VII, Verschiedenes 13, 1932–1933, Seite 5

13. Miscellaneous
chairie Bildnis eines Mädchens, Arbeit
Jüngeren, in allem und jedem als eine
sondere Leistung anzusprechen ist, muß den¬
och dem Aelteren der Vorrang gelassen sein.
on allem, was das eigentliche Bildnis aus¬
acht, abgesehen, welch eine Vollendung in
de Aufteilung der Fläche (auch aus den Farb¬
sementen) in den Darstellungen des Gelehrten
id des Musikers! Kitt verblüfft wieder durch
Fähigkeit, die Einfachheit auf ein Höchst¬
daß zu treiben und bei aller Flächigkeit der
fachheit nie Raum zu geben. Sein „Holz¬
geister" ist schematisch und dennoch erfühlt.
die Zeit — hier ist sie. Sie ist nicht minder in
koloristisch interessanten Bildnis des
tadtrates Breitner, das zum Besten im
Rathaus=Raum gehört. Auch Krause strebt
de große Einfachheit an; das Ergebnis ist
es das gleiche erfreuliche. Krausz ist, in dem
sch aus der Skizze gehobenen Pastellbildnis
auptmanns, in dem sehr natürlich gegebenen
bildnis der Paula Wessely immerhin kon¬
tionell; er ist davon entfernt in dem Bild,
is dem der schwermutvolle Blick Schnitzlers,
er vor seinem Tode, sieht. In Langhammer
mi) reist ein Kolorist ersten Ranges heran,
um es gegeben ist, auch die Form fest zu fassen.
ske, ausgeprägter Landschafter, allerdings
ach Schöpfer figuraler Kompositionen (wobei
aber mehr auf die Komposition als auf die
figur ankommt, ist unter die Porträtisten ge¬
sungen; der „Schriftsteller Otto Stoß
durchaus die gewohnte Handschrift,
Wiener Tänzerin, jedoch führt in neue
Regionen, in formaler, aber auch in koloristi¬
der Beziehung. Von schöner Wärme erfüllt ist
gewandowskis Bronzekopf der Gattin. Welch
ne Vornehmheit ist in dem Mahainzschen
dnis der „Frau G. Purgstaller, wie hebt
h ihr Blond aus dem Dunkel, wie weich
Himmern die Fleischtöne! Der außerhalb vom
eläufigen schreitende Merkel hat Mystisches
Bildnis der Elisabeth Eisenstein gesenkt
es ist auch in dem, dennoch realeren der
r. Erika Tietze der Fall. In Map massigen
lanninger wetterleuchtet es. Einfachheit.
perhe, Größe ist in Müllners Marmor¬
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büste Wagner=Jaureggs. Ein Hinweis gelte Beschränkungen auf, erzielt aber gerade dringlich, beseelt, durch
dadurch volle Wirkungen; in erster Reihe steht und das weibliche Prin¬
Ozlbergers Bildnis der Mutter, Pazelts
ihr „Paul Stefan“. Von den besten neueren eine Kontraststellung be¬
Mädchenbildnis.
deutschen Meistern des Porträts sich ableitend, hagers „Selbstbildnis u
Die verbreiterte Vergleichsbasis diese
sie auch oft erreichend — jedes der sechs Ge¬ Dreimal Witt, drei fri¬
Ausstellung läßt Pausers Arbeiten erst recht
mälde hat hohe Klasse; in allen, besonders besonders das des „Re¬
hervortreten; die meisterhaften Porträte
aber in den zwei Frauenbilonissen und im klang in Schönheit:
Billinger und Schönborn verdecken vieles
„Stadtrat Linder“, ist der noble Ton, ist der Königin Liefl Goldarbe
andre in den acht Räumen; in den zwei
Doppelbildnissen, besonders in dem der sehr rege Sinn für die Valeurs —, stellt sich Werks, Wachskopf, gefor
erneut Schachinger vor. Schiff bewältigt in
und 122 Objekte
Kinder, ist beste Wiener Tradition. Darnau
einer umfangreichen figuralen Komposition
ausste
und Goltz, von Perl klassizistisch modelliert
die Fläche ganz ausgezeichnet; aus ver¬
nehmen sich vortrefflich aus. In fünf Bilder
Ist man unten zu
schiedenen Helligkeiten schwingt dieses Bild des
ist Perlberger auf einer guten Höhe, seine
„Univ.=Prof. Dr. Heinrich Neumann bei der an. Im ersten Stock
Palette ist angenehm und reizvoll. Peve¬
Vorlesung", das im Bildnis lebendig ist. Mit ausstellung, von 66 K
