13.
Miscellaneous
GRATIGRATIS
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Die Stunde, en
6.6.1952
vom
Keine Kursänderung im
Pen-Klub
Da in der letzten Generalversammlung des
Pen-Klubs Felix Salten seine Stelle als
Vorstand niedergelegt hat, entstanden ver¬
schiedene Gerüchte, wonach der durch Felix
Salten in dieser Vereinigung geistiger Ar¬
beiter eingehaltene
freiheitliche Kurs gefährdet
sei. Wie wir nun von seiten der gegenwärti¬
gen Leitung des Klubs erfahren, beruhen
diese Versionen nicht auf Richtigkeit. Die
Besetzung der Stelle eines Vorstandes wird
nämlich statutengemäß alljährlich vorge-
nommen, wobei eine Bestimmung existiert,
daß nach zwei Jahren eine Wiederwahl der
betreffenden Persönlichkeit ausgeschlossen
sein soll. In Anbetracht der besonderen Ver¬
dienste aber, die sich Felix Salten im Laufe
der letzten Jahre um die Organisation des
Pen-Klubs erworben hat, wurde er kürzlich
als Nachfolger Arthur Schnitzlers zum
Ehrenpräsidenten des Klubs
ernannt. Da die Stelle des Ehrenpräsidenten
zeitlich unbegrenzt ist, ist der leitende Ein¬
fluß Felix Saltens auf die Geschicke des
Pen-Klubs auch für die kommenden Jahre
gesichert. Es ist sachlich alles vorgesorgt,
daß der Pen-Klub auch weiterhin auf der
bisherigen geistigen Linie bleibt. Wie wir
erfahren,
dürfte von der Neuwahl eines Vorstan-
des vorläufig überhaupt Abstand genom¬
men werden,
so daß die Leitung des Klubs auch weiter¬
hin in den Händen Felix Saltens und
Grete Urbanitzkys läge.
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OBSERVER
1. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
burger Volksblatt.
vom
1. JULI 1932
ende de des ange¬
Oesterreichs Bildniskunft der Gegenwart
weit einheitlicher und gereifter.
Aus der Fülle greifen wir heraus
Zur Ausstellung im Wiener Künstlerhaus.
Wilhelm Viktor Krauß genialisch
Wieder offenbaren sich Reiz und Zwiespalt jeder Bildnis¬
Arthur Schnitzler, Rudolf Böttgers
kunst: Spiegel zweier Persönlichkeiten zu sein: Des Dargestell
in bestem traditionellen Stil, Albert
ten und des Darstellenden. Je mächtiger der schaffende Künst
gründliche Arbeit. Heinrich Krause un
ler als Medium ist, um so subjektiver wird er sich seines Model¬
malerische Lösungen und Josef Dobro¬
les bemächtigen, um so souveräner mit dem Gegebenen schalten
bildnisse in effektvoller Mischung von
freilich nur, um einer größeren Objektivität, einer Ähnlichkeit rierter Mondänität. Ferdinand Kitt
im höheren Sinne Raum zu geben. So aber kann es kommen,
dekorativen Malweise besonders dort
daß das „auf den ersten Blick“ unähnliche Bild das Wesen
humorvoll wirken kann. Bestes schufe
des Porträtierten am besten spiegelt, am vollkommensten er
und Sergius Pauser, ersterer in kühne
faßt; so kann es aber auch kommen, daß die Allgemeinheit,
teske, vor allem aber auch in dem pa
die immer noch zunächst photogre hische Ähnlichkeit fordert
Porträt einer japanischen Dame, von
mit negativem Urteil nur zu schnen bei der Hand ist, wenn
fernöstlicher Mischstimmung, letzterer
die Reproduktion des Gesichtes mehr von dem erfüllt erscheint,
den Damen- und Kinderbildnissen, we
was einer wirklich ist, als von dem, was einer vorstellt.
