein Interesse für sein Tun und Schaffen blieb; und taten der Wiener Edelknaben. Dann kommt der Weltkrieg, von Aber mein Interesse für sein Tun und Schaffen blieb; und taten der Wiener Edelknaben. Dann kommt der Weltkrieg, von
auch die mir einmal von ihm gegebene Anregung zur Ver¬ auch die mir einmal von ihm gegebene Anregung zur Ver¬
dem das Deutschmeisterdenkmal seit heute, seit auf seinen Stufen dem das Deutschmeisterdenkmal seit heute, seit auf seinen Stufen
tonung einer seiner Novellen wirkte nach... Als mich vor der mächtige eherne Kranz aus Lorbeer, Eichenlaub und Dornen tonung einer seiner Novellen wirkte nach... Als mich vor der mächtige eherne Kranz aus Lorbeer, Eichenlaub und Dornen
ungefähr einem Jahre zwei junge, schaffensfreudige Librettisten ruht, der Nachwelt Kunde gibt. 137.000 Wiener standen während ungefähr einem Jahre zwei junge, schaffensfreudige Librettisten ruht, der Nachwelt Kunde gibt. 137.000 Wiener standen während
besuchten und mir ein Operettenbuch vorlegten, das die besuchten und mir ein Operettenbuch vorlegten, das die
des Weltkrieges in den Reihen des Regiments Hoch- und des Weltkrieges in den Reihen des Regiments Hoch- und
bekannte Novelle Schnitzlers „Casanovas Heimfahrt“ zur Deutschmeister, 5000 Edelknaben starben den Heldentod, Unzahl bekannte Novelle Schnitzlers „Casanovas Heimfahrt“ zur Deutschmeister, 5000 Edelknaben starben den Heldentod, Unzahl
Vorlage hatte, da griff ich mit Freuden zu. Ein tragisches Vorlage hatte, da griff ich mit Freuden zu. Ein tragisches
ist die Reihe derer, die Wunden davontrugen. ist die Reihe derer, die Wunden davontrugen.
Geschick wollte es jedoch, daß mir jetzt, wo diese Operette Geschick wollte es jedoch, daß mir jetzt, wo diese Operette
Am 6. August 1914 steht das Regiment in der Rennweger Am 6. August 1914 steht das Regiment in der Rennweger
bereits bühnenreif ist, die Kritik des großen Geistes Schnitzler bereits bühnenreif ist, die Kritik des großen Geistes Schnitzler
Kaserne abmarschbereit. Sein Inhaber Erzherzog Eugen ver¬ Kaserne abmarschbereit. Sein Inhaber Erzherzog Eugen ver¬
versagt bleiben muß, die mein neues Werk erst so richtig versagt bleiben muß, die mein neues Werk erst so richtig
abschiedet es, vom Wiener Nordbahnhof geht es hinaus, dem abschiedet es, vom Wiener Nordbahnhof geht es hinaus, dem
gekrönt hätte. gekrönt hätte.
Kampfe entgegen, Am 14. August stehen die Deutichmeister bei Kampfe entgegen, Am 14. August stehen die Deutichmeister bei