VII, Verschiedenes 13, 1933–1934, Seite 53

13.
Miscellaneous


a
ANA VILMA, ak hos del Burg
theater la ja voit, most erdekes moghivät ka¬
potl. Nunterpai és délamerika turnera
hivják og flyan túrsuluttal, amelyet öster¬
vez. Arvesen merilt fel a Burgtheater
again is uyanesak a Burgtheater
mivés lalkoztak a turnébau valo rési¬
véler Beselink Aknay mával, ki a tur-
nérôl czeket mondja:
Eredetileg Délamerika kaptunk meg¬
hivest, kosób szlosedet ki a terv, ugyho,
most Németország es Hollandia is reklodik
a turné iránt. Az egszug egyelore a levelevés
stadiumaban van. A Burgtheater müssel kö
zu minen valossing serin Asien, Re¬
mers, Hennings, Eidlitz és a voll Burgtheater¬
tag: Schön jännek velink, a nökkää
valossing Alma Seidler. A darum va¬
lastas meglehtisen nagy gondo oko, meri
caakolan darabolat ja satunk, amelycken
nince sok steret. Eppen zert, noho nagyon
serttik vola, nem vieljä maukka.
ember tragédit. A Hamlet et mar elletik,
mert ebben nines löbl négy-t szeren
a kisch szeropere pedig mindant tulla
szins, aki már ludja nokat a szerecket.
Visin néhány Bernard Shawdarabot, egy¬
Saniziert, Felten visk magyar da¬

ignem ludjuk, melyket. Minden
valoszinség zerint Monar Feren Ordog-ét.
A turné lebonolítására csak május végén ko-
ja sor, amor a Burgtheater befejeti,
seront.
doch,
3
Am kommenden Sonntag liest Paul
Werther, in Herkunft und Wiener Note
Schnitzler verwandt, Lyriker, Bühnenautor
und Prosaist, zu seinem 60. Geburtstag:
anläßlich seines „Fünfzigers tritt am
Mittwoch Karl Bacher vors Mikrophon.
Prof. Bacher — er wirkt als Professor am
Wiener Piaristengymnasium — hat in sei¬
nen südmährischen Mundartgedichten dem
Mutterlaut seiner grenzdeutschen Heimat
und dieser selbst ein Denkmal gesetzt;
wie Pschern steht er hoch über dem
Durchschnitt der Dialektverseschreiber: als
ein wahrer, echter Dichter. Zum hundert¬
sten Geburtstag wird am Samstag um
16,05...) Felix Dahn gefeiert, und schlie߬
lich meinten wir Hilda Wagners, der
lange nicht Gehörten, Vortrag von
„Spukhaften Geschichten“ (6. d.) und das
von Arthur Duniecky gelesene Feuilleton
„Schneesturm von Hubert Mumelter
(8. Februar)
box 447
FEB. 1934
Herr

Liest die Jugend nur Modernes?
Diese Frage ist, wie dies ja schon oft geschehen, jeden¬
falls zu bejahen. Wenn man ein wenig weiterforscht und
sich fragt, wie es eigentlich kommt, daß von der Jugend stets
nur das Allermodernste gelesen wird, so stellt man
fest, daß alles, was vor einer gewissen Zeit noch als modern
galt, heute weder in Buchhandlungen noch in
Leihbibliotheken geführt wird und somit der
Jugend verschlossen bleiben muß. (? Anm. d. Red.
Was die Lektüre der Klassiker betrifft, so werden diese
in der Schule, trotzdem sie bereits hundertfach vorgebaut
sind, noch immer bearbeitet. Man liest sie dort mit
stundenlangen Einführungen, muß dazu bis in die Details
Kenntnis des Privatlebens der betreffenden Dichter stucken
(was von Egon Friedell in seinem Einakter „Goethe
köstlich parodiert wurde, jedoch ohne den geringsten Erfolg
gezeitigt zu haben). Solcher Zwang raubt den meisten
von uns den Geschmack an den Klassikern. Und obwohl
gewiß jeder junge Mensch ein paar Bände Klassiker in
seinem Bücherschrank stehen hat, rührt er sie, eingedenk der
Qualen der Deutschstunde, doch niemals oder nur in den
allerseltensten Fällen an. Ueberdies, und das ist der
Hauptbeweggrund, sucht der junge Mensch Autoren, die
seinem täglichen Interessenkreis Rechnung
tragen, sucht nach der Besprechung aktueller Fragen, die er
bei älteren Schriftstellern niemals zu finden glaubt.
Es wäre deshalb viel wichtiger, in der Mittelschule die
Dichter des neunzehnten und des Beginn des zwanzigsten
Jahrhunderts zu behandeln, als lange Zeit bei den Klassikern
und der Erörterung ihres Privatlebens zu verweilen, während
alles Späterkommende übergangen oder in rasendem Tempo,
um es eben auch „durchgenommen“ zu haben, nur flüchtig
betrachtet wird.
Eines besonderen aktuellen Interesses erfreuen sich bei
der Jugend in der letzten Zeit, soweit ihr diese Werke noch
nicht bekannt waren, die Bücher Jakob Wassermanns,
Hermann Bahrs, Stephan Georges und Arthur
Schnitzlers. Das jugendliche Leserpublikum will wissen,
welche wertvolle Menschen es an ihnen verloren hat! Gern
von jungen Menschen gelesen werden außer den bereits er¬
wähnten die Bücher von Sinclair Lewis, Schalom Asch,
John Galsworthy, Bernard Shaw, Franz Werfel,
was wiederum ein Zeichen dafür ist, daß die Jugend
moderne Autoren bevorzugt. Von sogenannten
Saisonbüchern, die „man gelesen haben muß
— entgegen
der Ansicht Ernads gibt es solche ! — seien erwähnt
„Kleiner Mann, was nun?", „Das Buch von San Michele"
Bernhard Kellermanns „Der Tunnel" werden erneut ver¬
langt, da die Filme zu ihrer Popularisierung erheblich bei¬
getragen haben. Die pazifistische Literatur
findet nach wie vor lebhaften Anklang
beim Publikum und besonders bei der
Jugend.
Erna K.