dringung der Männerköpfe um so freu¬
Das Wiener Künstlerhaus zeigt in umfassender Schau Alfred Gerstenbrand tobt sich in kecker
(457 Katalognummern!) österreichische Bildniskunst aus; trefflich die monumentale Karika
der Gegenwart. Malerei wie Plastik jeglicher Technik, Hand Max Oppenheims, sicher und star
jeglichen Formates. Man stellte die Veranstaltung auf breiteste
Georg Peretz. Die Zeichnungen Vikt
Basis, so daß diese Gegenwart auch reichlich retrospektiv wirkt
sind so vornehm und still, daß sie, glei¬
so stark, daß, was wir als porträtistisches Gegenwartsempfin¬ handelten Damengemälde, um so tiefe
den im engeren Sinne ansprechen, numerisch empfindlich
Plastikern betört wieder Gustinus Ar-
zurücktritt. Haltung und Ähnlichkeit herrschen, sehr zum Ge¬
petuose technische Virtuosität, Wilhelm
nügen der eifrigen Besucher und der Dargestellten, vor, und
Kraft, Josef Humplik zumal durch seine
Witz und innerliches Erfassen, dem ja deshalb die physische
sam bewegte weibliche Terrakotta.
Kongruenz nicht ermangeln muß, bilden die um so wertvollere
in überbarocken Drang, wie er in ant
Minderheit. Unter den Dargestellten fehlt nicht Prominenz,
weiß; mit Recht erhielt er die Große
noch Beliebtheit, noch, der sich zu dem einen oder anderen zählt für die Gesamtheit. Siegfried Charoux
und dem der Wiener so reizend Adabei nennt. In diesem talisierten Gandhi und Stalin in typisch
Lager ist derzeit österreich, besser gesagt, Wien, denn die
Die 53. Jahresausstellun¬
Bundesländer sind leider, wie später gezeigt werden wird, nur nur ein Annex der „Bildniskunst" und
recht wenig berücksichtigt. Die Wiener Porträtisten sind voll¬
diesem kleinen Rahmen fühlt man Hans
zählig vertreten, allzu vollständig. Das Opus spannt sich vom
Sommerszenen, Otto Herschels pastel
dunkeltonigen, musealen Ehrenbild des h. c. über frei gelöste
Josef Jungwirths flotte, wenn auch et
Fassungen bis zur monumentalen Karikatur und zu groteskem Reisebilder und Rudolf Weißhappel
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Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Ausschnitt aus:
Die Stunde, en
6.6.1952
vom
Keine Kursänderung im
Pen-Klub
Da in der letzten Generalversammlung des
Pen-Klubs Felix Salten seine Stelle als
Vorstand niedergelegt hat, entstanden ver¬
schiedene Gerüchte, wonach der durch Felix
Salten in dieser Vereinigung geistiger Ar¬
beiter eingehaltene
freiheitliche Kurs gefährdet
sei. Wie wir nun von seiten der gegenwärti¬
gen Leitung des Klubs erfahren, beruhen
diese Versionen nicht auf Richtigkeit. Die
Besetzung der Stelle eines Vorstandes wird
nämlich statutengemäß alljährlich vorge-
nommen, wobei eine Bestimmung existiert,
daß nach zwei Jahren eine Wiederwahl der
betreffenden Persönlichkeit ausgeschlossen
sein soll. In Anbetracht der besonderen Ver¬
dienste aber, die sich Felix Salten im Laufe
der letzten Jahre um die Organisation des
Pen-Klubs erworben hat, wurde er kürzlich
als Nachfolger Arthur Schnitzlers zum
Ehrenpräsidenten des Klubs
ernannt. Da die Stelle des Ehrenpräsidenten
zeitlich unbegrenzt ist, ist der leitende Ein¬
fluß Felix Saltens auf die Geschicke des
Pen-Klubs auch für die kommenden Jahre
gesichert. Es ist sachlich alles vorgesorgt,
daß der Pen-Klub auch weiterhin auf der
bisherigen geistigen Linie bleibt. Wie wir
erfahren,
dürfte von der Neuwahl eines Vorstan-
des vorläufig überhaupt Abstand genom¬
men werden,
so daß die Leitung des Klubs auch weiter¬
hin in den Händen Felix Saltens und
Grete Urbanitzkys läge.
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OBSERVER
1. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
burger Volksblatt.
vom
1. JULI 1932
ende de des ange¬
Oesterreichs Bildniskunft der Gegenwart
weit einheitlicher und gereifter.