stürmt, wie immer; es ist wirkliche Kraft in
Gleichförmigkeit des Bi
einem Werk nur, mit einem aber, das in jeder
ihm, nicht Kraftmeierei; das eine Mädchen¬
Angeregt begibt man
Beziehung standhält, lebenswahr und dennoch
bildnis, stark in der Farbe, ist recht originel
Bezirke. Der Anfang
über das Alltägige hinausgehoben, ist Heinrich
in der Auffassung. Drei Radierungen sprechen
städtls „Landschaft mit
Karl Scholz da; der Bronzekopf des Bürger¬
für den feinempfindenden Pollak. Innig hat
Vorzüge dieses zu wen
in der Ab¬
meisters Seitz hat Stil; er war,
Poosch Ginzkey in sich aufgenommen, be¬
Malers, Hans Frank
zu sehen
bildung, in der „Volks=Zeitung
sonders innig außer dem Kopf auch die
schaftsstimmungen ein,
Auf das Gebiet der „beschreibenden Malerei
Hände gestaltet. Seit Jahren schon betont sich
stimmung einer leichte
hat sich, angeregt, Stalzer begeben; im
Pötsch immer stärker. Wenn er auch nicht
sich in allen aus. Er¬
Bildnis des Dozenten Friedung bringt er
ständig im Vordergrund des Interesses steht
er bewahrt seine Vordergründigkeit. Nun tritt nicht nur dieses und er bringt es nicht los nur einer, aus dem
gemein menschlichen und
gelöst von der Umwelt; er setzt den Arzt, seine
er mit zwei Bildniskompositionen sehr hervor
Menschenfreundlichkeit betonend, in eine hier sind Landschaften,
und besondes die eine, die den Bildhauer
inhaltreiche Beziehung zu einem Kind. Der einiger Zeit, in der So
Riedl bei der Arbeit zeigt, ist von einer
Neuen Galerie, am E¬
ideale Schwung in Stemolaks Kammerer¬
blendenden Lebendigkeit. Sicher und fein gibt
das ist so
Kopf (Bronze) und die ruhevoll übertönte Kempf
sich Erich Probst. Das gleiche ist von
genötigt die lieben klei¬
innre Bewegtheit in den (Gips) Abbildern
Rauchinger zu sagen, der zu den vorzüglichster
Zeichnern im Haus gehört. Reitterer, ein Laskes und Reinitz' sind wahrhafte Zeugen der Riesengemälde zu
genötigt, diesen, bei
seiner reifen Künstlerschaft. Stössel als Maler
junger und immerhin neuer Mann, von
Tichy, Bacher und Sterrer herkommend, läßt und Stössel als Radierer sind, trotz der gleichen ernsten Wollens und
Wesenheit, zwei Persönlichkeiten; er ist eben keiten, die Existenzbere
aufschauen. Dann die Bildhauer Riedel und
Allegorien, so gegeben
beides ganz aus der Technik, aus dem
Riedl, jener, Alfons, bescheiden auftretend
früheren Zeit Raum,
aber mit schöner Begabung und wertvollem Material; in beiden Eigenschaften hervor¬
Können. Dannebergs Marmorkopf ist ihm zu ragend, ist der Graphiker weiterhin sichtbar, dargestellt werden;
der sich diesmal in der prächtigen farbigen Erzählungen großen
danken, dieser, Josef, fleißig und den Fleis
Radierung der Jeritza und in den feinen abgetanen Stils. Der
bezeugend, großer, begabter Könner auch er
Bildnissen Julius Sterns und einer Frau die Form nur zu rasch.
mit zwölf Objekten; die Büste des Stadtrats
Spiel der Schatten
Neubrunn bedeutungsvoll vorführt. Alle guten
Weber und der Kopf des Dr. Ankwicz-
steiners „Winterlicher
Qualitäten hat das Vollbildnis Häussermanns
Kleehoven haben den reinsten Klang
Prinz, Karlinsky d. A
Charakteristisch für Roder und charaktervoll, von Streit. Des jungen Bildhauers Weiner
Darnaut, Grill — bew.
liebevoll durchgearbeitet, sind seine Bildnisse „Wiener Schönheit", aufs Bildhafte hin ge¬
Hirt und Haus=Hausen, jenes in Gips, dieses arbeitet, ist ausdrucks= und anmutvoll. Vor=schaftlicher Gegebenheit
und dem Gedächtnis ein
in Bronze, Lisel Salzer, einstmalige Schülerin nehm, repräsentativ „aus sich bietet
Kitts, ist stets interessant; sie legt sich allerlei Wiedens Bürgermeister=Bild dar. Ein- pression die bewegten