VII, Verschiedenes 13, 1933–1934, Seite 28

13.
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1. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
te laeten,
23. P. 15
vom
Lustspielzyklus im Burgtheater
Direktor Röbbeling plant in dieser Saison einen Lust¬
spielzyklus, der Freytags „Journalisten“, Grillparzers
„Weh dem, der lügt!“, Benedix „Zärtliche Verwandten“,
Kotzebues „Deutsche Kleinstädter" sowie Werke von Nestroy,
Raimund, Bauernfeld, Schnitzler und Bahr umfassen
wird.
box 44/6
TELEPHON -23-0-4.
Ausschnitt aus:
vom sterreich
26.S.P. 10
das
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Hilfe
hörte, der aus seiner Dachkammer herbeiente. Seine An¬
näherung mußten die Täter gehört haben, da sie eilig die
Flucht ergriffen. Frau Kafka hat durch die Knebelung im
Gesichte, an der Nase und am Halse Kratzwunden erlitten und
klagt über Schmerzen in den Kiefergelenken. Außerdem hat
sie an den Händen blutunterlaufene Stellen und, vermutlich
durch einen Schlag, einen Bluterguß oberhalb eines Fu߬
knöchels erlitten. Infolge des Schreckens konnte sie bisher
keine ausführliche Schilderung geben. Sie weiß nur, daß von
den zwei Burschen einer eine Taschenlampe hatte. Am Tat¬
orte wurde ein grünlicher Mantel gefunden, dessen Firmen¬
zeichen darauf schließen läßt, daß einer der Täter ein Ein¬
heimischer ist. Gestohlen wurde nichts.
Salzburger Kinoprogramm:
Central-Tonkino: „Dirnenlied.
Liska-Tonkino: „Ich bin ein entflohener Kettenstä
Lichtspielhaus Maxglan: „Gruß und Kuß, Veronika."
Mirabell-Tonkino: „Mieter Schulze.
Mozart-Tonkino: „Der Sieger.
Theater, Kunst und Musik.
Die nächste Zukunft des Linzer Landestheaters.
Von besondere Seite wird uns nachstehende Wür¬
digung der am Freitag von Dir. Ignaz Brantner
im Linzer Sender ausgeführten Pläne für das neue
Spieljahr zur Verfügung gestellt:
Die Direktion des Linzer Theaters hat vor einigen Tagen
ihr Aktionsprogramm für die kommende Spielzeit be¬
kanntgegeben. Dieses Programm ist — das sei von vorn¬
herein betont — im großen und ganzen wohl durchdacht
und sympathisch, wenn gleich ihm einige kleine Schön¬
heitsfehler anhaften.
Das Erfreulichste daran ist, daß endlich einmal ein Bühnen¬
leiter jene Feststellung wagt, die eigentlich schon seit einigen
Jahren auf der Hand liegt: Nämlich, daß die „leichte
Unterhaltungsware abgewirtschaftet hat.
Die Dutzend=Operette, das Dutzend=Lustspiel ziehen nicht mehr.
Nicht nur, weil sich der Publikumsgeschmack wirklich erfreulich
gewandelt hat, sondern weil gerade auf diesem Gebiete (und
nur auf diesem der Tonfilm eine nicht zu schlagende Kon¬
kurrenz für das mit Geldmitteln nur dürftig ausgestattete
Provinztheater bildet. (Es ist dies auch eine Schlußfolgerung,
die im „Österr. Morgenblatt" schon im Frühjahr, nach Be¬
endigung der vorjährigen Spielzeit, gezogen worden ist.
Anm. d. Red.)
Wenn also im Spielplan Wert gelegt wird auf gediegene,
gehaltvolle Kunstwerke, so ist dem voll und ganz beizustim¬
men; ebenso dem Bekenntnis zum bodenständi¬
gen, österreichischen Theater. Doch sei hier nicht
verschwiegen, daß man unter den angekündigten Klassikern
den Wahl=österreicher Hebbel vermißt, unter den Dichtern der
jüngsten Vergangenheit Strindberg und Wedekind, vor allem
aber Österreichs repräsentativsten Dramatiker der Moderne:
Arthur Schnitzler. Auch an Thaddäus Rittner, Wilhelm von
Scholz, Walter von Molo (um nur ein paar Namen zu nen¬
nen) sei in diesem Zusammenhange erinnert.
Nun gibt es aber außer jenem Trugschluß, daß nur die
„leichte Unterhaltungskost“ das Heil des Theaters bilde, noch
zwei weitere Irrtümer, denen sich die Direktion ebenfalls nicht