Aus der Fülle greifen wir heraus
Zur Ausstellung im Wiener Künstlerhaus.
Wilhelm Viktor Krauß genialisch
Wieder offenbaren sich Reiz und Zwiespalt jeder Bildnis¬
Arthur Schnitzler, Rudolf Böttgers
kunst: Spiegel zweier Persönlichkeiten zu sein: Des Dargestell
in bestem traditionellen Stil, Albert
ten und des Darstellenden. Je mächtiger der schaffende Künst
gründliche Arbeit. Heinrich Krause un
ler als Medium ist, um so subjektiver wird er sich seines Model¬
malerische Lösungen und Josef Dobro¬
les bemächtigen, um so souveräner mit dem Gegebenen schalten
bildnisse in effektvoller Mischung von
freilich nur, um einer größeren Objektivität, einer Ähnlichkeit rierter Mondänität. Ferdinand Kitt
im höheren Sinne Raum zu geben. So aber kann es kommen,
dekorativen Malweise besonders dort
daß das „auf den ersten Blick“ unähnliche Bild das Wesen
humorvoll wirken kann. Bestes schufe
des Porträtierten am besten spiegelt, am vollkommensten er
und Sergius Pauser, ersterer in kühne
faßt; so kann es aber auch kommen, daß die Allgemeinheit,
teske, vor allem aber auch in dem pa
die immer noch zunächst photogre hische Ähnlichkeit fordert
Porträt einer japanischen Dame, von
mit negativem Urteil nur zu schnen bei der Hand ist, wenn
fernöstlicher Mischstimmung, letzterer
die Reproduktion des Gesichtes mehr von dem erfüllt erscheint,
den Damen- und Kinderbildnissen, we
was einer wirklich ist, als von dem, was einer vorstellt.
dringung der Männerköpfe um so freu¬
Das Wiener Künstlerhaus zeigt in umfassender Schau Alfred Gerstenbrand tobt sich in kecker
(457 Katalognummern!) österreichische Bildniskunst aus; trefflich die monumentale Karika
der Gegenwart. Malerei wie Plastik jeglicher Technik, Hand Max Oppenheims, sicher und star
jeglichen Formates. Man stellte die Veranstaltung auf breiteste
Georg Peretz. Die Zeichnungen Vikt
Basis, so daß diese Gegenwart auch reichlich retrospektiv wirkt
sind so vornehm und still, daß sie, glei¬
so stark, daß, was wir als porträtistisches Gegenwartsempfin¬ handelten Damengemälde, um so tiefe
den im engeren Sinne ansprechen, numerisch empfindlich
Plastikern betört wieder Gustinus Ar-
zurücktritt. Haltung und Ähnlichkeit herrschen, sehr zum Ge¬
petuose technische Virtuosität, Wilhelm
nügen der eifrigen Besucher und der Dargestellten, vor, und
Kraft, Josef Humplik zumal durch seine
Witz und innerliches Erfassen, dem ja deshalb die physische
sam bewegte weibliche Terrakotta.
Kongruenz nicht ermangeln muß, bilden die um so wertvollere
in überbarocken Drang, wie er in ant
Minderheit. Unter den Dargestellten fehlt nicht Prominenz,
weiß; mit Recht erhielt er die Große
noch Beliebtheit, noch, der sich zu dem einen oder anderen zählt für die Gesamtheit. Siegfried Charoux
und dem der Wiener so reizend Adabei nennt. In diesem talisierten Gandhi und Stalin in typisch
Lager ist derzeit österreich, besser gesagt, Wien, denn die
Die 53. Jahresausstellun¬
Bundesländer sind leider, wie später gezeigt werden wird, nur nur ein Annex der „Bildniskunst" und
recht wenig berücksichtigt. Die Wiener Porträtisten sind voll¬
diesem kleinen Rahmen fühlt man Hans
zählig vertreten, allzu vollständig. Das Opus spannt sich vom
Sommerszenen, Otto Herschels pastel
dunkeltonigen, musealen Ehrenbild des h. c. über frei gelöste
Josef Jungwirths flotte, wenn auch et
Fassungen bis zur monumentalen Karikatur und zu groteskem Reisebilder und Rudolf Weißhappel